Deguhilfe Süd e.V. - Forum

Hallo liebes Degu-Forum,

Wir mussten Mitte Mai einen unserer Degus leider einschläfern lassen. Somit waren Flöckchen und Jo bis Mitte Juni alleine. Wir haben gemerkt dass das Kuscheln und auch das Höhle bauen bei den Beiden nicht mehr so ganz funktioniert hat. Deshalb haben wir uns dazu entschieden einen weiteren Degu (Bob) aus einem Tierheim zu holen.
Seitdem habe ich hier vorher und währenddessen immer fleißig im Forum viele Beiträge mit den Tipps zur Vergesellschaftung gelesen. Nun möchte ich euch mal unsere aktuelle Situation zuhause schildern.

Wir haben langsam Stück für Stück gestartet, drei Wochen lang gab es erst einmal keinerlei Veränderungen auf beiden Seiten im Käfig. Sie haben immer wieder Laute miteinander von sich gegeben und am Trenngitter gesessen. Jo hatte immer wieder Momente wo er alles vor dem Trenngitter klitzeklein genagt hat und die Hanfmatte zerpflückt hat. Er wirkte immer wieder „erregt“. Für uns nicht klar einschätzbar welche Emotion da jetzt dahinter steckt.

Dann haben wir angefangen die Näpfen zu tauschen und auch immer mal wieder mit mehreren Tagen Abstand den Sand. Flöckchen sitzt immer wieder am Gitter und lässt Bob eher links liegen, schaut ihn an, zwitschert aber zb nicht. Er zeigt keine Erregungszustände. Die Futternäpfe stehen auf beiden Seiten des Trenngitters nebeneinander. Sie fressen alle an der selben Stelle.

Mittlerweile haben wir zwei Mal einen Seitentausch durchgeführt. Den ersten letzte Woche Sonntag und den zweiten (also wieder zurück) heute. Alle drei haben sofort die Laufteller nach dem Tausch in Beschlag genommen. Flöckchen war schon im Sandbad, Bob hat bereits gefressen.
Allgemein sind alle drei Degus sehr aktiv und bewegen sich immer viel von Etage zu Etage. Hoch und runter, den ganzen Tag
Flöckchen und Jo zeigen sich sehr quirlig. Jo zerrupft und zernagt die Dinge vor dem Trenngitter nicht mehr, jedoch trauen wir ihm noch nicht so ganz weshalb wir auf jeden Fall noch ein paar Mal die Seiten tauschen möchten. Er zupft auch immer wieder an dem Trenngitter und möchte es zernagen Es wird aber schon deutlich weniger.
Was können wir denn sonst noch machen damit die VG gelingen könnte?

Bob wirkt dauerhaft entspannt. Er macht sich durch Laute nur bemerkbar sobald es Futter und oder Snacks gibt, da fiept er richtig Ansonsten beobachtet er Flöckchen und Jo, lässt sie aber auch immer mehr links liegen. Schnuppert am Gitter aber nur noch selten.
So nach und nach kommt er auch mal auf unsere Hände, mehr ist ihm aber nicht geheuer. Jedoch lässt er sich wirklich von uns Streicheln / Kraulen. Dabei kann man sein Kinn kraulen und er hebt seine rechte oder linke Pfote an und legt den Kopf zur Seite. Das scheint er sehr zu genießen. War im Tierheim auch schon so.
Es gibt nicht viele Infos über Bob. Er ist ca 2-2,5 Jahre alt.
Flöckchen ist ca 3 und Jo ist ca 2,5 Jahre alt.
Aus der Flegelphase sind sie definitiv raus

Noch eine weitere Frage:
Flöckchen hatte während der VG einen Termin bei der Tierärztin und hat seine Zähne gemacht bekommen. Die sind jetzt wieder besser, er frisst regelmäßig und lässt es sich auch schmecken. Jedoch meinte die Tierärztin bei seinem Gewicht (204 gr am 21.6) das er zunehmen müsste. Wir sollten ihn zusätzlich füttern. Seitdem hat er immer wieder Haferflocken, Löwenzahnwurzeln, Ackerbohnen, Erbsenflocken zusätzlich bekommen. Normales Futter (getrocknete Blätter Mischungen vom Deguladen) gibt es jeden Tag ausreichend im Käfig. Die Zunahme will aber einfach nicht klappen. Sein aktuelles Gewicht, heute gewogen, liegt mittlerweile bei 194 gr. Was können wir tun um sein Gewicht weiter anzuheben?
Meine Vermutung ist, dass die Gewichtsreduktion tatsächlich von der VG kommt da der Käfig nur noch halb so groß ist und es einfach eine Veränderung für alle Beteiligten war, als Bob eingezogen ist.
Flöckchen und Jo verbringen nach wie vor viel Zeit und Aktivitäten zusammen. Sie kuscheln, sie laufen zusammen im Laufteller und sie streiten ums Essen. Sie suchen auch immer wieder die Aufmerksamkeit von uns.
Dazu muss man sagen, dass die zwei sehr zutraulich sind und immer wieder den Kontakt suchen und auf unsere Schultern hüpfen, über die Arme laufen. Wir lassen sie aktuell auch eher für sich auf Grund der VG, dass wir nicht so oft involviert sind. Aber beim Füttern lässt es sich nicht vermeiden, da sie sich hier nicht dran hindern lassen den Kontakt in Form von „auf uns klettern“ zu suchen. Müssen wir uns Sorgen machen? Was gibt es für Zunahme Möglichkeiten / Tipps? Vielleicht könntet ihr eure Erfahrungen da mit uns teilen

Wir möchten nicht noch einen unserer Jungs verlieren, sie liegen uns sehr am Herzen
Schönen Abend euch!
-Sophia

Hallo Sophia,

erst einmal eine kurze Frage vorab, bevor ich weiter schreibe: der Gewichtsverlust ist schon deutlich. Wurde denn beim Tierarzt eine Röntgenaufnahme des Gebisses vorgenommen? Oder wurden lediglich Spitzen entfernt?

Game hat geschrieben: ↑18. Jul 2024, 23:42 Wurde denn beim Tierarzt eine Röntgenaufnahme des Gebisses vorgenommen? Oder wurden lediglich Spitzen entfernt?

Hey Gabi,
Ja es wurden Röntgenaufnahmen gemacht und am Dienstag gehen wir nochmal zur Kontrolle mit ihm. Es wurde uns schon am Tag der Zahn-OP gesagt, dass es gut sein kann, dass er ein Zahnpatient wird. Weil sie wohl „relativ viel“ machen musste.

Gestern Abend ist uns aufgefallen, dass ihm mittlerweile auch ein Teil seiner Schwanzhaare an der Schwanzsspitze fehlen. Der ist nicht mehr so puschelig wie vorher…wir machen uns wirklich Sorgen

Ich hatte auch schon daran gedacht ihn mal auf Endoparasiten zu checken?

Grüße,
Sophia

Was können wir denn sonst noch machen damit die VG gelingen könnte?

Geduld haben und nicht vorschnell zusammensetzen.

Nüsse, Sonnenblumenkerne und Kürbiskerne sind energiereich uns werden gerne genommen.

Frischfutter (Wildkräuter, Gräser, Blüten, belaubte Zweige) wäre für die Abnutzung der Zähne sehr hilfreich. Bitte langsam anfüttern, wenn sie es noch nicht gewohnt sind.

Hey Mandarine,

Das mit dem „nicht vorschnell zusammensetzen und Geduld haben“ halte ich glaub deutlich besser aus als mein Freund Ich bremse ihn immer wieder aus.

Also Nüsse bekommen sie regelmäßig, auch Sonnenblumenkerne.
Frischfutter ist gar nicht ihr Ding. Das lassen sie links liegen. Das einzige was immer geht sind Kohlrabiblätter

Der Fellverlust am Schwanz macht uns halt nun auch noch Sorgen. Ich bin echt ratlos mit Flöckchen..

Grüße und danke für deine Antwort!

Zu Flöckchen:

Du kannst ihm auch einen kalorienreichen Brei anbieten https://deguhilfe-sued.de/info/infomate ... uetterung/. Das ist zwar keine Dauerlösung aber für die Gewichtszunahme wichtig.
Ich vermute fast, dass er schon wieder Zahnprobleme hat, wurde retrogrades Zahnwachstum beim Röntgen festgestellt? Ich hatte mal eine Deguline, die fast wöchentlich zum TA musste. Ständig bildeten sich neue Spitzen. Ich musste damals mit Brei zufüttern.

Zur Vergesellschaftung:
Was du schreibst klingt gut. Aber ich rate dir unbedingt dazu, alles mit Geduld anzugehen und noch deutlich öfter die Seiten zu tauschen - allerdings sollten die Intervalle der Seitentauschereien nicht zu kurz sein. Lass den Tieren Zeit. Alle ein bis zwei Wochen einen Seitentausch vornehmen reicht vollkommen.
Erst wenn sie auf einen Seitentausch mal völlig gleichgültig reagieren, kannst du über eine Zusammenführung nachdenken.

Der Gewichtsverlust kann tatsächlich von der VG kommen. Da sind schnell mal 20 Gramm weg.
Ist Flöckchen ein eher kleiner/mittlerer/großer Degu?
Sei mit den Erbsen- und Ackerbohnenflocken eher zurückhaltend. Haferflocken und alle Arten von Nüssen sind dagegen sehr gutes Päppelfutter

Vielleicht auch mal RodiCare Appetit geben.

Vielen Dank für eure lieben Nachrichten!
Das hat uns beruhigt und sehr geholfen.

Wir haben von Rodicare eine Brei Variante bestellt. Damit probieren wir jetzt mal das Gewicht ein bisschen hoch zu kriegen und dann wollen wir versuchen es wieder weg zu lassen.

Der Besuch bei unserer Tierärztin heute hat ergeben, dass Flöckchen nochmal eine Zahnbehandlung bekommen hat. Die Zähne wurden wieder gekürzt, das Röntgen war unauffällig. Ein Zahn wächst wohl komisch, da konnte sie nicht genau sagen ob die Wurzeln nicht eventuell tot ist. Wir sollen in 3,5 Wochen wieder kommen.
Ich habe da mal eine Frage an euch:
Wie macht ihr das bei Zahnpatienten? Unsere Tierärztin nimmt ca 300 Euro für eine Zahnbehandlung mit Sedierung. Wenn ich jetzt jeden Monat 300 Euro für Flöckchens Zahnbehandlung ausgeben muss dann bin ich wirklich unsicher ob ich mir das leisten kann.
Wird das wirklich so gehandhabt, dass man regelmäßig das Tier sediert und die Zähne abschleift oder gibt es andere Möglichkeiten?
Einmal im Monat eine Sedierung zu machen klingt für mich jetzt nicht so gesund für das Tier. Würde da gerne mal eure Erfahrungsberichte wissen

Liebe Grüße,
Sophia

Sophia hat geschrieben: ↑23. Jul 2024, 15:57 ...Unsere Tierärztin nimmt ca. 300 Euro für eine Zahnbehandlung mit Sedierung. .....

Puh, das ist ja heftig!
Ich liege bei 60-80 für Korrektur mit Gasnarkose eines Tieres!

Aber bei den 300 war ja sicher das Röntgen dabei - also mal nachfragen was die Einzelpositionen kosten (bzw sieht man das nicht auf der Rechnung? Bei mir ist Sedierung und Behandlung je eine Position) Und Röntgen muss ja nicht dauernd sein...

Gruß Nadine

Ich schließe mich meiner Vorschreiberin an.

Sophia hat geschrieben: ↑23. Jul 2024, 15:57 Wird das wirklich so gehandhabt, dass man regelmäßig das Tier sediert und die Zähne abschleift oder gibt es andere Möglichkeiten?

Ja, für Zähne schleifen muss man die Tiere sedieren und wenn die Zähne Spitzen entwickeln oder schief wachsen oder was auch immer, müssen sie korrigiert werden, weil das Tier sonst auf Dauer langsam verhungert. Im Vergleich zum langsamen Verhungern ist eine Sedierung harmlos dagegen. Andere Möglichkeiten gibt es nicht.
Aber es kann auch sein, dass es eine Phase ist. Ich hatte das schon hin und wieder, dass bei meinen Zahnpatienten die Intervalle der Zahnkorrekturen länger wurden. Das kann bei Degus durchaus sein, dass sie mal ein halbes Jahr alle drei bis vier Wochen oder sogar noch kürzer in Behandlung müssen und dann wird es wieder deutlich weniger mit den Korrekturen. Dann vielleicht mal alle 6 Monate. Das kann ziemlich variieren.