Liebe Degufreunde!
Wie ihr sicher gehört habt, gab es in Mecklenburg-Vorpommern einen Animal Hoarding-Fall mit 250 Degus. Wir sind in Kontakt mit dem Landestierschutzverband Mecklenburg-Vorpommern, die die Verteilung der Degus auf Tierheime koordinieren. Momentan sind von den 250 Notfellchen erst 50 Tiere in Tierheime verteilt worden. Der Gesundheitszustand der Tiere ist sicher nicht so gut. Wir gehen davon aus, dass die Tiere Parasiten haben. Auch Bisswunden sind auf den Bildern zu sehen. Weiterhin werden die meisten Weibchen tragend sein.
Wenn ihr Degus aufnehmen wollt, dann könnt ihr euch an das Tierheim in Malchow unter der Rufnummer 039932/14302, tgl. von 10-12 Uhr wenden.
Bitte bedenkt, dass die Tiere krank sein werden und damit natürlich zeitintensiv gepflegt werden müssen. Wahrscheinlich sind alle Degus relativ jung (Stichwort: Flegelphase).
Weitere Infos findet ihr unter: https://www.nordkurier.de/regional/muer ... on-3605979
Liebe Grüße
Vorstand der Deguhilfe Süd e.V.
Animal Hoarding-Fall mit 250 Degus in Mecklenburg-Vorpommern
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Re: Animal Hoarding-Fall mit 250 Degus in Mecklenburg-Vorpommern
Hallo zusammen,
hier ein Update zu dem Animal-Hording Fall:
hier ein Update zu dem Animal-Hording Fall:
Am 16.05.2025 erreichte uns, die Deguhilfe Süd e. V. (DHS), die Nachricht, dass 250 Tiere in der Gegend von Malchow (Mecklenburg-Vorpommern, MV) frei in einer Wohnung herumliefen und Unterstützung bei der Auflösung dieses Notfalls benötigt werde. Die meisten Weibchen könnten trächtig sein und auch Ungezieferbefall wäre möglich.
Die DHS-Aktiven überlegten, wie wir am besten helfen könnten. Malchow liegt weit außerhalb unseres Aktionsradius. Nach vielen Telefonaten mit dem Landestierschutzverband MV, der die Hilfeangebote sammelte, beschlossen wir, sowohl unsere Mitglieder als auch die uns bekannten 586 Tierheime anzuschreiben und ebenfalls um Hilfe zu bitten.
Die bei uns eingehenden Hilfsangebote, meist mit der Absicht Degus zu übernehmen, sammelten wir und gaben sie an Malchow weiter. Leider konnten wir selbst keine Tiere übernehmen, denn wegen eines früheren Notfalls waren alle Plätze bei uns belegt. Auch um die Planung von zwei Fahrerketten quer durch Deutschland kümmerten wir uns, um die Tiere in ihre neuen Zuhause zu bringen.
Zunächst wurden nur kleine Gruppen evakuiert, die direkt an lokale Abnehmer im Norden gingen. Wir mussten für unsere Transporte warten, bis alle Tiere aus der Notfallwohnung geholt werden konnten.
Am 30.05. war es endlich soweit und alle restlichen Tiere landeten im Tierheim Malchow. Dort unterstützten wir vor Ort bei der Geschlechterbestimmung, was bei einer solch großen Tieranzahl immer eine große Herausforderung ist. Zudem ist im Umkreis des „Tatorts“ kein Mitglied der DHS wohnhaft, da wir mehrheitlich im Süden des Landes zuhause sind. Deshalb reiste Annika mit ihrem kleinen Sohn in einer Ad-hoc-Aktion über 350 km an, um in Malchow mit Julia große Teile der Geschlechterbestimmung zu bewältigen. Die Bestimmungsaktion dauerte mehrere Stunden und verletzte Tiere wurden tierärztlich erstversorgt
Über Nacht hatten sich in einer Gruppe gleich 14 Babys von verschiedenen Müttern eingestellt. Mütter mit Babys stellen eine besonders schwierige Aufgabe dar, denn sie dürfen in den ersten Wochen nicht von ihrem Nachwuchs getrennt werden, damit dieser durchkommt. Hier haben wir uns über das Angebot des Tierheims Lustadt besonders gefreut, das unkompliziert anbot, einfach alle Mütter mit ihren Babys zu übernehmen und fürs Erste zu beherbergen. Später, wenn die Kleinen groß genug sind, sollen sie in Süddeutschland verteilt werden.
Julia chauffierte nach der Geschlechterbestimmung noch eine größere Anzahl Tiere quer durch Deutschland bis in das Rhein-Main-Gebiet, wo sie dann vom Tierheim Lustadt abgeholt wurden. Und Annika nahm auf der Rückfahrt ganz nebenbei noch zwei weitere Gruppen mit, die im Norden weiterverteilt werden sollten. In der zweiten Fahrerkette transportierte Holger von der Meerschweinchenhilfe, die mit uns sehr freundschaftlich verbunden ist, die Tiere mit Zwischenstopps bis weit in den Süden und Südosten, über Passau hinaus. Ein Teil der Tiere wurde im Fränkischen von Alex übernommen, die sie auf regionale Tierheime verteilte. Auch für den sicheren Transport wurde gesorgt: da Degus ja als besonders nagefreudig bekannt sind, baute Eli mit ihrem Verlobten noch „schnell“ zehn Transportboxen in bester DHS-Qualität.
Vielen Dank an dieser Stelle nochmals an alle Beteiligten, auch an die vielen helfenden Hände, die im Hintergrund sowohl die Vor- und Nachbereitung der Logistik bewerkstelligten als auch den Normalbetrieb der DHS sicherstellten! "Nebenbei" standen die Ehrenamtlichen der DHS den Tierheimen nach Bedarf für nähere Infos zu Degus zur Verfügung und benachrichtigten die Tierheime, die Hilfe angeboten hatten, deren Angebot wir aber nicht in Anspruch nehmen mussten, da schon alle Tiere vermittelt waren. An dieser Stelle ebenso nochmal ein herzliches Dankeschön an alle Tierheime für ihre Hilfsbereitschaft!
Die Aktion hat mal wieder den Leitspruch der DHS mit Leben erfüllt: „Hand in Hand für Degus“. Wir sind stolz, mit mehr als 4000 gefahrenen Kilometern, mehreren hundert Telefonaten und sehr viel Zeit mitgeholfen zu haben, diesen Notfall zu bewältigen und danken allen Helfenden, besonders den aufnehmenden Tierheimen sowie natürlich auch den Malchowern!