Liebe Julia,
ich war vor einer Woche bei einer neuen Tierärtztin, die mir von der Deguhilfe benannt worden ist. Darüber bin ich sehr dankbar

die TA hat die Schwerpunkte Kleinsäugermedizin und Zahnheilkunde, und ich glaube, bei ihr sind meine Degus auch in Zukunft sehr gut aufgehoben, evtl. im Zusammenspiel mit einer sehr guten Praxis in der Nähe von Bonn (auch eine Empfehlung aus den Reihen der Deguhilfe) - nur dort werden Degus ohne Narkose zahnbehandelt, was in Gentles Fall aufgrund ihrer Bissigkeit nicht möglich gewesen wäre. Außerdem wollte ich ihr ja keine Untersuchungen mit festem Händegriff mehr zumuten.
Das Röntgen hat ergeben: kein retrogrades Wurzelwachstum, keine Mittelohrentzündung. (Yeah!) Spondolyse an der Wirbelsäule, Arthrose an einem oder zwei Hinterbeinen. Ich vermute, dass der massive Gewichtsabfall nach dem ersten TA-Besuch (20 Gramm) viel damit zu tun hatte, dass sie sehr fest gehalten wurde bei der Untersuchung, und dass ihr dadurch Knochen und Gelenke tagelang sehr weh getan haben. Und nach dem zweiten TA-Besuch hat sie sogar zwei Tage gehumpelt. Octodon hat mich bereits mit vielen guten Tipps versorgt, wie ich Gentle da zukünftig palliativ unterstützen kann, z.B. Metacam in Dauergabe, Unterstützung der Leber durch Gabe von zB Mariendistelsamen und bitterstoffhaltigen Pflanzen sowie Hagebuttenpulver.
Die TA hat außerdem Grießkörnchen Nähe Harnausgang gefunden, die ausmassiert werden konnten. Die waren sicher etwas schmerzhaft, aus der Sicht der TA aber wahrscheinlich nicht der Grund für Gentles Inappetenz. Gleiches gilt für zwei Backenzähne, die ganz leicht aus der Reihe getanzt waren und die sie korrigiert hat.
Gentle hat seitdem nochmals 10 Gramm abgenommen, scheint aber jetzt stabil. Frisst insgesamt etwas mehr, aber weiterhin nicht so viel wie bis Ende Januar, geschätzt so ca. 25% der üblichen Menge. Dafür interessiert sie aber auch wieder für die "volle Range" an Nahrungsmitteln, Hauptsache, die Bröckchen sind relativ klein und bitte keine Nüsse. wohl aber gehobelte Mandelstückchen, und auch keine Sämereien, es sei denn Hirse. -
Sehr schlimm war weiterhin auch das Kratzen am ganzen Körper, nochmals intensivert nach der Narkose: man konnte nicht mehr hinsehen, ohne selbst einen imaginären Juckreiz zu spüren. Ich habe dann gestern morgen versuchsweise das Heilerdebad entfernt mit dem Verdacht, dass es ihre Haut zu sehr austrocknet. Eigentlich sollte ein möglicher Erfolg nicht so schnell zu sehen sein, aber de facto ist nach zwei Monaten Kratzerei seit heute Vormittag Ruhe. Von innen werde ich Gentles Hautpflege - auch ein Rat von Octodon - mit Sämereien und Pinienkernen unterstützen (Nüsse wären auch gut, aber die will das alte Mädchen ja nicht).
Ich warte jetzt erstmal eine Weile ab. Wenn sie ihr momentanes Gewicht relativ selbstständig hält, bin ich zufrieden. Und sicher ist die Entlastung ihrer Wirkbelsäule ein positiver Effekt des Gewichtsverlustes (knapp 35 Gramm in 4 Wochen).
Liebe Grüße von Anja.