Retrogrades Wachstum Schneidezähne - Rat?

Fragen und Antworten zum Thema Degu-Gesundheit
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Erdnuss
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Retrogrades Wachstum Schneidezähne - Rat?

Hallo! *winkend*

Ich bin neu hier im Forum und habe mich angemeldet, weil ich Rat wegen Zahnproblemen bei einem unserer Degus suche. Leider habe ich trotz stundenlangem Googlen keinen ähnlichen Fall finden können.

Bei Gismo (m, ca. 3 Jahre alt) wurde - nachdem er sehr schlecht gefressen hat und deshalb auch sehr viel abgenommen hatte - durch Röntgen ein retrogrades Zahnwachstum der Schneidezähne festgestellt. Momentan betrifft das (noch) nur die unteren Zähne, deren Wurzeln schon an die der Backenzähne stoßen. Im Oberkiefer fängt es laut Tierärztin aber auch schon an.

Seit Gismo Metacam und Päppelbrei (mit Karottenbabybrei und gemahlenen Haselnüssen, sonst frisst er ihn nicht...) bekommt, geht es ihm den Umständen entsprechend gut. Er ist seit gestern auch wieder etwas aktiver. Nur feste Nahrung fressen geht nicht, das Beißen scheint ihm Schmerzen zu bereiten. Alle harten Leckerlis werden zwar angenommen, aber dann verbuddelt und höchstens vorher noch ein bisschen daran "rumgelutscht". Heu oder anderes normales Futter rührt er nicht an.

Behandeln kann man das Zahnproblem nicht, sagte die Tierärztin. Allerdings will ich mir noch weitere Meinungen diesbezüglich einholen, ob man nicht z.B. doch Backenzähne (die vordersten) entfernen kann, um das Zusammenstoßen der Wurzeln zu beheben. Die Schneidezähne kann man meines Wissens ja nicht entfernen, weil die Kleinen dann keine Nahrung aufnehmen können, oder?
Unsere Tierärztin will auch deshalb nicht operieren, weil das Mäulchen zu klein sei, um mit den Instrumenten ran zu kommen.
Aber vielleicht gibt es ja Spezialisten für sowas? Ich würde mich sehr über Arzt-Empfehlungen freuen (Rhein-Main-Gebiet)!
Hat irgendwer vielleicht Erfahrung mit einer ähnlichen Diagnose gemacht? Oder weiß, wie es generell mit dem Ziehen gesunder Backenzähne oder auch von Schneidezähnen aussieht?

Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe! :)
Erdnuss (mit Gismo, Eddi und Bert)
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carolyna89
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Re: Retrogrades Wachstum Schneidezähne - Rat?

Hallo Erdnuss,

auch ich habe zwei Tiere mit retrogradem Zahnwachstum, allerdings sind nicht die Schneidezähne, sondern ausschließlich die Backenzähne betroffen.

Generell können Zähne, zumindest ist das die Auffassung meiner äußerst kompetenten Tierärztin, nur gezogen werden, sofern sie bereits locker sind. Das ist bei dieser Art Zahnwachstum gar nicht so selten, da sich die Wurzeln dabei oft entzünden. Andernfalls bestünde die Gefahr, den Tieren im schlimmsten Fall den Kiefer zu brechen. Es hat also nicht nur etwas mit dem recht kleinen Mäulchen und den zu großen Instrumenten zu tun.

Sollte dies der Fall sein, kann ein Degu auch mit nur einem der beiden Schneidezähne meist problemlos fressen. Dann muss allerdings darauf geachtet werden, dass der Gegenspieler eventuell gekürzt wird, da für eine gewisse Zeit keine Abreibung gegeben ist. Sprich, er wächst in die Höhe.

Bei retrogradem Zahnwachstum wurde mir eine Dauermedikation mit Metacam empfohlen. Und so machen wir es auch schon lange Zeit.


Viele Grüße
Caro
Erdnuss
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Re: Retrogrades Wachstum Schneidezähne - Rat?

Hallo Caro,

lieben Dank für deine Antwort!

Ich war heute nochmal bei einer anderen Tierärztin, um mir eine zweite Meinung einzuholen.
Sie meinte auch, dass Zähne ziehen nicht viel Sinn macht. Es kommt leider noch dazu, dass der Kleine Herzprobleme hat und dadurch die Narkose ohnehin nicht so gut wäre.
Damit der Druck auf die Zähne bzw. die Zahnwurzeln gemildert wird, hat sie die Schneidezähne oben und unten etwas runtergeschliffen. Da das auch ohne Narkose relativ gut funktioniert hat, lasse ich das wohl jetzt regelmäßig machen.Außerdem bekommt er zusätzlich zum Metacam jetzt noch Novalgin.
Zum "Erlösen" ist Gismo halt einfach noch zu gut drauf, interagiert mit seinen Kumpels, läuft im Laufrad...
Solange das so bleibt werde ich ihn jetzt einfach weiter mit Schmerzmitteln und Brei versorgen.

Viele Grüße
Erdnuss
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carolyna89
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Re: Retrogrades Wachstum Schneidezähne - Rat?

Hallo Erdnuss,

schön, wenn mit dem Abschleifen der Zähne alles geklappt hat. Tatsächlich sollte man bei retrogradem Zahnwachstum darauf achten, dass diese möglichst nicht zu lang sind und somit noch mehr Probleme bereiten.

Solch eine Diagnose ist nun per se auch kein Grund, ein Tier zu erlösen, soweit es sonst einen agilen Eindruck macht und mit dem zusätzlichen Brei gut zurechtkommt. Nach langer Zeit des Zufütterns, ist bei uns momentan fast (!) keiner mehr nötig. Vielleicht gibt dir das ja ein wenig Hoffnung.

Da meine Tiere generell immer "Hier!" schreien, wenn es um Krankheiten geht, habe ich auch zwei Patienten mit Herzproblemen. Pauli wird deshalb bereits seit zwei Jahren mit "Prilium" behandelt, Fynn seit etwa einem Jahr. Das Medikament hilft beiden sehr gut. Wobei ich nun natürlich nicht weiß, ob es bei Gismo überhaupt notwendig wäre, oder Sinn machen würde.


Viele Grüße
Caro
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