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Degu einschläfern wegen Zahnproblemen

Verfasst: 25. Jan 2018, 17:15
von Mataelro
Hallo,

Ich setze hier das von mir im alten Forum angefangene Thema fort
http://www.degus-online.de/phpbb/viewto ... c#p419896/

Inzwischen bin ich tatsächlich noch mal bei der Tierärztin gewesen. Sie musste Lizzy wieder narkotisieren und die Zähne kürzen. Ich soll wirklich erstmal aufpäppeln bis zum Ausgangsgewicht. Ich habe mir dann gleich mehr vom Päppelbrei mitgeben lassen... Ich soll auch jeden Tag ein kleines Stück Spaghetti geben zum Zähne abwetzen. Aber die frisst Lizzy gar nicht. Er frisst jetzt eigentlich relativ normal, nimmt nur nicht zu. Bei Hansemanns habe ich eine für mich neue Mischung entdeckt und ich habe das Gefühl, die kommt besser an. Ich gebe aber auch weniger Saaten, vielleicht wird dann wieder mehr anderes gefressen.

Jetzt kann ich nur hoffen, dass wir nicht in sechs Wochen wieder zur Zahnbehandlung müssen.

Die Tierärztin betont immer wieder, dass Degus sehr schwierige Patienten sind und eben extrem oft diese Zahnprobleme haben. Wenn mich jetzt jemand fragen würde, ob er sich Degus anschaffen soll, würde ich davon abraten. Ich finde, es ist weder für den Menschen noch für die Tiere schön, immer zum Tierarzt zu müssen.

Leider hat uns niemand so direkt gewarnt und obwohl wir schon viel gelesen hatten vorher, war uns die Problematik nicht so bewusst. Aber nun haben wir sie und die Tiere sind uns ans Herz gewachsen, also hoffen wir mal, dass es auch wieder ein bisschen besser wird mit den Zähnen und der zweite nicht auch mal Probleme bekommt...

Viele Grüße, mataelro

Re: Degu einschläfern wegen Zahnproblemen

Verfasst: 25. Jan 2018, 19:00
von snoopy0589
Hi,

tja, das mit den Zahnproblemen kann schon frustrierend sein. Aber lass dich davon nicht demoralisieren. Nicht jeder Degu bekommt Zahnprobleme und dass Lizzy ihren Päppelbrei frisst ist doch schonmal sehr gut.
Das mit der Spaghetti halte ich für augemachten Unsinn. Warum sollte eine Spaghetti die Zähne abnutzen? Wenn du mal eine rohe Spaghetti isst, wirst du merken, dass sie vor allem in den Backenzähnen kleben bleibt. Würde ich nicht anbieten. Es kann durchaus sein, dass ein Zahnpatient für den Rest seines Lebens gepäppelt werden muss. Wenn das ohne großen Stress geht, ist das aber auch nicht so schlimm. Hast du mal Erdnussmus ausprobiert? Lässt sich gut in den Brei mischen und bringt meist schnell Gewicht auf den Degu. Gut für vor oder nach einer OP. Wenn extreme Zahnprobleme vorliegen, würde ich dem Degu alles zu fressen geben, was er möchte. Nüsse, Kerne ect.
Es ist auch ganz normal, dass immer wieder OPs nötig werden. Wenn es ein grundlegendes Zahnproblem gibt, lässt es sich in der Regel nicht mit einer oder zwei Eingriffen beheben. Dass ihr in regelmäßigen Abständen die Zähne korriegieren lassen müsst, darauf solltest du dich einstellen. Die Abstände zwischen den Eingriffen lassen sich aber oft deutlich verlängern, wenn man das regelmäßig machen lässt.

Nicht unterkriegen lassen!
Viele Grüße
Christina

Re: Degu einschläfern wegen Zahnproblemen

Verfasst: 25. Jan 2018, 21:19
von SaScha
Hallo Mataelro,

Spaghetti für den Zahnabrieb halte ich auch für völlig ungeeignet Jedes Ästchen wird da besser taugen.. Zudem bestehen sie i.a. aus Hartweizengries - also gluten- und höchst stärkehaltigem Getreide. Da wird die Kleine nur noch kränker von.

Weit besser ist Ackerschachtelhalm (auch Scheuerkraut / Zinnkraut) – hast Du das bereits in Deiner Pflanzenmischung.... bzw frisst sie das?
Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen sorgt es auch in getrockneter Form für eine sehr hohen Zahnabrieb. Wenn man draufbeisst, knirscht es richtig – früher wurde damit Zinn geschrubbt :-) . Die Spaghetti kann im Vgl wirklich einpacken ;-) Nur trotz Zahnproblemen nicht in rauen Mengen füttern (enthält Thiaminase, das Thiamin=Vit. B1 abbaut, so dass es bei Extremfütterung zu Mangelzuständen kommen kann). Regelmäßig im guten Gemisch aber gar kein Problem.

Viele Halter von Zahnpatienten berichten, dass sie die Abstände zwischen den Behandlungen wirklich deutlich verlängern konnten durch

1.) möglichst tägliche Gabe von blättrigem FRISCHFUTTER/Wiese .

(Denn: Für den Zahnabrieb ist ja einmal die BeschäftigungsDAUER der Zähne mit dem Futter verantwortlich, damit sich die Backenzähne hierbei gegenseitig ordentlich abschleifen können. Und die ist beim Decken des Energiebedarfs durch langfaserige Pflanzen einfach weit höher als bei Saaten oder Nüssen (deshalb generell: viele unverarbeitete Pflanzen, weniger Sattmacher, keine aufquellenden Dinge wie Pellets oder Trockengemüse. Ihr müsst natürlich hier die Balance schaffen, dass sie zunimmt – keine Frage. Hier nur als allgemeiner Hinweis)
Und zum anderen beeinflusst der Gehalt an KIESELSÄURE(=Silikat/Silicium) den Zahnabrieb. Durch die Trocknung von Wiesenpflanzen und der damit einhergehenden Struktur-Veränderung, geht leider ein großer Teil der Kieselsäure verloren. Deshalb macht es eben einen Unterschied ob getrocknet oder frisch. Die Erde, die an Frischem von draußen noch dranklebt enthält übrigens auch biogene Silikate und wird hier ebenfalls zu einem kleinen Teil zusätzlich hilfreich sein.)

Und 2.) durch den täglichen Einsatz einer geeigneten UV B Lampe – 1-2 Stunden täglich im geeigneten Abstand.
Falls ihr noch keine habt aber Interese an dem Thema ? – dann hier: http://meerschweinchenwiese.de/haltung/ ... chweinchen) Diese hier im Abstand von ca 30 -40 cm vom Rücken der Tiere haben sehr viele – praktisch da ohne Vorschaltgerät nutzbar. https://www.amazon.de/Extreme-UVB-Compa ... 00+25+watt ) Vogellampen sind im allgemein zu schwach bzw es wird auf genauere Werteangaben verzichtet.

Falls ihr hier noch nicht alles ausgeschöpft habt, könnte ein Mehr von den beiden Sachen (Kieselsäurereiche Pflanzen/Frifu und UVB) Lizzys Zustand möglicherweise schon verbessern.

Ich drücke Euch die Daumen :-)
LG Sabine

Re: Degu einschläfern wegen Zahnproblemen

Verfasst: 6. Feb 2018, 11:45
von Mataelro
Hallo

Und vielen Dank für Eure Tipps! Das mit der Lampe war mir völlig neu, aber es klingt einleuchtend. Unser Käfig steht zwar direkt am Fensterm aber das Fenster ist eben immer zu. Kann man das denn 1:1 von den Meerschweinchen für Degus übernehmen? Wir werden mal schauen, ob und wie wir so eine Lampe anbringen können.

An Frischfitter von der Wiese komme ich momentan nicht. Es gibt ein paar Kräuter aus dem Garten oder von der Fensterbank, Golliwoog, Katzengras, Kohlrabiblätter und Karottengrün. Alles natürlich in nicht so großen Mengen... Hauptsächlich fütter ich die Blatt und lütenmischungen von Hansemanns. Ackerschachtelhalm ist nur in der einen von mir verwendeten Mischung, ich werd in der nächsten Bestellung mal drauf achten. Aber wenn das längere Stengel sind, werden die von den Degus sowieso nur zum Nestbauen verwendet... In der HFMeryls irgendwas Mischung ist auch was langes drin und das wird immer sofort ins Haus gezogen....

Mit Päppeln hat Lizzy jetzt 197g erreicht, aber ich bin schon bei der 2. Packung,es wird also nicht reichen, um annähernd ans Ausgangsgewicht zu kommen. Stressig finde ich immer, den einen zu päppeln und den anderen davon fern zu halten. Ich kann den unteren Teil vom Käfig absperren, aber da muss der andere erstmal hingelockt werden. Und dann will er wieder hoch und bringt sich halb um bei dem Versuch, das Brett wegzuschieben. Deswegen wäre ich schon froh, wenn das mal wegfallen würde. Zumal Lizzy auch scheinbar normal frisst. Mir ist nicht so ganz klar, warum er nur mit dem Päppelbrei zunimmt.

Aber jetzt machen wir erstmal so weiter und hoffen, dass wir tatsächlich nicht schon nach sechs Wochen wieder zum Tierarzt müssen!

Viele Grüße mataelro