Trennung bei Familie Degu - vorübergehendes, gemeinsames Sorgerecht?
Verfasst: 26. Jun 2018, 21:45
Immer wieder kommt es aufgrund einer falschen Geschlechtsbestimmung dazu, dass (neue) Deguhalter statt eines gleichgeschlechtlichen Paares oder einer entsprechenden Gruppe, Männchen (unkastriert) und Weibchen zusammensitzen haben. Dies führt fast immer zu Nachwuchs.
Daher sollte man bei der Neuaufnahme von Degus nochmals selber genau kontrollieren, um welches Geschlecht es sich dabei handelt. Dies sollte auch unbedingt geschehen, bevor man neue Tiere mit bereits vorhandenen Tieren vergesellschaften möchte. Auch die eigenen Tiere sollte man noch einmal genauer begutachten. Die eine oder andere "kleine" Überraschung lässt sich dadurch verhindern.
Bei Unsicherheiten können auch gerne scharfe Aufnahmen der Geschlechtsteile hier eingestellt werden, damit sie bestimmt werden können.
Stellt sich bei dieser Überprüfung allerdings heraus, dass man eine fortpflanzungsfähige, gemischtgeschlechtliche Gruppe aufgenommen hat, sollte man die Tiere umgehend nach Geschlechtern aufteilen und abtrennen. Dies sollte übrigens auch geschehen, wenn die Degus bereits im vorherigen Zuhause zusammengesessen haben und es evtl. sogar bereits klar erkennbar sein sollte, dass es zu Nachwuchs kommt.
Der Grund dafür ist, dass Deguweibchen meist in der Nacht werfen und dass das Männchen umgehend nachdecken kann, so dass der nächste Wurf mitunter vorprogrammiert ist. Außerdem ist eine Trächtigkeit i.d.R. erst in sehr fortgeschrittenem Verlauf erkennbar, so dass es dann nur noch kurze Zeit bis zur Geburt ist. Bei kleinen Würfen kann dieser sogar gänzlich unerkannt bleiben und erst dann auffallen, wenn die Kleinen sich durch Laute bemerkbar bzw. die ersten Ausflüge durch das Gehege machen.
Nun ist es aber oftmals so, dass man käfigtechnisch überhaupt nicht darauf eingestellt ist, statt einer geplanten Gruppe auf einmal gleich zwei Einzeltiere oder Kleingruppen unterzubringen.
Daher sollten die Rahmenbedingungen für eine artgerechte Haltung, so sie noch nicht vorhanden sind, schnellstmöglich geschaffen werden. In dem Infoblatt Deguheim sind die wichtigsten Dinge wie bspw. die Grundmaße und Ausstattung des Käfigs mit Volletagen (also Ebenen über die gesamte Grundfläche des Käfigs, die zusätzlich zu der Bodenebene vorhanden sein müssen und lediglich mit jeweils wechselseitig angebrachten Durchstiegen zur nächsten Ebene versehen werden), sowie im Infoblatt Vergesellschaftung die Vorgehensweise zur Aufteilung des Käfigs mittels eines Trenngitters auf einer der mittleren Ebene nachzulesen.
Wenn man bspw. nur zwei Degus hat, die nun jeweils alleine sitzen müssen, besteht über das eingebaute Trenngitter weiterhin Sicht-, Hör- und vor allen Dingen auch Riechkontakt. So vereinsamt der Vater nicht, sondern kann weiterhin Kontakt erst zu seiner ehemaligen Partnerin und später auch zu seinem Nachwuchs halten.
Im Fall einer Paartrennung aufgrund falscher Geschlechtsbestimmung wäre, im Gegensatz zu der absoluten Notwendigkeit eines doppelten Trenngitters im Rahmen von (Re-)Vergesellschaftungen, ggf. auch der Einsatz eines einfachen Gitters zu erwägen.
In diesem Fall kennen sich die Alttiere ja und sind nicht getrennt worden, weil es Streitigkeiten oder Auseinandersetzungen untereinander gab, sondern weil durch diesen Schritt eine weitere Vermehrung unterbunden werden soll.
Unter Umständen wäre zudem denkbar, dass die Eltern zwar getrennt voneinander sitzen, den Kleinen aber die Möglichkeit geschaffen wird, durch ein kleines Loch im (einfachen) Trenngitter zwischen beiden Elternteilen hin und her zu pendeln. Natürlich darf dabei der Durchlass nur so groß sein, dass nur die kleinen Erdnussnilpferde und keinesfalls die Großen dadurch passen. (Anm.: Erdnussnilpferd: liebevoller Ausdruck für die Kleinen aufgrund ihrer Körperform).
Unbedingt zu beachten wäre bei einer solchen Vorgehensweise aber, dass der Vater keinen Kontakt mehr mit seinen Töchtern hat, wenn diese 6 Wochen alt sind, da sie zu diesem Zeitpunkt in die Geschlechtsreife treten und schlimmstenfalls frühgedeckt werden könnten.
Diese Methode der partiellen Trennung wurde von einigen Deguhaltern in der Vergangenheit schon erfolgreich praktiziert.
Bzgl. der Größe des Durchgangs muss man dann tatsächlich etwas herumprobieren, denn zum einen sollte eine Verletzungsgefahr bspw. an den spitzen Drahtenden unbedingt ausgeschlossen und zum anderen das Ganze auch so gestaltet sein, dass die Kleinen ohne Probleme durchpassen, die Großen aber erst gar nicht den Versuch starten, es ebenfalls auszuprobieren und dabei ggf. steckenbleiben. Wahrscheinlich sind der Kreativität des jeweiligen Halters diesbezüglich keine Grenzen gesetzt und es gibt mit Sicherheit noch andere Lösungsansätze.
Auf jeden Fall muss der Durchmesser deutlich kleiner sein, als der einer Zewa- oder einer Toilettenpapierrolle sein, die jeweils bei um die 4 cm liegen. Aber diese Rollen, die übrigens wegen der Gefahr des Steckenbleibens von ausgewachsenen Degus immer nur der Länge nach komplett aufgeschnitten zur Verfügung gestellt werden sollten, könnte man bestimmt als Maßstab nehmen.
Etliche wissenschaftliche bzw. Forschungsreihen haben ergeben, dass Degumännchen sehr liebevolle und vorbildliche Väter sein und deren Einfluss nicht unerheblichen Einfluss auf die Entwicklung der kleinen Wusel haben können. Da aber der Verbleib eines unkastrierten Männchens in der Familiengruppe unweigerlich zu weiterem Nachwuchs führt, ist eine entsprechende Haltungsform in der Gefangenschaft leider nicht praktikabel!
In der Regel ist davon auszugehen, dass in den Würfen beide Geschlechter vertreten sind. Daher kann man dann später auch zwei gleichgeschlechtliche Gruppen – die Mutter mit ihren Töchtern zusammenlassen, sowie den Vater bei seinen Söhnen lassen oder wenn bis dato kein direkter Kontakt bestand, die Tiere miteinander vergesellschaften – bilden. So können dem Vater eine Kastration und damit die Risiken, die immer mit einer Bauch-OP und deren Heilprozess verbunden sind, sowie natürlich auch unnötige Schmerzen erspart werden.
Sollte es aus platztechnischen Gründen die Haltung von zwei separaten Gruppen nicht möglich sein, wird man wahrscheinlich um die Abgabe einer der Gruppe nicht umhinkommen.
Daher sollte man bei der Neuaufnahme von Degus nochmals selber genau kontrollieren, um welches Geschlecht es sich dabei handelt. Dies sollte auch unbedingt geschehen, bevor man neue Tiere mit bereits vorhandenen Tieren vergesellschaften möchte. Auch die eigenen Tiere sollte man noch einmal genauer begutachten. Die eine oder andere "kleine" Überraschung lässt sich dadurch verhindern.
Bei Unsicherheiten können auch gerne scharfe Aufnahmen der Geschlechtsteile hier eingestellt werden, damit sie bestimmt werden können.
Stellt sich bei dieser Überprüfung allerdings heraus, dass man eine fortpflanzungsfähige, gemischtgeschlechtliche Gruppe aufgenommen hat, sollte man die Tiere umgehend nach Geschlechtern aufteilen und abtrennen. Dies sollte übrigens auch geschehen, wenn die Degus bereits im vorherigen Zuhause zusammengesessen haben und es evtl. sogar bereits klar erkennbar sein sollte, dass es zu Nachwuchs kommt.
Der Grund dafür ist, dass Deguweibchen meist in der Nacht werfen und dass das Männchen umgehend nachdecken kann, so dass der nächste Wurf mitunter vorprogrammiert ist. Außerdem ist eine Trächtigkeit i.d.R. erst in sehr fortgeschrittenem Verlauf erkennbar, so dass es dann nur noch kurze Zeit bis zur Geburt ist. Bei kleinen Würfen kann dieser sogar gänzlich unerkannt bleiben und erst dann auffallen, wenn die Kleinen sich durch Laute bemerkbar bzw. die ersten Ausflüge durch das Gehege machen.
Nun ist es aber oftmals so, dass man käfigtechnisch überhaupt nicht darauf eingestellt ist, statt einer geplanten Gruppe auf einmal gleich zwei Einzeltiere oder Kleingruppen unterzubringen.
Daher sollten die Rahmenbedingungen für eine artgerechte Haltung, so sie noch nicht vorhanden sind, schnellstmöglich geschaffen werden. In dem Infoblatt Deguheim sind die wichtigsten Dinge wie bspw. die Grundmaße und Ausstattung des Käfigs mit Volletagen (also Ebenen über die gesamte Grundfläche des Käfigs, die zusätzlich zu der Bodenebene vorhanden sein müssen und lediglich mit jeweils wechselseitig angebrachten Durchstiegen zur nächsten Ebene versehen werden), sowie im Infoblatt Vergesellschaftung die Vorgehensweise zur Aufteilung des Käfigs mittels eines Trenngitters auf einer der mittleren Ebene nachzulesen.
Wenn man bspw. nur zwei Degus hat, die nun jeweils alleine sitzen müssen, besteht über das eingebaute Trenngitter weiterhin Sicht-, Hör- und vor allen Dingen auch Riechkontakt. So vereinsamt der Vater nicht, sondern kann weiterhin Kontakt erst zu seiner ehemaligen Partnerin und später auch zu seinem Nachwuchs halten.
Im Fall einer Paartrennung aufgrund falscher Geschlechtsbestimmung wäre, im Gegensatz zu der absoluten Notwendigkeit eines doppelten Trenngitters im Rahmen von (Re-)Vergesellschaftungen, ggf. auch der Einsatz eines einfachen Gitters zu erwägen.
In diesem Fall kennen sich die Alttiere ja und sind nicht getrennt worden, weil es Streitigkeiten oder Auseinandersetzungen untereinander gab, sondern weil durch diesen Schritt eine weitere Vermehrung unterbunden werden soll.
Unter Umständen wäre zudem denkbar, dass die Eltern zwar getrennt voneinander sitzen, den Kleinen aber die Möglichkeit geschaffen wird, durch ein kleines Loch im (einfachen) Trenngitter zwischen beiden Elternteilen hin und her zu pendeln. Natürlich darf dabei der Durchlass nur so groß sein, dass nur die kleinen Erdnussnilpferde und keinesfalls die Großen dadurch passen. (Anm.: Erdnussnilpferd: liebevoller Ausdruck für die Kleinen aufgrund ihrer Körperform).
Unbedingt zu beachten wäre bei einer solchen Vorgehensweise aber, dass der Vater keinen Kontakt mehr mit seinen Töchtern hat, wenn diese 6 Wochen alt sind, da sie zu diesem Zeitpunkt in die Geschlechtsreife treten und schlimmstenfalls frühgedeckt werden könnten.
Diese Methode der partiellen Trennung wurde von einigen Deguhaltern in der Vergangenheit schon erfolgreich praktiziert.
Bzgl. der Größe des Durchgangs muss man dann tatsächlich etwas herumprobieren, denn zum einen sollte eine Verletzungsgefahr bspw. an den spitzen Drahtenden unbedingt ausgeschlossen und zum anderen das Ganze auch so gestaltet sein, dass die Kleinen ohne Probleme durchpassen, die Großen aber erst gar nicht den Versuch starten, es ebenfalls auszuprobieren und dabei ggf. steckenbleiben. Wahrscheinlich sind der Kreativität des jeweiligen Halters diesbezüglich keine Grenzen gesetzt und es gibt mit Sicherheit noch andere Lösungsansätze.
Auf jeden Fall muss der Durchmesser deutlich kleiner sein, als der einer Zewa- oder einer Toilettenpapierrolle sein, die jeweils bei um die 4 cm liegen. Aber diese Rollen, die übrigens wegen der Gefahr des Steckenbleibens von ausgewachsenen Degus immer nur der Länge nach komplett aufgeschnitten zur Verfügung gestellt werden sollten, könnte man bestimmt als Maßstab nehmen.
Etliche wissenschaftliche bzw. Forschungsreihen haben ergeben, dass Degumännchen sehr liebevolle und vorbildliche Väter sein und deren Einfluss nicht unerheblichen Einfluss auf die Entwicklung der kleinen Wusel haben können. Da aber der Verbleib eines unkastrierten Männchens in der Familiengruppe unweigerlich zu weiterem Nachwuchs führt, ist eine entsprechende Haltungsform in der Gefangenschaft leider nicht praktikabel!
In der Regel ist davon auszugehen, dass in den Würfen beide Geschlechter vertreten sind. Daher kann man dann später auch zwei gleichgeschlechtliche Gruppen – die Mutter mit ihren Töchtern zusammenlassen, sowie den Vater bei seinen Söhnen lassen oder wenn bis dato kein direkter Kontakt bestand, die Tiere miteinander vergesellschaften – bilden. So können dem Vater eine Kastration und damit die Risiken, die immer mit einer Bauch-OP und deren Heilprozess verbunden sind, sowie natürlich auch unnötige Schmerzen erspart werden.
Sollte es aus platztechnischen Gründen die Haltung von zwei separaten Gruppen nicht möglich sein, wird man wahrscheinlich um die Abgabe einer der Gruppe nicht umhinkommen.