Deguhilfe Süd e.V. - Forum

Hallo
Bis vor 2 Tagen waren wir Körnergeber für zwei fast 3 Jahre alte Deguschwestern.
Leider ist eine von ihnen gestorben, dies ist aber ein anders Thema :'( . Da die andere sehr traurig wirkte habe ich schnellstmöglich zwei neue 4 Monate alte Degumädels dazu geholt. Natürlich habe ich mich vorher über die Vergesellschaftung informiert und unseren Käfig, welcher 3 Vollebenen von je 1,5m x 0,5m x0,4m , durch ein doppeltes Trenngitter in der Hälfte aufgeteilt. Nachdem ich die zwei neuen schon ziemlich Handzahmen Degus in ihren neuen Bereich setzte, dauerte es nicht lang und unser Degu würde aufmerksam auf sie. Unser Degu ist von einem Trauerkloß zu einem sehr aktiv mutiert, so wie wir sie bisher kannten. Für uns sah es so aus, da sie immer wieder zu ihnen gezwitschert und auf die anderen beiden geachtet hat, dass sie gerne zu ihnen möchte. Beim ersten Füttern ist unser Degu zu den neuen beiden durch etwad Unachtsamkeit rübergeschlüft , zum Glück haben wir das direkt bemerkt und konnten sie sofort in ihre Seite zurück bringen, allerdings hat sie keinerlei Reaktion den anderen gegenüber getätigt und ist nur schnuppern gegangen. Die 2 neuen haben sich generell ruhig verhalten und den Käfig erkundigt. Nach einer kurzen Zeit haben die 2 neuen sich am Trenngitter wo auch das Futter und das Laufrad steht den Abend über aufgehalten genauso wie unsere. Dabei wurde auch schon am Trenngitter gezwitschert und auch gegenseitig begutachtet.

Ich würde gerne von euch wissen wie ihr das Verhalten einschätzt und noch weitere Tipps habt, da ich den Eindruck habe, dass sich unsere ältere beim schlafen gehen sehr alleine fühlt. Ich habe hier auch schon von Vergesellschaftungen gelesen die deutlich schneller gingen als vom Merkblatt empfohlen.

Ich weiß das eine Vergesellschaftung eine individuelle Angelegenheit ist, würde jedoch gerne eure Meinung und Tipps dazu hören.

LG Tama

Hallo Tama,

das Verhalten klingt auf jeden Fall schon mal sehr positiv.
Ich könnte Dir jetzt raten, es einfach mal mit einem Zusammensetzen direkt zu probieren, was ich ganz persönlich nach Deiner Beschreibung - zumindest so, wie ich sie interpretiere - vermutlich tun würde. Aaaaber... jetzt kommt mein großes Aber...
Ich weiß nicht, ob Du das dann darauf folgende Verhalten richtig einordnen kannst. Ob Du weißt, worauf zu achten ist, um zu beurteilen, ob die Situation plötzlich kippt, ob Du sehen kannst, ob z.B. eine Kleine ängstlich ist und dann ggf. durch die Situation überfordert zubeißt. Das alles kann ich nicht beurteilen. Auch versuche ich mir nach bestem Wissen und Gewissen, das von den Haltern Beschriebene, genau vorzustellen und dann richtig zu deuten. Ob das dann immer so gut gelingt möchte ich anzweifeln.
Deshalb rate ich ungern zu einem direkten Zusammensetzen, sondern doch eher zur Sicherheitsvariante.
Diese heißt, mindestens ein, zwei Wochen abzuwarten, bis sich die Kleinen gut eingelebt haben und in der Zeit auch auf jeden Fall mindestens einmal die Käfigseiten zu tauschen, so dass beide Parteien alles kennen.
Wenn über diese Zeit hinweg weiterhin alles friedlich und so freundlich ist, dann kann man tatsächlich sehr früh ein Zusammensetzen versuchen. Manchmal klappt es wirklich sehr schnell.
Dazu kommt aber auch, dass die beiden Kleinen mit ihren 4 Monaten ggf. noch sehr unterwürfig sind und momentan noch gar keinen Ansatz von Dominanz haben. Das kann sich jedoch - wie du bestimmt auch gelesen hast - in einigen Monaten komplett ändern.

Tama hat geschrieben: ↑23. Mai 2018, 17:56 da ich den Eindruck habe, dass sich unsere ältere beim schlafen gehen sehr alleine fühlt.

Das Mädchen ist erst seit zwei Tagen alleine. Bzw. jetzt ja auch schon nicht mehr. In der Regel leben Degus, die sich durch den Verlust eines Partners zurückziehen, umgehend auf, sobald andere Degus in der Nähe wahrnehmbar sind. So hast du es ja auch erlebt. Mach dir um sie keine Sorgen.

Gruß Dagmar