Mittlerweile ist 1 Monat vergangen, seit wir von dem Großnotfall in einer 2-Zimmer-Wohnung aus Uelzen erfahren haben. War anfänglich noch von „um die 100 beschlagnahmter Degus“ die Rede, entpuppte sich, wie so oft, erst am Ende das ganze Ausmaß – es waren 630 Tiere, die aus einer katastrophalen Lage vom Tierheim Uelzen in Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt befreit werden konnten. Da sich unter den Degus viele trächtige Weibchen befunden haben, hat sich natürlich die Anzahl der Tiere im Laufe der Wochen noch erhöht.
Für diesen Einsatz möchten wir unseren großen Respekt zum Ausdruck bringen und vor allem allen aktiv und passiv an diesem Großnotfall beteiligten Helferlein herzlich für ihren Einsatz zum Wohle der Tiere danken! So ein Notfall ist kein Pappenstiel und es erfordert enorm viel Zeit, Organisation, Koordination, Manpower und noch mehr Liebe zu den Tieren, denn die Situation am Einsatzort bei so einem Notfall muss erstmal verkraftet werden! Schließlich müssen die Tiere in kleinere Gruppen getrennt, Geschlechter bestimmt und kranke, verletzte, schwache, ggf. trächtige Tiere oder Mütter mit ihren Jungen erkannt und separiert werden – das ist eine große, an die Substanz gehende Aufgabe.
Leider konnten wir aufgrund der Entfernung nicht vor Ort – die Ehrenamtlichen der Deguhilfe Süd können, wie der Name schon sagt, hauptsächlich im süddeutschen Raum effektiv tätig werden – sondern nur aus der Ferne unterstützen, vor allem mit unserem Infomaterial, den Ratgebern, Transportboxen und Einrichtungsgegenständen sowie der Koordination mit der Firma Hansemanns.
Umso mehr ziehen wir den Hut davor, was ein verhältnismäßig kleines Tierheim in Uelzen mit unglaublicher Eigenleistung in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt hat. Es wurden Zimmer im Tierheim freigeräumt und umgestaltet, um diese Masse an Tieren unterzubringen, Einrichtungsgegenstände, Transportboxen organisiert, Tierheime in ganz Deutschland gefunden, die bereit waren, Tiere aufzunehmen, Fahrerketten deutschlandweit gebildet, stundenlange, auch nächtliche Einsätze. Allen Beteiligten, den Tierheimmitarbeitern, dem Veterinäramt, den aufnehmenden Tierheimen, den Fahrern, den Spendern und sonstigen ehrenamtlichen und freiwilligen Helfern gebührt ein großes Dankeschön!
In diesem Zusammenhang möchten wir auch den tollen Einsatz des Hansemanns Team erwähnen. Hier wurden seit dem Bekanntwerden des Notfalls, über Spenden finanziert, mehr als 300 kg Futterspenden mit großzügigem Rabatt und eigener Spende, an die Tierheime versandt.
Da der Notfall kurz vor den Osterfeiertagen bekannt wurde und es schnell gehen musste, damit Futterspenden noch vor den Feiertagen in Uelzen ankommen, hat das Hansemanns Team beherzt in der Nacht zu Gründonnerstag kiloweise Futterpakete zusammengepackt und auf den Weg gebracht. Die Futterspenden gingen zunächst ans Tierheim Uelzen, später dann auch an alle Tierheime, die Degus aus diesem Notfall aufgenommen haben.
Wir wünschen den geretteten Tieren eine wundervolle Zukunft in einem eigenen Für-immer-Zuhause, in dem sie ihre schwere Zeit möglichst schnell vergessen können. Damit dieser Wunsch so bald wie möglich Wirklichkeit werden kann, bieten wir gerne allen Tierheimen, die Tiere aus Uelzen aufgenommen haben, unsere Vermittlungsunterstützung an – schreibt uns einfach eine Mail an
vermittlung@deguhilfe-sued.de, wenn wir euch bei der Vorstellung der Degus auf unserer Homepage behilflich sein können.
Und sollte der eine oder andere von euch noch auf der Suche nach ein paar neuen Mitbewohnern sein und ein Herz für Notfellchen haben, fragt doch einfach einmal beim Tierheim in eurer Nähe an, ob sie Degus in der Vermittlung haben – die Fellnasen werden es euch danken!