Durchfall

[Urmel]

Moin Moin:)

Ich habe dieses und das alte Forum durchsucht, aber keine allgemeinen Themen zu "Durchfall" gefunden, bzw. war im alten Forum einiges nicht lesbar und so aus dem Zusammenhang gerissen.
Es ist jedenfalls so, dass Emma seit ca. 11 Uhr Durchfall hat. Ich weiß es so genau, weil ich um 10 den Käfig gesäubert und nichts festgestellt habe und Emma mir um 11 auf den Arm gedurchfallt hat, daraufhin habe ich im Käfig nachgesehen, da lagen dann noch ein paar Schmierköttel. Es ist auch wirklich nur Emma, Hedwig köttelt ganz normal, die Nachbartiere sowieso.
Was muss ich nun beachten? Ich habe keine Ahnung, wie es dazu gekommen sein könnte. An der Futterzusammensetzung ist nichts anders, kein anderes Tier hat Durchfall, an Käfig und Einrichtung wurde nichts nennenswertes geändert, alle Tiere, auch Emma, wirken ansonsten gesund wie immer und verhalten sich auch so.
Der Kot ist nicht mehr schwarz und fest, sondern braun und weich, wobei er im Verlauf der letzten beiden Stunden wieder etwas dunkler geworden ist.
Sollte sich das Ganze bis morgen früh nicht signifikant gebessert haben, würde ich natürlich einen Tierarzt aufsuchen, aber wenn Ihr bis dahin einen Rat oder Hinweis hättet, wäre das natürlich umso besser.

[DaLo]

Hallo,

Du musst tatsächlich aufpassen, dass es bei Durchfall nicht zur Dehydrierung des Degus kommt. Dann macht auch schnell der Kreislauf schlapp.
Wenn es sich um Matschköttel und nicht um flüssigen Durchfall handelt und der Degu bislang noch fit ist, genügt es, ihn morgen Früh einem Tierarzt vorzustellen, ansonsten aber ist schnelleres Handeln angebracht.

Sehr viel kannst Du im Moment nicht tun, außer Futter zu vermeiden, das auf die Verdauung schlagen könnte. Also z.B. Frischfutter, getrocknetes Gemüse sowie sehr fetthaltige Sämereien und auch Nüsse. Des Weiteren auch alle Leckerlies, wie Erbsenflocken, Maisflocken u.ä.
Durch das Weglassen von Frischfutter wird aber auch die Flüssigkeitszufuhr beschränkt, die bei Durchfall ganz besonders wichtig ist. Also genau beobachten, ob der Degu ausreichend trinkt. Ggf. kann auch etwas lauwarmer Fenchel- / Kamillentee eingeflößt werden.

Gruß Dagmar

[Urmel]

Seit ca. zwei bis drei Stunden scheint wieder alles normal zu sein, ich habe keine Durchfallspuren mehr gefunden, auch Emmas After ist wieder trocken und sauber. Eigenartig, vielleicht war es doch "nur" Stress, warum auch immer, heute früh war meine Putzfrau da, das verunsichert die Tiere doch etwas, obwohl sie sie inzwischen kennen.
Ich hatte das Grünfutter entfernt und keine Leckerchen gegeben, wovon die Mädchen aber sowieso wenig bekommen. Stattdessen habe ich etwas von der Feldugels Vitalmischung gegeben, die kennen die Tiere aber, gelegentlich mische ich davon etwas unters "normale" Futter. Wird genauso gerne genommen wie die anderen Felldugels-Mischungen, mit denen ich insgesamt sehr zufrieden bin.
Nüsse und anderes stark fetthaltiges bekommen die Tiere generell nicht, nur sparsam etwas kärgere Sämereien. Trotz Auslauf und Laufrad und wirklich abwechslungsreicher Kost habe ich den Eindruck, dass die Tiere bis auf Gerda sonst zu Gewichtszunahme neigen.
Sofern Emmas Zustand morgen früh weiterhin normal/unauffällig bleibt, erspare ich ihr (und mir) den Tierarztbesuch, falls doch nicht, gehen wir auf jeden Fall hin.
Vorsichtshalber werde ich die Einstreu komplett austauschen.

Vielen Dank für Deine Ratschläge, Dagmar

[Urmel]

Alles bestens, allen Tieren geht es blendend, alle verhalten sich wie immer. Ich bin sehr froh

Nach dem Schreck, den Emma mir eingejagt hat, stellt sich mir nun die Frage, wie man mit dieser Thematik generell umgehen sollte.
Mir ist klar, dass Durchfälle bei so kleinen Tieren sehr schnell lebensbedrohend sein können und natürlich habe ich das Internetz zu dem Thema zu Rate gezogen.

Es gibt zu Prohpylaxe und Therapie offensichtlich wenig wirkungsvolles, außer einer gesunden Ernährung zur Prophylaxe und bestimmten Fütterungsempfehlungen zur "Therapie", wie sie mir Dagmar auch genannt hat.
Häufig bin ich auf probiotische Zubereitungen gestoßen, die Adepten der Lehre ebensolcher schwören drauf, andere berichten vom Fehlen jeglicher Wirkung.

Aus menschlicher Sicht würde ich eher vermuten, dass es sich hier ähnlich wie mit dem gesamten homöopathischen Bereich verhält. Medizinisch nachweisbar ist gar nichts, manche sind davon überzeugt und berichten von teilweise phänomenalen Erfolgen. Ich glaube denjenigen das sogar, zumindest die Tatsache, dass sie selbst das glauben, was sie sagen und halte das Ganze für einen Placebo-Effekt. Dieser Effekt wird sich bei Tieren aber ja nicht einstellen.
Selbst, glaubt man an das alles bei probiotischer Nahrung (viele tun es offensichtlich, sonst würde in Supermärkten niemand solche Produkte kaufen, denn oft sind sie deutlich teurer), stellt sich mir immer noch die Frage, ob so etwas im vorbeugenden Bereich sinnvoll ist oder ob man damit nicht generell unnötigerweise die Darmflora der Tiere beeinflusst.

Wie sind Eure Erfahrungen damit und gibt es aus Eurer Sicht sonst noch etwas, das ich tun oder lassen könnte oder sollte, um Durchfälle in Zukunft möglichst selten auftreten zu lassen, bzw. bei Auftreten die Symptomatik zu lindern?

[Firelady]

Ich habe außer gesunder und abwechslungsreicher Fütterung keinen Tipp zur Vermeidung von Durchfall, aber eine Anmerkung zu Tieren und Homöopathie:
meine Jagdhündin litt vor 8 Jahren unter immer wiederkehrendem Juckreiz am Bauch. Die Tierärztin war nach wochenlangen schulmedizinischen Behandlungen ratlos und riet mir, mich in der Alternativmedizin und/oder Homöopathie schlau zu machen. Möglich, dass sie dies tat, um mich zu beruhigen und meinem Hund nicht weiter mit starken Medikamenten zu schaden.

Was sie vorher nicht wusste: ich fand ein Präparat, das zu 100% auf die Beschwerden und allgemeine Konstitution meiner Hündin passte. Sie bekam dieses, und schon nach zwei Tagen war ihr Ekzem verschwunden. Auch weitere Einschränkungen, die tierärztlich nie aufgefallen, geschweige denn behandelt worden wären, verschwanden auf Dauer. Für meine Hündin war dieses Präparat ein absoluter Glücksgriff und ein Treffer mitten ins Schwarze.

Was ich damit sagen will: Homöopathie kann funktionieren, und nicht nur, weil man sich einbildet, dass da was wirken muss! ME sollte man sie also nicht so weit abtun.