Deguhilfe Süd e.V. - Forum

Hallo Markus,

Ich finds gut, dass ihr euch Gedanken macht. Eine neue Partnerin wird die fehlende Schwester vermutlich auch nicht ersetzen können. Aber auch ohne VG wird es für euch nicht langweilig. Es gibt viel zu lernen, z.B Frischfutter: welche Wildpflanzen ihr den Kleinen füttern könnt, Beobachtung des Verhaltens, Körper- und Lautsprache. Dass ist für eine spätere VG dringend erforderlich.

120 g ist schon sehr wenig. Wurden die Zähne insbesondere die Backenzähne kontrolliert und ggf. korrigiert?

War die Schwester auch so leicht?
Weißt du was über die Herkunft und Vorgeschichte der Gruppe?

Hallo Mandarine,

die Gruppe bestand aus ursprünglich drei Schwestern und einem weiteren Weibchen aus einem Parallelwurf. Alle vier sind zusammen aufgewachsen und verstehen/verstanden sich sehr gut - von den üblichen Rangeleien einmal abgesehen. Die "Nicht-Schwester" ist die Größte und auch das deutlich ranghöchste Tier der Gruppe.

Die drei Schwestern haben sich zunächst (bis ca. 140/150g) vergleichbar schnell entwickelt. Die inzwischen verstorbene Schwester hat nach einer Verletzung der Vorderpfote im März stark abgenommen (115g), wir konnten sie aber wieder aufpäppeln. Sie hat die Verletzung sehr gut überwunden dann schnell wieder auf ca. 135g zugenommen. Dann allerdings hat sie sich eine Entzündung im Mundraum zugezogen und erneut abgenommen. Trotz Abklingen der Entzündung hat sich ihr Zustand immer weiter verschlechtert, es kamen Sekundärinfektionen hinzu und sie hat immer weiter Gewicht verloren - obwohl sie ausreichend Nahrung aufgenommen hat. Die Tierärztin vermutete eine Resorptionsschwäche, sodass der geschwächte Körper nicht genug Energie aufnehmen konnte.

Das derzeit leichteste Tier hat nun vor einigen Wochen ebenfalls Gewicht verloren, ohne dass eine körperliche Ursache festgestellt werden konnte, ist nach einigem Auf und Ab zurzeit aber immerhin stabil. Die Tierärztin möchte noch einige Tests durchführen um z.B. einen Diabetes ausschließen zu können.

Die Zahnstellung der Tiere war bzw. ist sehr gut. Die beiden großen Tiere verhalten und entwickeln sich so, wie es sein soll: Sie sind sehr aktiv, futtern und buddeln den ganzen Tag und nehmen kontinuierlich zu. Wir füttern übrigens überwiegend die SAB-Pflanzenmischung von Hansemann mit Ergänzungen (Sämereien, Kräuter, Gräser, etc.), hier und da ein paar Leckerli und täglich frisches Heu, keine Pellets. Bei Frischfutter sind sie sehr zurückhaltend, nur Haselnusszweige-/Blätter, Möhrenkraut und Dill gehen immer. Die Degus wohnen in einem 210x160x65cm großen Käfig mit dreieinhalb Volletagen und einem 2x2m großen Auslauf, den sie täglich mehrere Stunden nutzen dürfen.

Viele Grüße
Markus

Hallo Markus,

von einer Aufstockung der Dreier-Gruppe würde ich ebenfalls Abstand nehmen und noch mindestens ein ¾ bis 1 Jahr warten, bis ich etwas an der jetzigen Konstellation ändern würde.

Du schreibst, dass wieder eine der drei Schwestern deutlich leichter ist, als die beiden anderen Mädels. Die Zähne scheinen nicht ursächlich dafür zu sein, denn sie wurden als gut bis sehr gut bewertet.
Nun soll abgeklärt werden, ob das leichtere Weibchen evtl. Diabetes haben könnte.
Hier würde mich sehr interessieren, welche Diagnosemöglichkeiten dafür gewählt werden. Denn die Aussagekraft der Urin-Sticks ist nur eingeschränkt verwertbar. Der beste Nachweis ist m.W. eine Blutuntersuchung. Da es aber beim Degu nicht gerade leicht ist, ausreichend Blut abzunehmen, könnte diese Untersuchungsform eher schwierig werden. Auch kenne ich tatsächlich nur wenige Tierärzte, die erfolgreich Blut bei einem Degu abnehmen können.
Sollte eine Blutabnahme tatsächlich vorgenommen werden können, sollte deine Tierärztin neben Diabetes auch andere Stoffwechselerkrankungen wie bspw. eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) abklären.

Hat denn schon einmal eine Kotuntersuchung auf innere Parasiten (wie Giardien, Kokzidien etc.) stattgefunden? Wenn dies nicht der Fall sein sollte, dann würde ich dies unbedingt empfehlen. Denn diese unerwünschten „Mitbewohner“ sind oftmals für Gewichtsverluste oder bei heranwachsenden Tieren für einen Gewichtsstillstand verantwortlich. Wenn du erwägst, eine derartige Untersuchung bei deiner Tierärztin (gerne würde ich per PN erfahren, wer eure Tiere behandelt, denn lt. PLZ wohne ich im Nachbarstadtteil ) vornehmen zu lassen, solltest du unbedingt auf einem ELISA-Test bestehen. Dies ist nach wie vor die beste Untersuchungsmethode.

Was weißt du über die Herkunft eurer Mädels? Je nachdem, woher sie stammen, können die Ursachen der Untergewichte von zwei der drei Schwestern eines Wurfes darin begründet sein. Wenn du dies hier nicht offen schreiben möchtest, kannst du dies auch gerne per PN machen.

Meine Daumen sind ganz fest gedrückt, dass man den Gewichtsverlust des einen Degus schnell unter Kontrolle bekommt, nachdem die Ursache dafür festgestellt wurde.

Hallo Monika,

Du hast Post.

lg
Markus