Deguhilfe Süd e.V. - Forum

Wie geht es der Maus denn heute?

Hallo ihr lieben Menschen,
Leider haben sich die Ereignisse gestern plötzlich überschlagen.
Ich war zum Glück den ganzen Tag im Homeoffice. Er hat immer meine Nähe und Wärme gesucht, da habe ich ihm eine Wärmequelle angeboten, wie ihr es vorgeschlagen habt. Die hat er auch sofort angenommen. Als er im Sessel lag hab ich noch ca. eine halbe Stunde gearbeitet. In der Zeit hat er sich nicht bewegt und ich habe ihm dann nach der Zeit wieder zu mir nehmen wollen und habe bemerkt, dass er Lähmungserscheinungen hat, bzw gar keine Körperspannung mehr hatte, geatmet hatte er noch, aber es wurde unregelmäßiger. Ich hab ihn dann sofort eingepackt und bin zur Tierklinik. Leider hat er es nicht geschafft. Der Arzt vermutete, dass es eine Sepsis war. Ich bin ziemlich fertig und fühle mich total schuldig. Schon alleine weil er noch nicht lange bei uns war und ich vielleicht was hätte anders machen können, dass ihm dann das Leben gerettet hätte oder ich mich hätte besser um ihn kümmern können.

Oha. Das ist ja heftig. So richtig einen Reim kann ich mir darauf aber nicht machen. Auch bzgl. der vermeintlichen Sepsis, denn er hat ja schon seit der Verletzung am Gitter Antibiose bekommen, oder? War denn der Schwanz vereitert bei Amputation?

Schwanzamputationen sind i.d.R. ziemlich unproblematisch und heilen schnell. Da muß also durch einen dummen Zufall irgendwas ganz massiv entweder bei der OP schief gegangen sein (bspw. größere Mengen Eiter in die Blutbahn gelangt sein) oder - was ich eher vermute - das Medikament war zu hoch oder zu niedrig dosiert. Oder er hatte einen anderweitigen Organfehler/-schaden (bspw. Herz) oder ein geschwächtes Immunsystem, dass er die Narkose und das Drumherum nicht so gut verpackt hat.

Ohne genauere Details ist das nur ein Stochern im Dunkeln - aber Vorwürfe brauchst du dir jedenfalls nicht zu machen. Du hast reagiert und das Tier nach bestem Wissen versorgt. Da muß irgendwas anderes hinterstecken, auf das du persönlich keinen Einfluß hattest. Ich weiß, das hilft jetzt nicht wirklich weiter, aber sowas passiert. Leider. Ich hoffe, der Kleine ist gut über die Regenbogenbrücke gekommen

Also tatsächlich hatte er bevor der Schwanz amputiert wurde ein Schmerzmittel bekommen, aber kein Antibiotikum. Das hatte er erst nach der Op bekommen. Vereitert war sein Schwanz auch nicht. Aber der kleine hat dann auch jegliches essen und trinken abgelehnt und hat auch nichts mehr zu sich genommen an dem Tag wo er dann verstorben ist. Ich mache mir tatsächlich auch den Vorwurf, dass ich vielleicht falsch gehandelt habe und man ihn doch noch hätte retten können.

Ich habe dem kleinen einen schönen Platz im Garten ausgesucht, wo er jetzt liegt und hoffe er guckt von da oben auf uns und dass es ihm besser geht. Auch wenn ich vielleicht was falsch gemacht habe hoffe ich, dass er eine schöne, wenn auch kurze Zeit bei uns hatte und gemerkt hat, wie sehr wir ihn mögen!

Oh weh, ich hatte wirklich mit einer anderen Antwort auf meine Frage gerechnet

Fühl dich aus der Ferne ganz feste gedrückt
Und mach dir keine Vorwürfe, manchmal kann man - so sehr man es sich wünscht - leider nichts mehr tun.
Ich bin mir sicher, dass er wusste, wie sehr du ihn geliebt hast

Ja ich hätte auch gerne was anderes erzählt.
Und danke für die Ratschläge und das Beistehen, wenn auch nur aus der Ferne