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Der Kolumnistin der Zeitschrift „Degus bereichern Ihr Leben“ wurde die Information über eine Blitzvergesellschaftung zugetragen. Wir haben die Protagonistin, Cloey, gefunden und zu einem Interview überreden können.
DebIL: Hallo Cloey. Schön, dass es mit einem Treffen geklappt hat! Erzähl doch erst einmal etwas von dir, damit unsere Leser dich besser kennenlernen können.
Cloey: Ich bin am 16. Februar 2013 geboren und seitdem wohne ich auch schon bei meiner Zweibeiner-Mama. Damals noch mit meiner Mama, meinen Tanten und meinen Schwestern zusammen. Die sind alle vor mir gestorben, und auch alle meine Brüder im Nachbarkäfig und mein Papa sind schon tot. Mein Bruder Lennox, der letzte seiner Truppe, war nach seiner Kastration noch eine Zeit bei meiner Mama und mir.
DebIL: Das klingt nach einer sehr glücklichen Zeit in einer großen Familie.
Cloey: Das war es auch. Aber als auch Lennox starb, war ich wirklich ganz allein im Käfig. Ich hatte keinen Hunger mehr und wollte nur noch meine Ruhe haben. Da half es auch nichts, dass noch andere Degus im Raum waren, die ich riechen und hören könnte.
DebIL: Das klingt ja traurig. Aber nun sitzt du ja als glücklicher Degu vor mir. Wie ging es dann weiter?
Cloey: Meine Zweibeiner-Mama sagte, dass sie sich Sorgen um mich macht und dass ich deshalb mit einer alten Dame zusammenziehen sollte, um nicht mehr einsam zu sein. Nach ein paar Tagen kam eine Freundin von meiner Mama und deren Mann. Die haben Volieren neben meinem Käfig aufgebaut und mir erklärt, dass das das alte Zuhause von meiner neuen Mitbewohnerin sei. Oder bin ich dann jetzt ihre Mitbewohnerin? Naja egal. Erst hatten die da so ein Gitter eingebaut, aber das haben wir nicht verstanden. Der Papa von der Franz…
DebIL: Franz? Das ist doch ein Jungsname?!
Cloey: Ja, ist es. Aber die Franz war trotzdem ein Weibchen. Wofür dieses Gitter gut sein sollte, haben wir nicht wirklich verstanden. Irgendwas erzählten die Zweibeiner von Kennenlernen, Beschnuppern, Gerüche austauschen und so.
DebIL: Ein Trenngitter einzuziehen ist beim Kennenlernen von Degus durchaus ein normaler Vorgang, damit sich Degus, die sich fremd sind, in Ruhe und gefahrlos beschnuppern und aneinander gewöhnen können. Denn böse Bissverletzungen wollt ja weder ihr noch eure Halter.
Cloey: Sehe ich aus wie ein normaler Degu, der das nötig hat? Jedenfalls wurde dieses störende Gitter schnell wieder entfernt. Ich folgte Franz in ihren Käfig, wo ein toller Stein lag. Die Franz lag schon drauf, ich legte mich daneben. Das fühlte sich am Bauch herrlich warm an. Aber wisst ihr, was das Beste war? Die entgeisterten Blicke unserer Halter! Die sahen aus, als würden sie Geister sehen. Ihnen sind fast die Augen aus dem Kopf gefallen. Herrlich!
DebIL: So eine schnelle, erfolgreiche Vergesellschaftung ohne Boxen, Jagen, Zähne klappern und Aufreiten ist aber auch nicht normal. Da würden wohl viele Halter ungläubig schauen.
Cloey: Nach einer Weile haben wir zusammen den Rest des Käfigs erkundet und uns übers Büffet hergemacht. Mit gut gefüllten Bäuchen sind wir dann schlafen gegangen. Was wir aber nicht verstanden haben, ist, dass unsere Menschen nachts alle zwei Stunden reingekommen sind und nach uns geschaut haben. Schlafen die Menschen nicht? Wenn sie unter Schlafstörungen leiden, sollen sie wenigstens uns schlafen lassen. Wir hatten schließlich einen aufregenden Tag mit vielen neuen Erfahrungen. Wir haben uns in den nächsten Tagen unsere Voliere so umgestaltet, wie wir sie gerne haben wollten. So eine Freundin ist echt toll, denn keiner ist gerne alleine.
DebIL: Danke, Cloey, für diese tolle Geschichte! Die macht wirklich Mut, ältere Degus zusammenzuführen. Bis zum nächsten Mal!