Vergesellschaftung wagen oder nicht?

Rund um die Vergesellschaftung von Degus
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Detaillierte Informationen zu Vergesellschaftungen findet ihr in unserem Infoblatt zur Vergesellschaftung und dem Infoblatt zur Vergesellschaftung von älteren Degus.
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Whatsername
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Vergesellschaftung wagen oder nicht?

Hallo zusammen,

ich stecke in einer etwas dummen Situation und hoffe, dass mir jemand mit mehr Erfahrung in Sachen Vergesellschaftung vielleicht einen Rat geben kann:

Von meiner ursprünglichen 3er-Gruppe ist im Juni und im Oktober jeweils ein Degu gestorben. Folglich hatte ich ein Einzeltier und habe nach einem Partner für ihn gesucht. Die Suche hat leider mehrere Wochen gedauert, aber ich habe schließlich vor 1,5 Wochen einen ca 4,5 Jahre alten Degu bei mir aufnehmen können, dessen Partner zuvor auch verstorben war. Das Glück schien perfekt, da nun zwei Einzeltiere nicht mehr allein sein mussten.
Nun trat leider der worst case ein: mein älterer Degu ist gestern gestorben. Jetzt ist der Degu, den ich vor Kurzem aufgenommen habe, wieder alleine.

Nun zu meiner Frage:
Ich kenne das Wesen und die Eigenarten von dem "neuen" Degu natürlich nach so kurzer Zeit noch nicht aus eigener Erfahrung. Zumal er die ersten Tage ja erstmal von der neuen Umgebung, Situation etc. verunsichert war.
Ich habe daher die Befürchtung, dass es zu problematisch wäre noch einen neuen Degu bei mir aufzunehmen, dann also zwei Degus hier zu haben, die ich vom Wesen her nicht richtig kenne, und dann eine Vergesellschaftung der beiden zu probieren. Insbesondere weil ich leider noch keine Praxiserfahrung mit der Vergesellschaftung von Degus habe.
Seht ihr dies auch als Problem an und es wäre sinnvoller, den kleinen Mann an jmd. mit bestehender Gruppe abzugeben oder denkt ihr, dass man es wagen könnte, zwei "fremde" Degus zu vergesellschaften?

Auch wenn es mir natürlich wahnsinnig leid täte, den Kleinen wieder abgeben zu müssen, will ich aber vor allem nur das beste für ihn.

Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen.

Danke vorab und viele Grüße
Tina
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11e48
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Re: Vergesellschaftung wagen oder nicht?

Liebe Tine,

erst einmal *knuddel* So viele verstorbene Degus in so kurzer Zeit ist immer hart.
Die Situation ist nun natürlich etwas unglücklich. Wenn Du weiterhin Degus halten willst, so würde ich es aber wohl wagen und versuchen, mit dem "neuen Degu" neu anzufangen. Er oder sie ist in einem Alter, das etliche Möglichkeiten eröffnet. Du könntest, je nach Fittness, Degus zwischen 2,5 und Rentner aufnehmen und ggf. sogar gleich zwei Tiere. Da eine Vergesellschaftung sich meist über Monate hinzieht kannst Du diese Zeit nutzen, um die Tiere kennen zu lernen. Irgendwann hat jeder mit der ersten Vergesellschaftung angefangen. Der Käfig sollte natürlich die Möglichkeit bieten, ein sicheres Trenngitter anzubringen und beide Gruppen auch über längere Zeit getrennt halten zu können, damit dadurch kein unnötiger Druck entsteht. Dann braucht man nur noch viel Geduld und ein bisschen Glück *sonne*

PS: Kennst Du das Infoblatt zur Vergesellschaftung?
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DaLo
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Re: Vergesellschaftung wagen oder nicht?

Hallo,

oh je... das tut mir total leid, dass nun auch der dritte Deiner ursprünglichen Gruppe gestorben ist. Das ging ja wirklich Schlag auf Schlag und ist bitter ~_~

Ich sehe es wie 11e48. Wenn Du vorhast, die Deguhaltung weiter zu führen, dann wage eine neue Vergesellschaftung.
Auch wenn der neue Mitbewohner erst 1,5 Wochen bei Dir war, kannst Du schon sagen, wie er sich in diesen Tagen am Trenngitter verhalten hat. Wie verlief denn das bisherige Zusammentreffen mit dem nun verstorbenen Tier?
Wenn Du sehr unsicher bist, dann halte Ausschau nach einem Degu, der mindestens das gleiche Alter hat und als in der Rangfolge zurückhaltend, also weiter hinten stehend, charakterisiert wird.

Was haben denn die Vorbesitzer zu dem Neuling gesagt? Wie haben sie ihn in der Rangfolge eingestuft? Kannst Du grundsätzlich etwas über seine Vorgeschichte sagen?

Liebe Grüße
Dagmar
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Re: Vergesellschaftung wagen oder nicht?

Hallo,

erst einmal vielen Dank für eure Anteilnahme und natürlich eure Antworten und Ratschläge. Das hat mir etwas Mut gemacht, dass ich meinen neuen Mitbewohner nicht unbedingt wieder abgeben muss.

Die Vorbesitzer beschrieben den "neuen" Degu als eher dominant. Zumindest im Vergleich zu meinem nun verstorbenen Degu, würde ich das vom ersten Eindruck her auch so bestätigen.
Am Trenngitter wirkten die beiden Degus zwar aufgeregt, aber nicht aggressiv. Ich habe sie daher einmal ganz kurz zusammen gelassen. Da flog erstmal Streu durch die Gegend, aber beide haben sich sehr schnell wieder getrennt, also kein Jagen durch den Käfig oder ein massiver Kampf. Mein älterer Degu wirkte aber als ob es ihm zu viel Aufregung war. Deswegen hatte ich wieder beide in ihren eigenen Käfig gelassen und wollte es lieber ein anderes Mal nochmal versuchen.

Ich mache mir mal Gedanken welchen Weg ich gehen werde.

Vielen Dank und viele Grüße
Tina
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DaLo
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Re: Vergesellschaftung wagen oder nicht?

Hallo Tina,

dieser Satz lässt mich aufhorchen:
Whatsername hat geschrieben: 26. Dez 2020, 12:20 Ich habe sie daher einmal ganz kurz zusammen gelassen.
Bitte gehe eine Vergesellschaftung ganz langsam an und vermeide kurze Zusammentreffen. Das kann ansonsten sehr nachteilige Auswirkungen haben und zu gesteigerter Aggression führen.
Hast Du schon mal unser Infoblatt zum Thema Vergesellschaftung durchgelesen: https://www.deguhilfe-sued.de/files/Mer ... 0-2013.pdf
Sowie auch diesen Beitrag: https://deguhilfe-sued.de/forum/viewtop ... =60&t=2968

Das A und O bei einer Vergesellschaftung ist in der Regel der Faktor Zeit.

Liebe Grüße
Dagmar
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