Gute und/oder einfach verlaufene Vergesellschaftungen

[Sabine St.]

In diesem Teil des Forums wird sehr oft von schwierigen oder schief gelaufenen Vergesellschaftungen berichtet. Ich bin aber der Meinung, dass sehr viele Vergesellschaftungen auch zügig und leicht verlaufen.
Als Beispiel würde ich hier auf den Beitrag von aiksaS „Traumvergesellschaftung“ verweisen viewtopic.php?t=10585 und euch bitten, eure Erfahrungen mit uns auszutauschen und gerne auch die ein oder andere „schöne Vergesellschaftungsgeschichte“ hier einzubringen.

Ich würde auch gleich mal anfangen damit:

Wir hatten aus dem Tierheim Wiesbaden einen Jungen namens Fips bekommen, der recht dominant gegenüber anderen Jungs war. Fips hatten wir kastrieren lassen und ihn ans Trenngitter zu vier Mädels aus dem Tierheim Rüsselheim gesetzt. Es gab dann sehr aufgeregte Gespräche auf beiden Seiten des Gitters (bei Fips wohl eher Selbstgespräche). Er war auch sehr aktiv am Gitter und wollte natürlich sofort zu den aufgeregten und aufregenden Damen.

Die Degudamen waren eine eingeschworene Truppe und es war sehr klar zu sehen, dass Ella die Chefin der Truppe war. Auf dem zweiten Platz war Marlis und die Plätze drei und vier wurden von den zwei ängstlichsten Damen belegt. Da sie sich uns nicht oder kaum zeigen wollten, haben wir sie Frau Schrei (sie schrie uns immer an und ist dann geflüchtet) und Frau Flücht (sie flüchtete einfach nur ohne zu schreien) getauft. Nach nur vier Jahren nehmen sie heute zumindest schreiend und flüchtend eine Nuss entgegen.

Die Aufregung am Trenngitter hatte sich die ganze Zeit nicht richtig gelegt und wir waren verunsichert, ob die Vergesellschaftung wirklich so einfach werden würde, wie wir uns das vorgestellt hatten. Ein kastrierter Bub und Mädels ist normalerweise ja kein Problem, aber Ella (Chefin) und Fips quietschten sich intensiv an.

Daher hatten wir beschlossen, die Truppe auf neutralem Boden zu setzen, einfach um zu schauen, wie sich die Degus untereinander verstehen. Wir haben uns also - bewaffnet mit Handschuhen - ins Bad gesetzt und etwas aufgeregt die Degus laufen lassen. Zuerst Fips und dann die Mädels dazu. Und was ist passiert?

Nichts! Ella hat kurz Fips beschnuppert und dann haben sich alle einzeln im Bad umgesehen und nach einer halben Stunde haben sie sich in ein Eck gelegt und gemeinsam geschlafen. Fips lag ganz unten und hat sich geaalt. Nachdem sich eine weitere halbe Stunde nichts an dem Kuschelhaufen geändert hatte, haben wir die Truppe eingesammelt und in ihren gemeinsamen Käfig gesetzt.
Dort haben sie vier sehr harmonische Jahre verbracht, bis uns Fips mit 6,5 Jahren leider vor Kurzem verstorben ist.

Also war hier mal wieder die ganze Aufregung der Menschen umsonst gewesen und die Degus hatten bereits alles am Trenngitter besprochen, bevor wir sie zueinander ließen. Wahrscheinlich haben sie über uns Menschen geschimpft und sich gefragt, warum sie ihre Zeit nicht längst zusammen in einem Käfig verbringen durften.

[Elfe]

Ich habe auch eine Traumvergesellschaftung.

Als alle meine Re-Vergesellschaftungsversuche mit meiner Dreimädelsgruppe nicht funktionierten und das Verhalten zwischen Toffee und Muffin auch am Trenngitter immer aggressiver wurde - nicht einmal nach einer Sichtschutzphase wurde es besser - entschieden wir uns, dass wir einen vierten Degu suchen und zukünftig zwei Duos halten werden. Ein halbes Jahr Re-Vergesellschaftung war genug.

Aus dem Tierheim holte ich einen einzel sitzenden Kastraten, Nougat, der mir als ängstlich und abgegeben nach Tod des Partnertiers beschrieben wurde, ein halbes Jahr älter als die Mädels. Er wurde erst im Tierheim kastriert (das Tierheim kastriert alle einzelnen Männchen kurz nach dem Einzug). Am Trenngitter war vom ersten Moment an Neugier und der Wunsch, zusammengekommen. Sobald ich die Türe öffnete, versuchte ein Tier zum anderen zu gelangen. Keine Aggressionen erkennbar. 14 Tage Trenngitter, zum Schluß alle zwei Tage Seitentauschen und dann an Ostern, als ich mehrere Tage frei hatte, der Versuch, sie zusammen zu lassen.

Es wurde beschnüffelt, ein "Du, ich wär gern Chef" begegnete Toffees "Nix da, ich bins" und dann ein "Gut, aber beim Fressen bin ich schneller". Damit war die Rangordnung durch. Seitdem sind sie ein Herz und eine Seele und Nougat kümmert sich sehr lieb um die inzwischen chronisch Kranke Toffee.

[DaLo]

Hallo,

ein schönes Thema

Alleine in diesem Jahr hatte ich folgende einfache Vergesellschaftungen:

1. Cutie zu Ada und Blaubärchen. Alles 7-jährige Seniorinnen. Setz direkt zusammen und gut ist.
2. Nachdem sowohl Blaubärchen als auch Ada leider im Abstand von nur vier Wochen relativ bald nach VG 1 starben, nahm ich Ada2 (ebenfalls 7 Jahre) zu Cutie auf. Setz direkt zusammen und gut ist.
3. Nachdem eine 2er-Gruppe "langweilig" ist und der einsame 9-jährige Kastrat Wolly sich nach Gesellschaft sehnte, zog er wenige Wochen nach VG 2 hier ein. Setz direkt zusammen und gut ist.
4. Eine 3er-Seniorengruppe ist nett, aber wenn ein 5-jähriges Mädchen einer lieben Freundin die letzte Deguline ist und die Deguhaltung aufgegeben werden soll, dann versucht man es mit diesem Mädel eben auch noch. Nachdem es sich bei einem 5-jährigen Degu nicht gerade um eine Seniorin handelt, schaute ich mir doch erst mal an, wie die Tiere am Trenngitter aufeinander reagieren. Nach 5 Tagen.... setz zusammen und gut ist.

5. Nun verlassen wir die Senioren VGs. Ronja 15 Monate alt wurde vor einigen Monaten abgegeben, da sie bereits eine Partnerin tot gebissen und eine weitere schwer verletzt hatte. Ich beobachtete sie lange Zeit, um sie gut kennen und einschätzen zu lernen. Die anfängliche Vermutung, dass es sich um eine überforderte Angstbeißerin handeln könnte, verwarf ich nach einiger Zeit. Dazu zeigte sie nicht das "richige" Verhalten. Als die Rattenhilfe Süd für ein einsames ca. 3- bis 4-jähriges Weibchen, das ihre Partnerin verloren hatte, ein artgerechtes Zuhause suchte, hob ich die Hand. Valentina zog ein und ich beobachtete, wie sich Ronja und sie am Trenngitter verhalten. Nach gerade mal 4 Tagen wechselte ich bereits die Seiten, da mir alles viel zu ruhig und unspektakulär verlief. Aber auch danach zeigten die beiden überhaupt keine Aufregung und auch wenig echtes Interesse aneinander. Sie taten, als wäre es das Normalste von der Welt, dass nebenan ein anderer Degu wohnt. Nach 8 Tagen Gittertrennung setzte ich sie kurzerhand zusammen.... und.... ??? gut war!

[aiksaS]

Ich finde das solche Geschichten immer Mut machen.Viel zu oft liest man leider so schlimme Sachen und macht sich oft zu viele Sorgen.

[Bacardi-paula]

Hallo zusammen, ich hatte bislang neun unglaubliche Traumvergesellschaftungen !
Ich habe seit 2012 Degus, begonnen mit einem Schwesternpaar die zugegeben die 7,5 Jahre ohne wirkliche Probleme mit uns gelebt haben! Leider hat dann eine schwere Zeit für mich begonnen! Meine ersten beiden Damen, zuerst Suki und auf den Tag genau 4 Wochen später musste ich meine Siva, beide wegen Tumoren gehen lassen.
Ich hatte bislang unglaubliches Glück, nach "nur" zwei Wochen Einsamkeit von Siva zog Chibi bei uns ein. Eine wirklich sehr eigenwillige Degudame. Leider hatten beide nur ein paar gemeinsame Tage! Nach einer guten Woche durften die beiden Omis zeitnah zusammen. Ich bin heute noch froh über diese Entscheidung da Siva so noch einmal jemanden zum kuscheln hatte.
Zu Chibi zog dann Peach! Beide Damen bereits 8 Jahre alt ! Auch diese Vergesellschaftung erfolgte nach einer knappen Woche! Da ich der Einsamkeit vorbeugen wollte hab ich nach zwei Monaten nach Verstärkung gesucht und wurde fündig! Muffin, eine wirklich unglaubliche Degudame! Selbstbewusst, freundlich aber direkt zog Sie mit Ihren ca. 6,5 Jahren zu uns. In diesem Fall hat Muffin vorgegeben wann es Zeit war die Tore zu öffnen. Sie hat sich dermaßen verausgabt dass uns schier nichts anderes übrig blieb als Sie zusammen zu lassen. Auch dieses mal nur Freude und Liebe in der Luft. Chibi erlitt dann mehrere Schlaganfälle, diese hat sie zwar letztlich gut überstanden aber gute 5 Monate später schlief Sie für immer ein. Auch Peach ging kurze Zeit später in den Nagerhimmel
Auch dieses mal hatte ich Glück, dank der Deguhilfe überlies mir Torsten knappe zwei Wochen später seine beiden Damen Dicki und Pippi.
Und wieder entschied Muffin dass es Zeit ist das Gitter raus zunehmen. Wie immer waren alle nur glücklich und kuschelten in kürzester Zeit zusammen.
Nach zwei Jahren Frieden und Gemeinschaft musste ich Dicki aufgrund von Zahnwuchs ins Oberkiefer und daraus resultierenden Atemproblemen erlösen
Wieder habe ich Verstärkung angeheuert und durfte dieses mal Pia, ein Vereinstier übernehmen, auch schon stolze 8 Jahre! Wie immer eine reibungslose Sache!
Pia verstarb leider nach nur knapp 3 Monaten. Nach weiteren 2 Monaten musste ich mich dann auch von Pippi verabschieden.....
Wieder war meine arme Muffin alleine und wieder hatte ich Glück und konnte Nanuk für uns gewinnen ! Dieses war wohl die allersimpelste Vergesellschaftung. Da Muffin dabei war zu resignieren haben wir nach ca. 3 Stunden das Trenngitter am Einzugstag entfernt. Was soll ich sagen, Nanuk war mit erkunden beschäftigt und da mein Degurado nunmal viel Platz bietet dauerte es eine Weile bis Nanuk auf Muffin traf. Diese lag wie schon seit Tagen ziemlich traurig und desinteressiert auf Ihrem Snuggle.
Nanuk kam vorbei begrüßte Muffin freundlich und schaute sich das neue Zuhause erstmal weiter an. Man hatte das Gefühl dass Nanuk alle 5-10 Minuten bei Muffin vorbei kam um Ihr zu sagen dass sie wieder kommt aber erstmal noch schauen muss wo sie hier gelandet ist.
Am nächsten Tag zogen beide gemeinsam durch den Schrank, Muffin wartete auf jeder Etage bis Nanuk mit schauen fertig war und tuckerte dann mit ihr eine Etage weiter.
Da das wirklich 3 harte Jahre für meine Seele und mein Herz waren musste ich definitiv auf jüngere Tiere kommen. Und wieder , danke Deguhilfe. Erst übernahm ich Honey , mein dreibeiniges Süßmonster aus dem Notfall Spaichingen. Ich dachte ein "Invalide" würde sich leichter tun mit fitten Rentnerdamen. Hahaha! Ich glaube es waren 2,5 Wochen wo ich die Zusammenführung gewagt habe. Und wieder Checkpot! Alle verstanden sich auf Anhieb. Nach ca. 3 Monaten zogen Honeys Freundinnen nach. Hazel, Hailey und Holly. Dieses mal nahm ich mir etwas mehr Zeit, zumindest war das der Plan, denn eine Vergesellschaftung 3 und 3 verlangte mir eine ordentliche Portion Mut ab. Nach knapp 3,5 Wochen fand das erste Zusammentreffen statt.
Es gab ein paar Töne die mir bis dahin nicht bekannt waren was aber daran lag dass Nanuk eine sehr vorsichtige Degudame war, die es nunmal nicht leiden konnte dass drei neugierige wilde Damen auf sie zu kamen. Nach Rücksprache erfolgte eine weitere Woche später dann die Vergesellschaftung, erfolgreich
Leider verstarb nach 3 Wochen Zusammenleben Holly aufgrund eines Magenverschlusses, die Folge einer auffälligen Leber war. Im November entschloss Muffin dann Ihre letzte Reise anzutreten, natürlich zu Ihren Bedingungen. Knapp 10 Jahre wurde Sie und davon lebte sie 3 bei mir . Ich bin dieser Degudame soo viel dankbar, sie hat enorm viel für mich und die reibungslosen Vergesellschaftungen getan. Dieses Jahr im Mai ging dann meine kleine süße Nanuk , somit leben nun drei wunderbare Degudamen bei mir in der Hoffnung dass sie lange gesund und munter Ihre Zeit bei mir verbringen .
Wie ihr seht ich hatte bislang unglaublich viel Glück mit tollen Degudamen und ich hoffe dass mich das weiter begleitet, darf aber gerne eine gaaaanz lange Zeit dauern bis es wieder soweit ist.
Sorry für soviel Text, aber das ist die "Kurzversion"