So, dieses Wochenende bin ich einen weiteren drastischen Schritt gegangen, der mich hoffentlich der Milbenfreiheit näher bringt.
Die beiden Degus, die meinen befallenen Käfig bewohnt haben sind nun in Quarantäne bei meiner Mutter. Den Käfig, den mein Bruder und ich vor 9 Jahren gebaut haben, habe ich gestern rausgeworfen. Ich darf gar nicht drüber nachdenken... es macht mich wirklich traurig, dass ich ihn nicht retten konnte. Aber die Milben haben sich scheinbar hartnäckig in den beschichteten Platten des Käfigs eingenistet.
Ich bin also gestern so vorgegangen:
Ich habe alles für den Umzug gepackt: ein verschlossenes Päckchen Einstreu, neues Heu, Einrichtung aus meinem Abstellraum (weit weg von den Tieren), Futter, ein frischer Wassernapf, Sandbad aus Glas (wegen Reinigung), frischer Sand (ebenfalls noch zu) und Kiselgur abgefüllt.
Danach habe ich ein kleines Aquarium für den Transport vorbereitet, denn in die Holz-TB wollte ich die Degus natürlich nicht setzen. In dem Aqua habe ich einige cm unter dem oberen Rand innen einmal komplett außen rum doppelseitiges Klebeband geklebt, damit eventuell flüchtende Milben kleben bleiben. Den Boden habe ich mit Kieselgur bestäubt, damit die Milben auf ihrer Flucht da durch müssen. Auf das Kieselgur habe ich eine Lage Zewa gelegt.
In meiner Dusche habe ich den Wannenrand nass gemacht, den Boden aber abgetrocknet. Auf der Seite des Mäuseasyls habe ich vor längerem schon gelesen, dass die Milben auf nassem Untergrund nicht so schnell unterwegs sind. Deshalb das Wasser.
Anschließend habe ich meine beiden Degus nacheinander rausgeholt (mit einer Faunabox, in die sie selbstständig gehen), sie mit der entsprechenden Menge Stronghold gespottet und anschließend erstmal in die Dusche gesetzt. Dort sollten die Milben die Degus schonmal verlassen. Das hat tatsächlich auch funktioniert und ich konnte ein paar Milben in der Dusche krabbeln sehen.
Die Degus habe ich anschließend in das Transport-Aquarium umgesetzt und selbst schnell die Klamotten in einem Wassereimer eingeweicht (da kam später noch mehr dazu, das ich dann am Abend zusammen gewaschen habe) und selbst schnell geduscht, um Krabbler abzuwaschen. Hilft übrigens sehr gut.
Danach sind die Degus, das Gepäck und ich zu meiner Mutter gefahren, bei der noch mein 160 x 50 x 50 Aquarium (Hamstergehege) steht. Dieses habe ich ebenfalls mit doppelseitigem Klebeband versehen, unten (deutlich dünner) etwas Kieselgur gepudert und dann eine Bodendecke Einstreu drauf. Das Aqua habe ich dann, leider recht spärlich, für die Degus eingerichtet. Dann die zwei Puschel rein und eine Weile beobachtet wie sie reagieren.
Zum Glück!!!!! blieb bei den beiden alles fredlich und es gab keinen Streit. Die beiden sind nämlich erst ganz frisch vergesellschaftet und sitzen erst seit 1,5 Wochen zusammen. An dem Abend, an dem ich das TG entfernt hatte habe ich die Milben wieder entdeckt
Die beiden sind zum Glück (ich kann es nicht oft genug wiederholen, wie froh ich darüber bin!) ein Herz und eine Seele. Meine Güte, das hätte wirklich auch schief gehen können.
Wieder zu Hause habe ich dann angefangen, nach und nach die Einrichtung aus dem Milbenkäfig auszubacken. Man sagt ja, 100 °C für eine Stunde. Ich hab das Zeug 1,5 Stunden drin gelassen. In der Hoffnung, dass nun wirklich JEDE VERDAMMTE MILBE stirbt!
Währenddessen kam die Einstreu in mit Ardap ausgesprühte Müllbeutel. Danach nochmal reingesprüht und zugeschnürt. Und dann kam der Käfig raus
Ganz auseinanderbauen ließ er sich nicht, dazu wurde er zu massiv gebaut
Kleiner Tipp an der Stelle: Käfig nur verschrauben, nicht mit Lamellos und Holzleim arbeiten. Das erleichtert den Abbau und die Entsorgung.
Der Käfig und alle Einzelteile (Teiletage, Trenngitter, Verschluss für Durchgang, Rampe) wurde ebenfalls mit Ardap eingesprüht. Natürlich weit weg von jeglichen Tieren, insbesondere Insekten. Es sollen dabei ja keine Unschuldigen zu Schaden kommen. Danach kam das Teil auf den Anhänger und darauf ist eine Abdeckplane (weil nicht jedes Insekt das darauf eine Pause macht sterben soll). Weil wir den Käfig am Wochenende nirgends entsorgen können und ich auch erstmal rausfinden muss, wohin man so ein Teil hier bringen kann, ist das nun der aktuelle Stand der Dinge.
Mit meiner Tierärztin ist besprochen, dass ich alle meine Degus (habe hier ja noch zwei weitere sitzen, die aber scheinbar nicht oder zumindest kaum betroffen sind) 3 Monate lang behandle, also insgesamt 4 x spotte, alle 3 Wochen. Da mache ich dann auch den Käfig sauber und hoffe, dass alles friedlich bleibt. Die Katzen wurden ebenfalls gespottet und werden auch noch 2 x (jeweils nach 4 Wochen) nochmal behandelt.
Für meine beiden Quarantäne-Degus und mich war das nun ein ziemlich verfrühter Abschied, denn sie werden auch nach der Behandlung bei meiner Mutter wohnen bleiben. Da bekommen sie dann einen neuen Käfig, hätten eigentlich mit dem EB umziehen sollen.
Meine Raubmilben sind am Freitag auch gekommen. Ich hatte sie dieses Mal direkt bei Refona bestellt. Leider hat die Lieferung ziemlich lange gedauert und kam dann auch noch so ungeschickt, dass die Raubis befürchte ich wegen des Feiertags einen Tag länger bei dem heißen Wetter unterwegs waren. Zumindest krabbelt da nix. In der großen Flasche habe ich beim umfüllen in die Behälter ganze ZWEI Raubmilben krabbeln gesehen. Das sollte so doch eher nicht sein...
Ich hoffe noch darauf, dass noch was schlüpft. Aber da werde ich mich mal bei Refona melden, auch wenn das wohl nix bringt und ich vermutlich viel Geld für 2 Raubmilben bezahlt habe
Ganz abgesehen davon, dass die armen kleinen Raubis sowas nicht verdient haben
Hmpf. Soviel erstmal dazu.
Wie läuft bei euch, die noch von den kleinen Blutsaugern geplagt werden, die Ausrottung?