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Re: Degus am Tag alleine halten...und Anfängerfagen

Verfasst: 3. Jan 2020, 15:07
von Tomblitz
Mandarine hat geschrieben: 3. Jan 2020, 14:59 Aber verschenken dürfen Privatpersonen?

So ist es also richtig!!!

Um Missverständnisse zu vermeiden und unnötiger Hysterie vorzubeugen: Von einem „Tierverkaufsverbot für Private", wie dies leider mancherorts kolportiert wurde, kann beim neuen Tierschutzgesetz natürlich keine Rede sein – das ist glatter Unfug und fast schon grob fahrlässig. Selbstverständlich darf man auch weiterhin als Privatperson seine Hunde, Katzen und auch Pferde verkaufen, an wen man möchte. Verboten wurde lediglich das öffentliche Anpreisen bzw. Inserieren – ausdrücklich auch via Internet. In § 8a Abs. 2 des letzte Woche in Kraft getretenen Tierschutzgesetzes heißt es wörtlich: „(2) Das öffentliche Feilhalten, Feil- oder Anbieten zum Kauf oder zur Abgabe (Inverkehrbringen) von Tieren ist nur im Rahmen einer gemäß § 31 Abs. 1 genehmigten Haltung oder durch Züchter, die gemäß § 31 Abs. 4 diese Tätigkeit gemeldet haben, sofern sie nicht auf Grund einer Verordnung von dieser Verpflichtung ausgenommen sind, gestattet. Dies gilt auch für derartige Aktivitäten im Internet. Ausgenommen davon ist die Vornahme solcher Tätigkeiten im Rahmen oder zum Zweck der Land- und Forstwirtschaft."
Untersagt ist also das „öffentliche Feilbieten" bzw. Inserieren von Tieren durch Privatpersonen – nicht der Verkauf an sich. Dieses Verbot privater Tieranzeigen hat, wie eine erste Bestandsaufnahme (siehe unseren Bericht dazu) ergeben hat, umgehend Wirkung gezeigt: Willhaben.at, die wichtigste Online-Börse des Landes, hat umgehend zahlreiche Tieranzeigen von seiner Seite entfernt, um nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten, denn auch die Anbieter derartiger Online-Plattformen wären zivilrechtlich als Beitragstäter mit Strafe bedroht und gehen daher rigoros vor. Lt. Kurier-Bericht sollen an die 8.000 Tieranzeigen – darunter auch mehrere Hundert Pferde-Inserate – gelöscht worden sein. Auch andere Plattformen haben ähnlich reagiert – und Vorkehrungen getroffen, um nur noch die Anzeigen von gesetzlich berechtigten Haltern bzw. Anbietern zuzulassen.
Den Schaden haben vor allem Freizeitreiter und private Pferdebesitzer – und in letzter Konsequenz deren Pferde, für die es künftig erheblich schwieriger wird, sie in gute, neue Hände zu vermitteln. Für sie ist es auch ein schwacher Trost, dass die Gesetzes-Änderung womöglich gut gemeint war und der Welpenmafia und dem Schwarzmarkt für Tierbabys den Boden entziehen sollte: Man wolle verhindern, dass kleine Katzen oder Hunde aus dem Kofferraum auf einem Parkplatz verkauft werden, hieß es. So ehrbar und verständlich dieses Motiv auch sein mag – ob die gewählten Maßnahmen zielführend sind und tatsächlich dem Tierwohl dienen werden, muss ernsthaft bezweifelt werden.
Willhaben.at hat in seiner Stellungnahme zum Begutachtungsverfahren das drohende Dilemma auf den Punkt gebracht: „Die aus unserer Sicht wichtigen und offenen Problemstellungen sind mit diesem Gesetzesentwurf nicht gelöst, vielmehr werfen sie zusätzliche Probleme auf. Monatlich werden aktuell tausende Tiere zwischen Privatpersonen vermittelt, das neue Gesetz nimmt ihnen diese Möglichkeit, ohne Alternativen anzubieten. Wohin wenden sich diese vielen Menschen nun mit ihren Tieren? Die heute bestehenden Tierheime werden diese Last nicht tragen können. Auch die Hintertüren für tierquälerischen Tierhandel wie die nicht an Kriterien gebundene Zucht, die einmal innerhalb der ersten sechs Monate vom Amtstierarzt überprüft werden soll und dann keinen regulären Überprüfungen mehr unterliegt, werden nicht geschlossen. Uns ist unklar, was mit dieser Gesetzesnovelle erzielt werden soll und wir zweifeln massiv an, dass diese Lösung eine Verbesserung im Sinne der Tiere bringt. Wir gehen davon aus, dass Tiere in weitaus größerem Ausmaß in schon jetzt überfüllten Tierheimen abgegeben werden bzw. im schlimmsten Fall vermehrt ausgesetzt werden."
Kalt erwischt von der neuen Regelung wurden Pferdefreunde vor allem deshalb, weil die ursprünglich eingebrachte Regierungsvorlage in der Endphase des parlamentarischen Verfahrens noch in einem entscheidenden Punkt geändert wurde, der genau solche ,Notsituationen' hätte abmildern sollen. In der Vorlage waren nämlich zum oben zitierten § 8a Abs. 2 noch zwei Ausnahmen vom Privatanzeigen-Verbot vorgesehen, nämlich
„1. die Vornahme solcher Tätigkeiten im Rahmen oder zum Zweck der Land- und Forstwirtschaft sowie
2. die Suche von Interessenten für einzelne, individuell bestimmte Tiere, bei denen die bleibenden Eckzähne bereits ausgebildet sind, die nicht bei ihrem bisherigen Halter bleiben können oder dürfen, durch den Halter oder eine gemäß § 30 mit den Pflichten eines Halters betraute Person, Vereinigung oder Institution.“
Mit der in Punkt 2 angeführten Ausnahme hätten sich die meisten privaten Pferdeverkäufe zweifellos rechtfertigen lassen – denn es gibt in der Regel gute und nachvollziehbare Gründe, wenn man sich von seinem Pferd oder Pony trennt oder trennen muss (Alter, Krankheit, Übersiedlung, wirtschaftliche Not, Arbeitslosigkeit etc.). In der schließlich beschlossenen und veröffentlichten Endfassung des Gesetzes aber wurde Ausnahme lt. Pkt. 2 ersatzlos gestrichen – weil dies u. a. Tierschutzorganisationen wie ,Vier Pfoten' gefordert hatten (im Wesentlichen mit dem Argument, dass sich künftig auch illegale Tierhändler auf diese Ausnahme berufen könnten).
Doch damit hat man das Kind mit dem Bade ausgeschüttet – denn private Tierbesitzer haben nun keine adäquate Alternative, um in Notsituationen rasch und unkompliziert einen neuen Platz für ihren vierbeinigen Liebling zu finden. Sie werden in der Not alleingelassen und haben im Prinzip nur die Alternative, ihr Pferd in ein Tierheim zu geben, es einem Pferdehändler oder gewerblichen Halter zu verkaufen – oder es „nicht öffentlich" zu verkaufen, also einen Aushang im Reitverein zu machen oder es im Bekanntenkreis mündlich anzubieten. Alle drei Varianten sind – im Vergleich zur bisherigen Situation – wenig attraktiv, und es ist tatsächlich nicht auszuschließen, dass die Horror-Vorstellung von Willhaben.at (siehe oben) Realität wird und verzweifelte Pferdebesitzer tatsächlich ihr Pferd nachts vors Tierheim stellen oder sonstwo aussetzen, weil sie einfach nicht mehr weiter wissen. In Ländern wie Großbritannien, Irland oder Spanien ist das – wenngleich aus anderen Gründen – leider trauriger Alltag.
Dass der Gesetzgeber für solche ,Notsituationen' privater Tierbesitzer keine echte Alternative vorgesehen hat, ist ein eklatanter Qualitätsmangel dieses neuen Tierschutzgesetzes (leider nicht der einzige) – und jedenfalls ein partielles Versagen des Gesetzgebers. Doch damit steht er – man muss es leider ansprechen – nicht allein da, denn auch die gesamte Pferdeszene hat dieses drohende Privatanzeigen-Verbot weitgehend ignoriert und sich an der öffentlichen Diskussion um das neue Tierschutzgesetz nicht beteiligt. Niemand fand es der Mühe wert, öffentlich seine Stimme zu erheben und klar und deutlich zu sagen, dass die Ausnahmeregelung gem. Pkt. 2 für die Pferdebranche unverzichtbar ist und daher bleiben muss. Das parlamentarische Begutachtungsverfahren umfasst insgesamt 642 Stellungnahmen bzw. Eingaben, doch keine einzige stammt, soweit es erkennbar ist, von einer Institution bzw. einem Verband aus der Pferdewirtschaft. Man kann es leider nicht anders sagen: Österreichs Pferdebranche ist sehenden Auges in dieses Desaster geschlittert und hat – aus welchem Grund auch immer – kollektiv geschwiegen. Auch die Tierschutzorganisationen haben sich in diesem wichtigen Punkt nicht mit Ruhm bekleckert – sie haben sich zwar zahlreich im Begutachtungsverfahren zu Wort gemeldet, aber das drohende gesetzliche Vakuum bei privaten Notsituationen, aus welchem Grund auch immer, nicht thematisiert. Die Zeche für dieses Multi-Organ-Versagen zahlen nun die privaten Tierbesitzer.
Die Konsequenzen sind jedenfalls schon jetzt dramatisch – zumal das Gesetz ohne jegliche Übergangsfrist in Kraft getreten ist, sich daher die Tierbesitzer nicht auf die geänderte Situation einstellen konnten und jetzt vor einem massiven ,Vermittlungs-Problem' stehen. Derzeit scheint die einzig halbwegs befriedigende Alternative darin zu bestehen, dass private Pferde über einen gewerblichen Halter bzw. Verein angeboten werden, wie dies auch das Gesundheitsministerium in einer Information empfiehlt. Man wird sehen, ob und wie dies in der Realität funktionieren wird – und ob auf diese Weise zumindest das Allerschlimmste verhindert werden kan

Quelle: https://www.propferd.at/main.asp?VID=1& ... 4&NID=5391

Re: Degus am Tag alleine halten...und Anfängerfagen

Verfasst: 3. Jan 2020, 15:16
von Jenny101
Mandarine hat geschrieben: 3. Jan 2020, 14:59 Aber verschenken dürfen Privatpersonen?
DAS ist mir eben auch nicht klar. Deshalb hatte ich Dir für Unterstützung der besorgten ö Deguhalteri gemailt. ( lieben Dank - Antwort im Gehen kurz gesehen)
Ich war mir sicher, dass ihr das Thema wg der Rubrik Ö und Nähe Bayern-Ö damals bei Gesetzerlass intern besprochen hattet.Denn es ging damals durch alle Medien und man konnte eigtl nur seinen Ohren nicht trauen, dass man so eine Regelung einführt.

Aus Toms (danke🙂) Text geht für mich beim Überfliegen eben nicht hervor, dass ein privater Deguhalter inserieren darf...

Re: Degus am Tag alleine halten...und Anfängerfagen

Verfasst: 3. Jan 2020, 15:25
von Tomblitz
Macht das dann was wenn ich da nur 2 Tiere,also nur ein Paar halte. Sollen ja immer mindestens 3 Tiere sein

Re: Degus am Tag alleine halten...und Anfängerfagen

Verfasst: 3. Jan 2020, 15:31
von Jenny101
@Tom : konnte jetzt nur kurz von unterwegs schauen.
Na - da hättest Du doch sogar Deine Farbdegus + Tierschutz.
Und ganz süße hübsche aber derzeit noch recht arme Mäuschen sind das ❤

Insgesamt muss Dein Herz sprechen.
Ich wollte Dir nur für den Hinterkopf geben, dass die beiden jetzt noch sehr ängstlich in die Kamera blickende und zerstrubbelte Würmchen sind. (Vor der Kamera haben viele meiner längst verwöhnten und rotzfrechen kleinen Monsterchen Angst. ... Das heisst also gar nichts).

Ich kann Dir nicht garantieren wie zahm sie genau eigentlich schon sind oder in den nächsten 12 Monaten ganz von alleine werden, wenn sie in IHREM guten neuen Leben so richtig angekommen sind. Aber bei Degus tut sich da auch bei erwachsenen noch sehr viel wenn man eng mit ihnen lebt🙂. (Im normalen Rahmen natürlich - Streicheln lassen sich eher weniger mit Begeisterung - das weißt Du aber sicher längst . )
Auch nicht, wie gesund sie immer künftig sein werden.
Aber das weiß man von Jungtieren auch beides nicht.

Aber ich kann Dir versprechen, dass - sollten sie Deine Degus werden dürfen und Du gehst gut mit ihnen um - sie sich in den nächsten Monaten wunderbar entwickeln werden. Das Fellchen und alles wird schöner.... Der jetzt so ängstliche Blick wird ruhig, stolz und zufrieden und sie werden zeigen, was so alles in ihnen steckt an Charakter und Ideen/Vorlieben..
Es ist wunderbar, das mitzuerleben.
Aber eben: Dein Herz muss dafür schlagen.

Du sollst nur wissen, dass Du mit Fragen zu den beiden weiterhin nicht alleine wärst in den kommenden Monaten.

(Jetzt muss ich definitiv was tun 🙈 .... wenn Du sie weiter anschaust oder nimmst: die Geschlechter sollten kontrolliert werden, dass es nicht m u w sind. Das können Tieheime manchmal nicht so gut. Ich könnte eine fb-Freundin fragen, ob sie jemand Guten in der Nähe kennt, der mit Dir nochmal draufschaut, wenn das ein Thema wäre. ) LG

Re: Degus am Tag alleine halten...und Anfängerfagen

Verfasst: 3. Jan 2020, 15:37
von Tomblitz
Ich weis es selber noch nicht was ich tue... ich werd sie mir mal unverbindlich anschaun.... mal sehen!

Re: Degus am Tag alleine halten...und Anfängerfagen

Verfasst: 3. Jan 2020, 15:45
von Jenny101
Tomblitz hat geschrieben: 3. Jan 2020, 15:25 Macht das dann was wenn ich da nur 2 Tiere,also nur ein Paar halte. Sollen ja immer mindestens 3 Tiere sein
Nein. Das wird immer so pauschal gesagt, als ob Degus zu dritt dann glücklicher wären.
Kann man bei uns Menschen doch auch nicht so sagen: der eine liebt das Leben in der WG und der Großfamilie - der andere wird aggressiv und gereizt wenn er dauernd nur Menschen um sich hat und braucht eigtl nur einen Menschen.

Große Degugruppen die funktionieren sind toll.
Aber eher die Ausnahme.
Zwei, die in Gefangeschaft gut und harmonisch miteinander sind - das ist schon durchaus für sich betrachtet "komplett" / perfekt.
Ich habe hier auch solche Teams und schaue ihnen mit Freude zu. Und sehe nicht, dass die die zu dritt oder zuvor zu viert waren, nun irgendwie glücklicher sind.
Oft bringen Halter mit dem Druck der in manchen Gruppen mit dem dummen Geträller "2 sind ein Paar und 3 eine Gruppe " (2 sind auch eine Gruppe : nämlich eine Zweiergruppe. Sonst könnte man ja auch Logeleien anstellen, ob es bei 3en dann nicht ein Paar und ein armes drittes Rad am Wagen sei...) meist aus züchternahen Kreisen auf sie ausgeübt wird,
dann richtig Unglück über ihr zuvor höchst zufriedenes Zeeierteam, weil sie unbedingt noch mehrere Tiere dazu-vg möchren. Und das Zeeierteam zerbricht dabei oder es gibt hässliche Verletzungen oder der Halter hat dann auf Dauer 2 statt einer Gruppe.
Muss nicht sein! Ist aber leider auch nicht gerade die Ausnahme.

Das soll nicht heißen, dass man nicht versuchen darf, zu einem guten Zweierteam, wenn es sich gut eingelebt hat, später mal noch 1-2 Tiere dazuzuvergesellschaften.( Am besten vorher hier nochmal nachfragen wg Alter etc. . Bei älteren Tieren ca 5J. Plus geht es übrigens deutlich besser im Schnitt )

Aber man sollte als Motiv nicht haben, dass die 2 unglücklich seien. Wenn ist es der eigene Wunsch nach dem Abenteuer VG 😁. Oder zB ein Einzeltierchen das ein Zuhause sucht....
Aber man darf und soll sich uneingeschränkt und von Herzen an einem funktionierenden Zweierteam erfreuen!

Re: Degus am Tag alleine halten...und Anfängerfagen

Verfasst: 3. Jan 2020, 16:33
von Tomblitz
Wie gesagt ich bin noch unentschlossen was ich am besten jetzt mache.

Auch wenn ihr es jetzt nicht unbedingt gerne hören wollt, aber ich finde auch Jungtiere sehr spannend. Ich komme irgendwie trotz aller Warnungen von Euch nicht davon ab. Immer mit dem bösen Gedanken das sie sich anfangen zu zanken und ich trennen muss im Hinterkopf.

Mich reizt es irgendwie die Degus von klein auf zu beobachten und sie wachsen zu sehen. Auch wie sich ihr Wesen ändert, wie sie untereinander sich ändern...usw...
Ich habe auch keine "Angst" mehr wenn es zu Streitereien kommen sollte. Da ich es jetzt dank dieses Forums weiß das es passieren kann.
So eine Dreier Gruppe aus Mädls oder Jungs ist sicher toll.
Da ich es jetzt weiß, weil hier schon erwähnt, wäre ich jetzt nicht so "überascht" wenn ich eine trennen muss. Davon gehe ich natürlich nicht aus!
Da hier auch besprochen wurde wie ich das Gehege trennen kann mittels Trenngitter, hilft es mir ungemein weil ich dann gleich eine Lösung parat habe das sie sich nicht weiter verletzen können. Natürlich wird nicht gleich getrennt, wie ihr es schon zu 100erten mal hier im Forum erwähnt habt, mal das ganze abzuwägen ob es überhaupt notwendig ist. Normale Raufereien kommen sicher sowieso vor, ist so. Auch bei uns Menschen :mrgreen: :mrgreen: Ich will hald nur nicht das einem ein halbes Öhrchen fehlt usw...das wäre nicht so toll!
Ich nenne es mal auch spannend zu sehen wenn ich wirklich trennen muss, ob ich es schaffe sie wieder zueinander zu führen, sie wieder als Gruppe zu integrieren und zueinander zu führen. Hört sich vl komisch an , ja...

Das Hauptproblem sehe ich eher darin, wenn sie wirklich gar nicht mehr miteinander können...Habe eher nicht den Platz das ich eine zweite Voliere baue...das müsste ich mir noch überlegen was dann. Aber soweit soll es hoffentlich nicht kommen.

Andererseits, bei den beiden vom Tierheim weis ich das sie eher sich nicht mehr streiten werden, dafür haben sie mit einander wahrscheinlich schon zu viel durchgemacht...
Junge bekomme ich hald auch nicht aus dem Tierheim.
Vielleicht bin ich morgen schon klüger wenn ich sie mal in "Echt" sehe, sowohl die aus dem Tierheim und die Jungen...

Re: Degus am Tag alleine halten...und Anfängerfagen

Verfasst: 3. Jan 2020, 17:33
von Urmel
Tomblitz hat geschrieben: 3. Jan 2020, 16:33 Auch wenn ihr es jetzt nicht unbedingt gerne hören wollt, ...
Moin Tom :)
Es muss doch jeder selbst wissen, was er tut und lässt :)

Ich kann Dir aber ein Beispiel aus eigener Erfahrung geben, bin ja selbst noch Degu-Neuling, was ich persönlich arroganterweise unterschätzt hatte, da ich schon über 40 Jahre Nager-Erfahrung hatte.

Irgendwann hatte ich mich im Fressnapf in Degus verguckt, eine von wenigen (Heim-)Nagerarten, mit denen ich noch keine Erfahrungen hatte.
Also habe ich mich irgendwann dort "beraten" lassen, von einer angeblichen Fachkraft, einem angeblich gelernten Tierpfleger sogar.
Was halt so dazu gehört, welche und wieviele Tiere in welche Art von Gehege, Gruppenzusammensetzung, Futter, usw.
Mir wurde gesagt, man solle im Prinzip möglichst viele Tiere halten, die im gleichen Alter und das möglichst jung. Als Unterkunft habe ich die größte Voliere gewählt, die dort im Sortiment war und habe vier weibliche Tiere bestellt. Lieferzeit ca. 6 Wochen wurde mir gesagt, die Tiere seien noch bei der Mutter und müssten noch eine Woche, nachdem der Züchter sie im Napf abgeliefert haben würde, dort in Quarantäne.
Ich habe also die Voliere gekauft, Einrichtungsmaterialien, Futter und dergleichen, alles eingerichtet und gewartet.
Am 01.11.2017 habe ich Emma, Frieda, Gerda und Hedwig abgeholt und in ihr neues Heim gesetzt. Ich war von Anfang an hin und weg und schwer begeistert von den wunderbaren Tieren. Zwar habe ich sie komplett falsch gefüttert, das habe ich aber ja zu Anfang noch nicht gewusst. Auch die Einrichtung war wenig für Degus geeignet, auch das habe ich erst später hier im Forum erfahren.
Die Tiere haben sich die ersten Wochen wunderbar verstanden und ich war froh und glücklich. Von jetzt auf plötzlich jedoch hat Emma, die "Cheffin" jedoch Frieda gejagt und blutig gebissen, sodass ich die Tiere trennen musste und Frieda in das alte Hamster- und Mäusehabitat gesetzt. Sämtliche Versuche der Wiedervergesellschaftung sind buchstäblich krachend gescheitert. Ich habe zuerst natürlich bei der Verkäufer-Fachkraft nachgefragt, der meinte, ich solle es mit aromatisiertem Öl und/oderBabypuder versuchen, also alle Tiere damit einschmieren, das läge am Geruch. War natürlich Unsinn.
Erst hier im Forum habe ich dann von Flegelphase usw. gehört, von richtiger Haltung und Ernährung.
Zwischenzeitlich hatten sich dann sogar Frieda und Gerda zerstritten, sodass ich plötzlich eine Zweiergruppe und zwei Einzeltiere hatte. Aufgrund der Hilfestellung hier konnnte ich zumindest Frieda und Gerda nach einigen Wochen wieder zurückvergesellschaften.
Irgendwann stelle sich sogar heraus, dass ich gar nicht vier Mädchen sondern vier Jungen hatte! Das war mir zwar im Prinzip völlig egal, aber soviel zum Thema Kompetenz von "Züchter" und Verkäufer. Entweder hatten beide überhaupt keine Ahnung oder haben mich dreist angelogen.
Ich werde NIE wieder Degus in einer Zoohandlung kaufen. Und ich hoffe, ich werde noch viele Degus bekommen, denn ich kann mir im Moment nicht vorstellen, dass ich jemals freiwillig auf Degus verzichten möchte.
Meine vier Jungs leben jetzt seit ca. eineinhalb Jahren als Zweiergruppen zusammen (leider hatte ich mir die Voliere noch ein zweites Mal gekauft, sie ist doch recht unpraktisch für die Deguhaltung, auch wenn es funktioniert, wenn man das Interieur komplett anders als empfohlen gestaltet).
Im Laufe dieses Jahres werde ich eine Wiedervergesellschaftung versuchen, jetzt weiß ich besser, was ich beachten muss und das ist sehr viel, wie Du ja inzwischen auch schon weißt, Du hast Dich ja viel besser vorinformiert als ich.
Es kann alles passieren. Drei Tiere wäre eine unglückliche Anzahl, dann wäre bei einer Unverträglichkeit ja auf jeden Fall ein Tier alleine. Ich habe erleben müssen, wie unglücklich ein einzelner Degu ist, es zerreißt einem schier das Herz. Du solltest Dir einfach überlegen, ob Du ein solches Risiko eingehen möchtest, auch wenn Du natürlich Recht hast, wenn Du schreibst, dass sowas auch bei älteren Tieren theoretisch passieren kann.
Aber Du machst das schon nicht so falsch, glaube ich :)

Re: Degus am Tag alleine halten...und Anfängerfagen

Verfasst: 3. Jan 2020, 17:51
von Tomblitz
Danke dir Urmel.

Gut, da kann man jetzt lange diskutieren ob es die Flegelphase war, oder ob um es einfach auszudrücken eines "durchgedreht" hat wegen der ganzen falschen Einrichten, Ernährung und anscheinend generell falschen Käfig. Daran kann es natürlich auch gelegen haben...
Aber wie gesagt, das werden wir hier jetzt nicht klären können. Aber danke, dass du von mir denkst das ich es hinbekomme :)
Das denke/hoffe ich auch.

Hatte auch schon einige Nager, Hamster, Zwerghamster, Lemminge dann auch noch Kaninchen, Meerschweinchen...hat mehr oder weniger alles geklappt. Habe mich natürlich bei weitem am Anfang nicht so informiert wie jetzt.

Jetzt wollte ich mal "größere" Nager als Zwerghamster, deshalb ist die Entscheidung auf Degus gefallen. Da ich mir auch schon vor Wochen mal welche angesehen habe, lassen sie mich einfach nicht mehr los... Wirklich ganz knuddelige, süße Geschöpfe sind das :)

PS: Aber du bist auch der erste der mir eher 4 Tiere empfiehlt als nur drei.
Das wäre auch meine Frage gewesen, wie geht's dem Degu der dann eventuell über Monate lang alleine in seinen Etagen sein muss?? Bei mir wäre es ja nur ein Trenngitter geworden, also er/sie hätte ja mit den anderen beiden Blick und "Schnupper" Kontakt gehabt! :)

Re: Degus am Tag alleine halten...und Anfängerfagen

Verfasst: 3. Jan 2020, 18:56
von Mandarine
Hallo Tomblitz,
Aber du bist auch der erste der mir eher 4 Tiere empfiehlt als nur drei.
Das stimmt so nicht. Ich hatte dir auf Seite 2 zu 3-4 Degus geraten ;) . Nochmal zur Erklärung, das sollte heißen, leg dich nicht vorher schon auf eine Gruppengröße fest, sondern schau ob du eine 3er oder 4er Gruppe findest. Dein Käfig gibt es von der Fläche und mit der verbesserten Belüftung her.
Bei einer notwendigen Trennung wären theoretisch 4 Degus besser um sie 2+2 zu trennen. Allerdings haben auch hier wieder die Degus einen eigenen Kopf, deshalb “theoretisch“.

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