Hallo,
ich möchte mich hier gerne mal mit Euch austauschen.
In letzter Zeit mehren sich m.E. die Hilferufe von Deguhaltern mit Gruppen älterer Tiere. Diese zerstreiten sich in einem Alter, in dem normalerweise nicht mehr damit zu rechnen ist sowie nach augenscheinlich jahrelanger Harmonie.
Ich kann mich nicht erinnern, dass es das früher in dieser Häufung gab. Sofern Ihr auch diesen Eindruck habt, sollten wir gemeinsam überlegen, welche Parameter hierfür in Frage kommen. Vielleicht haben sich die Haltungsbedingungen und Gruppenkonstellationen im Laufe der Jahre so verändert, dass nun häufiger auch in älteren Gruppen Streit aufflammt.
Aber als erstes stellt sich die Frage, ob es nur mir so geht oder ob auch ihr diesen Eindruck habt.
Liebe Grüße
Dagmar
Ernsthafte Auseinandersetzungen in jahrelang stabilen Gruppen
- esmeralda
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Re: Ernsthafte Auseinandersetzungen in jahrelang stabilen Gruppen
Hallo Dagmar,
i.d.T. sind diese Beobachtungen, zumindest ebenso in meiner Wahrnehmung, in der letzten Zeit häufiger beschrieben worden. Allerdings kann ich mich auch an den einen oder anderen Fall aus ferner Vergangenheit erinnern, wo dies Thema war. So fallen mir sofort einige nicht mehr aktive Deguhalter ein, die dieses Problem in ihren, meist männlichen Bestandsgruppen hatten.
Bei einer Halterin ging das Ganze sogar so weit, dass es, nachdem die Jungsgruppe so mit etwa 3 1/2 bis 4 Jahren das erste Mal richtig aneinandergeraten ist, nach einer langwierigen, aber erfolgreichen Vergesellschaftung dann nach etlichen Monaten erneut zum Zerfall der Gruppe kam. Mit viel Geduld konnte sie die Tiere aber immer wieder zusammenbringen und das obwohl z.T. erhebliche Verletzungen entstanden sind.
Da ich mit dieser Halterin immer wieder in Kontakt stand und auch den weiteren Verlauf des Gruppengeschehens letztlich bis zum Tod aller Tiere sehr aufmerksam verfolgt habe, bin ich bzgl. der Krankheitsgeschichte fast aller Tiere ziemlich ins Grübeln gekommen.
Es handelte sich bei dem Quartett vermutlich um Brüder. Da sie von der damals neu in die Deguhaltung eingestiegenen Halterin aus dem Tierheim aufgenommen worden sind, wusste wohl niemand genau, wie alt sie bzw. ob sie tatsächlich miteinander verwandt waren. Aber sie waren noch klein und wurden dann doch relativ alt (1x 6 Jahre, 3 x ca. 7 Jahre, wobei am Ende beschlossen worden war, alle drei sehr kranken und gesundheitlich mehr als gebeutelten Fellchen gleichzeitig auf ihre letzte große Reise zu schicken, denn jeder hatte für sich allergrößte Einschränkungen entweder beim Atmen, bei der Fortbewegung oder wegen eines Tumors). Ich war damals sehr berührt und zutiefst getroffen von dieser wirklich alles andere als leicht zu verarbeitenden Entscheidung (genauso wie gerade bei deinen Mädels Cleo und Sofia
), denn diese Halterin hat wirklich alles Vertretbare für ihre Jungs gemacht und nie aufgegeben für sie bzw. mit ihnen zu kämpfen.
In dieser Gruppe waren auch Zahnprobleme ein Thema, sowie eine Stoffwechselgeschichte, die allerdings nie so richtig zu fassen war. Aber es gab in diesem Zusammenhang die in den Raum gestellte Diagnose: Osteodystrophie: https://de.wikipedia.org/wiki/Renale_Osteodystrophie
Normalerweise ist dies wohl eine Erkrankung, die insbesondere bei Satin-Meerschweinchen vorkommt, aber ich halte es auch für absolut denkbar, dass ihre engeren Verwandten, die Degus, daran ebenfalls erkranken können. Dies wird auch in diesem veterinärmedizinischen Fachbuch von Frau Dr. Ewringmann und Frau Dr. Glöckner bestätigt.
Wenn man sich nun näher mit diesem Verlauf dieser Erkrankung beschäftigt, fällt auf, dass sie augenscheinlich auch schleichend bzw. in Schüben vonstattengehen kann und es erst einmal nicht auffällt, dass sich da etwas im Inneren bzw. bei der Knochensubstanz verändert.
Ich könnte mir also vorstellen, dass es immer wieder mal Zeiten geben könnte, in denen es dem von der Krankheit betroffenen Tier nicht gut geht, es schwächelt, was andere Gruppenmitglieder als Anlass nehmen könnten, an der Rangfolge zu „arbeiten“ und das erkrankte Tier auch Schmerzen hat. Dies könnte bspw. bei der oben beschriebenen Gruppe der Grund für immer wieder auftretende Unruhe und Streitigkeiten gewesen sein.
Natürlich ist dies eine Spekulation meinerseits, aber da bekannt ist, dass Krankheits- (und Todes-)fälle in eigentlich harmonischen Gruppen zu erst einmal unerklärlicher Unruhe bis hin zum Zerfall der Konstellation führen können, wäre dies möglicherweise eine Erklärung, warum es auf einmal (für uns Menschen vollkommen überraschend) in einer Gruppe kracht.
Um jetzt wieder die Kurve zu deiner gestellten Frage zu bekommen: ich kann mir bspw. vorstellen, dass Veränderungen im Kräfteverhältnis der einzelnen Gruppenmitgliedern untereinander durch akute, aber auch langwierige u./o. in Schüben verlaufende Erkrankungen zu einer Destabilisierung eines augenscheinlich stabilen Gruppengefüges führen kann.
Wahrscheinlich müsste man solche Beobachtungen, sowie deren weiteren Entwicklungen genau protokolieren und dann über die Zeit gesehen auswerten.
Dabei könnte man ggf. Parallelen bzw. Gemeinsamkeiten erkennen.
i.d.T. sind diese Beobachtungen, zumindest ebenso in meiner Wahrnehmung, in der letzten Zeit häufiger beschrieben worden. Allerdings kann ich mich auch an den einen oder anderen Fall aus ferner Vergangenheit erinnern, wo dies Thema war. So fallen mir sofort einige nicht mehr aktive Deguhalter ein, die dieses Problem in ihren, meist männlichen Bestandsgruppen hatten.
Bei einer Halterin ging das Ganze sogar so weit, dass es, nachdem die Jungsgruppe so mit etwa 3 1/2 bis 4 Jahren das erste Mal richtig aneinandergeraten ist, nach einer langwierigen, aber erfolgreichen Vergesellschaftung dann nach etlichen Monaten erneut zum Zerfall der Gruppe kam. Mit viel Geduld konnte sie die Tiere aber immer wieder zusammenbringen und das obwohl z.T. erhebliche Verletzungen entstanden sind.
Da ich mit dieser Halterin immer wieder in Kontakt stand und auch den weiteren Verlauf des Gruppengeschehens letztlich bis zum Tod aller Tiere sehr aufmerksam verfolgt habe, bin ich bzgl. der Krankheitsgeschichte fast aller Tiere ziemlich ins Grübeln gekommen.
Es handelte sich bei dem Quartett vermutlich um Brüder. Da sie von der damals neu in die Deguhaltung eingestiegenen Halterin aus dem Tierheim aufgenommen worden sind, wusste wohl niemand genau, wie alt sie bzw. ob sie tatsächlich miteinander verwandt waren. Aber sie waren noch klein und wurden dann doch relativ alt (1x 6 Jahre, 3 x ca. 7 Jahre, wobei am Ende beschlossen worden war, alle drei sehr kranken und gesundheitlich mehr als gebeutelten Fellchen gleichzeitig auf ihre letzte große Reise zu schicken, denn jeder hatte für sich allergrößte Einschränkungen entweder beim Atmen, bei der Fortbewegung oder wegen eines Tumors). Ich war damals sehr berührt und zutiefst getroffen von dieser wirklich alles andere als leicht zu verarbeitenden Entscheidung (genauso wie gerade bei deinen Mädels Cleo und Sofia


In dieser Gruppe waren auch Zahnprobleme ein Thema, sowie eine Stoffwechselgeschichte, die allerdings nie so richtig zu fassen war. Aber es gab in diesem Zusammenhang die in den Raum gestellte Diagnose: Osteodystrophie: https://de.wikipedia.org/wiki/Renale_Osteodystrophie
Normalerweise ist dies wohl eine Erkrankung, die insbesondere bei Satin-Meerschweinchen vorkommt, aber ich halte es auch für absolut denkbar, dass ihre engeren Verwandten, die Degus, daran ebenfalls erkranken können. Dies wird auch in diesem veterinärmedizinischen Fachbuch von Frau Dr. Ewringmann und Frau Dr. Glöckner bestätigt.
Wenn man sich nun näher mit diesem Verlauf dieser Erkrankung beschäftigt, fällt auf, dass sie augenscheinlich auch schleichend bzw. in Schüben vonstattengehen kann und es erst einmal nicht auffällt, dass sich da etwas im Inneren bzw. bei der Knochensubstanz verändert.
Ich könnte mir also vorstellen, dass es immer wieder mal Zeiten geben könnte, in denen es dem von der Krankheit betroffenen Tier nicht gut geht, es schwächelt, was andere Gruppenmitglieder als Anlass nehmen könnten, an der Rangfolge zu „arbeiten“ und das erkrankte Tier auch Schmerzen hat. Dies könnte bspw. bei der oben beschriebenen Gruppe der Grund für immer wieder auftretende Unruhe und Streitigkeiten gewesen sein.
Natürlich ist dies eine Spekulation meinerseits, aber da bekannt ist, dass Krankheits- (und Todes-)fälle in eigentlich harmonischen Gruppen zu erst einmal unerklärlicher Unruhe bis hin zum Zerfall der Konstellation führen können, wäre dies möglicherweise eine Erklärung, warum es auf einmal (für uns Menschen vollkommen überraschend) in einer Gruppe kracht.
Um jetzt wieder die Kurve zu deiner gestellten Frage zu bekommen: ich kann mir bspw. vorstellen, dass Veränderungen im Kräfteverhältnis der einzelnen Gruppenmitgliedern untereinander durch akute, aber auch langwierige u./o. in Schüben verlaufende Erkrankungen zu einer Destabilisierung eines augenscheinlich stabilen Gruppengefüges führen kann.
Wahrscheinlich müsste man solche Beobachtungen, sowie deren weiteren Entwicklungen genau protokolieren und dann über die Zeit gesehen auswerten.
Dabei könnte man ggf. Parallelen bzw. Gemeinsamkeiten erkennen.
Liebe Grüße
Monika
Meine Beiträge sind Forenbeiträge und dürfen nur nach Rücksprache, sowie ausdrücklicher Genehmigung an anderer Stelle als Kopie u./o. Screenshot veröffentlicht werden. Querverweise (Links) mit genauer Quellenangabe sind erlaubt.
Monika
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