Deguhilfe Süd e.V. - Forum

Vielen Dank für die Antwort und Inspiration. Ich habe heute mit meinen bescheidenen handwerklichen Fähigkeiten den ganzen Mittag gewerkelt, mein Mann hat mich bisschen belächelt und er hat recht wenn er sagt es sieht stümperhaft aus, aber ich habe ein trenngitter gebaut
Jetzt haben die beiden alten die oberste Etage und 2/3von der zweiten Etage. Ihr Häuschen mit Nest, Korkröhre und die heißgeliebte große Wurzel sind wie bisher oben geblieben. Auf der zweiten Etage sind Sandbad, Laufteller und das Trenngitter.
Die „neue“ hat ca 1/3 der Hauptetage, eine Zwischenetage und unten die Buddeletage, da hab ich jetzt ihr Häuschen mit Nest platziert und das Laufrad.

Vorhin haben wir sie umgesetzt, gefühlt ist sie mega begeistert und ich habe ein deutlich besseres Gefühl als im Meerschweinchenkäfig.
Die anderen beiden sind eher nicht so begeistert nur noch die Hälfte an Platz zu haben.

Am Gitter ist aber bisher bis auf immer wieder kurz schnuffeln absoluter Friede. Ich bin gespannt was die nächsten Tage bringen und wie dann das tauschen klappt, insgesamt kommt aber ein bisschen Zuversicht zurück, auch dank euch !.

Namajascha hat geschrieben: ↑8. Jan 2023, 19:31 es sieht stümperhaft aus, aber ich habe ein trenngitter gebaut

Wie es aussieht, ist völlig egal
Wichtig ist ein doppeltes Trenngitter mit einem Abstand von ca. 1-2 cm und... unterschätze niemals Degus! Das Gitter muss wirklich bombenfest im Käfig sitzen, um unüberwindbar zu sein. Degus sind da außerordentlich erfinderisch und bewerkstelligen Dinge, die wir uns meist nicht vorstellen können

Guten Abend, hier mal ein kurzes Update, es geht sehr friedlich zu am Gitter. Es gab noch kein einziges Mal Streit oder gezicke am Gitter. Auch füttern nebeneinander klappt problemlos.
Also haben wir heute Nachmittag das erste mal die Seiten getauscht, beide Parteien waren aufgeregt und haben alles erkundet, aber auch hier ohne erkennbare Probleme oder Unruhe am Gitter. So weit so positiv.

Was mir allerdings Gedanken macht ist dass die neue immer sofort am Gitter ist wenn sie eine der anderen erblickt. Sie ist auch oft am Gitter nagen, wenn keiner der anderen in Sicht ist. Sie wirkt so „penetrant“.
Auch beim Vergesellschaftungsversuch war es so, dass sie derjenige mit der es dann auch den Kampf gab praktisch permanent am hintern geklebt ist, ihr auf Schritt und tritt gefolgt ist. Und wenn ich sie jetzt so beobachte, befürchte ich dass das auch wieder so kommen könnte.

Auch uns gegenüber ist sie echt selbstbewusst und man muss wenn man den Käfig öffnet schon fast aufpassen dass sie einem nicht entgegenspringen…..
Vielleicht hat ja jemand ein paar Gedanken oder Anregungen dazu ?

Viele Grüße

Hallo ihr erfahrenen Degu-Halter,

nach nun doch einiger Zeit melde ich mich jetzt mit der Bitte um eure Hilfe. Nun ist ja einige Zeit vergangen, wir haben anfangs zweiwöchentlich die Seiten getauscht, dann wöchentlich, nun alle zwei Tage. Das Trenngitter ist nur noch ein einfaches, wir füttern direkt nebeneinander und in aller Regel geht es absolut ruhig zu.
Ich denke es ist an der Zeit nocheinmal einen Versuch der Zusammenführung zu wagen. Meine Tierärztin ist informiert für den Notfall, falls es wieder schief gehen sollte, wovor ich ehrlich gesagt echt Angst habe.
Wie genau soll ich es angehen ? Wieviel vom Käfig, Sachen ausräumen oder nicht ? Wann eingreifen oder nicht ? Das ging letztes Mal alles so schnell mit dem Kampf, ich weiß nicht ob ich in der Lage bin zur richtigen Einschätzung und Reaktion zu kommen….
Oh Mann ich arbeite beruflich mit Pferden, auch da gibt es Rangkämpfe wenn man Gruppen neu zusammenstellt, aber noch nicht einmal hab ich mich so hilflos wie mit den drei Mädels gefühlt…

Also wenn mir jemand nocheinmal weiterhelfen würde wäre ich sehr dankbar

Wie verhält sich denn das Mädel inzwischen, welches Du als "penetrant" beschrieben hattest?

LG Dagmar

Hm sie ist sehr forsch, kommt immer sofort ans Gitter, auch uns gegenüber total unerschrocken und zutraulich. Sobald man in die Nöhe des Käfigs kommt ist sie da. Man muss sehr aufpassen dass sie nicht einfach außerhalb des Käfigs auf Entdeckungsreise geht, oder schwuppdiwupp bei den anderen drüben ist. Man hat nach wie vor den Eindruck dass sie nichts lieber will als das, sie war aber nicht einmal aggressiv am Trenngitter, wir haben jetzt auch immer auf beiden Seiten direkt am Gitter gefüttert, auch hier zu 99% absolute Ruhe, wenn dann ist es die „alte“ die kurz schimpft, meist aber mit der die bei ihr sitzt, da ist die Rangfolge ganz klar ersichtlich.

Hallo Namajascha,

so wie es sich liest und auch der erste VG-Versuch ergeben hat, wird alles zwischen dem neuen Mädel und der 6-jährigen ausgetragen werden.
Wie bereits erwähnt, ist da der Altersunterschied natürlich schon gewaltig. Wenn hier zwei Sturköpfe und Alpha-Weibchen aufeinandertreffen, wird es schwierig. Eine wird nachgeben müssen, denn es sieht so aus, als hätten beide den Chefposten für sich gebucht.
Positiv ist, dass die 6-jährige (so das wirklich stimmt) in der früheren 3er-Gruppe nicht Chefin war. Könnte aber natürlich sein, dass ihr das jetzt so gut gefällt, dass sie diesen Posten nicht wieder abgeben mag.

Aber letztlich hilft nur ausprobieren. So wie Du die Situation beschreibst und in Anbetracht des Zeitfaktors von mittlerweile ca. zwei Monaten seit dem ersten Versuch, kann man es tatsächlich demnächst wieder angehen.

Namajascha hat geschrieben: ↑5. Mär 2023, 17:42 Wie genau soll ich es angehen ? Wieviel vom Käfig, Sachen ausräumen oder nicht ? Wann eingreifen oder nicht ? Das ging letztes Mal alles so schnell mit dem Kampf, ich weiß nicht ob ich in der Lage bin zur richtigen Einschätzung und Reaktion zu kommen….

Den Zugang zur obersten und zur Buddeletage würde ich verschließen, so dass nur die "Hauptetage", wo momentan das Trenngitter drin ist, zur Verfügung steht. Das Trenngitter wird entfernt. Ebenso Einrichtungsgegenstände, die zur "Falle" werden können. Du selber musst an allen Stellen gut und schnell zugreifen können.
Wann einzugreifen ist, ist immer - egal, wie viele Vergesellschaftungen man schon durchgeführt hat - schwierig einzuschätzen. Ich selber bin da tendenziell zart besaitet. Wenn "nur" intensiv gejagt sowie geboxt und aufgeritten wird, ist alles gut. Sobald sich die Tiere kugeln, gehe ich auf jeden Fall dazwischen.
Man kann an der Körperspannung manchmal sehen, ob die Auseinandersetzungen sehr ernst sind oder ob es "nur" um faires Kräftemessen geht. Wenn zwischen den Konfrontationen auch mal ruhig und optisch vermeintlich entspannt gesessen wird, ist alles gut. Auch die Körperhaltung bei Aufreitversuchen des Kontrahenten, sagt einiges aus, wie "kompromissbereit" der Degu ist, auf den aufgeritten wird.

Sollten sich die Degus so verhalten, dass Du sie zusammenlassen kannst, dann mach bitte nicht den Fehler, die verschlossenen Etagen zu früh wieder frei zu geben. Lass Dir da durchaus mehrere Tage Zeit.

Viele Grüße
Dagmar

vielen lieben Dank, das hilft mir schonmal echt weiter. Morgen Vormittag werde ich es angehen, da bin ich den Rest des Tages zuhause und kann sehen was passiert. Auch meine Tierärztin hätte Zeit für den Notfall….
Wir haben gestern nochmal getauscht und ich würde morgen früh nocheinmal tauschen, füttern und dann ein paar Stunden später das Trenngitter entfernen.
Ihre „Burg“ kann ich ihnen lassen als Nest ? Sie hat zwei Ausgänge und ist heiß geliebt….
Ansonsten drückt bitte die Daumen, ich hoffe soooo dass es diesesmal gutgeht !

Hier ein kurzes Update, meine Tierärztin hat doch nur heute Zeit für den Notfall, somit sind die Mädels seit einer Stunde zusammen. Ich hab es gemacht wie vorgeschlagen, Etagen gesperrt, alles was zur Falle werden könnte entfernt und auch „die Burg“ die als Nest dient raus, die Wolle aber reingelegt.
Es ist helle Aufregung, wie erwartet geht die Rangniedrige den Auseinandersetzungen aus dem Weg, die andern beiden Boxen und jagen wie verrückt, aber mit Pausen die länger werden, eben habe ich mich getraut mal einen Handschuh auszuziehen.
Die alte behauptet sich, sie macht, wie von DaLo befürchtet, so gar nicht den Eindruck dass sie nachgeben wird. Allerdings ist die neue viel vorsichtiger als beim ersten Mal, verfolgt nicht, geht immer wieder weg und macht insgesamt einen weniger selbstbewussten Eindruck als beim ersten Mal….
Bis auf ein bisschen Blut am Maul bisher keine sichtbaren Verletzungen, meine Nerven ich hoffe so dass es gut geht !

So, nun sind die Mädels gut 24 Stunden zusammen und ich denke es ist vollbracht und geklärt. Es ging den ganzen Abend hoch her zwischen den beiden „Möchtegern-Chefinnen“. Die Kämpfe waren schwer auszuhalten und ich mehr als einmal kurz davor aufzugeben und zu trennen bzw. einfach in Tränen auszubrechen. Nach einer vermeintlich ruhigen Nacht dann
heute Morgen ein neues Bild, die alte ziemlich ramponiert und völlig fertig alleine und die neue mit der unterwürfigen in der Wolle vom Nest am schlafen.
Als wir Licht angemacht haben ging es nocheinmal richtig zur Sache mit jagen, schimpfen, Boxen. Ich musste dann meine Kinder zum Kindergarten bringen, ich war nicht lang weg, aber als ich wiederkam hatte ich sofort den Eindruck dass etwas anders ist…
Seitdem absoluter Frieden im Käfig, alle drei kuscheln, die neue hat gewonnen, das ist Eindeutig. Die alte hat sich unterworfen und folgt der neuen Chefin.
Alle drei sind bisschen ramponiert, die alte am meisten, ein paar kahle Stellen und eine Seite am Kopf ist bisschen geschwollen, das Auge auf der Seite auch nicht ganz offen, aber klar.
Habe ihr in Absprache mit meiner Tierärztin ein bisschen Metacam gegönnt und wir beobachten sie. Sie scheint sich aber zu fügen, es wird sogar gezwitschert, alles wirkt friedlich, alle fressen ohne Gezänk auch nebeneinander.
Ich hoffe dieser Frieden ist von Dauer, dann hat sich das alles gelohnt, ob ich es nochmal machen würde bezweifle ich im Moment, aber wer weiß was in einer Weile wird….