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Re: Auf neutralem Raum

Verfasst: 5. Jan 2019, 11:23
von Andra
Hallo Vivien,

das ist sehr nett danke. *knuddel*
Ich kenne so gut wie alle VG-Berichte hier (deinen auch - hier wie auf Facebook). Und einige im alten Forum.
Und ich weiß recht viel, was derzeit eben "klassisch" geraten wird und habe schon einge Jahre Degus.
Und habe mir für meine jetzige Konstellation auch schon auch aktuell Rat geholt, der durchaus in die Richtung geht..... ich überlege nur noch wie ich es umsetze.

Und da so viele immer wieder vor dem Thema stehen.
Und es mit den offiziellen Methode doch auch wirklich oft nicht klappt und das hat dann Monate des einsamen Gitter-sitzens zur Folge. Oft lebenslang wenn der Halter dann den Hintern nicht hochbekommt und einfach aufgibt .... würde ich hier wirklich gerne einfach sammeln von denen, die es erfolgreich anders machen. Konkret eben außerhalb des Käfigs - und eher nicht im Flur/Bad sondern begrenzt. (bitte nicht falsch verstehen, das ist sehr nett von Dir gemeint - aber ich möchte gerne bei dem Thema bleiben ....zur Not per pn. Ich freue mich da auch über Meldungen die wirklich anders sind und werde das einfach interessiert-dankbar-sachlich sammeln)

Und das sind von dem was ich bisher so am Rand hier und da mitgelesen habe nämlich so einige...
Sie sind einfach still, weil es oft natürlich eine gewisse Erfahrung erfordert und die andere Methode recht getrost allgemein empfoheln werden kann. Und weil die Reaktionen darauf oft recht ... ungestüm sind. Ohne zu differenzieren was da passiert - dass es hier eben nicht um Kleinstraum geht, wenn es zB ein kleineres Aqua ist.

Aber das ist einfach sehr schade - denn wie oben geschreiben: ich glaube gerade die Jungs ticken da Reviermäßig etwas anders und sind nicht doof. Mal (wieder) weiter - bzw um die Ecke - zu denken, ist immer gut. und wenn es nur jedem zehnten oder so dann hilft, dann doch zusammen zu kommen. Der zählt auch.

Liebe Grüße
Andra

Re: Auf neutralem Raum

Verfasst: 5. Jan 2019, 11:27
von 11e48
Hallo Andra,

als ich mit der Deguhaltung begann - also vor über 10 Jahren - habe ich tatsächlich so meine ersten Vergesellschaftungen durchgeführt: ich habe ein Trenngitter eingebaut, die Tiere getauscht und dann auf neutralem Boden zusammengesetzt. Ich hatte dieses Vorgehen im Internet als erfolgsversprechend gelesen und mich daher daran gehalten. Das Ganze dürfte ich bei zwei Vergesellschaftungen mit neuen Tieren und einmal bei einem Tier, welches zuvor aus der Gruppe verbissen wurde, so durchgeführt. Bei mir befand sich der "neutrale Boden" im Bad, da das der einzige gut reinigbare und soweit degusichere Raum war. In dem Raum hatte ich Papphhäuschen mit mehreren Ausgängen aufgestellt und sonst nicht viel. Futter gabe es nicht, nur Wasser an verschiedenen Ecken und ich meine, teilweise auch Heu.
Das Zusammentreffen der Degus lief bei mir jeweils ganz gut. Es wurde zwar gekämpft, aber irgendwann herrschte Ruhe. Der Zeitraum betrug mehrere Stunden. Vor dem Abend habe ich die Degus umgesiedelt. Meist gab es im Käfig dann noch mal etwas gequietsche und am Ende war alles friedlich.
Dauerhaft sah das Ganze leider anders aus: die neu zusammengesetzte Gruppe fiel nach einigen Monaten wieder auseinander und zuletzt musste ich für eine der Damen eine neue Gruppe suchen. Ob das mit einer anderen Vergesellschaftungsmethode anders ausgegangen wäre, bezweifel ich allerdings.
Aus heutiger Sicht war ich insgesamt zu ungeduldig. Ich habe zuviele Degus in zu kurzer Zeit zusammenbringen wollen und hätte die Zeit am Trenngitter auch noch deutlich länger laufen lassen sollen. Das es trotzdem zumindest erstmal geklappt hat war wohl eher Anfängerglück.

Als Nachteile bei der Vergesellschaftung auf neutralem Boden neben dem schon genannten Risiko beim Umsetzen:
Eine dauerhaftere Trennung der Parteien wenn es nicht funktioniert finde ich schwieriger als im Käfig. Dort mache ich den Durchgang zu einer Ebene auf, scheuche eines oder mehrere der Tiere dorthin und schließe wieder. Dann kann ich mir z.B. in Ruhe Wunden ansehen. Im Bad muss eines der Tiere erst eingesammelt werden. Wenn das Tier dabei stark gestresst, eventuell sogar verwundet ist, dann kann es selbst bei eigentlich sehr gut händelbaren Tieren zu Bissen in die Hand kommen. Einem Degu hinterherhechten um ihn zu fangen , in eine Röhre oder eine Transportbox zu treiben ist auch nicht so prickelnd.
Die Tiere waren teilweise mehr damit beschäftigt, sich alles anzusehen und hatten sehr viel Platz, um sich aus dem Weg zu gehen. So dauerte es teilweise Stunden, bis sie überhaupt begannen, sich miteinander zu beschäftigen. Meinen allerersten Versuch hatte ich daher auch in einer Badewanne gestartet. Seither weiß ich, dass Degus aus einer Badewanne (und übrigens auch hinein) springen können.
Wirklich nervig bei der Vergesellschaftung auf neutralem Boden ist, dass man selbst dort ja ebenfalls viele Stunden verbringen muss. Trotz Kissen für den Boden wird das irgendwann wirklich ungemütlich, was meine Geduld ehrlich gesagt nicht gerade steigert. Vor dem Käfig ist es auch nicht bequemer, aber wenn die heiße Phase vorbei ist kann ich mich wenigstens auf die Couch setzen solange die Degus ruhen. Sobald es wieder Bewegung gibt, bin ich mit zwei Schritten wieder am Käfig, ich habe in der Nähe des Käfigs Trinken und Essen, ohne dass die Degus daran können und ich kann gut in jede Ecke reichen, ohne mich quer durchs Bad werden zu müssen und dabei noch darauf zu achten, dass unterwegs kein unbeteiligter Degu platt gemacht wird.

Ich habe alle Vergesellschaftungen seither im Käfig gemacht und empfinde diese Methode, wenn man schon mit Trenngitter etc. arbeitet, für alle Beteiligten als einfacher.

PS: Die VG damals betraf nur Weibchen.

Re: Auf neutralem Raum

Verfasst: 5. Jan 2019, 15:38
von DaLo
Hallo,

natürlich ist es so, dass man in Infoblätter / Handlungsempfehlungen das reinschreibt, was sich primär als Vorgehensweise eignet. Dass es darüber hinaus auch Einzelfälle und Ausnahmen gibt, liegt auf der Hand.

Als ich mit der Deguhaltung anfing, war das Credo noch, auf neutralen Raum zu gehen und so habe ich das auch die ersten Male gehandhabt. Dies hat sich im Laufe der dann folgenden Jahre zur heute bzw. jetzt schon viele Jahre gängigen Vorgehensweise geändert. Einfach deshalb, weil die Erfahrungen da positiver waren. Von daher würde ich das Rad nicht mehr zurückdrehen wollen. Warum wieder auf alte Methoden zurück gehen, die ja aus gutem Grund geändert wurden.

Das heißt nicht (wie immer und überall im Leben), dass es nicht auch mal anders gehen kann. Das muss aber jeder individuell selber für sich ausloten.
Ich kann jetzt schreiben, dass ich EINMAL drei Einzelmännchen, die sich vorher keine Sekunde kennengelernt haben, in einen Käfig mit den Maßen 280x60x220 cm aufeinander los lies. Jeder kannte 1/4 dieses Käfigs. 1/4 war allen unbekannt. Es war also ein großes Revier und man konnte sich ewig aus dem Weg gehen. Nach zig Tagen war klar, dass sich zwei mögen, aber einer da - zumindest erst mal - nicht gut reinpasst. Also ließ ich die beiden zusammen, den anderen nicht. Das war eine supereinfache, entspannte und schnelle Vergesellschaftung, um zwei von drei Einzeltieren umgehend zu Partnern zu verhelfen. Wem sollte ich das jetzt empfehlen?
Und so hatte ich schon den einen oder anderen Fall, den ich unkonventionell vergesellschaftet habe, aber das Gros der VG verläuft bei mir nach "Lehrbuch" und oft erfolgreich. M.E. wird der Zeitfaktor nach wie vor deutlich unterschätzt und der Aktionismus der Halter ist oft sehr hinderlich.

Gruß Dagmar

Re: Auf neutralem Raum

Verfasst: 5. Jan 2019, 15:40
von Coati
Hallo Andra,
verstehe ich es richtig, dass du nicht wirklich Rat zur (bestehenden) Vergesellschaftung suchst, sondern hier eher eine Erfahrungssammlung anderer Halter mit der Vergesellschaftung auf neutralem Boden/Raum machen willst? Zumindest entnehme ich das so aus deiner Antwort zu Viviens Beitrag.

Gruß, Uwe

Re: Auf neutralem Raum

Verfasst: 5. Jan 2019, 16:42
von Andra
Andra hat geschrieben: 4. Jan 2019, 11:52 .....
Bei meinen jetzigen klappt es nämlich nicht auf einer Ebene im Käfig. Und ich möchte gerne etwas anders machen.

Über ältere Methoden habe ich schon Dinge gefunden und wie man es machen würde. Oder besser nicht :cry: .

Aber für den neutralen Raum fehlen oft die Einzelheiten und es scheinen doch recht viele Halter erfolgreich zu machen.

Wer hier vergesellschaftet denn in einem neutralen Terrarium oder im Auslauf oder (sehr) sehr großen Transportkiste?
Und wie macht ihr das genau? Wie lange bleiben sie da - und auf was muss man beim Umsetzen in den Käfig achten?
Andra hat geschrieben: 5. Jan 2019, 09:03 Also, wer hier ("klassische geduldige Gewöhnung - neutrales Zusammensetzen auf verschiedene Arten") noch positive Erfahrungen hat und sich traut, sie zu erzählen - ich würde mich sehr dafür interessieren.
Andra hat geschrieben: 5. Jan 2019, 11:23
Ich kenne so gut wie alle VG-Berichte hier (deinen auch - hier wie auf Facebook). Und einige im alten Forum.
Und ich weiß recht viel, was derzeit eben "klassisch" geraten wird und habe schon einge Jahre Degus.
Und habe mir für meine jetzige Konstellation auch schon auch aktuell Rat geholt, der durchaus in die Richtung geht..... ich überlege nur noch wie ich es umsetze.

Und da so viele immer wieder vor dem Thema stehen.
Und es mit den offiziellen Methode doch auch wirklich oft nicht klappt und das hat dann Monate des einsamen Gitter-sitzens zur Folge. Oft lebenslang wenn der Halter dann den Hintern nicht hochbekommt und einfach aufgibt .... würde ich hier wirklich gerne einfach sammeln von denen, die es erfolgreich anders machen. Konkret eben außerhalb des Käfigs - und eher nicht im Flur/Bad sondern begrenzt. (bitte nicht falsch verstehen, das ist sehr nett von Dir gemeint - aber ich möchte gerne bei dem Thema bleiben ....zur Not per pn. Ich freue mich da auch über Meldungen die wirklich anders sind und werde das einfach interessiert-dankbar-sachlich sammeln)

Und das sind von dem was ich bisher so am Rand hier und da mitgelesen habe nämlich so einige...
Sie sind einfach still, weil es oft natürlich eine gewisse Erfahrung erfordert und die andere Methode recht getrost allgemein empfoheln werden kann. Und weil die Reaktionen darauf oft recht ... ungestüm sind. Ohne zu differenzieren was da passiert - dass es hier eben nicht um Kleinstraum geht, wenn es zB ein kleineres Aqua ist.

@ Uwe: Ja :cry: ? Falsche Rubrik dann hier?

Re: Auf neutralem Raum

Verfasst: 5. Jan 2019, 16:48
von Andra
Ich wollte einfachg zu dem Thema eben konkrete Erfahrungen mit Rat hören.
Es ist auch wirllich nicht unhöflich gemeint gewesen zu Vivien, hoffe das kam bei ihr nach ihrer lieben Antwort/Angebot auch nicht so an! - aber ich würde wie mehrfach gesagt, eben zu obigen gerne mehr hören auf was man achten muss, weil ich eben über eine andere Anordung nachdenke.
... wenn hier jemand aktiv schreibt, der das auch macht. Und (danke auch für die neueren und langen Berichte :-) !!! ) es sind doch auch schon interessante Gedanken zusammengekommen. Nicht so wie ich dachte. Aber wenn man sucht / überdenkt findet man oft vieles was auch gut ist....

@Dagmar - natürlich geht es mir (wie oben versucht zu erklären) nicht darum, hier das Rad generell und offiziell komplett "zurückzudrehen" - sondern um das "induviduell ausloten" bzw situativ ausloten.
Ich weiß leider zT keine konkreten Namen weil ich mich damals nicht so dafür interessiert habe - sonst würde ich versuchen, die Leute anzuschreiben, bei denen das früher mal beiläufig fiel.
Und so.... ist das ja auch schon sehr aufschlussreich gewesen :-)

LG Andra

Re: Auf neutralem Raum

Verfasst: 5. Jan 2019, 16:59
von DaLo
Andra hat geschrieben: 5. Jan 2019, 16:48 Ich wollte einfachg zu dem Thema eben konkrete Erfahrungen mit Rat hören.
Das macht aber wenig Sinn, allgemein etwas zu einer nicht mehr allgemein empfohlenen Vorgehensweise hören zu wollen, wenn man es für sich konkret anwenden will, aber keine Details preisgeben möchte ;)

Re: Auf neutralem Raum

Verfasst: 5. Jan 2019, 17:23
von Andra
*häh* findest Du. Ich möchte ja keine aktuellen (Trenngitter-Sandbadtausch-Gelduld) VG-Tipps zu meinen Tieren. :-(

Nur konkret so viel wie möglich zu obiger Methode(n).
Für mich (und vielleicht manchen Mitleser) haben eure drei Berichte schon jetzt Sinn gemacht, denn der Flur oder das Bad über das ich auch nachgedacht habe, scheiden die nächsten paar Jahre noch aus. :-)

Natürlich kann ich jetzt etwas zu meinenTieren schreiben. Aber bekomme ich dann wirklich mehr und breitere Antworten zu meiner eigentlichen Überlegung? :cry:

Re: Auf neutralem Raum

Verfasst: 5. Jan 2019, 17:44
von Andra
Ist schon ok.
Bitte kein Stress/Grundsatzdiskussionen und wirklich danke für eure Antworten.
Ich wollte wie gesagt keinem auf die Füße treten und wenn das Thema empfindlich ist, habe ich zu offen gefragt.

Wenn jemand als Mitleser Erfahrungen hat zum gut überwachten Vergesellschaften in einer .. vielleicht 80x30x30cm Box oder ähnliches mit vorheriger ausgiebiger Gewöhnung - ich würde mich über Zuschriften sehr freue untern kessel_a@web.de

LG Andra

Re: Auf neutralem Raum

Verfasst: 5. Jan 2019, 17:46
von DaLo
*häh* findest Du.
Ja *nicken*
Ich möchte ja keine aktuellen (Trenngitter-Sandbadtausch-Gelduld) VG-Tipps zu meinen Tieren.
Sondern?
Nur konkret so viel wie möglich zu obiger Methode(n).
Wozu?
und wenn das Thema empfindlich ist,
Das Thema ist nicht empfindlich, aber es gibt keine allgemein gültigen Vorgehensweisen im neutralen Raum und ich finde es etwas viel verlangt, dass jetzt jeder seinen Einzelfall (so er einen hat) hier aufschreibt, damit sich dann irgendwer irgendwann (oder Du) vielleicht wiederfindet.


LG Dagmar