Andryna hat geschrieben: ↑9. Apr 2018, 15:42
Hallo SaScha, Ich glaube, du darfst Instinkte nicht mit bestimmten äußerlichen Merkmalen wie Fellfarbe auf eine Ebene bringen... jedenfalls nicht beim Thema Vererbung. Jemand mit fundierten Kenntnissen zum Thema Genetik kann das sicher gut erklären und begründen, ich habe dazu gerade nur vages Wissen im Hinterkopf.
Hallo Andryna,
hoppla nicht mischen - das mit den Instinkten die wieder erwachen kam jetzt von Uwe - nicht von mir.
(meine Genetikkenntnisse sind, gar nicht sooo schlecht was das angeht, aber danke
)
Würdet ihr bitte einfach von oben MEIN Argument / Anliegen noch einmal nachvollziehen? (und herzlich gerne zur TRINKWASSERFRAGE in einem Degupedia-Artikel klar Stellung nehmen - denn DARUm ging es hier ursprünglich
)
Ich hatte geschrieben:
Im Gegenteil. Zudem haben unsere seit Generationen in Gefangenschaft lebenden Degus mit ihren wildlebenden Verwandten nicht mehr so viel gemeinsam.
Denn während in der Wildnis in wasserknappen Gegenden bevorzugtnIndividuen gut überleben, und sich fortpflanzen werden, die damit besonders gut zurechtkommen, ist das in Gefangenschaft normalerweise kein Selektions-/Zuchtkriterium.
Hier überleben und vermehren sich also auch Tiere, die auch ein erhöhtes Bedürfnis nac Wasser haben. Von daher ist der Blick auf die ursprüngliche Lebens- und Ernährungsweise durchaus immer wichtig. Aber nicht immer kann man hiervon optimale Haltungsbedingungen für unsere Haustiere ableiten. Von denen wir uns ja wünschen, dass sie älter werden als 2 Jahre. Und das mitmöglichst gesunden Nieren/Zähnen/Augen/Infektabwehrsystem etc.
Ein Streichen des Abschnitts oder noch besser einen sehr deutlichen Zusatzhinweis fände ich deshalb wichtig, um Nachahmer zu vermeiden.
Und auf die Verteidigung dieses Arguments (= Möglichkeit, dass die Fähigkeit Knappheiten gut zu ertragen, über die Generationen in Gefangenschaft verschwindet - wenn sie nicht mehr überlebensrelevantes Selektionskriterium ist) richten sich meine dem ersten Beitrag nachfolgenden Passagen. Eine Fähigkeit wie
- besonders lange ohne Wasser auskommen
- Beute/Blutspuren besser als andere Hunde nachzuverfolgen
- Vieh ohne viel Training zu hüten ohne es selber zu reißen
- im Dunkeln gut sehen
- extreme Hitze oder Kälte zu ertragen
- besonders schnell zu rennen oder gut zu klettern durch Ausprägung bestimmter Längenmerkmale an Beinen oder Pfötchen
... usw.
hat nichts mit Instinktverhalten zu tun.
Es ist sehr wohl genetisch bedingt, ob und inwieweit ein Lebewesen einer Art das kann. Und genauso wie man gezielt durch Zucht das äußere Erscheinungbild vieler Tierarten beeinflusst - genauso kann man das gezielt auch mit den Fähigkeiten:
im obigen Beispiel sind das zB Schweisshunderassen, die sich durch ungewöhnlich guten Geruchssinn und einige andere Fähigkeiten auszeichen - um Wild zu suchen und zu stellen.
Oder Hütehunderassen, die wiederrum andere Merkmale mitbringen als zB ein Dobermann. Oder Windhunde/Rennpferde, die besonders schnell rennen können.
Bei all diesen Beispielen kommt DAZU noch erlerntes Verhalten um diese Fähigkeiten zu optimieren. Aber das muss man trennen: es gibt Lebenwesen bzw Rassen oder Individuen einer Art, die bestimmte Fähigkeiten vermehrt aufweisen.
Und sie genauso andersrum auch in geringerem Umfang oder kaum noch aufweisen. Und sich damit - von Geburt an - deutlich von anderen unterscheiden. Soweit ich weiß, hören Widderkaninchen (Schlappohr) deutlich schlechter als normale Kaninchen. Hier liegt es nicht an der eigentlichen Hörleistung im Ohr selber - sondern an den Ohrmuscheln.
Das würde sich keinesfalls ändern, wenn man diese Kaninchenart jetzt in die Wildnis entließe. Da stellen sich die Ohren nicht wieder auf - egal wie sehr die armen Tiere das jetzt brauchen würden.
Die schnelle Anpassung an die Wildnis käme einzig dadurch, dass sie eben recht schnell gefressen würden - und sich nicht oder kaum fortpflanzen würden.
Diese Form von Wieder-Angleichen an die Wildformen hat Uwe aber garantiert nicht gemeint. Er sagt ja auch im zweiten Beitrag, dass ER eigentlich von den Urinstinkten spricht - und den Rest ebenfalls als problematisch sieht (Uwe - da mein ursprüngliches Argument mit David ja ein ganz anderes war - ich glaube nicht unähnlich zu Deiner Meinung wenn ich Deinen Nachsatz lese - habe ich wirklich nicht verstanden wieso Du das meinst. Ich hatte ja primär nicht von den Instinkten gesprochen).
Denn es wäre ja eben so schön, wenn Zucht so gelänge, dass wirklich nur die Fellfarbe sich ändern würde. Alles andere bliebe unverändert.
Aber das ist ja eben nicht so (genau wie es oben steht:
Coati hat geschrieben: ↑9. Apr 2018, 15:47
die ganzen Anfälligkeiten in Sachen Zahngesundheit, Tumore u.ä.,
.... und andere organische Probleme, die oft schon dazu führen, dass vermehrt Jungtiere bereits im Mutterleib absterben ...etc.).
Wobei es durchaus auch Thesen gibt zum Thema Verhaltensproblematiken durch intensive Farbzuchten (und damit schon auch Änderung Instinkten gibt). Hinter denen ich genauso stehe (sie sind auch durch andere Haustiere - wie eben Hunde gut belegt).
Auch beim Degu: wenn Du da anderer Meinung bist - bitte intern mal nachfragen. Denn das kenne ich auch alles nur aus zweiter Hand, da es natürlich noch keine größeren Studien etc zu gibt. Aber ich denke Du kennst das bestimmt?
(nicht für den Degu - aber ganz nett aufgeführt hier in dem Link: wie Zucht bestimmte Verhaltensweisen hervorbringen - aber auch "tilgen" kann)
Grüße Sabine