Geschwistermythos versus "mehr Streit in nichtverwandten Farbkombi-Jungtiergruppen"

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Jenny101
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Geschwistermythos versus "mehr Streit in nichtverwandten Farbkombi-Jungtiergruppen"

Hallo 🙂,
in unserer ersten Deguliteratur hieß es, wenn man eine Geschwistergruppe aufnähme, sei die Chance sehr hoch, dass die Tiere sich gut vertragen.

Inzwischen kenne ich unzählige Geschichten von übel zerstrittenen Geschwistern jeden Alters. Und bin mir recht sicher, dass auch von Beraterinnen von hier, die mir zur Seite standen, so gehört zu haben. Und habe die Info bisher auch so immer weitergegeben: Geschwister sein und durchgehend zusammen aufwachsen bietet keinen erhöhten Schutz vor Streit.

Jetzt bringt mich Toms Frage in einem anderen Beitrag aber zu der - in dem Ausmaß schon auch jüngeren (oder?) - Entwicklung, dass heute Jungtiergruppen wirklich extrem bunt zusanmengemixt werden.
Man sucht nicht "eine Gruppe junger Degus". Viele suchen "eine Gruppe weiss-blau-sand-schwarz-agoutigescheckt" (oä).
Der Züchter packt diese Bestellung dann in die Transportkiste .... und fertig ist dann eine bunte Jugtiergruppe, die oft kaum bis gar nicht aus einem Wurf / Geschwister sind .

Diese Frage können vermutlich nur sehr wenige beantworten - und wenn, dann evtl nur als Tendenz.
Aber diese Tendenz fände ich schon auch sehr interessant.
Also: gibt es die Beobachtung, dass diese wirklich bunt gemixten Jungtiergruppen häufiger in der Pubertät zerfallen.... oder früher?
Vermutlich ist die Frage leider schwierig, denn hier wird bei dem VG-Posts ja fast immer ohne Bilder gepostet.
Auch bei einer Telefon-/Mail-Beratung wird man, seinem Helfer nicht unbedingt ein Gruppenbild schicken. Somit wird dieser Umstand (bunt gemixt oder Geschwister ) vermutlich meist nicht wahrgenommen?
Ich bin nun viel in der bilderreichen FB-Welt unterwegs. Habe mir die Frage aber auch erst in jüngster Zeit gestellt, weil ich das Gefühl habe, dass der Trend zum Komplett-Farbmix nun gerade mit den schwarzen Tieren extrem zugenommen hat 🤔 .... Nun kommen da viele erst in die Pubertät. Und: auch dort kommen Streit-Hilferufe i.a..ohne Gruppenbilder. Oder den Hinweis auf direkte Verwandtschaft oder nicht .
Es gilt ja auch als irrelevant.
Aber ist es das wirklich komplett? Oder kann es sein, dass zwar "Geschwister-sein" nicht wirklich vor Streit bewahrt - aber "nicht-Geschwistersein" und im Alter von 6-8 Wochen neu kombiniert worden zu sein, dann ab ca 6 Monate schon eine weit erhöhte Gefahr birgt, dass die Gruppe zerbricht? (Aus Julias Wirten konnte man so etwas entnehmen. Vom Bauchgefühl her würde ich es auch annehmen - aber mir fehlt aber bisher leider jede Eigenbeobachtung hierzu.
LG Sabine
Liebe Grüße Sabine
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Firelady
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Re: Geschwistermythos versus "mehr Streit in nichtverwandten Farbkombi-Jungtiergruppen"

Hallo Sabine,

jetzt habe ich gerade eine Antwort für Tom gepostet, die auch hierhin passen würde.

Ich habe viele Beispiele, dass diese bunt gemischten Gruppen, die „von der Züchterin“ zusammengestellt wurden, zerfallen. Bei echten Geschwistergruppen kann ich damit jedoch nicht dienen...

Ich glaube, ein wirklich wichtiger Aspekt ist auch, dass die Vermehrertiere deutlich zu früh aus ihren Familien genommen werden und von ebenfalls noch nicht gefestigten Jungtieren ihr Sozialverhalten erlernen...
Liebe Grüße,
Julia


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Re: Geschwistermythos versus "mehr Streit in nichtverwandten Farbkombi-Jungtiergruppen"

Firelady hat geschrieben: 22. Jan 2020, 06:59 Hallo Sabine,



Ich glaube, ein wirklich wichtiger Aspekt ist auch, dass die Vermehrertiere deutlich zu früh aus ihren Familien genommen werden und von ebenfalls noch nicht gefestigten Jungtieren ihr Sozialverhalten erlernen...
Das wird interessant bei mir, da ja einer ca 4 Wochen älter ist als die anderen zwei.... ob er sozusagen der „Papa“ wird oder ob er seine Nerven verliert...😅
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Firelady
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Re: Geschwistermythos versus "mehr Streit in nichtverwandten Farbkombi-Jungtiergruppen"

ebenfalls noch nicht gefestigten Jungtieren
Genau auf so etwas bezog sich diese Aussage.
Ein vier Wochen älteres Tier ist da imho der falsche Ansprechpartner...
Liebe Grüße,
Julia


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Tomblitz
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Re: Geschwistermythos versus "mehr Streit in nichtverwandten Farbkombi-Jungtiergruppen"

Firelady hat geschrieben: 22. Jan 2020, 10:25
ebenfalls noch nicht gefestigten Jungtieren
Genau auf so etwas bezog sich diese Aussage.
Ein vier Wochen älteres Tier ist da imho der falsche Ansprechpartner...
Mal sehen wie es sich entwickelt..... :)
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Andryna
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Re: Geschwistermythos versus "mehr Streit in nichtverwandten Farbkombi-Jungtiergruppen"

Spannende Frage, mit vielen Erfahrungen kann ich da nicht dienen. Allerdings habe ich dazu "unfreiwillig" ein passendes Experiment am laufen, wobei die Tiere nicht vom Züchter kommen, sondern aus einem Notfall Mitte letzten Jahres. Dort habe ich vier bzw. drei der Buntesten und Jüngsten, die bereits ohne Mutter saßen, aus mehreren Aquas herausgeklaubt und zusammengesteckt, einer war ein Nachzügler und wurde einen Monat später dazu vergesellschaftet. Jetzt sind mittlerweile fast 5 Monate vergangen und bisher ist alles noch sehr harmonisch, die vier Jungs sind geschätzt zwischen 9 Monate und 1,5 Jahre alt. Mal abwarten, wie sich das auswirkt.

Meine Theorie ist, dass es mehrere Gründe geben kann, warum solche Gruppen gefühlt überproportional oft getrennt werden müssen:
1. Deguzüchter schmeißen nach Farbwunsch Degus zusammen und verkaufen selten bereits bestehende, stabile Gruppen
2. Degus werden auf Mindestmaß gehalten, haben dadurch wenig Platz sich aus dem Weg zu gehen (steile These, ich weiß, aber ich glaube, dass viel Platz die Harmonie einer größeren Gruppe unterstützt)
3. Gleichaltrige Degus kommen gleichzeitig in kritische Lebensphasen, wodurch die Gruppen instabiler wird

Ob es einen Unterschied zwischen Geschwistergruppen und zufällig gemischten Gruppen gibt, kann ich nicht beurteilen. Meist hatte ich nur Geschwisterduos, das ist eh eine andere Dynamik als bei größeren Gruppen.
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Re: Geschwistermythos versus "mehr Streit in nichtverwandten Farbkombi-Jungtiergruppen"

Also ich kann nur auf den aktuellen Thread verweisen:

viewtopic.php?f=59&t=5325

Gruppe von 4 männlichen Degus, ein Papa, drei Söhne; Papa fällt weg, alle drei zerstritten, obwohl über 5 Jahre stabil!!!

Ich denke, dass Familiengefüge immer noch stabiler sind als "Zusammengewürfelte", aber auch die brechen auseinander, vielleicht gerade dann, wenn ein Degu - in dem Fall PapaDegu - sehr dominant war und die Gruppe beherrscht hat. In der freien Natur leben die Populationen ja auch zum einen von Geburten- und Sterbefällen, aber auch von Ab- und Zuwanderung, was ja auch gut im Sinne von "frischen" Genen ist. Wir haben in unseren Käfigen ja niemals eine ganze Degupopulation, von daher müssen wir immer davon ausgehen, dass unsere "Käfigpopulationen" wesentlich instabiler sind, als die in der Natur, da ja auch kein Degu einfach "weggehen" kann.

Mag sein, dass Geschwister vielleicht noch einen besseren Zusammenhalt haben, als eben mal "Zusammengewürfelte", die vielleicht in den ersten Wochen/Monaten auch noch so verschreckt/verängstigt sind, dass sie erst mal gar nicht "aufbegehren". Die Lebensumstände -wie oben schon erwähnt - werden auch noch mit reinspielen und dann noch der Charakter der Tiere selbst. Es sind auch "Individuen", mit ihren speziellen "Eigenheiten". Und auch aus dem menschlichen Bereich wissen wir, dass sich Geschwister nicht unbedingt heiß und innig mögen müssen.

Aber wirklich Ahnung habe ich davon auch nicht ... das ist einfach nur mal so daherfabuliert ...
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Firelady
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Re: Geschwistermythos versus "mehr Streit in nichtverwandten Farbkombi-Jungtiergruppen"

Das stimmt, das ist ein gutes Beispiel, dass auch Geschwistergruppen ganz ordentlich kriseln können! Vielen Dank! *sonne*
Liebe Grüße,
Julia


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Re: Geschwistermythos versus "mehr Streit in nichtverwandten Farbkombi-Jungtiergruppen"

Das heißt also, man kann es nicht sagen, punkt!
Entweder es geht gut, oder eben nicht....
Ist hald wie bei Menschen, man lebt Jahre zusammen und zack, versteht man sich plötzlich nicht mehr...
Da heißt es abwarten und schauen wie es sich verhält.
Das kommt einfach soviel auf das jeweilige Wesen des Tieres (der Tiere) an.
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Re: Geschwistermythos versus "mehr Streit in nichtverwandten Farbkombi-Jungtiergruppen"

Tomblitz hat geschrieben: 22. Jan 2020, 15:40 Das heißt also, man kann es nicht sagen, punkt!
Entweder es geht gut, oder eben nicht....
Ist hald wie bei Menschen, man lebt Jahre zusammen und zack, versteht man sich plötzlich nicht mehr...
Da heißt es abwarten und schauen wie es sich verhält.
Das kommt einfach soviel auf das jeweilige Wesen des Tieres (der Tiere) an.
Eigentlich geht es mir hier um ein allgemeines / breiteres Meinungsbild von vielen, die schon so einige Degus begleitet haben. Einfach aus Interesse an den Tieren. Um noch besser zu verstehen, wie sie ticken. Oder auch,
um vielleicht künftig auch hier noch entsprechende Hinweise zu gebem. Wenn denn etwas Belastbares herauskomnt.

Aber davon abgesehen.... ganz ehrlich, Tom?
Egal wie die Wahrscheinlichkeiten für solche Verläufe dann jeweils dann liegen (die mich als Meinungs-Sammlung von anderen wie oben weiterhin sehr interessieren. Wobei ich ja vorausgestellt habe, dass es vermutlich schwer zu erfassen ist.) :

Ich finde das ganze gar nicht so easy und würde, wenn ich eine Gruppe Jungtiere aufnehmen wollte, nie zulassen, dass man diese so extrem jungen und dabei doch als Art so stark beziehungsabhängigen Tiere, dann nicht nur von der Mutter trennt und in eine komplett neue Umgebung bringt.
Sondern ihnen dann auch noch ohne Not verwehrt, mit den ihnen von Mutterleib an vetrauten Brüdern oder Schwestern auszuziehen. 😔
Sondern ihnen damit wirklich jeden Halt nimmt und sie fremd zusammenwürfelt (wenn gleichgeschlechtliche Geschwister da sind. Und das ist ja meistens so).
Ich kann überhaupt nicht verstehen, dass hier so viele Halter nicht die geringsten Skrupel bei haben. ....
Liebe Grüße Sabine
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