SaScha hat geschrieben: ↑5. Jan 2019, 23:43 ….PS: Wenn Du das machst: versuch ihm ein neues Zuhause mit 2-3 richtigen babys zu finden. So eine Kombi kann sehr gut laufen (charakterliche Passung immer vorausgesetzt) - ich hatte hier selber eine 4er Gruppe mit einem 2-3 Monate älteren Halbbruder. Aber natürlich gibt es hier keine Patentrezepte. Nur könnte das besser laufen, als wenn er zu Beginn des Flegelalters noch zu älteren Tieren soll.
Hallo,DaLo hat geschrieben: ↑6. Jan 2019, 16:54 …Schön, wenn Du den Kleinen behalten möchtest. Ich würde ihm tendenziell ein, zwei Degus im Alter von 2-5 Jahren an die Seite setzen. Ob Du dann in ein, zwei, drei Jahren doch aus allen (verbliebenen) eine Gruppe machen kannst, solltest Du locker auf Dich zukommen lassen….
du hast recht damit, dass es wirklich kein Patentrezept gibt, das etwas darüber aussagt, welche Kombination am besten funktionieren würde.
Ich würde allerdings ebenfalls zu ausgewachsenen Degumännchen tendieren, denn wenn du weitere Jungtiere aufnehmen solltest, dann mag die Zusammenführung mit dem jetzt etwa 3 Monate alten Männchen erst einmal relativ zeitnah funktionieren. Aber da dann alle Tiere noch mindestens 15 Monate lang durch die immer wieder mal auftretenden Unruhewellen der Pubertät müssen, wäre mir persönlich das Vorhaben viel zu gewagt.
Es gibt Ausnahmen, in denen eine derartige Konstellation wirklich hält und gut durch die Flegelphase kommt, so bspw. bei Sabine, aber die Mehrzahl vergleichbarer Kombinationen sind eher fragil und brechen dann auch öfters auseinander, so dass getrennt und entweder wieder vergesellschaftet oder abgegeben werden muss.
Somit wäre meine Empfehlung auch dahingehend, nach 1 bis 2 gut ausgewachsenen und möglichst auch souveränen sowie in sich ruhenden Männchen zu suchen.
Hier wird es vermutlich länger dauern, bis man das erste direkte Zusammentreffen wagen kann und auch, bis man sich dann untereinander einig ist.
Aber wenn dies dann geschafft ist, sind diese Konstellationen i.d.R. beständiger.
Jetzt könnte man natürlich noch damit argumentieren, dass das eine Jungtier während der wichtigen Prägephase alleine sitzt, was seiner Entwicklung wohlmöglich schaden könnte. Diese Bedenken sind berechtigt. Allerdings kann auch eine längere Trenngitterphase ohne direkten Kuschelkontakt zu Artgenossen sehr lehrreich für das alleinsitzende Jungtier sein, denn es bekommt ja trotzdem alles vom Zusammenleben der abgetrennten Artgenossen mit. Teile der Kommunikation von Degus untereinander gehen ja nicht nur über (z.T. von uns Menschen nicht wahrnehmbaren) Lautäußerungen, sondern auch über Mimik und Gestik.
Wenn man sich also auf beiden Seiten viel auf der Trenngitterebene aufhält, kann das einzeln sitzende Jungtier somit durch Beobachtungen und andere Wahrnehmungen von den getrennt sitzenden Mitbewohnern lernen. Dies war jedenfalls bei eigenen Tieren festzustellen. Ebenfalls habe ich Rückmeldungen dieser Art von anderen Deguhaltern erhalten.
Und selbst wenn dies nicht der Fall sein sollte, besteht nach meinen Beobachtungen auch über die Pubertät hinaus immer die Möglichkeit, sich etwas von anderen Artgenossen abzugucken und so typisches Deguverhalten zu erlernen.