craf hat geschrieben: 11. Jul 2025, 19:58
Ja, das kam vom TA.
Ich war diese Woche Montag mit ihr in der gleichen Praxis aber bei einem anderen Arzt. Diese hat mir entzündungshemmendes Schmerzmittel und Antibiotika mit gegeben. Dazu hat sie noch eine Spritze mit Flüssigkeit und Schmerzmittel unter die Haut gegeben.
Daheim habe ich dann mit Critical Care gefüttert (hatte ich schon seit Samstag, weil sie nichts mehr fressen wollte/konnte). Das ging anfangs gut, sie hat es noch von selbst gefressen. Am Mittwoch morgen musste ich dann den Brei mit einer Spritze ins Mäulchen geben und sie hat es dann gekaut.
Mittwoch Abends wollte sie dann schon gar nicht mehr kauen. Die Medikamente haben auch überhaupt keine Besserung bewirkt.
Sie hat auch nur noch rum gelegen, konnte nicht mehr laufen und ist selbst beim liegen auf die Seite gekippt, es war einfach nur schrecklich mit an zu sehen

Bei der zweiten Fütterung Donnerstag mittags ist mir dann das Blut aufgefallen und ich bin erneut zum TA und den Rest habe ich ja schon beschrieben....
Du hast absolut richtig gehandelt.
Ein Degu, der zuvor von einem wirklich degukundigen Tierarzt untersucht wurde – und dann trotz aller Versuche nicht mehr frisst, kaum noch aufrecht sitzen kann und sichtbare Verschlechterung zeigt –, leidet.
Zumindest, wenn sich das länger hinzieht und nicht absehbar ist, dass er nun relativ schnell in den nächsten Stunden einfach friedlich eindämmert (ein Tod, den ich auch in jedem Fall bevorzuge, da das mit dem „Erlösen“ – auch ohne sichtbare Fehler des Tierarztes – immer auch Stress und nicht immer so sanft ist, wie viele Halter glauben). Aber die Entscheidung darüber gehört immer wieder zu den schlimmsten/ schwierigsten meines Lebens - ob und wann wir losfahren. Oder eben nicht.
Mit dem Blut am Mäulchen - das wirft bei mir die gleichen Fragen auf, aber unmöglich ist hier im Endstadiumm leider nichts. Dennoch würde ich beim Team hier einmal anfragen, ob dein TA als zahnkundig gilt - oder ob es hier im Umkreis Alternativen gibt. Auch mit guten bildgebenden Verfahren für den ganzen Körper, wenn es benötigt wird.
Unabhängig von der genauen Diagnose:
Die Entscheidung zur Euthanasie war nachvollziehbar und verantwortungsvoll.
Generell davon abzuraten, möchte ich hier nicht so stehen lassen – das wird vielen Degus viel Leid bescheren.
Zur Einordnung, was das
Nierenversagen angeht:
Aus der Humanmedizin weiß man, dass Nierenversagen sehr wohl von
Übelkeit, Schmerzen, schwerem Unwohlsein begleitet sein kannn – es verläuft nicht immer „still“ oder „schmerzfrei“.
Eiiinschläfern ist hier durchaus angebracht, um das abzukürzen.
Schmerzmittel sind in so einem Fall nicht falsch, sondern angemessen.
Degus vertragen Metacam in der richtigen Menge ausgesprochen gut, auch über längere Zeiträume – wie einige meiner langjährig palliativ betreuten Zahnpatienten gezeigt haben, die nach Jahren von Behandlung+Metacam schließlich nicht an Nierenversagen, sondern an ihrem End-Stage-Gebiss oder anderen Ursachen gestorben sind.
Hier sollte keinem Tier mit der Überlegung, dass ein solch todkranker Kandidat ohne Metacam noch ein paar Tage länger leben könnte, Schmerzmittel versagt werden – sie empfinden Schmerz genauso wie wir Menschen.
Man kann nicht per se davon ausgehen, dass hier immer ein gnädiges Dämmern einsetzt.
Im Zweifel sollte immer gelten: Schmerz nehmen, Leid nehmen.
Was hier offenbar richtig traurig schieflief, war die technische Durchführung durch diesen Tiersarzt, der es zu eilig hatte.
Das ist traurig – aber deine Entscheidung war nicht falsch.
Und so schrecklich das für euch beide war:
Es war vergleichsweise schnell vorbei.
Es ist vorbei.
Und du hast deinem Degu trotzdem ein tagelanges Ersticken, verwirrtes Herumirren mit Absturz, Krampfen etc. zuhause erspart.