Pferdemüsli als Futter

Fragen und Antworten zum Thema Degu-Ernährung
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ShireofGlory
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Pferdemüsli als Futter

Hallo ihr Lieben,

ich bin neu hier und in der Deguhaltung.

Ich hoffe, ihr könnte mir bei meiner Frage weiterhelfen, da ich mir sehr unschlüssig bin.

Es geht um Pferdemüsli.
Ich hatte bis vor einem Jahr ein Pferd und habe hierfür noch Müsli rumstehen. Nun habe ich seit einer Woche Degus und bin auf den Gedanken gekommen, dass ich dieses evtl. an meine kleine Nager verfüttern könnte. Da ich aber nun schon sehr viel zur Unverträglichkeit gelesen habe, will ich ihnen das nicht einfach vorsetzten.

Leider weiß ich die genaue Zusammensetzung nicht mehr, da ich das Müsli in einen Eimer umgefüllt hatte und den Sack damals weggeworfen. Klar ist nur, dass die Pellets natürlich größer sind (ich schaue gerade, ob sie aufquellen. Wenn ja, würde ich es eh weg lassen. Falls nein, ist immer noch die Frage nach dem Rest).

Es sind Maiskörner drin. Jedoch nicht mehr in ihrer Ursprungsform, aber auch nicht als Flocken. Eher leicht gepresst, jedoch noch als Maiskorn erkennbar.
Und natürlich Kräuter und ähnliches ist drin.

Was meint ihr? Würdet ihr das euren Degus geben (die Maisflocken als Leckerlie und die Pellets + den Rest als Hauptfutter mit drunter mischen, unter das Degufutter)?

Ich danke euch für eure Hilfe :)

Viele Grüße
Shire
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DaLo
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Re: Pferdemüsli als Futter

Hallo Shire,

ohne die genauen Inhaltsstoffe zu kennen, gehe ich mal davon aus, dass man ein solches Futter möglichst nicht anbietet.
Ich bin da allerdings auch recht pragmatisch gestrickt und habe kein Problem damit, ein nicht optimales Futter in geringen Mengen unterzumischen. Es ist also quasi die Sahne auf dem Obstkuchen.
Keinesfalls würde ich es untermischen, wenn irgendwelche Obstbestandteile oder deutliche Mengen an Johannisbrot enthalten sind.

LG Dagmar
ShireofGlory
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Re: Pferdemüsli als Futter

Hallo Dagmar,

vielen Dank für deine Antwort.

Wie erkenne ich denn Johannisbrot?
Obst ist definitv nicht drin.

Ich habe mir auch schon überlegt, das ganze als Lekkerlie zu geben. Also nur zum "Training" und für die Zähmung.
Dafür verwende ich aktuell Erbsenflocken und Grünpellets aus der Zoohandlung.

LG Shire
ShireofGlory
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Re: Pferdemüsli als Futter

Habe gerade mal nach den Pellets geschaut. Also sie lösen sich beide gleich auf.

Dürfte dann kein Problem sein, oder?
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China
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Re: Pferdemüsli als Futter

Als Leckerli kannst Du es anbieten, als Hauptfutter würde ich es nicht verfüttern.
Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass die meisten meiner Tiere Pellets links liegen lassen und ich sie beim ausmisten entsorgen kann. ;)
LG
Martina
ShireofGlory
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Re: Pferdemüsli als Futter

Hallo Martina,

vielen Dank.

Habe gerade mal Testhalber probiert, ob sie es überhaupt nehmen würden.

Also mein Ragnar nimmt die Pellets nicht, nur die Maiskörner.

Die anderen beiden nehmen alles.

Generell mögen meine Pellets. Die knabbern sie gerne. Da ich sie auch nicht überfüttern möchte, nehme ich die Pellets auch gerne als Lekkerlie. Solange sie diese annehmen gut, wenn nicht, dann halten bisher mal die Erbsenflocken her.

Was füttert ihr denn sonst so? Und was gebt ihr den Nagern gar nicht?

LG Shire
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China
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Re: Pferdemüsli als Futter

Die meisten von uns füttern z.B. Futtermischungen von Hansemanns:
https://www.hansemanns-team.de/Grundfut ... :9_21.html

Hier sind vor allem die reinen Kräuter- Blüten - Blattmischungen sehr zu empfehlen.

Nicht bzw. nicht übermäßig füttern sollte man stark kohlenhydratreiche oder zuckerhaltige Kost, Pellets oder industriell gefertigtes Futter mit einer Unzahl von Zusatzstoffen.

Nach einer langsamen Gewöhnung kann auch vermehrt selbst gesammeltes Frischfutter angeboten werden. Gute Anhaltspunkte, was gesammelt und verfüttert werden kann findest Du hier:
viewtopic.php?f=114&t=4154
oder hier:
https://www.facebook.com/groups/219412381877377/
LG
Martina
ShireofGlory
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Re: Pferdemüsli als Futter

Danke für die Links.

Dann werde ich mir diese mal zu Gemüte führen. Mit der Zeit will ich auch teilweise Futter selbst mischen.
So weiß man doch am ehesten, was drin ist.

Und das nicht zu viel Zucker, wegen Diabetis und zu viel Kohlenhydrate wegen Fettleibigkeit verfüttert werden darf, habe ich schon gelsen.
Wie sieht es hier eigentlich mit den Erbsenflocken aus. Können diese (in normalen Rationen als Lekkerlies) in irgendeeiner Weiße zu viel werden?
Jenny101
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Re: Pferdemüsli als Futter

ShireofGlory hat geschrieben: 18. Mär 2020, 20:33 Was füttert ihr denn sonst so?
Hi Shire,
zum Futter und was ich bestelle, kannst Du ja da mal schauen wenn Di magst:
viewtopic.php?f=63&t=5404&start=10#p65805
ShireofGlory hat geschrieben: 18. Mär 2020, 20:33 Und was gebt ihr den Nagern gar nicht?
Gebe ich gar nicht:
Obst.
Getreide (egal ob glutenhaltig wie Weizen etc (womit auch Kaninchen oder Rehe und andere schon gewisse Probleme haben - sogar den Menschen macht es in größeren Mengen nicht gerade gesünder) oder glutenfrei wie Mais, Buchweizen. ..). Da Getreide wirklich sehr sehr stärkehaltig und so pur dann auch wirklich ballaststoffarm und mit hohem glykämischem Index daherkommen . Das treibt den Blutzuckerspiegel rasch hoch, wofür rasch Insulin ausgeschüttet werden muss. HierFür ist der Stoffwechsel zumindest vieler Degus nur in gewissen Grenzen gemacht - dann kommt es vermehrt zu Stoffwechselstörungen. Das zu triggern und auszutesten, welche Veranlagung nun genau meine Degus haben, halte ich für komplett überflüssig.
Sie brauchen kein Getreide und es gibt genug Alternativen..Warum sollte ich es also (selbst in geringen Mengen ) füttern?
In größeren Mengen fehlen sowieso zudem noch Fasern und Ballaststoffe für einen gesunden Darm und den Zahnabrieb.

Bzgl Deines Strukturmüslis: ich hatte gerade eine Tüte von Louvren geschenkt bekommen, wg eines Missverständnisses ihrerseits. Mit lt Zusammensetzungsangabe viel Getreide und vor allem Melasse (um die Pellets zusamnenzuhalten) und Obsttrester uns andere Dinge, die ich allesamt jetzt nicht erfreulich fand.
Ich habe es einer Pferdebesitzerin geschenkt und die hatte sich sogar gefreut über das Zeug .
Das würde ich Dir auch vorschlagen : ich würde es verschenken, wenn es nach 1 Jahr wirklich noch gut ist. Oder entsorgen.
Aber nicht in den Degus - keine Resteverwertung auf Teufel komm raus.

Ach und: Pellets füttere ich auch nicht. Was da drin idt, ist eigentlich nie wertiges Pflanzenfutter sondern i.a. Reste/Abfälle aus der Produktion ("pflanzliche Nebenerzeugnisse " steht da dann). Zusammengehalten und schmackhaft gemacht durch Zucker / Melasse undoder Mehl. Aromastoffe und Farbstoffe. Dazu danm gerne noch versetzt mit vielen Dingen wie Leinöl und Enzymen, damit die Verdauung der so gefütterten Heimtiere nicht (direkt erkennbar) ganz kollabiert.
Dazu kommt, das nicht nur diese Inhaltsstoffe das Darmmillieu verändern bei häufiger Fütterung solcher Futter - sondern auch das Fehlen von Fasern. (Auch für die Zähne von Nachteil wenn so einiges an Sättigung über Pellets oder Getreide oder Leckerli erreicht wird).

Zumal eine erhöhte Pelletfütterung noch stärker als eine rein trockene Pflanzenfütterung zur Folge hat, dass der Nahrungsbrei langsamer weiterrutscht, da alles erst angefeuchtet werden muss bevor es weiterrutscht (da die Tiere nicht genug trinken parallel, wird vermehrt Magensöure ausgeschüttet - was den Säuregehalt des Nahrungsbreis erhöht. - was eben mit zu einer veränderten Darmflora beiträgt. ).

Und die Fütterung von Frischfutter wird dadurch eben auch riskant: geht es nicht flüssig im weiter mit dem Nahrungsbrei, kann es zu Gärungen/Aufgasungen kommen.

Das alles passiert bestimmt nicht, wenn Du ihnen mal einen Pellet oder Maiskorn zukommen lässt.
Aber wenn man um die Zusammenhänge weiß, fragt man sich dann doch etwas bewusster, ob es nun sein muss. Oder ob man das Futter nicht doch anders verwenden könnte.
Und wenn man sein reguläres Futter und Leckerli auswählt.
Liebe Grüße Sabine
mit Lucky & Flöckchen & Schecki, Jonny & Mäxchen, Harry.... , Pelle & Petzi, Pete & Dexi (und den Engeln Karlchen, Charly, Jimmy und Taddy)
Jenny101
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Re: Pferdemüsli als Futter

ShireofGlory hat geschrieben: 18. Mär 2020, 21:21 Danke für die Links.

Dann werde ich mir diese mal zu Gemüte führen. Mit der Zeit will ich auch teilweise Futter selbst mischen.
So weiß man doch am ehesten, was drin ist.

Und das nicht zu viel Zucker, wegen Diabetis und zu viel Kohlenhydrate wegen Fettleibigkeit verfüttert werden darf, habe ich schon gelsen.
Wie sieht es hier eigentlich mit den Erbsenflocken aus. Können diese (in normalen Rationen als Lekkerlies) in irgendeeiner Weiße zu viel werden?
Selber mischen brauchst Du heute nicht mehr. Wenn Du Dich nicht sehr gut auskennst mit Pflanzen, wird das Ergebnis (von dem was ich schon oft als Mischzettel gesehen habe) auch weit unausgewogener sein als wenn als auf die 3-5 bewährten großen Pflanzenmischungen von Hansemamns und Deguladen zurückgreifst.
Zudem lohnt sich dabei auch ein Blick auf die Grundpreise zu werfen! (=die gesetzlich vorgeschriebenen "pro 100g / 1000g" Angaben).
Dabei wird schnell klar, was für Mengen Du von den 20-40 Einzelpackungen der jeweilige Pflanzen-Blüten-Blätter dann kaufen müsstest, um im Schnitt zumindest bei dem Grundpreis eines 5kg-Sacks eines dieser guten Grundfuttermischungen zu landen.
(Also: ich spreche von reinen artgerechten Pdlsnzenmischungen - je mehr Gemüse und Getreide drin ist, desto billiger wird es. Nicht nur wg des höheren Gewichts ). Den meisten ist dieses Nachrechnen mit Grundpreisen aber anscheinend nicht wirklich geläufig 😁 ... oder sie lagern tatsächlich Unmengen Futter im Keller. (Da heißt es dann zu hoffen, dass ein größerer Mottenbefall ausbleibt. Sonst wird es auch teuer )
Oder - gibt es leider auch ein paar - die kaufen die Zutaten gezielt nach diesen Preisen ein. Da besteht die Mischung dann zu einem sehr grossen Teil aus Dingen wie Küchenkräuterstielen und WalnussBlättern - die höchstens in sehr geringen Anteilen mit im Gemisch sein sollten).


Und zu den Erbsenflocken :
Sie enthalten getrocknet ca 50% Kohlenhydrate (davon 20% Zucker). Das ist schon recht süß und sollte deshalb wenn dann abwechselnd mit anderen Leckerlis verfüttert werden (siehe mein Link oben für Ideen einer solchen Mischung aus (ansonsten) naturbelassenen Leckerli).
Und sie sind mit: 20-30 % Eiweiß auch sehr proteinreich. Da ein Eiweissüberschuss die Niere auf Dauer schädigen kann - und es auch Halter gibt, die festgestellt haben, dass ein Weglassen von Erbsen- und Ackerbohnen-flocken ihnen zu weniger Tiere mit Nierenproblemen verhilft - füttere ich nur gelegentlich (eher auch zur Medizingabe) und eben im Wechsel mit anderem Erbsenflocken .
Und würde deshalb Deine Frage oben deutlich mit einem "Ja" beantworten.
Liebe Grüße Sabine
mit Lucky & Flöckchen & Schecki, Jonny & Mäxchen, Harry.... , Pelle & Petzi, Pete & Dexi (und den Engeln Karlchen, Charly, Jimmy und Taddy)
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