Ok, das sind ein Haufen neuer Informationen. Dröseln wir das mal auf:
Also wir waren jetzt bei unserer Tierärztin und sie meint, in der Lunge was zu sehen.
Was hat sie denn gesehen? Eine Verschattung oder was abgegrenztes Helles? Daraus kann man schon schlußfolgern, was sie da in der Lunge vermutet.
Es wurde ein Abstrich auf Bakterien gemacht, der jetzt erstmal im Labor ist.
Erwartet euch davon bitte nicht zuviel.
Zum einen: Antibiogramme während einer bestehenden Antibiose sind i.d.R. wenig aussagekräftig. Teil aussagekräftig, zum anderen... wo wurde denn der Abstrich entnommen? Häufig finden sich die Erreger an Stellen, die man mit dem Tupfer nicht so einfach entnehmen kann. Daher entnimmt man diese Probe am besten unter Sedation.
Wir erhöhen die Dosis des Antibiotikums und warten.
Ehrlichgesagt glaube ich nicht, dass eine Dosiserhöhung nach nunmehr zwei Wochen noch einen Effekt hat. Das strapaziert bestenfalls den Rest des Organismus'. Habt ihr an Leberschutz gedacht? Zudem: wenn das AB bislang nur wenig Wirkung zeigte, muß auch an eine virale, mykotische oder parasitäre Beteiligung gedacht werden.
Das Herz sah wohl auch vergrößert aus, somit ist auch der Verdacht auf einen Herzfehler da.
Etwas unorthodoxer Gedanke, aber da es sich beim Herz um einen Muskel handelt, der durchaus auch durch ein "Atemtraining" (was das Tier ja unfreiwilligerweise durch das erschwerte Ausatmen "absolviert" hat) sich vergrößern kann (vgl. Sportlerherz). Ob das jetzt tatsächlich ein Herzfehler ist oder nicht, ist damit aber natürlich nicht beantwortet. Es ist nur ein Gedanke.
abei ist er so aktiv wie selten, läuft viel im Rad und lebt seinen Sexualtrieb mehrmals täglich an seinem Kuschelpartner aus.
Könnte auch an eine neurologische Komponente denken lassen, gerade, was den erhöhten Sexualtrieb betrifft. Andererseits könnte es aber auch eine Übersprungshandlung sein, weil er Distress (v.a. Angst) hat. Jedenfalls scheint er in eine gewisse Richtung überstimuliert zu sein, und das ist nicht gut. Er muß runterfahren, sonst verbrennt er sich selbst.
Wir haben jetzt heute gesehen, dass er nur winzige Köttel macht und wollen jetzt schauen, ob wir ihm noch Sab Simplex geben können. Aufgebläht wirkt er nicht, eher das Gegenteil.
Die kleinen Köttel sind ein Zeichen für eine eingeschränkte Nahrungsaufnahme. Vermutlich hat er auch schon ordentlich abgenommen, weswegen ihr schauen solltet, dass das Futter kalorischer wird (durch Zusatz von geriebenen Nüssen, Apfelmark usw). Sab halte ich nach wie vor für überflüssig, denn die Verdauung funktioniert ja.
Mir gibt die neurologische Komponente sehr zu denken. Das ist nicht normal in solchem Zusammenhang und sollte dringend beim TA mit angesprochen werden. Hierfür kommen leider zu viele Möglichkeiten in Betracht, als dass man da jetzt einfach so in die Tüte quatschen kann. Und ja, es könnte sogar eine Nebenwirkung des Antibiotikums sein, deshalb wäre ich da vorsichtig mit Dosiserhöhung bzw. würde das besser nochmal besprechen. Auch im Hinblick auf eine mögliche Steroidtherapie (Cortison pusht den Organismus ja nochmal zusätzlich, keine gute Idee, dann). Das "Abschwellende", was man ihm damals injiziert hat, kann übrigens auch ein Antihistaminikum gewesen sein. Also nicht alles ist Cortison (wobei der Verdacht naheliegt, denn dazu wird in solchen Situationen recht gern und schnell gegriffen).
Ein CT halte ich persönlich (! Nota bene: meine.persönliche. Meinung
) für Überdiagnostik. In Anbetracht dessen, dass vermutlich eh nicht viel getan werden kann und in diesem Zusammenhang auch ein Kontrastmittel zum Einsatz kommt, von dem man nicht weiß, wie das Tier es verträgt (plus die Sedation und tralala), würde ICH persönlich davon Abstand nehmen.
Ich bin ziemlich ratlos, auch wenn es viel neuer Input war. Aber dieses Überdrehte gibt mir arg zu denken, so dass ich überhaupt nicht einschätzen kann, wie dieses Tier mit der Situation klar kommt und was da zu raten wäre.
Im großen und ganzen bin ich also ziemlich ratlos, vielleicht fällt jemandem noch etwas Ergänzendes ein.
Ganz wichtig ist aber in erster Linie das Futter: Hochkalorisch füttern und dabei bitte trotzdem so artgerecht wie möglich bleiben!