Gescheiterte Vergesellschaftung 2+3 (w)

Rund um die Vergesellschaftung von Degus
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Detaillierte Informationen zu Vergesellschaftungen findet ihr in unserem Infoblatt zur Vergesellschaftung und dem Infoblatt zur Vergesellschaftung von älteren Degus.
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Sonjmu
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Gescheiterte Vergesellschaftung 2+3 (w)

Hoffe, bei euch Hilfe zu bekommen. Die Situation ist folgendermassen:

Seit einem Jahr haben wir zwei Degu Damen Berta und Olga. Sie sind 15Monate alt und vertragen sich seit Anfang super.
Nun haben wir uns entschlossen eine Gruppe von drei jungen Mädels (halbjährig) dazu zu vergesellschaften, da wir genügend Platz haben und diese Jungen kein Plätzchen fanden.
Wir haben sie mit der Gittermethode aneinander gewöhnt. Das Sandbad wurde regelässig getauscht.
Zu Beginn waren sie noch am Zähne knirschen. Nach zwei Wochen haben sie sich gut am Gitter verstanden, gezwitschert gefressen und geschlafen.

So haben wir eine Etage leergeräumt und sie zusammengeführt. Zu Beginn ging es ziemlich wild zu und her. Alle gingen aufeinander los. Besonders Berta aus der bestehenden Gruppe und das wildeste neue Degumädel Marta zofften sich. Es kam zu kleinen oberflächlichen Verletzungen an den Ohren und am Fuss. Nach einer Stunde lagen sie zwitschernd schlafend in einer Korkröhre. Die anschliessenden Stunden war alles friedlich und die fünf Degus entspannt.

Am nächsten Morgen gingen die zwei so heftig aufeinander los, dass wir sie notfallmässig wieder in die alten Gruppen geteilt haben. Berta verletzte sich dabei heftig an der Kralle dass wir mit ihr zum Tierarzt mussten. ~0

Jetzt fragen wir uns, ob es überhaupt Sinn macht nochmals eine Vergesellschaftung zu wagen? Oder ob wir besser beide Gruppen in separaten Käfigen halten.
Kann es sein, dass wir einfach zwei starke Alphatiere haben und dies auch beim neuen Versuch gleich endet? Haben sehr grossen Respekt vor einem neuen Versuch....
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DaLo
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Re: Gescheiterte Vergesellschaftung 2+3 (w)

Hallo,

da habt Ihr Euch leider eine recht schwierige Kombination ausgesucht, von der wir in jedem Fall abgeraten hätten. Die beiden Älteren befinden sich gegen Ende der Flegelphase, sind aber noch nicht raus und die drei Jungen starten damit jetzt gerade durch, haben diese also noch komplett vor sich.
Degus haben ein sehr feines Gespür was die Rangfolge angeht. Berta sieht ihren Rang direkt durch Marta bedroht. Nachdem diese noch größer und damit auch kräftiger wird, dürften die Befürchtungen auch real sein.

Wie lange hat die Gittertrennphase gedauert? Wie oft wurden dabei die Seiten getauscht?
Was genau meint Ihr mit Etage leerräumen? "Nur" die Gegenstände raus oder auch das Einstreu?
Zudem schreibst Du, dass die Degus nach einer Stunde zusammen in der Korkröhre lagen. Hattet Ihr dann die weiteren Käfigbereiche zugänglich gemacht oder die Korkröhre nachträglich wieder auf die Ebene gegeben?

Wie schätzt Ihr die jeweiligen Rangfolgen in den Gruppen ein?
Und dann noch die Frage, ob Ihr absolut sicher seid, dass alles Weibchen sind?

LG Dagmar
Sonjmu
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Re: Gescheiterte Vergesellschaftung 2+3 (w)

Besten Dank für die Antwort

Ja vor der Kombination hatten wir schon etwas Sorge. Aber die Jungen wären sonst Schlagenfutter geworden. Tja das Tierherz ….
Die Gittermethode haben wir vier Wochen gemacht. Während den letzten zwei Wochen waren absolut keine Aggressionen mehr spürbar.
Haben jede Woche die Seite gewechselt und auch keine Käfigreinigung in dieser Zeit durchgeführt.
Haben alles herausgenommen bis auf den Einstreu.
Nach dem sie sich vertragen hatten und friedlich beisammen lagen haben wir eine einzelne Korkröhre mit Heu hineingegeben. Die restlichen drei Ebenen blieben geschlossen. Sie hatten nur den Platz von 140X50cm auf einer Vollebene.
Dass alles Weibchen sind wurde vom Tierarzt so bestätigt.

Die Rangreihenfolgen:
altere Weibchen: Berta Alphatier, Olga Wachhund
jungere Weibchen: Marta Alphatier, Trudi Wachhund, Helga niedrige Ranghöhe-angepasst schüchtern
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DaLo
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Re: Gescheiterte Vergesellschaftung 2+3 (w)

Hallo,

welche ein Glück für die Tiere, dass Ihr sie vor der Schlange bewahrt habt. Da dürften sie jetzt ruhig dankbarer sein *verrückt* ;)

Vier Wochen Trenngitterphase ist natürlich sehr kurz, zumal nur zwei davon friedlich waren. Meine Devise ist immer: Alles, was im Zeitraum von zwei Monaten zu einer erfolgreichen Vergesellschaftung führt, ist superschnell.
Die Verletzungen, die Du beschreibst, klingen zunächst nicht so arg Besorgnis erregend. Was genau war denn an der Kralle, dass Ihr direkt zum Tierarzt seid? Bitte nicht falsch verstehen... ich finde es gut, wenn man im Zweifelsfall lieber einmal zuviel als zu wenig zum Tierarzt geht.
Hattest Du den Eindruck, dass die Situation sehr aggressiv war und sich vor allem immer weiter steigerte oder gab es zwischendurch nochmal Phasen der Ruhe?

Wie sind die Tiere jetzt untergebracht? Wieder wie zuvor mit Trenngitter? Wenn ja, was passiert da - wie wird aufeinander reagiert?

LG Dagmar
Sonjmu
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Re: Gescheiterte Vergesellschaftung 2+3 (w)

Die Kralle war nur aufgerrichtet. Aber bei den Zehen entstand eine Entzündung mit einem eitrigen Abszess. Diese wollten wir dem Tierarzt zeigen. Die Eiterkugel musste unter Betäubung ausgeschabt werden.... Ist aber alles am abheilen! :)
Ich kenne die Rangkämpfe von den Kleinen so, dass es aussieht als ob ein Boxkampf stattfindet. Bei der Gesellschaftung war es aber mehr ein Gejage durch die Etage mit Kämpfen und sehr aggressiv.

Nein, wir haben die Degugruppen strikt getrennt. jeweils auf zwei Etagen des Geheges. Werden vermutlich ein neues Gehege bauen damit sie getrennt leben können. Jetzt sind sie oft nur schon durch die Geräusche der anderen Gruppe gestresst.
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DaLo
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Re: Gescheiterte Vergesellschaftung 2+3 (w)

Hallo,
Sonjmu hat geschrieben: 10. Jun 2020, 15:13 Jetzt sind sie oft nur schon durch die Geräusche der anderen Gruppe gestresst.
Dann macht es Sinn, die Mädels im Moment blickdicht getrennt zu halten. Die Aufregung wird sich vermutlich schnell legen.
Wenn Ihr jetzt erst mal zwei Gruppen halten wollt (eine Vergesellschaftung kann ja durchaus zu einem späteren Zeitpunkt nochmal angegangen werden), dann plant so, dass sich die Tiere tatsächlich sehen können (z.B. bei beiden Käfigen große Seitengitter). Stellt die Käfige zunächst mit einem etwas weiteren Abstand, z.B. 50 cm voneinander auf und rückt sie nach einigen Monaten, wenn in beiden Gruppen alles harmonisch abläuft, durchaus näher zusammen (z.B. 10 cm Abstand). Sollten jedoch innerhalb der 3er-Gruppe Streitigkeiten aufflammen, ist abermals eine strikte Trennung (blickdichte Seitenwände) angezeigt.

LG Dagmar
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