Lungenentzündung nach Zahnbehandlung

Fragen und Antworten zum Thema Degu-Gesundheit
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blue
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Re: Lungenentzündung nach Zahnbehandlung

Die Beatmung und Begasung erfolgt über die (bei uns) trichterförmige Beatmungsmaske, die relativ eng über Nase und Mäulchen - und bei Behandlungsbeginn nur noch über die Nase - gehalten wird. (Zumindest habe ich diesen Start so in Erinnerung, dass zuerst alles abgedeckt wird - nach unserem heutigen Austausch werde ich da nächstes Mal aber gezielt nochmal schauen und wenn es die Situation erlaubt, auch paar Fragen stellen.)
Danke dir, auch für diesen Hinweis. Je mehr Wissen ich habe, wie das abläuft, umso besser kann ich mit der Tierarztpraxis sprechen. Mein Mann und ich haben im Kopf, dass sie die Degus immer kurz mit der Beatmungsmaske betäuben und sie dann 20 Sekunden behandeln und ihnen dann wieder die Beatmungsmaske wieder geben und so weiter. Kann das sein? Ist das eine sinnvolle Methode?

Wir möchten auf jeden Fall verhindern, dass das nochmal passiert mit einer Lungenentzündung. Unserer Degus werden ja nicht jünger und sind deshalb vermutlich auch immer anfälliger für eine Lungenentzündung, die Überlebenschancen bei einer Lungenentzündung werden aber ja auch mit der Zeit nicht besser.

Liebe Grüße,
Sabine, Ulrich mit den Fellnasen Anton, Emil und Oskar
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DaLo
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Re: Lungenentzündung nach Zahnbehandlung

Hallo,

meine TÄ händelt das anders.
Der Degu wird in einer Narkosebox (kleine Makrolonbox, in die das Narkosegas eingeleitet wird) schlafen gelegt.
Danach wird der Schlauch (keine Maske) während der gesamten Behandlungszeit von der TA-Helferin auf die Nase gehalten. Der Degu wacht da normalerweise nicht auf und die Behandlung kann durchaus auch mal 20 Minuten dauern, wenn z.B. ein Zahn gezogen werden muss oder die Korrektur besonders schwierig ist oder während der Behandlung entschieden wird, noch ein Röntgenbild zu machen.

Bezüglich dem Begriff Beatmung war ich irritiert, denn ich habe da eine andere Definition. Für mich ist das die gezielte Zufuhr von reinem Sauerstoff und das wird ja während der Narkose vermieden. Wenn ein Degu nach der Gasnarkose lange braucht, um wieder wach zu werden, bekommt er ggf. gezielt Sauerstoff auf die Nase. In der Regel genügt der durch die Raumluft eingeatmete Sauerstoff, aber in seltenen Fällen braucht es da auch mal mehr. Das verstand ich unter Beatmen.
Jenny101 hat geschrieben: 10. Apr 2020, 20:59
DaLo hat geschrieben: 10. Apr 2020, 22:09
Jenny101 hat geschrieben: 10. Apr 2020, 20:59 Das raucht/staubt ja oft ganz ordentlich ..
Bei den Zahnbehandlungen meiner TÄ raucht und staubt nichts.

Kann ich jetzt leider nicht weiter aufklären, was dort vielleicht anders gemacht wird beim Schleifen.
Das "ganz ordentlich " ist natürlich immer in Relation zur Tätigkeit in dem Minimäulchen zu sehen.
Für mich scheint die Ursache darin zu liegen, ob (weitgehend) trocken oder nass geschliffen wird. Scheinbar gibt es hier einen Unterschied.


LG
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lieselottevdp
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Re: Lungenentzündung nach Zahnbehandlung

Also ich kann da Dagmar nur beipflichten, denn genauso, macht es unse TA auch, nur dass keine TA-Helferin da ist, sondern ich diejenige bin, die den Schlauch über die Nase hält, aber das ist auch ok, dabei kann sie mir viel erklären. Eine "Beatmung" im Sinne von Dagmar geschildert, benötigte bei mir noch kein Degu und ich hatte jetzt auch schon einige mit wiederholten Zahnproblemen. Die Geräte zum kürzen stauben bei meiner TA überhaupt nicht und zwar so gar nicht ... das habe ich definitiv nie gesehen und ich sitze dabei. Kann es vielleicht sein, dass sie anstatt zu kürzen alles "abschleift"? Bei meiner TA wird erst "gekürzt" mit der von ihr und ihrem Gatten entzwickelten Zahnzange und dann wird alles "schön" glatt gemacht mit dem Dremel, aber das sind Micrometer und keine Milimeter. Wahrsscheinlich staubt es deshalb nicht. Es wird ja auch ein Unterschied sein, ob es sich um die Incivisi oder um die Prämolaren/Molaren handelt ...
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blue
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Re: Lungenentzündung nach Zahnbehandlung

Hallo zusammen,

Vielen Dank für die Erklärungen. Ich bin Laie und habe daher das falsche Wort verwendet. Ich meinte keinen Sauerstoff, sondern das Gas von der Narkose.

Wie steht ihr zu einer Injektionsnarkose?

Scheinbar machen unsere Tierärzte bei der Narkose und der Zahnbehandlung wirklich was falsch. Es wäre viel besser, wenn sie die ganze Zeit in Narkose wären. Das ist viel weniger Stress. Ich werde das Gespräch suchen. Ich wäre ja gerne mal dabei, aber derzeit lassen sie wegen Corona niemanden in die Praxis. Und auch ansonsten denke ich leider, dass ich bei der Zahnbehandlung nicht dabei sein kann.

Sie schleifen die Zähne definitiv nicht ganz ab. Das wäre ja gruselig. Sie sagen, dass sie Spitzen entfernen. Immer wieder scheint der Befund schlechter zu sein als sonst. Unsere Jungs sind genetisch wohl ziemlich vorbelastet. Die Probleme mit den Zähnen fingen ja schon mega früh an und waren gleich heftig, obwohl sie super gesund ernährt werden. Wir wiegen unsere Degus täglich und achten auch darauf, wie sie fressen können. Wenn sie komisch fressen oder abnehmen, gehen wir direkt zum Tierarzt. Und trotzdem gibt es leider immer mal schlimmere Befunde.

Ich hätte gerne einen Tierarzt in der Region, der Erfahrung mit Degus hat. Erst waren wir bei einer Tierärztin, die super Bewertungen hatte. Vermutlich für andere Tierarten... Da müsste Emil bei der ersten Zahnbehandlung wiederbelebt werden. Damals war er erst 2 Jahre alt. Danach war mein Vertrauen weg. Wir sind auch schon nach Germersheim in die Tierklinik gefahren, aber das ist zu viel Stress, weil wir das 1 Stunde pro Richtung fahren und sie nicht gleich wieder mitnehmen können, sondern die Degus den ganzen Tag da bleiben müssen, bevor wir sie wieder abholen können. Das ist für die kleinen kerle und uns total stressig. Auf Dauer können wir uns auch kosten um die 120 € pro Degu pro Zahnbehandlung nicht leisten. Unsere 3 Fellnasen sind ja Dauerpatienten. Es gibt Zeiten, da sind wir alle paar Wochen beim Tierarzt...

Liebe Grüße und besten Dank,
Sabine
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DaLo
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Re: Lungenentzündung nach Zahnbehandlung

Die weitere Grundsatzdiskussion wurde abgetrennt: https://deguhilfe-sued.de/forum/viewtop ... =61&t=5572
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China
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Re: Lungenentzündung nach Zahnbehandlung

Ich habe heute meine Tierärztin, die den Schwerpunkt Zahnheilkunde hat, danach befragt.

Sie ist der Meinung, dass beim abschleifen der Deguzähne so wenig Staub entsteht (das Schleifgerät wird befeuchtet), dass hier wesentlich weniger Staub entsteht bzw. eingeatmet wird als z.B. beim suchen nach Futter im Streu oder beim Sandbaden.

Dazu kommt, Degus sind Nasenatmer und atmen nur in Ausnahmesituationen - wenn zum Beispiel die Atemwege wegen Schnupfen oder anderweitigen Schwierigkeiten im Nasenraum (retrogrades Zahnwachstum) verlegt sind - durch den Mund.

Sie könnte sich vorstellen, dass die Degus während und nach der OP nicht genügend warm gehalten werden oder das Problem in der flachen Atmung während und nach der Narkose (Lungenbelüftung) besteht. Möglich wäre auch eine allgemeine Immunschwäche des jeweiligen Tieres.

Eine gehäufte Anzahl solcher Komplikationen ist ihr nicht bekannt.
LG
Martina
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Re: Lungenentzündung nach Zahnbehandlung

China hat geschrieben: 15. Apr 2020, 21:06 Sie könnte sich vorstellen, dass die Degus während und nach der OP nicht genügend warm gehalten werden [...]
Das könnte ein Punkt sein. Meine TÄ hat eine Wärmeplatte, auf der die Degus während der gesamten Zahnkorrektur oder einer anderen OP bis zum Aufwachen liegen. Und wenn man nicht selber eine Wärmequelle dabei hat (für diese Fälle habe ich Snuggle Safes), bekommen die Tiere einen mit warmem Wasser gefüllten Handschuh in die Transportbox für den Heimweg, wobei ich erst heim darf, wenn die Patienten an sich wieder richtig fit sind.

LG Dagmar
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Re: Lungenentzündung nach Zahnbehandlung

Hallo China,

danke dir für den Hinweis. *knuddel*
China hat geschrieben: 15. Apr 2020, 21:06 Sie könnte sich vorstellen, dass die Degus während und nach der OP nicht genügend warm gehalten werden oder das Problem in der flachen Atmung während und nach der Narkose (Lungenbelüftung) besteht. Möglich wäre auch eine allgemeine Immunschwäche des jeweiligen Tieres.
Das kann natürlich wirklich sein. Ich werde darauf achten, dass unsere Degus auf jeden Fall Wärme zur Verfügung steht. Ich nutze das immer für die Fahrt, aber ob das dann während und nach der OP genutzt wird, weiß ich nicht. Es ist auch immer im Winter passiert mit der Lungenentzündung. Das wäre eine sehr stimmige Erklärung.

Herzlichen Dank und liebe Grüße,
Sabine
blue
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Re: Lungenentzündung nach Zahnbehandlung

Hallo zusammen,

die letzten Tage war Anton putzmunter. Er war quirlig und frech. Er hat uns richtig Freude gemacht. Seit wir gestern mit ihm bei einer neuen Tierärztin waren, geht es ihm wieder richtig schlecht. Wir haben gestern Nacht wieder gedacht, dass er die Nacht nicht überlebt. Ich frage mich mittlerweile, ob Anton unerkannte Herzprobleme hat. :shock:

Auf Anraten unseres eigentlichen Tierarztes haben wir Anton das Retardon und das Entwässerungsmittel bis Sonntag gegeben. Gestern waren wir bei einer anderen Tierärztin mit allen Degus, weil sie unsere Degus erst kennenlernen wollte, bevor wir dann auch für eine Zahnbehandlung zu ihr kommen können. Sie hat alle Degus untersucht, auch Anton. Sie hat gemeint, dass sie vom Abtasten und mit dem Otoskop untersuchen, nichts Schlimmes feststellen kann bei unseren Degus, auch bei Anton nicht.

Anton hat sich sehr stark gegen die Untersuchung mit dem Otoskop gewehrt und er hatte scheinbar auch Futter im Mäulchen, so dass die Tierärztin nicht viel sehen konnte. Sie hat es dreimal versucht. Anton hat gekämpft und gefiept. Er hat mir total leid. Bei einem Versuch, ihn durch den Rucksackgriff im Handtuch ruhig zu stellen hat er sich scheinbar auch an der Kralle verletzt. Die Tierärztin hat dazu kurz was gesagt, meinte es wäre aber nicht schlimm und es sah aus, als hätte sie etwas entfernt. Ob das die Kralle war? :shock: Keine Ahnung. Abends ist mir aufgefallen, dass Anton seinen Fuß ganz merkwürdig (nach oben und innen eingerollt) hält, er auch nur durch den Käfig humpelt und er auch kleine Sprünge vermeidet, die für ihn normalerweise kein Problem sind. Er wirkt insgesamt auf den Pfötchen ganz unsicher und wackelig. Kann es sein, dass ein Degu von einer verletzten Kralle so starke Probleme hat? Oder kann es sein, dass sie ihn bei dem Rucksackgriff am Bein mehr verletzt haben? ~0

Als wir dann gestern mit den Degus zu Hause waren, waren sie alle 3 von der Untersuchung fix und fertig. Deshalb ist mir erstmal gar nicht aufgefallen, dass Anton ganz apathisch ist. Später am Abend habe ich dann gesehen, dass Emil und Oskar wieder fit sind, aber Anton immer noch fix und fertig ist. Er hat sich von seinen Brüdern ferngehalten, er hat sich kurz auf dem Wärmekissen gelegt, ist dann aber ins Bett verschwunden. Ihm war alles zu viel. Er lag ganz apathisch da... ~_~ Ich habe jetzt gestern Nacht überlegt, ob er vielleicht die ganze Zeit schon Herzprobleme hat? Vielleicht ist sein Herz so schwach, dass er deshalb nach den Untersuchungen so abbaut und sich Wasser ansammelt? Angefangen hat es damals ja auch damit, dass er zwei Wochen nach der Zahnbehandlung auf einmal apathisch im Käfig gesessen hat. Sie haben dann die Zähne überprüft und nochmal leicht korrigiert und dann nahm das Unheil seinen Lauf... Die Tierärztin hat gestern gesagt, dass er sich vom Herzen und der Lunge gut anhört. Aber irgendwie macht mich das alles stutzig.

Was würde man machen, wenn Anton wirklich Herzprobleme hat? Die letzten Male ging es ihm nach den Tierarztbesuchen so schlecht, dass wir jedes Mal denken, er überlebt die Nacht nicht. So auch dieses Mal. Wir haben Anton heute jetzt nochmal ein paar Krümel von der Entwässerungstablette gegeben, um gegebenenfalls sein Herz zu entlasten. Die Tierärztin hat noch nicht offen. Ich werde aber nochmal mit ihr sprechen. Sie hat Anton ja gestern erst abgehört... Ist es eine Option, Anton weiterhin das Entwässerungsmittel zu geben und zu gucken, ob es ihm dann gut geht? Was würde man machen, um Herzprobleme richtig zu diagnostizieren? Wie würde man Herzprobleme behandeln? Ich habe richtig Sorge, mit ihm zum Tierarzt zu gehen, weil es ihm seit dem Tierarztbesuch gestern wieder so schlecht geht.

Ich freue mich sehr, wenn Ihr mir weiterhin so tolle Hinweise geben könnt wie bislang. Ich habe schon viele Jahre Deguerfahrung, aber das hatte ich so alles noch nicht.

Ganz liebe Grüße,
Sabine mit dem Sorgendegu Anton *weinwink*
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esmeralda
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Re: Lungenentzündung nach Zahnbehandlung

Hallo Sabine,

die Überlegung, ob Anton nicht unter einer Herzinsuffizienz leiden könnte, habe ich mir insgeheim auch schon gestellt.

Vor über 10 Jahren hatte ich einen Degu, Munster, bei dem auch erst eine Lungenentzündung diagnostiziert wurde, die mit entsprechenden Antibiotika behandelt wurde. Erst gab es damals Baytril und weil dies nicht die gewünschte Wirkung zeigte, wurde als nächstes AB Marbocyl eingesetzt.
Aber auch dies erbrachte keine signifikante Besserung.

Eine weitere hinzugeholte Meinung, glaubte dann mit dem Einsatz Borgal und Catosol zu einer Verbesserung der Gesamtsituation verhelfen zu können. Dies war ebenfalls nicht wirklich zielführend.
Zwischenzeitlich war allerdings der Verdacht aufgekommen, dass die mit dem Stetoskop vernommenen Geräusche wohlmöglich gar nicht von der Lunge herrühren, sondern vielmehr auf eine Veränderung des Herzens zurückzuführen sein könnten.
Somit wurde zusätzlich ein Entwässerungsmittel verabreicht, um zu sehen, ob sich dadurch eine Veränderung des Geschehens ergeben würde.
Diese trat dann tatsächlich sehr schnell ein und man war sich danach ziemlich sicher, dass es sich bei Munster nicht um eine, wie ursprünglich angenommen, Lungenentzündung handelte, sondern dass er unter einer Herzinsuffizienz litt.

Also versuchte meine Tierärztin des Vertrauens in Erfahrung zu bekommen, wie man so etwas bei einem Degu erfolgreich behandeln kann. Damals gab es offensichtlich noch keine konkreten Erfahrungswerte dazu beim Degu, also beschloss meine Tierärztin, es mit einem Präparat zu versuchen, was eigentlich für Hunde und Katzen gedacht war/bzw. immer noch ist. Zwar stand das Medikament mit auf der Liste möglicher Wirkstoffgruppen im Bereich der ACE-Hemmer zur Behandlung von Herz-Kreislauferkrankungen beim Degu (Leitsymptome 1. Auflage von 2005, Seite 289). Aber es fand sich trotz sehr intensiver Recherche, sowohl von tierärztlicher, als auch von meiner Seiter, niemand, der praktische Erfahrungen damit gemacht hatte und somit berichten konnte, wie Degus darauf reagieren.
Munster bekam daraufhin täglich zur gleichen Zeit (abends) einen Minitropfen Prilium 75mg (Pulver, was mit Wasser aufgelöst und dann wirklich ganz sorgsam verabreicht werden musste). Dies erbrachte tatsächlich endlich eine deutliche Verbesserung von seinen Beschwerden bzw. Problemen.

Nachdem Prilium bei Munster zum Erfolg geführt hatte, wurde dies später bei weiteren, mir bekannten Degus, die ebenfalls unter einer Herzinsuffizienz litten, erfolgreich eingesetzt.

Bei mehreren der Patienten konnte damit sogar über längere Zeit bzw. über mehr als 1 bis 2 Jahre eine gute Lebensqualität erreicht werden.
Auch weiß ich, dass es bspw. bei Facebook inzwischen Berichte dazu gibt, die nahelegen, dass einige Degus damit behandelt wurden und ggf. immer noch werden.

Unserem Munster war allerdings kein langes Leben mehr vergönnt, denn er bekam einige Zeit danach einen schlimmen Durchfall, von dem er sich, trotz aller veterinärmedizinischen Bemühungen, nicht mehr erholt hat und dann Ende September 2009 eingeschläfert werden musste.

Zu erwähnen ist noch, dass Munster ein Dauerzahnpatient war, bei dem nur durch Zufall festgestellt worden war, dass er ein katastrophales Gebiss hatte, was seitdem regelmäßig und umfassend korrigiert werden musste. Dabei mussten komplette Backenzahnreihen runtergeschliffen werden, denn in seinem Mäulchen sah es wirklich sehr schlimm aus.

Er war immer wohlgenährt, hatte ein gutes Gewicht, was er auch auf diesem Niveau hielt, hat regelmäßig und zudem normal gefressen und wäre nicht von außen etwas zu sehen gewesen, was als schlecht zusammengewachsener Kieferbruch interpretiert wurde, dann hätte es wohl keinen Anlass gegeben, ihn unmittelbar nach seiner Übernahme vom Tierheim diesbezüglich bei unserer Tierärztin vorzustellen und weiter zu forschen, was bei ihm im Argen liegt.

Meine Tierärztin nahm damals allerdings an, dass der etwa 3 1/2 jährige Kastrat diese Zahnveränderungen schon lange hatte und diese wohlmöglich auch auf seine Atmung und die Entstehung einer Veränderung des Herzens beigetragen haben könnten.

Hoffentlich kommt bei Anton wieder alles in die Reihe, so dass er schnell gesund und fit wird! *tröster* *knuddel*
Alles Gute dem kleinen Kämpfer!
Liebe Grüße

Monika

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