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Re: Degu frisst/trinkt nicht mehr

Verfasst: 5. Nov 2019, 22:36
von esmeralda
Hallo Andrea,

ja, ich habe gestern i.d.T. recherchiert, welche Inhaltsstoffe sich hinter der Bezeichnung Fibreplex verbergen. Und mir ist dabei sofort der erste Bestandteil aufgefallen, von dem ich mir nicht vorstellen kann, dass er bei Magenproblemen, Blähungen und Krämpfen gut sein kann.

Bzgl. deiner Nachfrage zu den "üblichen" Päppelbreien. Nun, es gibt inzwischen Alternativen, die mit Sicherheit naturnaher sind. Aber zum einen hat nicht jeder Deguhalter diese gleich zur Hand, wenn er sie benötigt und zum anderen gibt es tatsächlich Degus, die ihn konsequent ablehnen. Dann ist es in meinen Augen besser, dem Tier Breie anzubieten, die er dann (und dies möglichst auch noch freiwillig) frisst. Denn wenn der Degu, durch sein Abwehren und Widerstreben bzgl. der Breiaufnahme mehr Energie verliert, als ihm die Menge bringt, die dann letztlich in dem Tier landet, dann greife ich auch auf Dinge zurück, die vllt. nicht so gut in der Zusammensetzung sind.

Bei meinen Tieren war dieses Produkt der Favorit, bevor die alternativen Breie auf den Markt kamen.
Aus leidvoller Erfahrung mit Zahnpatienten oder an anderen Dingen erkrankten Tieren habe ich inzwischen das komplette Sortiment zu Hause, inkl. des Pulvers von JR-Farm sowie den verschiedenen Varianten von Löwenblume und Ringelzahn.
Außerdem habe ich ein regelmäßiges "aufgefrischtes" Sortiment an diversen Babybreien, gemahlene Haselnüsse und Mandeln, Schmelzflocken, aus dem Blüten-Blätter-Kräutermischungen aufgesammelter Staub/Brösel und teilweise auch reines Nussmus standardmäßig vorrätig.
Bzgl. der Breizusammensetzung und seiner Konsistenz ist leider ausprobieren angesagt. Denn da sind die Geschmäcker sehr unterschiedlich. Ebenso gibt es unterschiedliche Präferenzen bzgl. des Zustands: sehr flüssig, zämig, dickflüssig oder gar zum Brei-Giotto verarbeitet.

Zudem habe ich immer Sab Simplex und Bene Bac daheim

Hoffentlich findet ihr eine Breivariation, die Hammy mag. Teilweise wird auch Basilikum gerne angenommen, weil es appetitanregend ist. Und mit frisch gerupftem Gras, sowie Gänseblümchen und ganz zarten Löwenzahnblättern konnte ich auch schon den einen oder anderen inapptenten Degu überzeugen.

Re: Degu frisst/trinkt nicht mehr

Verfasst: 5. Nov 2019, 22:59
von Chocaholic
Als Blubb eine Verstopfung im Enddarm hatte, konnte man die angeschoppten Koettel deutlich fühlen und auf dem Röntgenbild auch sehen. Sie wurde neben Paraffinoel auch mit Rodicare akut behandelt, bis das Problem verschwand. Außerdem wurde sie mit relativ flüssigem Brei gepaeppelt.
Blubb hat zur Koettelkontrolle damals regelmäßig in der leeren Badewanne gehockt, denn dort koetteln die meisten Tiere auch nach kurzer Zeit.

Re: Degu frisst/trinkt nicht mehr

Verfasst: 5. Nov 2019, 23:04
von andreaW
Game hat geschrieben: 5. Nov 2019, 22:24 Normalerweise kötteln die relativ schnell in Transportboxen. Ich hatte mal ein Mädel bei dem der Bauchraum geröntgt worden ist, dabei meinte der damalige Tierarzt, es handle sich um eine Verstopfung. Ich habe das Röntgenbild heute noch im Kopf. Der TA ordnete Zwangsernährung an und BeneBac. Allerdings war der damalige Tierarzt überhaupt nicht deguerfahren (weshalb ich später auch gewechselt habe). Mein Mädel verweigerte damals jegliche Nahrungsaufnahme. Wurde der Bauchraum von Hammy denn auch mal geröntgt?

Hat die Maus die damalige Behandlung überlebt?
Geröngt wurde er nicht, sein Bauch wurde gründlich abgetastet. Dabei meinte die TA, dass eine leichte Aufgasung vorhanden ist, aber kein Tumor. Hätte sie eine Verstopfung fühlen können? Hier (viewtopic.php?f=61&t=4624&hilit=Verstopfung&start=10) wurde zumindest geschrieben, dass man die Verstopfung fühlen konnte. Vll ist die Verstopfung auch noch nicht so extrem wie in dem Beitrag? Wir sind heim mit der Anweisung ihn Zwangszuernähren und dem Hinweis, dass wir in 2 Tagen wieder kommen sollen, wenn sich nichts an seinem Zustand verbessert oder es schlimmer wird (dann sollen wir natürlich asap kommen). Da wir ihn nicht von den anderen trennen wollten, wissen wir jetzt natürlich nicht ob er köttelt. In den letzten 1,5 Std. hat er es zumindest nicht.

Kraft hat die Maus auch und außerhalb des Terras ist er noch recht flink unterwegs. Die Spritze stößt er z.B. mit einer enormen Kraft zur Seite.

LG
Andrea

Re: Degu frisst/trinkt nicht mehr

Verfasst: 5. Nov 2019, 23:32
von andreaW
esmeralda hat geschrieben: 5. Nov 2019, 22:36 ja, ich habe gestern i.d.T. recherchiert, welche Inhaltsstoffe sich hinter der Bezeichnung Fibreplex verbergen. Und mir ist dabei sofort der erste Bestandteil aufgefallen, von dem ich mir nicht vorstellen kann, dass er bei Magenproblemen, Blähungen und Krämpfen gut sein kann.
Sojaöl ist aber doch auch im CriticalCare gut mit drin, auch wenn vll nicht an erster Stelle :thinking: Ich hab noch eingefrorene selbsterstellte Grundmasse, die ich damals für Keks zubereitet hab. Ich rühr das morgen mal mit Karottenbrei an, vll mag er das ja freiwillig fressen. Ihm das so aufzwingen zu müssen ist echt nicht schön. Noch nicht mal frische Topinambur mochte er und die lieben eigentlich alle vier wie blöd ~_~ Anscheinend biet ich ihm das falsche an, gerade wollte er ein Buch anknabbern...

Frische Wiese hab ich ihnen heute rein, wobei ich hier jetzt nicht sagen könnte, ob er was davon gegessen hat.

Gibst du SabSimplex immer bei solchen Problemen?

Chocaholic hat geschrieben: 5. Nov 2019, 22:59 Als Blubb eine Verstopfung im Enddarm hatte, konnte man die angeschoppten Koettel deutlich fühlen und auf dem Röntgenbild auch sehen. Sie wurde neben Paraffinoel auch mit Rodicare akut behandelt, bis das Problem verschwand. Außerdem wurde sie mit relativ flüssigem Brei gepaeppelt.
Blubb hat zur Koettelkontrolle damals regelmäßig in der leeren Badewanne gehockt, denn dort koetteln die meisten Tiere auch nach kurzer Zeit.
Über deinen Beitrag mit Blubb bin ich gerade auch gestolpert :)
Vorhin haben wir Hammy mal in die Badewanne gesetzt, aber er ist ständig hochgesprungen und eigentlich soll er sich ja ausruhen und nicht Ramba Zamba machen :roll: gepinkelt hat er allerdings sofort. Jetzt ist er erstmal wieder in der Box. Wir probieren es mal mit etwas flüssigerem Brei, vll hilft ihm das ja. Danke :) Mein Freund hat gerade gelesen, dass der After bei einer Verstopfung verklebt ist, konntest du das bei deiner Blubb beobachten?

Re: Degu frisst/trinkt nicht mehr

Verfasst: 5. Nov 2019, 23:59
von andreaW
Von uns Menschen kenn ich, dass man im Falle von Verstopfung frisch geriebenen Apfel essen kann, dürfte man das anbieten? Also nur wenn er es freiwillig nimmt. Zumindest wird ungezuckerter Apfelbrei bei Päppelbreien öfters erwähnt.

Re: Degu frisst/trinkt nicht mehr

Verfasst: 6. Nov 2019, 00:16
von andreaW
Was mir aktuell große Sorgen bereitet ist, dass er sich sehr stark auf die Seite legt beim schlafen. Das macht er normalerweise nicht. Zudem schaut es aus als hätte er Schluckauf. Also er zuckt in regelmäßigen Abständen, wenn er auf der Seite liegt. Spricht das vll für Bauchschmerzen? Schmerzmittel bekommt er, SabSimplex haben wir ihm jetzt selbst mal gegeben, allerdings nicht sonderlich viel.

LG
Andrea

Re: Degu frisst/trinkt nicht mehr

Verfasst: 6. Nov 2019, 00:52
von esmeralda
Hallo Andrea,

ja, bei Aufgasungen gebe ich immer Sab Simplex. Ebenso gibt es das Mittel zusätzlich verabreicht, wenn ein Degu nicht ordentlich oder gar nicht frisst, um so möglichst schon im Vorfeld zu verhindern, dass er aufgast.
Nun scheinst du dir momentan wohl die Frage zu stellen, ob Hammy ggf. eine Verstopfung haben könnte, weil er 1 1/2 Stunden nicht geköttelt hat. Natürlich kann man so etwas nicht ausschließen. Aber ich halte es für wahrscheinlicher, dass weil nicht viel im Bäuchlein ist, hinten auch nichts rauskommen kann.
Wenn Degus gesund sind und ganz normal ihr Futter aufnehmen, setzen sie übrigens auch nicht unentwegt oder in kürzeren, zeitlichen Abständen Köttel ab, sondern auch hier kann es eine geraume Weile, bis etwas abgesetzt wird. Oftmals erfolgt dies etwas zeitversetzt nach dem Fressen.

Außerdem, so jedenfalls sind meine Beobachtungen, scheint es 12 bis 15 Stunden zu dauern, bis das, was vorne rein ging, hinten wieder zum Vorschein kam. D.h. also, dass es auch ungefähr so lange dauert, bis bei einem schlecht fressenden Degu, entweder deutlich kleinere Köttel oder auch gar keine ausgeschieden werden.

Geriebenen Apfel habe ich noch nie verfüttert und würde dies wohl auch nicht machen. Hingegen gab es bei mir sehr wohl in besonderen Ausnahmefällen Baby-Apfel aus dem Gläschen als zusätzlichen Bestandteil eines Breis. In diesem Fall ist die Gefahr, die möglicherweise von dem darin enthaltenen Zucker, zumindest in meinen Augen, zu vernachlässigen. Denn in diesen Fällen geht es vor allen Dingen darum, dass der Kranke Degu Flüssigkeit (ganz wichtig!) und Nahrung aufnimmt.
Was bringt es mir, wenn der Degu, weil er evtl. davon Diabetes bekommen könnte, nicht alles angeboten bekommt, was vertretbar ist, und dann ggf. "verhungert" bzw. derart abbaut, dass man ihm nicht mehr helfen kann.

Re: Degu frisst/trinkt nicht mehr

Verfasst: 6. Nov 2019, 06:26
von Mandarine
Hallo Andrea,

Alternativ zu den genannten Päppelbreien kannst du was von der normalen Degufutter-Kräutermischung klein mahlen, entweder mit einer Küchenmaschine, Kaffemühle oder in einem Mörser. Für die Spritzenfütterung müsstest du es dann noch sieben, damit die groben Stücke nicht die Spritze verstopfen.

Die Daumen für deinen Patienten sind ganz fest gedrückt.

Re: Degu frisst/trinkt nicht mehr

Verfasst: 6. Nov 2019, 08:24
von esmeralda
Hallo Andrea,

auf diese Frage, die gestern Abend leider untergegangen ist:
andreaW hat geschrieben: 5. Nov 2019, 22:06… Wir sollen ihn mit RodiCare bzw. CriticalCare alle 1-2 Stunden füttern, wenn er nicht von allein frisst….
… Zu viel Stress ist ja auch schlecht :( Sollten wir trotz dem Stress versuchen ihn alle 1-2 Stunden zu füttern?...
habe ich folgende Anmerkungen zu machen:

Diese extrem kurzen Abstände zwischen den einzelnen Fütterungen halte ich persönlich für viel zu kurz, denn i.d.T. ist es für den kranken Degu Stress pur, wenn er immer wieder zum Zwangsfüttern erst eingefangen, dann herausgenommen wird und letztendlich gegen seinen Willen Brei zugeführt bekommt.
Ich habe es bei meinen Patienten so gehandhabt, dass sie, je nach Ausprägung der Inappetenz zwischen 4 und höchstens 6 Mal gefüttert wurden.

Denn oftmals ist hier weniger mehr. Abgesehen davon, dass es dem Degu eh schon nicht gut geht, kommt dann noch der Halter und sorgt durch die immer wiederkehrende Herausnahme aus dem Käfig zu noch mehr Unruhe, sowie Stress, was eher kontraproduktiv bzgl. des Genesungsprozesses ist.

Allerdings muss man natürlich versuchen, dem Degu dazu zu verhelfen, Futter aufzunehmen, um damit die Verdauung kontinuierlich in Gang zu halten und möglichst so schnell wie möglich wieder selbstständig zu fressen. Von daher ist eine Zwangsfütterung leider erst einmal notwendig, denn je nach Gesundheitszustand des kranken Tieres ist es entweder selber nicht dazu in der Lage, Nahrung aufzunehmen oder es hat andere Probleme, die dies noch zusätzlich erschweren oder gar unmöglich machen. So z.B. bei Atemwegserkrankungen, bei denen das Tier entscheiden muss, entweder zu atmen oder zu fressen. Hier wird die Atmung mit Sicherheit Vorrang haben.
In solchen Fällen ist besonders vorsichtig bzw. feinfühlig beim Zwangsfüttern zvorzugehen, damit der Nahrungsbrei nicht in die Luftröhre gelangt und der Degu schlimmstenfalls daran erstickt!

Dass sich die zu päppelnden Tiere meist erst einmal gegen diese von außen vorgenommene Nahrungszufuhr wehren, ist auch nachvollziehbar, denn dies ist nicht nur ungewohnt, sondern wird gewiss auch bedrohlich wirken, womit irgendwelche Ängste ausgelöst werden.
In vielen Fällen verstehen die Degus aber nach einiger Zeit, dass der Halter ihnen nichts Böses, sondern wirklich nur helfen will. Dann wird die Gegenwehr vielfach aufgehoben und der Patient macht danach meist kooperativ mit.

Aber leider gibt es auch Degus, die entweder nicht zwangsgefüttert werden können, weil sie sich derart wehren (und dies auch noch nach vielen Versuchen), die nicht abschlucken, so dass die Gefahr besteht, dass u.U. Nahrung in die Luftröhre kommt oder bei denen aufgrund der Aufregung der Kreislauf her schlapp macht. Oder dies überhaupt nicht wollen bzw. zulassen.
In diesen Fällen muss man sehr vorsichtig vorgehen und z.T. ggf. auch seine Bemühungen, das Tier zwangs zu füttern, einstellen.

Ich weiß nur zu gut, wie schlimm es ist, zu sehen, dass es dem Degu schlecht geht, es dringend Hilfe von außen benötigt, dies aber partout nicht zulässt. :(

Hoffentlich bekommt ihr Hammy davon überzeugt, dass er auf jeden Fall Flüssigkeit benötigt und letztlich auch fressen muss. *tröster*

Wie sieht es denn heute Morgen aus?

Re: Degu frisst/trinkt nicht mehr

Verfasst: 6. Nov 2019, 14:02
von China
Wie geht es Hammy denn inzwischen?

Steinigt mich bitte nicht, aber so manch ein Patient, der das Fressen ansonsten verweigert hat, hat zumindest mithilfe einer Weintraube Glucose und Flüssigkeit zu sich genommen.