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Re: Hans.

Verfasst: 2. Jun 2025, 21:04
von Frank
Servus, Caro,

Zuviel wäre es aus meiner Sicht, wenn es zu Verletzungen kommt. Wie oft kommt es zu Prügelleien? Und wie oft hat es dabei Verletzungen?

Es gibt Tiere, die nur klarkommen, wenn sie nur mit einem Partnertier zusammen leben. Werden diese Tiere in Dreier- oder auch größereren Gruppen gehalten, kann (muss aber nicht) permanent Unruhe da sein oder es eskaliert plötzlich und unvorhersagbar. Letzteres hatte ich leider erleben müssen mit tragischem Ausgang für das verletzte Tier.

Ihr solltet versuchen, abzuschätzen, wie hoch das Risiko ist, dass sich die Tiere gegenseitig verletzen. Kabbeleien mit den Pfoten sind hinzunehmen, Bisse hingegen nicht. Da wäre bei mir die Grenze zur Trennung, auch wenn zwischendurch alles gut sein mag.

Sollte Hans abgetrennt werden, bräuchte er natürlich wieder einen neuen Partner. Und er sollte, wenn möglich, außerhalb der Sicht- und Riechweite von Rudi & Gustav wohnen. Das hieße entweder einen neuen Käfig oder ihn ggf. auch an einen anderen Deguhalter mit einem einsamen devoten Böckchen abzugeben.

Ciao, Frank

Re: Hans.

Verfasst: 2. Jun 2025, 22:52
von sam.lowry
Deinen Hans hatte ich in einem der von mir eröffneten Threads erwähnt, weil er mich an meinen Bartleby erinnert hat. Ich verlinke mal.

viewtopic.php?t=6330

viewtopic.php?t=8698

Aber was will ich damit eigentlich sagen? Ich weiß es nicht. Es gibt Parallelen, aber keine Ahnung, was sich da rausziehen lässt.

Ein bisschen möchte ich dir Mut machen, dass die Chemie sich bessern kann. Seit letztem August sind bei mir nur noch die beiden Degus übrig, von denen man meinen könnte, dass sie sich nicht ausstehen können. Kurz gesagt, es ist keine Traumbeziehung, aber sie haben sich arrangiert. Was dabei hilft: In seinem achten Lebensjahr ist Bartleby, mein "Arschloch-Degu" mit Bestimmergestus und Hummeln im Hintern, viel ruhiger und gelassener geworden.

Und er ist eigentlich von seiner Wesensart der Zerbreckichste in der Gruppe. Wenn du die Situation in deiner Gruppe beschreibst, ist mein Mitgefühl vor allem bei Hans, weil ich so ein bisschen vermute, dass er am meisten an der Situation (an seiner Unruhe, an sich selbst) leidet.

Re: Hans.

Verfasst: 2. Jun 2025, 22:56
von sam.lowry
P.S.: Aber es gab Phasen, da hätte ich Bartleby aus dem Fenster werfen können, weil er wie ein manisch Getriebener ständig Stunk gemacht hat und seine Brüder "gequält" hat. Was es in meiner Gruppe vielleicht aushaltbar gemacht hat, könnte sein, dass er seinen Dominanzanspruch nicht körperlich ausfüllen konnte - seine Brüder waren im Ernstfall stärker.

Re: Hans.

Verfasst: 3. Jun 2025, 14:22
von Elfe
Ich hatte ein solches Exemplar in Weiblich zu bieten - Streusel, die größenwahnsinnige Agouti-Schecke. Aber wir stecken noch in der Pubertät, also habe ich noch Hoffnung. Mein Gejammer kannst du ja lesen.

Aber sie ist auch eine, die ich niemals versuchen würde, in eine größere Gruppe zu vergesellschaften, mit ihrem Muffin rauf sie sich immer zusammen, hat sie ja auch lieb... Die ist auch eine, die sich in der Dreiergruppe verkracht hat und sehr gut 1:1 lebt.

Meine Solidarität, auch wenn ich keinen guten Tip habe, du machst eh alles... bei mir hilft glücklicherweise das auf eine Ebene im Auslaufgehege leben.

LG
Mona

Re: Hans.

Verfasst: 5. Jun 2025, 17:36
von carolyna89
Lieben Dank euch allen, für die Antworten.

Es tut schon ein wenig gut zu wissen, dass man nicht alleine ist und auch andere solche Exemplare in Schach halten müssen.
Frank hat geschrieben: 2. Jun 2025, 21:04 Wie oft kommt es zu Prügelleien? Und wie oft hat es dabei Verletzungen?
Seit letzten Samstag dürfen die Jungs nun nicht mehr in ihren Auslauf, der ihnen während der letzten knapp 1 1/2 Jahre während des Tages, sofern mein Mann oder ich zu Hause waren, zur Verfügung stand. Es gab kleinere Meinungsverschiedenheiten, insgesamt hielt es sich aber - bis jetzt - wirklich im Rahmen.

Ansonsten gab es täglich Streitereien. Meist das typische Boxen, allerdings ist das dann auch öfters einmal ausgeartet. Erst läuf man dem anderen penetrant hinterher, schaukelt sich immer weiter hoch. Irgendwann jagte man sich durch den Auslauf, das Terrarium und in den allermeisten Fällen endete es schließlich in einer Fellkugel.

Gezwickt hat man sich sicherlich schon das ein oder andere Mal. Gebissen wurde hier jedoch noch nie, da wäre auch für mich eine Grenze überschritten.
Frank hat geschrieben: 2. Jun 2025, 21:04 Ihr solltet versuchen, abzuschätzen, wie hoch das Risiko ist, dass sich die Tiere gegenseitig verletzen. Kabbeleien mit den Pfoten sind hinzunehmen, Bisse hingegen nicht. Da wäre bei mir die Grenze zur Trennung, auch wenn zwischendurch alles gut sein mag.
Es ist in jedem Fall das Risiko, das mir Sorgen bereitet. Aber auch das Zusammenleben an sich. Denn auch wenn es in den meisten Fällen (glücklicherweise) nicht zu ernsthaften Verletzungen kommt, müssen die anderen beiden sein Verhalten tagtäglich ertragen. Und natürlich auch bei vermeidlichen Kleinigkeiten zurückstecken: Keiner darf nun mehr in den Auslauf, weil Hans dort den Affen macht. Das nehme ich natürlich in Kauf, sollte es so auch weiterhin besser laufen.
Frank hat geschrieben: 2. Jun 2025, 21:04 Sollte Hans abgetrennt werden, bräuchte er natürlich wieder einen neuen Partner. Und er sollte, wenn möglich, außerhalb der Sicht- und Riechweite von Rudi & Gustav wohnen. Das hieße entweder einen neuen Käfig oder ihn ggf. auch an einen anderen Deguhalter mit einem einsamen devoten Böckchen abzugeben.
Auch dieses Szenario habe ich natürlich schon in meinem Kopf durchgespielt. In meinen über 13 Jahren Deguhaltung ist mir noch kein Hans begegnet. Ich halte es für sehr schwierig, Hans zu vergesellschaften. Ich würde es mir wahrscheinlich nicht zutrauen und erachte auch die Wahrscheinlichkeit, jemanden zu finden, der das tut, für relativ gering.

sam.lowry hat geschrieben: 2. Jun 2025, 22:56 P.S.: Aber es gab Phasen, da hätte ich Bartleby aus dem Fenster werfen können, weil er wie ein manisch Getriebener ständig Stunk gemacht hat und seine Brüder "gequält" hat. Was es in meiner Gruppe vielleicht aushaltbar gemacht hat, könnte sein, dass er seinen Dominanzanspruch nicht körperlich ausfüllen konnte - seine Brüder waren im Ernstfall stärker.
Der erste Teil beruhigt mich ein wenig in der Hinsicht, als dass ich wohl nicht alleine mit dem Gefühl bin :lol: Leider ist Hans seinen zwei Kumpels körperlich aufgrund seines höheren Gewichts überlegen. Das nutzt er natürlich zusätzlich aus. Man ist ja leider nicht nur immer komplett drüber, sondern auch äußerst intelligent.
Und erst 5 1/2 Jahre alt *verrückt*

Elfe hat geschrieben: 3. Jun 2025, 14:22 Meine Solidarität, auch wenn ich keinen guten Tip habe, du machst eh alles... bei mir hilft glücklicherweise das auf eine Ebene im Auslaufgehege leben.
*heart*

Wir werden es nun erst einmal weiter ohne Auslauf versuchen. Ich werde definitiv berichten. Immerhin mit Rudis Hinterpfote scheinen wir auf dem Wege der Besserung zu sein.

Viele Grüße
Caro

Re: Hans.

Verfasst: 21. Jun 2025, 14:39
von sam.lowry
Ich bin gespannt, was Hans so treibt und ob durch die Auslaufsperre mehr Ruhe und Stabilität eingekehrt sind?