Hilfe! Meine Degus sterben plötzlich ohne erkennbaren Grund!

Fragen und Antworten zum Thema Degu-Gesundheit
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Mumof3
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Hilfe! Meine Degus sterben plötzlich ohne erkennbaren Grund!

Hallöchen zusammen,

vielleicht könnt ihr helfen und mir einen erfahrenen Tierarzt nennen, der sich mit Degus auskennt oder habt vielleicht selbst eine Idee, was ich machen könnte? Ich komme aus 97616 Bad Neustadt.
Zu meiner Geschichte:Ich halte seit knapp 10 Jahren Degus. Aktuell eine 5er Gruppe Mädels und nur noch 1 Jungen (Moritz), natürlich in getrennten Käfigen. Aber sowas ist mir in all den Jahren noch nicht passiert.

Mir sind in den letzten 2 Monaten erst 2 dann 1 kerngesunde/r Degu-Junge plötzlich verstorben, nachdem ich einen einsamen Degu (Moritz, knapp 2J), erfolgreich dazu vergesellschaftet habe.Ich hatte ihn zuerst vor knapp 3 Monaten mit meinen beiden 4 Jährigen Jungs Bob und Snappy vergesellschaftet, weil er seinen Partner verloren hatte und nicht weit von uns entfernt war. Es war eine Traumvergesellschaftung in nur zwei Wochen. Keinerlei Aggressionen. Leider habe ich dann 2 Wochen nach Entfernen des Trenngitters Bob und Snappy ohne Vorankündigung tot im Nest gefunden . Es war ein Schock. Wir konnten keine Ursache finden. Jetzt sitzt der arme Kerl wieder alleine. Dann habe ich 2 Wochen später Olaf (1,5J) gefunden und wieder mit einer neuen VG mit Trenngitter angefangen. Sie verlief genauso traumhaft und friedlich und nach nicht mal einer Woche haben sie sich selbst vergesellschaftet, sie haben eine Schwachstelle gefunden und sich während ich arbeiten war, durchgenagt ... Man merkte beiden an, froh über die neue Gesellschaft zu sein. *umarm* Dann plötzlich wieder nach 2 Wochen lag Olaf letzten Dienstag morgen schwach im Käfig, ich sofort zum Tierarzt, der war relativ ratlos...Vorsorglich Antibiotikum, Flüssigkeit und Vitamine gespritzt, aber es half nichts, am nächsten Morgen war auch er tot. Ich habe ihn jetzt obduzieren lassen, um Klarheit zu bekommen.

Laut Laborbericht (s.u.) hatte er u.A. neben einer Gastritis einen Bluterguss in der Unterhaut am Rücken (da bekam der die Aufbauspritzen!) und im Bauchraum in der Nähe der Milz. Aber der Befund macht mich trotzdem wütend,denn offenbar hat der gute Mann, der den Bericht geschrieben hat, keine Ahnung von Degus. Ich zitiere aus dem Bericht:" Zusammenfassende Beurteilung: Da die Haltung von mehreren Degus in der Regel sehr problematisch ist und zu einem starken Stress führt...Die Hämatome sind sicher traumatisch entstanden, haben nicht zum Verbluten geführt, sind aber wohl auf die Auseinandersetzungen der Tiere zurückzuführen." Es gab aber keinerlei Auseinandersetzungen oder Gejage, was das erklären könnte, das habe ich dem Tierarzt auch so erklärt. Auch am Fressverhalten viel mir keine Veränderung auf. Da muss ich mich doch fragen, wieso dann so eine Diagnose.

Nun suche ich einen Arzt, der mir evtl. weiterhelfen kann, denn Moriz alleine zu halten ist für ihn eine Qual, er dreht jetzt schon am Rad und nagt fast dauernd am Gitter. Vielleicht gibt es ja eine Krankheit, wo der Überträger selber nicht erkrankt. Was anderes fällt mir nicht ein. Ich bin echt ratlos und unsagbar traurig.
Über Ideen oder Hilfe würde ich mich freuen.


Danke und Gruß *winkend*
Kerstin
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11e48
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Re: Hilfe! Meine Degus sterben plötzlich ohne erkennbaren Grund!

Hallo Kerstin,

erst einmal *knuddel* So viele Verluste in kurzer Zeit sind wirklich heftig.
Der Pathologe hat wohl Degus mit Hamstern verwechselt...

Was mir spontan einfällt: wurden die Degus, und jetzt vor allem Moritz, schon auf Parasiten getestet? Ich würde dabei vor allem auf einen Elisa-Test für Giardien achten. Die Verbreitung von Giardien ist vermutlich ziemlich groß und im Normalfall auch kein Problem und Symptomlos. Bei Stess - wie z.B. Vergesellschaftungen - kann das die Tiere aber sehr schwächen. Ich habe auch schon von plötzlichen Todesfällen gehört, bei denen Giardien die einzige Diagnose waren und vorher kein Durchfall oder ähnliches zu beobachten war. Vielleicht wäre das ein Ansatz?

Nur um ganz sicher zu sein: in Deinem Käfig gibt es definitv keine Absturzmöglichkeiten von mehr als 50 Zentimeter?

Ich hoffe, dass sich das Rätsel bald löst und Moritz bald wieder Gesellschaft bekommt.
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Viv K
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Re: Hilfe! Meine Degus sterben plötzlich ohne erkennbaren Grund!

Mein Beileid zum Verlust so vieler Tiere auf einmal *knuddel*
Das ist ja schon heftig ~_~

Leider kann ich mit all den Fachbegriffen, mit denen da um sich geworfen wird, nichts anfangen, aber allein die Schreibweise, mit Tippfehlern und scheinbar fehlenden Worten und/oder seltsam zusammengewürfelter Grammatik... Diesen Bericht könnte ich gar nicht ernst nehmen.
Das einzige, was mir als absoluter medizinischer Laie einfällt, zu dem Befund in der Nähe der Milz, wäre evtl ein Sturz.
Nur kann das ja unmöglich bei drei Tieren in so kurzer Zeit eine Todesursache sein.
Außerdem schreibt er mit keinem Wort, welcher dieser Befunde nun ursächlich für den rapiden Abbau von Olaf war.
Ich persönlich würde wohl als erstes nach einem möglichen Auslöser für die Gastritis suchen, denke ich. Immerhin waren weitere Organe (die Leber) auch schon geschädigt, wenn ich das richtig verstanden habe. Hast du vielleicht neue Futterbestandteile eingeführt? Spontan würde ich an vielleicht an Herbstzeitlose im Heu denken..

Alles Gute und weiterhin viel Kraft dir und dem kleinen Moritz *knuddel*
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Mandarine
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Re: Hilfe! Meine Degus sterben plötzlich ohne erkennbaren Grund!

Hallo Kerstin,

von ähnlichen Fällen mit ungeklärter Todesursache wurde schon einige Male berichtet. Leider wurde bisher meines Wissens nie die Ursache gefunden :cry: .
https://www.degus-online.de/phpbb/viewt ... cf15992cc9
https://www.degus-online.de/phpbb/viewt ... 241bce9e56

Wenn möglich würde ich versuchen wegen dem Befund im Labor anzurufen und diesen für Laien verständlich erklären zu lassen. Außerdem kannst du dann auch richtig stellen, dass Degus Gruppentiere sind.

Auch wenn wir für deine nähere Umgebung keine TA-Empfehlung haben, spuckt Google ein paar aus, wo du zumindest mal anrufen und nachfragen könntest. Manchmal merkt man schon am Telefon ob sich da jemand auskennt.

Kleintierklinik in Bad Kissingen oder http://www.tierarztpraxis-lellbach.de/index.php

Die Daumen sind ganz fest gedrückt, dass es keine derartigen Todesfälle mehr gibt.
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Viele Grüße
Mandarine

Infos Deguhaltung
Mumof3
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Re: Hilfe! Meine Degus sterben plötzlich ohne erkennbaren Grund!

Vielen Dank schon mal für die Antworten. Zu euren Fragen, es gibt im Käfig absolut keine möglich, dass er abgestürzt wäre. Sie haben sich auch überhaupt nicht gejagt. Ich habe auch kein neues Futter eingeführt und das Heu kommt aus meinem eigenen Garten, da gibt es keine Herbstzeitlose. Die medizinischen Begriffe sind mir nicht fremd, aber ich frage mich, woher die eifrige Gastritis kommt. Olaf war in keinster Weise auffällig und hat normal gefressen. Der Arzt hat ja noch versucht mit Vitamin Präparat, Antibiotikum und Flüssigkeit ihn aufzupäppeln, aber das hat alles nichts mehr genutzt.
Bei der Kleintierklinik Dr Grappendorf war ich bisher eigentlich zufrieden und da war ich auch mit Olaf. Bin jetzt aber unsicher, weil der Laborbefund ja von Dr Grappendorf weitergeleitet wurde.
Ich habe auch schon nach anderen Tierärzten gegoogelt, bin aber aufgrund meiner Arbeitszeiten noch nicht dazu gekommen, woanders anzurufen.

Ich mache mir jetzt schon Vorwürfe, dass ich Snappy und Bob nicht habe auch obduzieren lassen, aber das ist einfach viel Geld. Da habe ich ja noch an einen dummen Zufall gedacht, aber nach Olafs Tod kann das kein Zufall sein.
Ich möchte einfach möglichst ausschließen, dass Moritz irgendetwas ansteckendes hat, bevor ich wieder einen neuen Degu dazu setze und auch dieser wohlmöglich stirbt. Davor habe ich wirklich Angst 😨
Ich werde alles versuchen, aber was mache ich, wenn es auch keine Giardien sind...? 🙁
snoopy0589
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Re: Hilfe! Meine Degus sterben plötzlich ohne erkennbaren Grund!

Hallo Kerstin,

das tut mir wirklich ganz furchtbar leid.
Ich habe vor ein paar Jahren leider genau dasselbe erlebt.
Von meinen damals 6 Degus sind zwei innerhalb von 6 Tagen
gestorben, der dritte einige Wochen später und der vierte dann
nochmal ein halbes Jahr später.
Allesamt waren total fit und völlig unauffällig, saßen dann plötzlich
apathisch im Käfig und egal was wir dann auch unternommen haben,
waren sie nach spätestens 2 Tagen tot.

Ich persönlich will da nicht recht an einen Zusammenhang mit Giardien glauben.
Degus sind häufig mit Giardien behaftet und haben damit meist überhaupt keine
Probleme. Es stimmt schon, dass Giardien dann problematisch werden können,
wenn weitere Erkrankungen oder Stress dazu kommen aber dass die Giardien die
Todesursache sein sollen, ohne ein Symptom zu verursachen, das kann ich einfach
nicht glauben. Wenn selbst in der Sektion der Darm unauffällig aussah...
Geht man mal davon aus, dass Giardien oft bei Degus vorliegen, dann ist es ja
völlig klar, dass sie immer dann gefunden werden, wenn es einem Tier schlecht
geht und man anfängt Diagnostik zu betreiben. Das heißt aber noch lange nicht,
dass da ein Zusammenhang bestehen muss.

Mich macht es viel eher stutzig, dass alle drei Tiere verstorben sind, kurz nachdem
sie Kontakt mit Moritz hatten.
Da die Tiere so plötzlich und ohne vorherige Symptome tot im Käfig lagen (bis auf
den letzten, der kurz zuvor schlapp wirkte) kommt mir hier viel eher ein Virus in
den Sinn. Leider gibt es dazu bei Degus keine/kaum Erfahrungswerte.
Bei Papageien hingegen gibt es verschiedene Viren, die gut erforscht sind,
weil sie oft ganze Bestände dahin gerafft haben.
Im Fall von PBFD kann ein Tier gegen die Viren immun sein, sie aber dennoch an Artgenossen
weitergeben, die dann daran erkranken.
http://www.birds-online.de/gesundheit/g ... r/pbfd.htm
Ob es so etwas auch bei Degus gibt, kann ich natürlich nicht mit Sicherheit sagen
aber warum sollte das bei Nagern nicht vorkommen?

Letztendlich bleibt alles reine Spekulation. Mir hat damals auch kein Tierarzt eine
zufriedenstellende Antwort geben können.

Mach dir keine Gedanken, dass du Snappy und Bob nicht hast obduzieren lassen.
Wie du siehst, kommt nicht unbedingt was Erhellendes dabei heraus und damals
konntest du ja nicht wissen, dass es noch weitere Todesfälle gibt.

Viele Grüße
Christina
Mumof3
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Re: Hilfe! Meine Degus sterben plötzlich ohne erkennbaren Grund!

Danke Christina,
in diese Richtung gingen ehrlich gesagt meine Überlegungen von Anfang an, aber jeder hat das abgewiegelt.So was gäbe es nicht. Aber wie du sagst, findet man bezüglich Virenerkrankungen keine Infos. Man kann ja auch nicht mal prophylaktisch Antibiotikum geben, würde bei Viren nicht helfen...Aber was soll ich denn jetzt machen? Es nochmal versuchen und einen neuen Degu zu Moritz setzen? Was mach ich, wenn er auch stirbt? Moritz alleine halten ist doch auch keine Lösung? :( Das macht mich echt fertig
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Firelady
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Re: Hilfe! Meine Degus sterben plötzlich ohne erkennbaren Grund!

Hallo,
das ist ja wirklich eine schlimme Situation. Tut mir sehr leid!

Habe ich das richtig verstanden, dass Moritz nicht von Anfang an bei dir war?

Dann würde ich, so noch Kontakt zu den Vorbesitzern besteht oder hergestellt werden kann, mal dort nachfragen, ob Moritz irgendwie auffällig war. Vielleicht findet sich da des Rätsels Lösung.
Hatten sie andere Tiere, mit denen er Kontakt hatte?
Gab es bei ihnen irgendwelche Krankheiten, die Moritz nun übertragen kann?

Ich würde auch Moritz, obwohl er völlig unauffällig ist, wie ich es verstanden habe, mal einem Tierarzt vorstellen. Kotprobe, Fellprobe, Speichel- (weiß nicht, ob das geht?) und, sofern du einen Tierarzt findest, der sich das traut, Blutuntersuchung. Vielleicht lohnt es sich auch, Moritz kurz zu beduseln und röntgen zu lassen. Bei Vögeln findet man so ja die typischen Auffälligkeiten...

Ich denke mal, das Wichtigste (bevor du neue Degus zu Moritz setzt) wird in jedem Fall sein, einen kompetenten und aufgeschlossenen Tierarzt zu finden.
Das klingt nicht nach einem Fall aus dem Lehrbuch, im Gegenteil nach etwas, das so noch gar nicht bekannt und dokumentiert ist. Danach sollten sich gerade junge TÄ, die frisch aus dem Studium kommen, regelrecht die Finger lecken... ;)

Ich drücke die Daumen, dass du jemand findest, der bereit ist, sich im Interesse deiner Tiere weiterzubilden und offen für Neues ist. Auch für Moritz. Denn allein bleiben sollte der auf keinen Fall... aber, so er denn wirklich eine lethale Krankheit überträgt, noch mehr andere Degus dem Risiko aussetzen kann man ja auch nicht...
Liebe Grüße,
Julia


Life is too short not to be smiling!
Silke S

Re: Hilfe! Meine Degus sterben plötzlich ohne erkennbaren Grund!

Hallo, das ist so schlimm und tut mir so leid!
Mir ist spontan der Gedanke an RHD1 und 2 gekommen, der bei den Kaninchen ja wieder einmal schlimme Kreise zieht. Auch hier gibt es (selten zwar) Übelebende, die den Virus aber weiterhin in sich tragen und andere Kaninchen damit todbringend anstecken können. Dass es etwas ähnliches auch bei Degus gibt, würde ich auf jeden Fall in Betracht ziehen. Zumal viele Besitzer den plötzlichen Tod sehr kleiner Tiere oft als Gottgegeben annehmen und nicht groß über Krankheiten nachdenken. Leider.
Ich wünsche dir von Herzen einen kompetenten Tierarzt zu finden, der diesbezüglich nachforscht...
Liebe GRüße, Silke
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esmeralda
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Re: Hilfe! Meine Degus sterben plötzlich ohne erkennbaren Grund!

Mumof3 hat geschrieben: 29. Nov 2018, 14:05
…Laut Laborbericht (s.u.) hatte er u.A. neben einer Gastritis einen Bluterguss in der Unterhaut am Rücken (da bekam der die Aufbauspritzen!) und im Bauchraum in der Nähe der Milz. Aber der Befund macht mich trotzdem wütend,denn offenbar hat der gute Mann, der den Bericht geschrieben hat, keine Ahnung von Degus. Ich zitiere aus dem Bericht:" Zusammenfassende Beurteilung: Da die Haltung von mehreren Degus in der Regel sehr problematisch ist und zu einem starken Stress führt...Die Hämatome sind sicher traumatisch entstanden, haben nicht zum Verbluten geführt, sind aber wohl auf die Auseinandersetzungen der Tiere zurückzuführen." Es gab aber keinerlei Auseinandersetzungen oder Gejage, was das erklären könnte, das habe ich dem Tierarzt auch so erklärt. Auch am Fressverhalten viel mir keine Veränderung auf. Da muss ich mich doch fragen, wieso dann so eine Diagnose.

Nun suche ich einen Arzt, der mir evtl. weiterhelfen kann, denn Moriz alleine zu halten ist für ihn eine Qual, er dreht jetzt schon am Rad und nagt fast dauernd am Gitter. Vielleicht gibt es ja eine Krankheit, wo der Überträger selber nicht erkrankt. Was anderes fällt mir nicht ein. Ich bin echt ratlos und unsagbar traurig.
Über Ideen oder Hilfe würde ich mich freuen.


Danke und Gruß *winkend*
Kerstin
Mumof3 hat geschrieben: 30. Nov 2018, 23:37 Danke Christina,
in diese Richtung gingen ehrlich gesagt meine Überlegungen von Anfang an, aber jeder hat das abgewiegelt.So was gäbe es nicht. Aber wie du sagst, findet man bezüglich Virenerkrankungen keine Infos. Man kann ja auch nicht mal prophylaktisch Antibiotikum geben, würde bei Viren nicht helfen...Aber was soll ich denn jetzt machen? Es nochmal versuchen und einen neuen Degu zu Moritz setzen? Was mach ich, wenn er auch stirbt? Moritz alleine halten ist doch auch keine Lösung? :( Das macht mich echt fertig
Hallo Kerstin,

dir und deinen Tieren an dieser Stelle erst einmal ein gutes, erfolgreiches und gesundes neues Jahr!
Ich hoffe, dass es deinen Tieren, nach den tragischen und traurigen Ereignissen von Ende November, gutgeht und dass das Sterben aufgehört hat.

Da ich in den letzten Wochen nicht sehr aktiv im Forum war, bin ich erst heute auf deinen Thread gestoßen und möchte dir dazu meine Überlegungen und Gedanken schreiben.

Seit ganz vielen Jahren bin ich einer Virusinfektion bei Degus auf der Spur, die offensichtlich gar nicht so selten vorliegt, aber meist erst dann zum Ausbruch kommt, wenn das Immunsystem des betroffenen Tieres, aus welchen Gründen auch immer, aus dem Gleichgewicht gekommen ist.

Wenn dieser Virus zum Ausbruch kommt, dann scheint er in den allermeisten Fällen binnen nicht einmal von 24 Stunden zum Tod zu führen.

Die betroffenen Deguhalter, mit denen ich in den vergangenen Jahren in Kontakt stand, haben mir alle unisono berichtet, dass es eine erschreckend rapide Entwicklung zwischen augenscheinlich Gesundsein und körperlichem Verfall bis hin zum Tod war.

Tatsächlich ist mir nur ein Fall bekannt, wo ein offensichtlich sehr „starkes“ Tier nach etlichen Tagen zwischen Leben und Tod, das Ganze überlebt hat.
Ich meine mich erinnern zu können, der Halterin des Tieres vor gut 7 Jahren einen Tipp bzgl. eines Präparats zur Immunstimulation gegeben zu haben, was man ggf. noch ausprobieren könnte. Dies ist damals wohl auch verwendet worden und hat möglicherweise dem Degumädel mit dazu verholfen, zu überleben.
Allerdings birgt dieses Immunstimulationspräparat eine nicht unerhebliche Gefahr, dass es auch das Gegenteil, nämlich eine weitere Schwächung des Tieres, bewirkt. Von daher muss man im Einzelfall in enger Absprache mit dem behandelnden Tierarzt sehr genau abwägen, ob man es einsetzt oder nicht.
Wenn es allerdings, wie in dem von mir erwähnten Fall, keine Alternative dazu gibt, wird ein Einsatz wohl in Frage kommen. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass das Tier die Erkrankung nicht überlebt, scheint extrem hoch zu sein.

Bzgl. meiner Recherchen war bzw. ist es unglaublich schwer, an fundierte Informationen heranzukommen, wohl auch, weil Degus nicht gerade zu der Tierart gehören, die zum einen ziemlich klein sind, was eine genaue Diagnose erschwert. Zum anderen haben sie keinen „wirtschaftlichen“ Nutzen, wie bspw. „Nutztiere“, so dass es von Seiten der Wissenschaft kein Interesse an weitergehenden Forschungen gibt.

Vor deutlich mehr als 10 Jahren stand ich mal im Austausch mit einer Tierhalterin in engem Kontakt, deren etliche Tiere aus unterschiedlichen Gruppen, leider auch, ohne vorherige „Ankündigung“, binnen von wenigen Stunden verstarben.
Ihre damals zu Rate gezogene Tierärztin, die auch lange in den Vereinigten Staaten gelebt und praktiziert hat, hat zusammen mit uns gerätselt, was möglicherweise ursächlich gewesen könnte und hatte dabei eine Überlegung, die ich seitdem nachverfolge.

Der Dreh- und Angelpunkt dabei scheint die Bauspeicheldrüse zu sein, die (ganz einfach und ohne weitere Konkretisierung beschrieben) sowohl für den allgemeinen Stoffwechsel, als auch den „Zuckerstoffwechsel“ von größter Bedeutung ist.

An anderer Stelle habe ich dazu bereits schon einmal geäußert, dass es dazu offensichtlich doch auch von tierärztlicher Seite zumindest, Überlegungen wenn nicht sogar verifizierte Erkenntnisse gibt.
esmeralda hat geschrieben: 11. Sep 2018, 21:45 Auf der Praxis-Homepage von Fr. Dr. Ewringmann steht dieser kurze Hinweis, der sich aber eigentlich auf die Diabetes-Anfälligkeit der Degus bezieht:
Die Tiere können Glukose (Traubenzucker) nur unzureichend abbauen und neigen daher zu Diabetes. Sie dürfen daher auch keine anderen zuckerhaltigen Futtermittel bekommen und es sollte zudem auf Getreide und Getreideprodukte verzichtet werden.
In der neuen Ausgabe ihres Buches schreibt sie allerdings an einer Stelle dazu, dass diesbezüglich virale Genese diskutiert wird. Dies würde dann auch wieder zu meinen Überlegungen und Recherchen bzgl. des Virus und den Veränderungen des Stoffwechsels im Bereich der Bauchspeicheldrüse, sowie der Entstehung bspw. von Katarakten passen.
Ich bin ja schon eine geraume Weile der Meinung, dass Degus zwar Diabetes bekommen können, aber dies deutlich seltener geschieht, als gemein angenommen wird. Stattdessen bin ich davon überzeugt, dass anderen Stoffwechselveränderungen, auch durch Viren ausgelöst, viel häufiger beim Degu ein Problem sind.

….


Wie bereits vorab geschrieben, gibt es bisher offensichtlich noch keine wirklich „in Stein gemeißelten Ergebnisse“ zu diesem mehr als komplexen Thema, daher sind es halt Mutmaßungen und Überlegungen meinerseits. Da ich allerdings in der (jüngsten) Vergangenheit immer wieder mal erleben musste, dass Mutmaßungen und daraus resultierende Schlussfolgerungen ganz schnell zu einer Tatsache „mutieren“ können, nur weil jemand dies vehement so weitergibt, bin ich extrem vorsichtig mit der Angabe konkreter Details.
Diese könnten nämlich dann im www. ganz schnell als tatsächlicher Fakt verbreitet werden.

Gerade zu dem Thema „Diabetes“ bzw. eigentlich eher zu bei Degus (m.W.n. nicht klar eingrenzbarer u./o. diagnostizierbarer) Stoffwechselerkrankungen gibt es übrigens aktuell im Bereich Ernährung eine sehr interessante Diskussion , nachzulesen in dem verlinkten Beitrag von David und den nachfolgenden Beiträgen in diesem Thread.
Liebe Grüße

Monika

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