Wer bestimmt, welche Ziele und Aufgaben sich ein Verein setzt? Der Verein, d.h. die Mitglieder, wenn es sich um einen eingetragenen Verein handelt, dann geschieht dies erstmalig bei der Gründungssatzung. Wir haben unsere Ziele und Aufgaben ganz bewusst so gewählt, dass wir diese erfüllen können. Jedoch merken wir immer wieder, dass mit einer bestimmten Erwartungshaltung an uns herangegangen wird und diese Erwartungen liegen nicht immer im Bereich des für uns möglichen.
Wir fühlen uns verpflichtet, Degus zu helfen, die in wahrhaft schlechten Verhältnissen leben, in verdreckten, viel zu kleinen Käfigen, ohne Futter, ohne Sandbad, ohne Wasser, oftmals verletzt, krank oder in gemischt geschlechtlicher Haltung. Hier müssen wir einschreiten und versuchen, den Tieren ein besseres Leben zu ermöglichen. Die Tiere übernehmen, nach Geschlechtern trennen um die Vermehrung zu unterbrechen,(versorgen) in geeigneten Käfigen unterbringen, tiermedizinisch versorgen zu lassen und ihnen jegliche Fürsorge zukommen zu lassen, die sie verdienen. Dafür haben wir unsere Pflegestellen, die jedoch nur ein begrenztes Kontingent haben. Aber so etwas betrachten wir als eine unserer Hauptpflichten.
Prinzipiell ist es so, dass wir, als Zusammenschluss ausschließlich ehrenamtlich agierender Privatleute, neben Beruf, Familie und anderen Verpflichtungen in unserer (wenigen) Freizeit, unser Bestes geben, um in Not geratenen Degus und damit auch ihren Haltern zu helfen.
Aber wir sind kein Tierschutzverein, der bspw. wie ein Tierheim, über entsprechende Räumlichkeiten verfügt, um Tiere unterzubringen. Wir können nur auf eine gute Handvoll ebenfalls ehrenamtlicher Mitglieder/Privatleute zurückgreifen, die zusätzlich zu den eigenen Degus, Pflegetiere in ebenfalls artgerecht großen, sowie entsprechend eingerichteten Behausungen bei sich zu Hause unterbringen.
Somit sind unserer Aufnahmekapazitäten verständlicherweise sehr begrenzt und aufgrund der z.T. sehr langen Verweilzeiten der Tiere auf den Pflegestellen leider auch in den meisten Fällen ausgeschöpft.
Bedauerlicherweise ist es uns deshalb in der Regel nicht möglich, Degus aus „normalen Verhältnissen“ zu übernehmen, weil z.B. nur ein Tier aus einer Gruppe „übrig“ geblieben ist, oder eine Vergesellschaftung nicht geklappt hat, oder die Tiere wegen Umzugs oder Familienzuwachs abzugeben sind.
Aber gerade deshalb fühlen wir uns verpflichtet, eben diese Halter zu unterstützen, die ihre Degus wegen diesen, oben genannten Gründen abgeben müssen oder wollen. Wir bemühen uns, mit unserem Einzeltierteam oder auch unserem Vermittlungsteam, den Haltern Hilfe anzubieten, damit ihre Tiere in gute, artgerechte Haltung vermittelt werden können. Es ist nicht immer einfach, weil oftmals Alter, Geschlecht und Wohnort der Degus nicht passen. Aber wir suchen in allen möglichen Bereichen, auch wenn es oftmals lange dauert und sowohl die Halter als auch wir freuen uns, wenn es mit einer passenden Vermittlung klappt.
Eine sehr wichtige Verpflichtung für uns ist auch die Beratung zur Haltung und Ernährung von Degus. Welches Futter ist geeignet und wie kommt man an einen geeigneten Käfig? Kaufen oder selber Bauen, u.U. einen vorhandenen Käfig umgestalten, um ihn artgerecht werden zu lassen? Dies gestaltet sich oft schwierig, aber auch machbar – sofern die Halter bereit sind, etwas zum Wohle ihrer Tiere zu verändern.
Auch die Beratung zu Vergesellschaftungen ist ein sehr komplexes und für uns sehr verpflichtendes Thema, das individuell abgestimmt werden muss, oftmals auch nicht nur mit E-Mails behandelt werden kann, sondern telefonisch besprochen werden muss. Es gibt kein Einheitsrezept für missglückte Vergesellschaftungen oder zerstrittene Gruppen. Auch das sehen wir als eine unserer Pflichten an.
Bei all unseren Verpflichtungen den Haltern und ihren Tieren gegenüber, bitten wir aber auch um Verständnis, dass wir ein Tierschutzverein sind, der ausschließlich ehrenamtlich arbeitet, wo jedes aktive Vereinsmitglied seine Familie, seinen Beruf und seine allgemeinen Pflichten hat. Wir sind stets sehr bestrebt, jedem Degu und seinem Halter zu helfen, den jeweiligen Bedürfnissen gerecht zu werden, aber allen gerecht zu werden ist manches mal sehr schwierig.
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