Hallo Lieselotte (stimmt der Name so

? ),
wie erklärt der TA denn den Unterschied zwischen der Notwendigkeit täglich die Etagen – aber erst zu Behandlungsende die Buddeletage zu reinigen? Das macht für mich jetzt so auf Anhieb keinen Sinn (Schlauchsteh?).
Wir hatten bisher noch keine Probleme mit Würmern – was aber nicht heißt , dass wir keine haben.
Ich hoffe mal, es schreiben Dir noch „Wurmbehandlungserfahrene“ – aber weil bisher noch wenig kam (Marlens Antwort eben erst beim Reinkopieren gesehen) ..... vielleicht hilft Dir das Folgende auch schon ein wenig um ein paar Sachen einzuordnen und selber weiterzuforschen.
Lehrbücher bringen für Degus hier auf Anhieb nicht so viel Weisheit – hier geht man frohgemut davon aus, dass es das in der Degu-Heimtierhaltung nicht so gibt (
https://books.google.de/books?id=MmpbMU ... gu&f=false).
Also bleibt nur ein Blick auf andere Tiere bzw. die Menschen, die Ableitung von Problemen wie Giardien und die eigenen Gedanken oder die schlauer Köpfe vor einem.
(Hervorragend um einen Anfang zu finden bei vielen Themen, bei denen es beim Degu noch wenig gibt ist diese Seite:
http://www.kaninchenwiese.de/gesundheit ... /wuermer/ .
Und zum Thema natürliche Entwurmung – Prophylaxe durch Kräuter/Medipflanzenfütterung, was zT auf der Kaninchenseite inzwischen schon als konkrete Empfehlung aufgeführt ist hier:
http://forum.degupedia.de/viewtopic.php ... 3e5f56f7e .
Ich persönlich würde dort anfangen und ein weiter stöbern. Denn diese natürlichen Ansätze sind sehr interessant – scheinen auch erfolgreich zu sein. Und belasten, behutsam eingesetzt, die Tiere weit weniger als die Keule! )
Grundsätzlich zu: „Warum??“
Es wird ähnlich sein wie bei Giardien: Sehr gesunde Degus mit intaktem Immunsystem bekommen in der Regel keinen Wurmbefall - bzw: realistischer scheint mir -> die vorhandenen Würmer vermehren sich nicht wesentlich und machen so keine Probleme.
Du hast also sehr wahscheinlich gar nichts falsch gemacht in punkto Hygiene (Milben bekommt bei uns normalen Haltern auch keiner weil er ungenügend putzt, sondern reisen gerne in der Futtertüte – wenngleich üble Verhältnisse hier natürlich so etwas begünstigen. Aber ganz anderes Thema.
Dein Lieselchen ist angeschlagen – und dann haben sich die Würmer eben entsprechend vermehrt, die vermumtlich davor schon fröhlich mit-lebten. Das wäre jetzt mein Ansatz/Idee.
Die Tiere stecken sich meist beim Fressen von mit Wurmeiern verseuchten Futter (Wildpflanzen oder gekauftes Gemüse) oder bei der Körperpflege an. Ist ein Tier einmal infiziert, so infiziert es sich ständig neu durch Kotfressen.
Würmer ernähren sich im Verdauungssystem vom Nahrungsbrei, deshalb kann es bei betroffenen Tieren bei einem starken Befall zu Nährstoffmängeln und Abmagerung kommen.
Weitere Symptome sind Verdauungsproblemen und ein angeschlagenes Allgemeinbefinden. Und eben: viele zeigen keine Symptome. (Sidestep: ich weiß jetzt nicht WAS Dein Lieselchen hat – dieser durch Würmer verursachte Nährstoffmangel kann natürlich auch eine Ursache für weitere Erkrankungen und auch entmineralisierte Zähne sein. Oft ein Teufelskreis.
Aber dies alles ist meiner Meinung nach KEIN Grund in Wurm- oder Giardienhysterie auszubrechen. Denn es wird nie herauszufinden sein, was Henne und was Ei ist! Und jede Wurmbehandlung mit starken Mitteln schadet der Darmflora und dem Allgemeinbefinden und kann schon gleich wieder den Grundstein für das nächste Problem legen. Man sollte sich bei symptomlosen Tieren also gut überlegen, was man da einfach so mal testet. Es sei denn wie bei Dir: ein Tier hat duetliche Probleme in die Richtung.
Wegen der Nebenwirkungen der klassischen behandlungsmethoden würde ich mir - für jetzt oder später - auch die natürlichen Mittel – wie Kokosöl oder (verständige) Wurmfarnfütterung mal genauer anschauen. Unten oder in den Links findet sich mehr dazu.
Der Ansatzpunkt (für uns alle) um Wurmprobleme möglichst zu vemeiden, liegt meiner Meinung nach eben nicht im stöndigen Testen und Behandlen, sondern viel mehr in den „Basics“, die deshalb auch einen Mehraufwand wie zB „im-Winter-sammeln“ rechtfertigen:
Fütterung: Erhaltung eines guten Gesundheitszustands durch relativ dogmatische gesunde „pure/unverarbeitete“ Trocken-Pflanzenfütterung auf einer sehr breiten Basis (und etwas Saaten), nie Pellets, alles andere wie Trockengemüse wenn überhaupt nur als Leckerli (Stichwort: Darm- und Zahngesundheit).
Sowie parallel einem breiten Angebot an frischem Grün – ganzjährig. Im Idealfall mit etwas Hintergrundwissen zu den Wirkweisen der Pflanzen und aus Wiese und Wald, da hier den Tieren neben Flüssigkeit und Vitaminen eine ganz andere Vielfalt an Inhaltsstoffen (sekundäre Pflanzenstoffe – auch welche die in größeren Mengen als „kritisch“ gelten) angeboten wird. Achtsamkeit bei der Fütterung von Oxalsäurehaltigen Pflanzen gehörtauch dazu – gerade bei anfälligen Tiern.
UV: Ausreichndes Angebot von ungefiltertem Sonnenlicht bzw. einer ausreichend starken und regelmäßig ausgewechselten UVB-Lampe. So aufgestellt, dass auch noch UVB beim Tier ankommt. Wenn das gar nicht reicht, kann sollte man meiner Meinung nach (wie beim Menschen) über eine sorgfältig gehandhabte Vitamin D-Supplementierung nachdenken. (Infos: Website der Degus International Communtiy – Vitamin D).
Supplementieren wenn es nicht anders geht: Und habe ich ein chronisch krankes Tier – welches wiederholt massive Probleme hat und sich irgendwie in einem gewissen „Krankheitszirkel“ bewegt. Dann ist es - gerade bei der begrenzten Diagnose- und Behandlungsmöglichkeit beim Degu – meiner Meinung nach sehr angebracht, hier eine Ursache in einem Mangelzustand zu sehen. Und diesen durch eine (wegen Überdosierungen) sorgfältig gehandhabte und abgewogene kurrzzeitige Korviminkur zu beheben (oder einem vergleichbaren Präparat, das Vitamine (v.a. Vit. D aber nicht nur) UND Mineralstoffe UND Spurenelemente beeinhaltet. Bzw. bei Tieren bei denen „das Elend kein Ende nimmt“ wie bei den Degus mit entzündetem weichen Zahnfleisch, die wir kürzlich hier hatten, würde ich persönlich eine wöchentliche Dauergabe andenken und probieren. Das ist jetzt einfach meine persönliche Meinung und Empfehlung aufgrund von allem was ich bisher gelesen habe– das muss und darf jeder anders sehen und abwägen.
Natürlich sollten andere Möglichkeiten (Zahnzustand, Würmer/Giardien, Futter s.o., keine sonnenferne Haltung s.o.) zuerst abgeprüft und behoben sein. Aber die Zusammenhänge von …. gesunder Darm + Aufnahme der Mineralstoffe/Spurenelemente/Vitamine aus der Nahrung + die daraufhin folgenden Prozesse … sind so komplex, und so leicht durch eine akute oder chronische Beeinträchtigung in diesen Kreisläufen zu stören, dass es TROTZ bester Fütterung und Lampe etc zu Mangelzuständen kommen kann. Mit den entsprechenden Folgen, die dann oft staunend als eigenständige Erkrankungen wahrgenommen und behandelt werden.
Jetzt schreibe ich Dir hier einen solchen Grundsatzroman

– und es geht Dir doch nur um die Würmer. Aber der Hintergedanke ist eben: geschwächte Tiere -> mögliche Ursachen finden bzw. was kannst Du evtl noch zusätzlich tun oder vermehrt tun? (ich kenne Deine Haltung ja nicht – also bitte in keinem Punkt „vorverdächtigt“ fühlen!!!)
Alles Gute und liebe Grüße
Sabine
P.S.: im Folgenden leicht abgewandelt die Empfehlungen aus dem obigen link der Kaninchenwiese, die meiner Meinung nach sehr passend sind:
Ursachen für Wurmbefall
Folgende Faktoren begünstigen einen Wurmbefall:
• Grünfutter sammeln (da überall andere Wild- oder Heimtiere sind). Eventuell Frischfutter unter fließenden Wasser abwaschen, um Würmern vorzubeugen (mache ich auch nicht …. Aber nach einem Wurmproblem würde ich es erstmal tun bis alle wieder fit/robust sind..
• Eine ungesunde Ernährung
• Kein Frischfutter (insbesondere Grünfutter)
• Eine einseitige oder übervorsichtige Ernährung (Thema „sekundäre Pflanzenstoffe“ s.o. Es lohnt sich, sich über Pflanzen genauer zu informieren. Es gibt viele Pflanzen, die auf einigen Listen als „giftig“ für Degus angegeben werden. Die aber in geringen Mengen im guten Gemisch angeboten wichtig und heilsam für die Tiere sind. Es steht ihnen damit auch frei sie dann zu essen, wenn sie instinktiv spären, dass es ihnen jetzt gerade gut tut. Gute Informationsquellen hier: die facebookgruppe „Alenas Frischfutter für degus“ und unzählige Degupedia-Diskussionen die vielen Füterungsempfehlungen dieser Gruppe zugrunde liegen).
• Eine angegriffene Darmflora, z.B. durch Medikamente, Narkosen, eine zu frühe Trennung von der Mutter, Erbkrankheiten usw.
• Stress, z.B. durch Umzüge, unharmonische Gruppen, Vergesellschaftungen, wenig Platz
• Andere Erkrankungen, die die Tiere schwächen (wie zB Zahnprobleme…)
Behandlung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Wurmbefall tierärztlich zu behandeln. Dabei kommt es auch auf die Wurmart an.
….. hier bitte an der entsprechenden Stelle selber weiterlesen – die medis kann ich nicht aus dem Stehgreif abwandeln
http://www.kaninchenwiese.de/gesundheit ... m/wuermer/
Interessant hierbei besonders
(BITTE BEI INTERESSE KONKRET selber oder mit dem TA AUF DEN DEGU ABPRÜFEN – oder zumindest hier nochmal nachfragen. Dies ist jetzt ein reine Kaninchenwiese-Zitat!!!) :
neben der tierärztlichen Therapie gibt es die Möglichkeit, den Wurmbefall mit Kräuterauszügen zu behandeln, diese sind auch vorbeugend möglich. Einige Präparate mit Kräuterauszügen oder Kräutermischungen: AniForte Wurm-Formel, VermX, 7 Kräuter Wurmkur, Asvet Worm Stop und Wurm-O-Vet und Schwarzkümmelöl (in großen Mengen)
Recht gute Erfahrungen haben wir mit Kokosöl gemacht (kaltgepresst, z.B. aus dem Reformhaus oder Bioladen), es sollte ca. 3-5 Tage ein Tl je Tier verabreicht werden. Die enthaltene Laurinsäure tötet die Würmer ab, andere Bestandteile puschen das Immunsystem und bauen die Darmflora wieder auf.
Folgende Präparate unterstützen die Darmflora und bekämpfen somit indirekt die Würmer (und verhindern eine erneute Wurmplage): cdVet DarmAktiv, RodiCare akut, Rodicolan, Colosan und Herbi Colan. Diese Produkte verhindern außerdem einen erneuten Wurmbefall.
Diese Futterpflanzen beugen einem Wurmbefall vor und können einen Befall verringern oder sogar abtöten: Wurmfarn (nur bei Kaninchen die viele Pflanzen gewohnt sind, z.B. freilaufenden Kaninchen, in sehr kleinen Mengen), Thymian, Wermut, Beifuß, Rainfarn (auch in größeren Mengen täglich geeignet), Kresse aller Art, Berufkraut, Heidelbeeren, Knoblauch, Frühlingszwiebeln, Bärlauch, Schnittlauch, Lauch (Porree), Kürbiskerne und viele Wald-, Wiesen- und Küchenkräuter.
Prophylaktische Wurmkuren?
Die aufgeführten pflanzlichen Produkte eignen sich gut um einem Wurmbefall vorzubeugen oder einen leichten Befall zu behandeln. Panacur und ähnliche Medikamente sollten normalerweise nicht vorbeugend verabreicht werden sondern nur nach einer Kotprobe, die einen Wurmbefall bestätigt oder nachdem man Würmer im Kot gefunden hat. Warum? Wurmkuren wirken nicht vorbeugend, d.h. wenn man eine Wurmkur gibt, obwohl das Kaninchen gar keine Würmer hat, bringen sie natürlich gar nichts und in den Tagen nach der Wurmkur kann es Würmer bekommen, da die Wurmkur nicht prophylaktisch wirkt. Zudem können sich durch den häufigen Einsatz der Medikamente Resistenzen bilden, dies ist in der Vergangenheit oft passiert und hat zur Folge, dass die Medikamente immer intensiver (länger und in höherer Dosierung) eingesetzt werden müssen bzw. die vorhandenen Medikamente gar nicht mehr wirken.
In Dänemark, Schweden, Finnland, Italien und Holland ist der prophylaktische Einsatz von Entwurmungsmitteln verboten. Hier ist es vorgeschrieben, vor jeder chemischen Wurmkur den Nachweis zu erbringen, dass ein Wurmbefall tatsächlich vorliegt.