Jetzt ist es fast drei Monate her, dass - zum ersten Mal in den und drei Jahren, seitdem meine drei Fünfjährigen bei mir sind - ein Streit eskaliert ist. (Mörschel hatte Bartleby rigoros aus dem Revier verjagen wollen.) Es hatte sich im Nachgang herausgestellt, dass Bogdan, der Dritte im Bunde, einen großen Tumor hatte, wodurch die Gruppe wohl aus den Fugen geraten ist. Bogdan selbst war keinen Aggressionen ausgesetzt und hat im Verlauf ganz rührend geschlichtet.
Nach seiner OP hat Bogdan eine Weile gebraucht, bis er wieder der Alte war. Während Bogdans Schwächephase wirkten seine Brüder, die ich auch zur OP und den Nachuntersuchungen mitgenommen habe, ehrfürchtig und eingeschüchtert. Sie haben Bogdan oft vorsichtig beschnuppert und freundlich angezwitschert. Ich wollte schon längst hier über den erfreulichen Verlauf berichten, weil auch Bartleby und Mörschel seit dem Streit harmonisch miteinander waren - aber vor drei Tagen hat es wieder geknallt:
Bartleby hat Mörschel gejagt, Mörschel ist weggelaufen und wollte nicht kämpfen. Aber Mörschel hatte Bartleby schon relativ starke Bisswunden zugefügt. Wie´s losging, weiß ich nicht, aber als ich das Elend abends gesehen habe, ist Bartleby trotz seiner klaffenden Wunden Mörschel hinterhergejagt. Dieser Konflikt war physisch betrachtet heftiger als im Dezember. Bartleby wird jetzt mit Schmerzmittel und Antibiose behandelt, es hat nicht viel gefehlt und es wäre im wahrsten Sinne des Wortes "ins Auge gegangen". Die Wange ist angeschwollen. Er benötigt Schmerzmittel, um richtig fressen zu können.
Ich habe erneut nicht getrennt, sondern nur einen Abend lang die Streitereien unterbrochen. Wieder war es Bogdan, der sich bezaubernd um beide gekümmert hat. Nachts sind sie nach viel Geschnatter zusammen ins Nest - seitdem ist die Stimmung zwar angespannt, aber ruhig.
Groß ist die Sorge, dass Bogdans Krebs gestreut hat. Äußerlich betrachtet macht er einen guten Eindruck, aber mir fehlt gerade der Erklärungsansatz, warum Mörschel und Bartleby sich sonst wieder so in die Wolle bekommen haben?!
Ungewöhnlich fand ich am Streit, dass der verletzte Unterlegene hier keine Ruhe geben wollte. Oder ist das gar nicht so ungewöhnlich? Das hat die Sache jedenfalls etwas vereinfacht, weil der Angegriffene sich gut selbst schützen konnte.
Plötzlich wird´s blutig...
Re: Plötzlich wird´s blutig...
P.S.: Falls hier jemand anhand meiner Beschreibungen die Vermutung hat, dass ich was falsch mache, kann man mir das gerne ungeschminkt sagen - ich bin für jeden Hinweis dankbar.
- DaLo
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Re: Plötzlich wird´s blutig...
Hallo,
das ist echt ein blöde Situation.
Ich kann da gar nicht wirklich mitreden, denn ich habe es in den vielen Jahren und bei den vielen Gruppen tatsächlich noch nie erlebt, dass sich Tiere in so einem Alter so sehr gestritten haben. Ein einziges Mal hat ein 4-jähriges (in der Rangfolge einer 4er-Gruppe ganz unten stehendes) Mädel den Aufstand gegen die Dritte in der Rangfolge geprobt. Aber niemals so heftig wie von Dir beschrieben. Nach vier Wochen beruhigte sie sich wieder und das war es dann auch für den (langen) Rest des Lebens.
Für mich liest es sich leider so, dass Mörschel und Bartleby eigentlich nicht miteinander können und das Ganze nur deshalb vergleichsweise gut lief, weil Bogdan stets dazwischen stand und vermittelt hat. Ich vermute auch, er ist Chef in der Gruppe.
Nun "schwächelt" Bogdan und die zwei sehen sich mit einer Zukunft konfrontiert, die nur sie beide betrifft. Da stellt sich nun die Frage, wer darf dem anderen sagen, wo es langgeht? Außerdem ist ggf. bald der erhobene Zeigefinger weg und man kann seinen Emotionen freien Lauf lassen. Die moralische Instanz (Bogdan) fehlt.
Ich wünsche mir sehr, dass das eine falsche Auslegung der beschriebenen Situation ist und entschuldige mich jetzt schon für die negative Stimmung, die meine Worte sicher auslösen. Toll klingt das nämlich nicht, was ich hier vermute.
Liebe Grüße
Dagmar
das ist echt ein blöde Situation.
Ich kann da gar nicht wirklich mitreden, denn ich habe es in den vielen Jahren und bei den vielen Gruppen tatsächlich noch nie erlebt, dass sich Tiere in so einem Alter so sehr gestritten haben. Ein einziges Mal hat ein 4-jähriges (in der Rangfolge einer 4er-Gruppe ganz unten stehendes) Mädel den Aufstand gegen die Dritte in der Rangfolge geprobt. Aber niemals so heftig wie von Dir beschrieben. Nach vier Wochen beruhigte sie sich wieder und das war es dann auch für den (langen) Rest des Lebens.
Für mich liest es sich leider so, dass Mörschel und Bartleby eigentlich nicht miteinander können und das Ganze nur deshalb vergleichsweise gut lief, weil Bogdan stets dazwischen stand und vermittelt hat. Ich vermute auch, er ist Chef in der Gruppe.
Nun "schwächelt" Bogdan und die zwei sehen sich mit einer Zukunft konfrontiert, die nur sie beide betrifft. Da stellt sich nun die Frage, wer darf dem anderen sagen, wo es langgeht? Außerdem ist ggf. bald der erhobene Zeigefinger weg und man kann seinen Emotionen freien Lauf lassen. Die moralische Instanz (Bogdan) fehlt.
Ich wünsche mir sehr, dass das eine falsche Auslegung der beschriebenen Situation ist und entschuldige mich jetzt schon für die negative Stimmung, die meine Worte sicher auslösen. Toll klingt das nämlich nicht, was ich hier vermute.
Liebe Grüße
Dagmar
Re: Plötzlich wird´s blutig...
Danke, Dagmar! Ich find´s völlig okay, wenn du deine Befürchtungen so klar äußerst. Ich halte aber optimistisch meine Annahme dagegen, dass der kranke/veränderte Bogdan den Stress auslöst und der sich in einer Zweierkonstellation auch auflösen könnte.
Aber Bogdan ist ja da! Im Plattdeutschen gibt es ein Sprichwort, dass die Karre mit dem wackeligen Rad am längsten hält.
Vorhin habe ich beobachtet, dass Mörschel und Bartleby sich gegenseitig geputzt, bekuschelt und freundlich angezwitschert haben. Bis auf kleine Kabbeleien lief es nach dem großen Krach eh wieder ziemlich gut. Bartleby bot Mörschel die verletzlichsten Stellen ein, als wäre nichts gewesen. Er hat sich auch gut erholt. Noch am Freitag/Samstag war er ziemlich angeschlagen. Dem unverletzten Mörschel hängt stimmungsmäßig der Streit mehr in den Kleidern, er ist gerade ungewöhnlich schreckhaft und hat kurze Momente, in denen er auch mit Bogdan etwas "unrund" agiert.
Ist das naiv, wenn ich behaupte, dass es bei meinen Jungs nie eine beständige Hierarchie gegeben hat? Ja, Bogdan ist der Anker der Gruppe; er ist der Nestbauer, geschlafen wird da, wo er sich hinlegt. Wenn es ihm schlecht geht, reagiert besonders Mörschel sehr verunsichert. Die Gruppe orientiert sich an ihm. Aber Bogdan ist auch derjenige, der sich bei Futterstreitigkeiten in der Regel nicht durchsetzt und Mörschel bei sich aufreiten lässt. Bartleby darf das nicht, aber der reitet gelegentlich bei Mörschel auf. Bogdan wiederum bei Bartleby. Das klingt nach einem Patt.
Aber Bogdan ist ja da! Im Plattdeutschen gibt es ein Sprichwort, dass die Karre mit dem wackeligen Rad am längsten hält.
Vorhin habe ich beobachtet, dass Mörschel und Bartleby sich gegenseitig geputzt, bekuschelt und freundlich angezwitschert haben. Bis auf kleine Kabbeleien lief es nach dem großen Krach eh wieder ziemlich gut. Bartleby bot Mörschel die verletzlichsten Stellen ein, als wäre nichts gewesen. Er hat sich auch gut erholt. Noch am Freitag/Samstag war er ziemlich angeschlagen. Dem unverletzten Mörschel hängt stimmungsmäßig der Streit mehr in den Kleidern, er ist gerade ungewöhnlich schreckhaft und hat kurze Momente, in denen er auch mit Bogdan etwas "unrund" agiert.
Ist das naiv, wenn ich behaupte, dass es bei meinen Jungs nie eine beständige Hierarchie gegeben hat? Ja, Bogdan ist der Anker der Gruppe; er ist der Nestbauer, geschlafen wird da, wo er sich hinlegt. Wenn es ihm schlecht geht, reagiert besonders Mörschel sehr verunsichert. Die Gruppe orientiert sich an ihm. Aber Bogdan ist auch derjenige, der sich bei Futterstreitigkeiten in der Regel nicht durchsetzt und Mörschel bei sich aufreiten lässt. Bartleby darf das nicht, aber der reitet gelegentlich bei Mörschel auf. Bogdan wiederum bei Bartleby. Das klingt nach einem Patt.
Re: Plötzlich wird´s blutig...
Ich wollte schon lange mal erzählen, wie´s hier weiter ging, aber es fällt mir nicht leicht, die Beobachtungen zu kanalisieren. Irgendwie ist immer mehr oder weniger Dynamik in der Gruppe, so dass es keinen beständigen Status quo gibt.
Rückblick: In meiner 3er-Gruppe gab es im Dezember und im Februar jeweils eine heftige Auseinandersetzung zwischen Mörschel und Bartleby. Bartleby war aus meiner Sicht der Aggressor, Mörschel hat die Kämpfe aber klar gewonnen und Bartleby heftig zur Schnecke gemacht. Was Bartleby nicht daran hinderte, Mörschel weiter auf den Sack zu gehen...
Diese blutigen Konflikte waren höchst ungewöhnlich, weil es sich um Fünfjährige handelt, die schon lange (mindestens vier Jahre) zusammenleben - vielleicht nicht immer harmonisch, aber im Grunde friedlich. Dagmar schrieb ja, dass eine solche Eskalation in diesem Alter und dieser Konstellation kaum vorkommt.
Ich denke, man kann als Anlass für die erste Eskalation identifizieren, dass das Gruppengefüge durch die Krankheit von Bogdan, dem Dritten im Bunde, durcheinander geraten ist. Bogdan, der im Alltag Streitereien aus dem Weg geht, ist trotzdem sowas wie die soziale Seele der Gruppe, und er hat sich in die Konflikte beschwichtigend eingeschaltet; für mich sah es so aus als hätte er Mörschel verdeutlicht, dass Bartleby nach wie vor dazugehört.
Nach dem ersten Konflikt wurde bei Bogdan ein großen Tumor am Hoden gefunden. Bogdan hatte ein Weilchen gebraucht, um sich nach der OP zu berappeln. Die Zeit, als es Bogdan besonders schlecht ging, war eine Art Moratorium - Mörschel und Bartleby wirkten kleinlaut. Es wurde nicht gestritten.
Dann aber, 2 1/2 Monate nach Bogdans Tumor-OP: Die zweite, viel heftigere Beißerei zwischen Bartleby und Mörschel. Nach der Akutbehandlung von Bartleby wurde Bogdan genauer untersucht, weil er mir nicht gefiel und ich die Befürchtung hatte, der Krebs sei zurück. Außerdem ist er ja auch Zahnpatient (retrogrades Zahnwachstum). Festgestellt wurde aber eine ausgeprägte Spondylose, die nach Einschätzung der TÄ starke Schmerzen verursacht.
Seitdem bekommt er dauerhaft Metacam, was ihm sichtlich gut tut.
Dass es Bogdan besser geht, tut auch der Gruppe gut: Bogdan hat sich zunächst wochenlang um Bartleby "gekümmert" und ihn so intensiv geputzt, dass der Rücken halb kahl und wund war. Zu der Zeit wirkte die gesamte Gruppe schreckhaft. Irgendwann beruhigte sich die Situation, Bartlebys Fell sieht wunderbar aus und die Gruppe wirkt souveräner.
Besonders Bartleby wirkte für seine Verhältnisse ausgeglichen, nachdem Bogdan präsenter und dominanter mit ihmumgegangen ist; er und Bogdan waren wie Verliebte miteinander. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass Mörschel etwas außen vor war, aber Mörschel ist sowieso vom Typ her nicht so nahbar: Er ist lieber am Rande dabei als mittendrin. Das Verhältnis zwischen Mörschel und Bogdan ist wie immer: Die beiden sind nicht so innig, sie arrangieren sich aber und respektieren sich, ohne dass einer dem anderen die Richtung vorgibt. Sie können auch nebeneinander Leckerlis futtern.
Es gab und gibt immer mal kleinere Kabbeleien zwischen Mörschel und Bartleby - ich hoffe, dabei bleibt es. Im Grunde hat die Gruppe in den letzten Monaten recht eine schöne Zeit gehabt, die auch für mich unbeschwert war, weil ich zum ersten Mal, seitdem ich die Degus habe, fast 4 Monate nicht zum Tierarzt musste! Und die Zähne von allen Dreien (alle sind Zahnpatienten) dann bis auf Kleinigkeiten trotzdem gut ausgehsehen haben!
Die Gruppendynamik erlebe ich grundsätzlich als dermaßen komplex und wandelbar, dass ich mich nun zu sagen traue, dass es keine feste Hierarchie bei meinen Dreien gibt. Zwar orientieren sich Mörschel und Bartleby an Bogdan, aber Mörschel ist eindeutig der Stärkste und Bartleby der Dominanteste. Eigentlich ist Bogdan der gewählte Klassensprecher, der hat aber gar keinen Bock und rafft sich nur im Notfall dazu auf, Bartleby einzunorden. Ach, ich erspare euch mal eine größere Textflut und belasse es hierbei. Falls jemand die Muße hatte, das hier zu lesen: Danke.
Vielleicht noch dies: Rückblickend hat es gepasst, dass ich Mörschel und Bartleby jeweils nur für zwei, drei Stunden getrennt hatte, um die Kämpfe/Verfolgungen zu beenden und Bartleby vor schwereren Verletzungen zu bewahren. Aber daraus lässt sich bestimmt nicht viel für andere Gruppen ableiten.
Rückblick: In meiner 3er-Gruppe gab es im Dezember und im Februar jeweils eine heftige Auseinandersetzung zwischen Mörschel und Bartleby. Bartleby war aus meiner Sicht der Aggressor, Mörschel hat die Kämpfe aber klar gewonnen und Bartleby heftig zur Schnecke gemacht. Was Bartleby nicht daran hinderte, Mörschel weiter auf den Sack zu gehen...
Diese blutigen Konflikte waren höchst ungewöhnlich, weil es sich um Fünfjährige handelt, die schon lange (mindestens vier Jahre) zusammenleben - vielleicht nicht immer harmonisch, aber im Grunde friedlich. Dagmar schrieb ja, dass eine solche Eskalation in diesem Alter und dieser Konstellation kaum vorkommt.
Ich denke, man kann als Anlass für die erste Eskalation identifizieren, dass das Gruppengefüge durch die Krankheit von Bogdan, dem Dritten im Bunde, durcheinander geraten ist. Bogdan, der im Alltag Streitereien aus dem Weg geht, ist trotzdem sowas wie die soziale Seele der Gruppe, und er hat sich in die Konflikte beschwichtigend eingeschaltet; für mich sah es so aus als hätte er Mörschel verdeutlicht, dass Bartleby nach wie vor dazugehört.
Nach dem ersten Konflikt wurde bei Bogdan ein großen Tumor am Hoden gefunden. Bogdan hatte ein Weilchen gebraucht, um sich nach der OP zu berappeln. Die Zeit, als es Bogdan besonders schlecht ging, war eine Art Moratorium - Mörschel und Bartleby wirkten kleinlaut. Es wurde nicht gestritten.
Dann aber, 2 1/2 Monate nach Bogdans Tumor-OP: Die zweite, viel heftigere Beißerei zwischen Bartleby und Mörschel. Nach der Akutbehandlung von Bartleby wurde Bogdan genauer untersucht, weil er mir nicht gefiel und ich die Befürchtung hatte, der Krebs sei zurück. Außerdem ist er ja auch Zahnpatient (retrogrades Zahnwachstum). Festgestellt wurde aber eine ausgeprägte Spondylose, die nach Einschätzung der TÄ starke Schmerzen verursacht.
Seitdem bekommt er dauerhaft Metacam, was ihm sichtlich gut tut.
Dass es Bogdan besser geht, tut auch der Gruppe gut: Bogdan hat sich zunächst wochenlang um Bartleby "gekümmert" und ihn so intensiv geputzt, dass der Rücken halb kahl und wund war. Zu der Zeit wirkte die gesamte Gruppe schreckhaft. Irgendwann beruhigte sich die Situation, Bartlebys Fell sieht wunderbar aus und die Gruppe wirkt souveräner.
Besonders Bartleby wirkte für seine Verhältnisse ausgeglichen, nachdem Bogdan präsenter und dominanter mit ihmumgegangen ist; er und Bogdan waren wie Verliebte miteinander. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass Mörschel etwas außen vor war, aber Mörschel ist sowieso vom Typ her nicht so nahbar: Er ist lieber am Rande dabei als mittendrin. Das Verhältnis zwischen Mörschel und Bogdan ist wie immer: Die beiden sind nicht so innig, sie arrangieren sich aber und respektieren sich, ohne dass einer dem anderen die Richtung vorgibt. Sie können auch nebeneinander Leckerlis futtern.
Es gab und gibt immer mal kleinere Kabbeleien zwischen Mörschel und Bartleby - ich hoffe, dabei bleibt es. Im Grunde hat die Gruppe in den letzten Monaten recht eine schöne Zeit gehabt, die auch für mich unbeschwert war, weil ich zum ersten Mal, seitdem ich die Degus habe, fast 4 Monate nicht zum Tierarzt musste! Und die Zähne von allen Dreien (alle sind Zahnpatienten) dann bis auf Kleinigkeiten trotzdem gut ausgehsehen haben!
Die Gruppendynamik erlebe ich grundsätzlich als dermaßen komplex und wandelbar, dass ich mich nun zu sagen traue, dass es keine feste Hierarchie bei meinen Dreien gibt. Zwar orientieren sich Mörschel und Bartleby an Bogdan, aber Mörschel ist eindeutig der Stärkste und Bartleby der Dominanteste. Eigentlich ist Bogdan der gewählte Klassensprecher, der hat aber gar keinen Bock und rafft sich nur im Notfall dazu auf, Bartleby einzunorden. Ach, ich erspare euch mal eine größere Textflut und belasse es hierbei. Falls jemand die Muße hatte, das hier zu lesen: Danke.
Vielleicht noch dies: Rückblickend hat es gepasst, dass ich Mörschel und Bartleby jeweils nur für zwei, drei Stunden getrennt hatte, um die Kämpfe/Verfolgungen zu beenden und Bartleby vor schwereren Verletzungen zu bewahren. Aber daraus lässt sich bestimmt nicht viel für andere Gruppen ableiten.
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Re: Plötzlich wird´s blutig...
Ja, immer alles kategorisieren zu wollen, ist halt eine typisch menschliche Eigenschaft. Ich finde es jedenfalls spannend, was du beobachtet und zu berichten hast. Freilich läßt sich das nicht mal vielleicht auf andere Gruppen übertragen, wohl aber das Verständnis für den beständigen Wandel schärfen
Was ich schon desöfteren beobachten konnte: das vermeintlich Friedliche in Degugruppen ist manchmal gar nicht so friedlich. Und selbst miteinander kuschelnde Degus sind nicht zwangsläufig die besten Freunde. Häufig brodelt es schon länger unter der Oberfläche, was man erst merkt, wenn sich die Gruppenkonstellation ändert (bspw. bei Zweiergruppen ein neuer Degu vergesellschaftet wird und man plötzlich merkt, dass der andere Degu jar gar nicht so zurückhaltend ist, wie man immer dachte oder wie eben in deinem Fall mit der Erkrankung des Ranghöchsten). Durch die ganzen TA-Besuche (und damit Trennung von der Gruppe) hast du da von Haus aus ein sehr fragiles Konstrukt - aber irgendwie scheinen sie sich ja immer wieder einzukriegen.
Ich hoffe, dass das so bleibt!
Was ich schon desöfteren beobachten konnte: das vermeintlich Friedliche in Degugruppen ist manchmal gar nicht so friedlich. Und selbst miteinander kuschelnde Degus sind nicht zwangsläufig die besten Freunde. Häufig brodelt es schon länger unter der Oberfläche, was man erst merkt, wenn sich die Gruppenkonstellation ändert (bspw. bei Zweiergruppen ein neuer Degu vergesellschaftet wird und man plötzlich merkt, dass der andere Degu jar gar nicht so zurückhaltend ist, wie man immer dachte oder wie eben in deinem Fall mit der Erkrankung des Ranghöchsten). Durch die ganzen TA-Besuche (und damit Trennung von der Gruppe) hast du da von Haus aus ein sehr fragiles Konstrukt - aber irgendwie scheinen sie sich ja immer wieder einzukriegen.
Ich hoffe, dass das so bleibt!
"Behandeln Sie Ihr Haustier am besten so, dass Sie im nächsten Leben ohne Probleme auch mit vertauschten Rollen klarkommen. You never know!" (Hape Kerkeling)
Re: Plötzlich wird´s blutig...
Heute hat es das erste mal Mal seit Februar wieder "geknallt." Ich saß zwei Stunden dabei und habe verhindert, dass Bartleby von Mörschel gejagt wird. Bartleby wirkte erschöpft und überfordert. Merkwürdig ist, dass Bartleby seit Monaten total gut integriert, ruhig und rücksichtsvoll wirkte. Sowohl mit Bogdan als auch mit Mörschel lief es harmonisch. Früher hat er ja oft den "Hans" (siehe Nachbarthread) gemacht, aber davon gerade keine Spur. Stattdessen hatte Bogdan - ganz untypisch für ihn - öfter mal seine Brüder aus seinem Lieblingslaufrad geworfen, weswegen es mit Mörschel - er ist hier der Dauerläufer, akzeptiert aber auch die anderen im Laufrad und passt sich deren Tempi an - manchmal Knatsch gegeben hat. Hier hat Mörschel nachgegeben und Bogdan gewähren lassen, Bartleby und Mörschel sind wochenlang zusammen in eins der anderen Laufräder ausgewichen.
Übrigens hat sich Bogdan jetzt wieder zwischen die Streithähne gestellt: Er hat Mörschel richtig von Bartleby weggeschoben als Mörschel aggro war.
Übrigens hat sich Bogdan jetzt wieder zwischen die Streithähne gestellt: Er hat Mörschel richtig von Bartleby weggeschoben als Mörschel aggro war.