Sämereien ad libitum?

[Luisa]

Hallo,

seit etwas über einer Woche wohnen nun meine ersten Degus bei mir, und jetzt stellen sich mir ein paar Fragen wegen der Ernährung.

1. wie kontrolliert ihr, ob und was gefressen wird? Ich gebe täglich zwei Hände voll Blätter-/Blüten-/ und Kräutermischung von Hansemanns und viel Heu einfach auf eine Etage. Am nächsten Tag ist alles irgendwo verstreut, jetz habe ich garkeinen Überblick über die Menge die tatsächlich gefressen wird.. zumal ich noch keine der fünf beim Fressen der Mischung gesehen habe (Heu wird eher zum Nestbau verwendet).

2. Die fünf Damen (2x 4 Jahre, 3x 1Jahr alt) wirken allesamt auf mich seehr schlank (sind aber wie gesagt meine ersten Degus). Wiegen konnte/ wollte ich noch nicht, da sie noch in der Eingewöhnungsphase sind. Kann ich die Ölsämereienmischung (auch von Hansemanns) zusätzlich ad libitum anbieten? Oder fressen sie dann nur noch Sämereien und verschmähen das Raufutter? Da kann ich wenigstens sehen, was gefressen wird :-D

Bin noch etwas ratlos und freue mich über Anregungen/ Tipps/ Erfahrungsautausch

Liebe Grüße

Edit: Sonnenblumenkerne gibts grad täglich von der Hand relativ großzügig zur Gewöhnung an die Hand

[Urmel]

Hallo Luisa

Erstmal zum Wiegen: Sobald die Degus so zutraulich sind, dass Du sie aus dem Käfig nehmen kannst (natürlich nicht von oben greifen, das mögen auch die zahmsten Degus nicht), kannst Du sie auch wiegen. Ich habe zu Anfang dafür eine Schüssel genommen, um zu verhindern, dass die Tierchen von der Waage flüchten. Inzwischen ist das aber längst nicht mehr nötig.

Zwei Hände voll Futter für fünf Tiere scheint mir recht wenig zu sein. Zur Kontrolle ist es natürlich wichtig, dass auch regelmäßig die Reste entfernt werden. Wenn Dir die Tiere zu mager erscheinen, schadet es sicher nicht, es einfach mal mit einer größeren Futtermenge zu versuchen. Dauerhaft zu viel ist aber auch nicht gut, das fördert unerwünschtes selektives Fressen.
Solltest Du weiterhin Schwierigkeiten mit der Dosierung haben, könntest Du vorübergehend auch Näpfe einsetzen, auch wenn das nicht optimal ist, da die Tiere sich ihr Futter ja suchen sollen und es mit Näpfen eher Streitigkeiten geben kann (also wenn, dann pro Tier einen verwenden).

Die Sämereien mögen die Tierchen in der Tat sehr gerne, da sehe ich bei dauerhaft zu reichlicher Gabe nicht nur die Gefahr von Fettleibigkeit sondern auch von Gewöhnung. Das dann wieder auszuschleichen, kann etwas schwierig werden. Kurzfristig darf es natürlich auch mal etwas mehr sein.

[DaLo]

Hallo,

ich kontrolliere gar nicht, was gefressen wird. Ich verteile großflächig im gesamten Käfig reichlich Blätter, Kräuter, Blüten und fülle hier an sich nur alle drei bis vier Tage nach. Es ist aber immer stets zu jeder Zeit genug Auswahl vorhanden.
Sämereien füttere ich sehr wenig. Alle paar Wochen kommen mal ein, zwei Hand voll ebenfalls quer durch den Käfig gestreut. Für Haselnüsse in Schale gilt ähnliches. Alle zwei, drei Wochen eine Hand voll. Soll heißen, dass ich bei vier Tieren nicht vier Nüsse verteile, sondern durchaus 10-15 quer durch den Käfig streue.

Ich finde es wichtig, dass die Tiere Auswahl haben. Letztlich haben nahezu alle Blätter, Kräuter und Blüten auch irgendwelche Heilwirkungen und Tiere diesbezüglich ein gutes Gespür, was sie brauchen.

Viele Grüße
Dagmar

[*Nessa*]

Hallo,

ich handhabe es eigentlich wie Dagmar. Kräuter, Blätter und Blüten haben meine Degus immer zur Verfügung und es wird nachgefüllt bevor alles gefressen wurde. Ich verteile nicht im gesamten Käfig sondern mache 1 - 2 "Haufen" auf einer Etage. Saaten verstreue ich dagegen überall, damit sich meine Degus hier aus dem Weg gehen können. Die gibt es aber auch bei mir ziemlich selten, wenn dann aber großzügig.

Beim Wiegen habe ich schon zwei Methoden durch. Ich habe zum Einen die Waage direkt in den Käfig gestellt und meinen Degus beigebracht, dass es ein Leckerli gibt, wenn sie mit allen Pfoten auf der Waage stehen. Das hat sehr gut funktioniert und war für die Degus ein großer Spaß. Es hat aber auch entsprechend lange gedauert, weil natürlich jeder mehrmals auf die Waage wollte, sich mal einer mit drauf gequetscht hat, mal einer nur halb auf der Waage stand usw.
Zum Anderen habe ich meine Degus einzeln in einer kleinen Transportbox auf die Waage gestellt. Da meine Degus bisher so gut wie alle immer sehr zahm waren (ohne dass ich etwas dafür getan hätte ) konnte ich sie immer ohne Probleme in die Hände nehmen und in die Transportbox auf der Waage setzen. Darin lag dann ein Leckerli bereit und die Welt war in Ordnung. Das ging recht fix und unproblematisch.
Aktuell habe ich nur einen sehr zutraulichen Degu, die anderen sind wahre Angsthasen. Da kann ich nicht wiegen ohne sie regelmäßig zu Tode zu stressen. Das tu ich weder den Degus noch mir an. Ich muss mich in dem Fall darauf verlassen, dass ich sie optisch prüfe und einschätze.

Liebe Grüße
Nessa

[sam.lowry]

Ich bin etwas unsicher, bei mir liegt genug Grundfutter im Käfig, um eine Deguherde wochenlang satt zu machen (unter anderem mengenweise Heu). Es bleiben aber viele Blüten, Blätter, Ktäuter liegen, weil sie halt genug haben, um sich ihre Lieblingssachen rauszusuchen. Ich gebe auch fast jeden Tag was Neues hinzu, weil... naja, weil sie sich so freuen: neu ist immer aufregend, selbst wenn dieselbe Blütensorte zum Beispiel noch im Käfig liegt. Aber damit fördere ich natürlich, dass sie stark selektieren. Als ich sie neu hatte, waren sie nicht so wählerisch... Genügt das, wenn sie nur ein paar Blatt- und Blütensorten essen? Von den klassischen Mischungen wird geschätzt nur 1/4 der Zutaten angerührt...

[Luisa]

Vielen lieben Dank für die Antworten schonmal!

Das mit den 5 Näpfen hab ich schonmal versucht, aber am nächsten Morgen war alles aus den Näpfen gebuddelt und im ganzen Käfig verteilt kleine Chaoten.
Das mit dem Reste entfernen klappt nicht wirklich, da ja alles mit der Einstreu vermischt ist, da müsste ich die Einstreu jeden Tag wechseln..
Die Einstreu ist also quasi grün, es bleibt schon echt viel über.

Wenn ich das richtig rauslese, ist die richtige Fütterung auch teilweise eine Glaubensfrage- die einen füttern nur so viel dass nicht selektiert wird, die anderen lassen gezielt selektieren?

Dann bleibt wohl nix anderes übrig als den Tierchen zu vertrauen, dass sie genug fressen. Ich denke, ein gesundes Tier wird wohl nicht verhungern wenn genug Futter da ist aber ein paar Gramm mehr auf den Hüften können ja auch nicht schaden, wenn sich mal ne Krankheit einschleicht und das Tier nicht mehr fressen mag. schwierig

Liebe Grüße!

[Firelady]

Hallo,

ich beobachte bei meinen Monstern in beiden Gruppen, dass sie immer mal wieder aus dem Einstreu Futterstückchen rauspicken und knuspern. Ich füttere nicht regelmäßig, die Einstreu ist bei mir auch grün, weil überall was Fressbares liegt. Damit fahre ich inzwischen seit Jahren gut.

[lieselottevdp]

Hallo,
also ich verfahre so ähnlich wie oben schon beschrieben. Heu gibt es immer genügend, sei es zum Nestbauen oder zum Fressen. Bei mir wandert das Futter so ein bisschen: ich mache bei Blüten und Blätter auch Häufchen. Was am Wochenende oder bei der Etagenreinigung noch oben liegt, kehre ich zusammen und bringe es unten in die Buddelkiste rein. Und da wühlen sich die Degus dann durch und freuen sich, wenn sie da noch was "brauchbares" finden. Erst wenn ich dann die Buddelkiste ausräume, dann landet es letztendlich im Müll. So kann ich immer sicher sein, dass im Zweifelsfall, wenn ich mal zu wenig geben sollte, genug da ist.

Beim Wiegen haben sich die Fellnasen so daran gewöhnt, dass sie beim Piepton der Waage schon angelaufen kommen. Dann gibt es erst mal ein Leckerlie für alle. Und nach und nach kommen sie dann zur Waage zurück und ich kann sie einzeln wiegen. Allerdings muss ich auch aufpassen, dass nicht hinten einer mit der Pfote schon draufsteht