Die "leidige" Lauftellerdiskussion

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DaLo
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Die "leidige" Lauftellerdiskussion

Hallo,

ich würde hier gerne mal über das Für und Wider von Lauftellern diskutieren und ob wir (wie eine gewisse Anzahl von Deguhaltern) auch zu dem Schluss kommen könnten, dass von Lauftellern abgeraten werden sollte.

Das Hauptargument gegen Laufteller ist, dass die Degus eine unnatürliche (verdrehte) Körperhaltung einnehmen und es deshalb auf Dauer zu Problemen des Bewegungsapparates kommen kann.
Und dann gibt es noch das Argument des leichteren Abfliegens der Tiere.

M.E. greift das Argument mit der Körperhaltung nicht, wenn ein Laufteller groß genug ist (Durchmesser > 40 cm) und wenn er nicht excessiv genutzt wird. Dann jedoch sollte man sich auch überlegen, warum ein Tier so extrem viel läuft, denn auch ein Rad wäre da m.E. nicht mehr uneingeschränkt zu empfehlen.
Was mir nicht eingeht, ist das fast schon hysterische Argumentieren mit der leicht gekrümmten Körperhaltung, die m.E. bei einem großen Durchmesser gar nicht mehr so vorhanden ist. Außerdem laufen die Tiere nach meiner Erfahrung mal in die eine, mal in die andere Richtung.
Ich habe da uns Menschen vor Augen. Wer von Euch fährt Rennrad oder Mountainbike (für Handgelenke und unteren Rücken furchtbar)? Wer schwimmt Brust (wenn man keine wirklich gute Technik hat, für Halswirbelsäule und Knie Autschn)? Wer spielt Fußball (grundsätzlich mörderisch, da man sich alles kaputt macht)? Wer joggt regelmäßig auf Asphalt (uahhh)? Wer hockt den ganzen Tag auf dem Stuhl oder auf der Couch und bewegt sich fast gar nicht, sondern glotzt in den PC oder noch schlimmer auf´s Tablet/Smartphone? usw. usf. Tennisarm, Golfarm... alles mehr oder weniger katastrophal für den Körper, aber die Beispiele (mal abgesehen vom Stuhl-/Couchhocken) fallen unter Sport und damit unter "gesund".
Bei uns scheint das in Ordnung, aber Degus dürfen sich keinesfalls eine gewisse Zeit am Tag in einer "unnatürlichen" Haltung befinden. Wie viel ist bei uns eigentlich noch natürlich?

Und dann die Sache mit den Abflügen. Dem kann ich nicht widersprechen. Ich habe schon den einen oder anderen Degu vom Laufteller fliegen sehen. Von daher muss man bei Lauftellern genauso wie bei Laufrädern schon auch etwas darauf achten, wo und wie sie stehen. Wie einige hier wissen, hatte ich kürzlich einen Todesfall durch einen Abflug aus einem Laufrad! Diese sind also auch nicht 100% sicher.

Ich bin gerne bereit, in den Chor der Lauftellergegner einzustimmen, wenn die Argumente passen. Gerne würde ich aber auch mal gezielt Argumente sammeln, warum Laufteller vielleicht doch nicht böse sind und angeboten werden können.
Totschlagargument der Gegner kann natürlich sein, wozu einen Teller anbieten, wenn es doch Räder gibt, die vermeintlich weniger Nachteile haben. Dem ist vielleicht kaum zu widersprechen. Die Begründung, dass der eine oder andere Degu einfach Spaß mit einem Teller zu haben scheint, ist vermutlich etwas dünn.

Liebe Grüße
Dagmar
snoopy0589
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Re: Die "leidige" Lauftellerdiskussion

DaLo hat geschrieben:Wer hockt den ganzen Tag auf dem Stuhl oder auf der Couch und bewegt sich fast gar nicht, sondern glotzt in den PC
Ja, hier ich! *winkend*
Und noch viel schlimmer: Im Moment verbringe ich beim Käfigbau viel Zeit damit, vornübergebeugt über irgendwelchen Spanplatten zu hängen, um anzuzeichnen, zu sägen und zu bohren. Wenn ich morgens aus dem Bett steige, brauche ich erstmal eine Diclofenac, bevor ich mich wieder bewegen kann. :(

Jetzt mal ernsthaft: Ich gebe dir recht, das ist ein leidiges Thema. Etwa wie das Thema Wassernapf vs Wasserflasche.
Ich hatte auch schon Laufteller in Gebrauch und vielleicht hab ich einen Knick in der Optik, aber meine Tiere sind nie gekrümmt oder gar verdreht darauf gelaufen. Warum sollten sie auch? Was richtig ist, ist dass sie immer eine ungleiche Belastung haben, wenn sie laufen. Entwerder sie laufen "bergauf" oder "bergab", wodurch entweder Vorder- oder Hinterpfoten mehr belastet werden oder sie laufen seitlich "am Hang", wodurch eine Seite stärker belastet wird.
Bei einem Laufteller, wie ihn z.B. Nessa hat, mit einem gekrümmten Rand, ist das aber schon deutlich entschärft.
Wie dramatisch eine solche Fehlbelastung ist, kann man aber ohnehin nur spekulieren. Oder hat jemals jemand einen Degu mit Gelenk- oder anderen Problemen gehabt, die sich eindeutig auf den Laufteller haben zurückführen lassen? Ich hatte schon Degus mit Arthrose uns Spondylose aber völlig unabhängig davon, ob sie Laufteller oder - räder hatten oder wie intensiv die genutzt wurden.

Ich persönlich halte Laufräder sogar für gefährlicher als Laufteller, wenn es um Abflug geht. Ich habe schon oft beobachtet, dass 3 oder 4 Degus sehr gesittet zusammen auf einem Laufteller rannten, im Laufrad führt das bei mir oft zu Unfällen.
Fliegt ein Degu vom Laufteller, dann ist er runter. Er fliegt, landet und das wars. Wenn man den Laufteller so aufstellt, dass keine gefährlichen Kanten in der Nähe sind und ordentlich einstreut, dann sollte da nichts weiter passieren. Zumindest wenn man keine extremen Größenunterschiede bei den Degus hat. Wenn ein Degu im Laufrad aus dem Takt kommt, dann passiert es oft (ich beobachte das bei einer meiner Gruppen gerade häufiger), dass der Degu immer wieder nach oben gerissen wird und nach unten auf die Lauffläche des Rades/die anderen Degus im Rad klatscht. Da viele von uns die schweren Räder von der Laufradschmiede haben, die sich aufgrund der guten Kugellager noch lange nachdrehen, kann es auch schnell zum geschilderten Phänomen kommen, wenn ein Degu alleine läuft.

Ich hatte auch mal eine Situation, die schnell tödlich hätte enden können, bei der ein Degu von außen eine Runde am Rad mitgedreht hat. Seither bevorzuge ich klar geschlossene Laufflächen. Es ist zum Glück auch weiter nichts passiert aber da zwischen Rad und Käfigdach nur 3 cm Platz waren, war ich in der ersten Schrecksekunde sicher, dass der Degu Matsch ist.

Würden wir uns nur halb so viele Gedanken um unsere eigene Körperhaltung machen, wie über die unserer Tiere, dann hätten wir vermutlich alle keine Rückenprobleme. Auch ich will für meine Tiere nur das Beste. Aber man kann es auch übertreiben. Und jetzt stelle man sich mal vor, man verbannt den bösen Laufteller aus dem Käfig, damit die Degus keinen Haltungsschaden kriegen und dann knabbert so ein Pelztrottel (was? nein, Janosch, keine Sorge, ich nenn hier keine Namen...) den halben Tag auf anatomisch undenkbare Weise in halber Seitenlage von schräg unten an einer Hausecke. Und dann? Muss dann auch die ganze Einrichtung raus? Oder wenn ein Degu Gitter nagt und dabei nicht die Querstreben sondern die vertikalen bevorzugt. Ist auch keine Körperhaltung, die gesund aussieht. Aber was will man da machen? Wäre vermutlich besser, er würde stattdessen Laufteller laufen. :roll:
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DaLo
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Re: Die "leidige" Lauftellerdiskussion

snoopy0589 hat geschrieben: 29. Jun 2018, 17:25 ...und dann knabbert so ein Pelztrottel (was? nein, Janosch, keine Sorge, ich nenn hier keine Namen...) den halben Tag auf anatomisch undenkbare Weise in halber Seitenlage von schräg unten an einer Hausecke. Und dann?
*bruell*
Dann hat er Nackenverspannungen und muss zur Physio....
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Maravilla
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Re: Die "leidige" Lauftellerdiskussion

DaLo hat geschrieben: 29. Jun 2018, 16:50 fallen unter Sport und damit unter "gesund".
Bei uns scheint das in Ordnung, aber Degus dürfen sich keinesfalls eine gewisse Zeit am Tag in einer "unnatürlichen" Haltung befinden. Wie viel ist bei uns eigentlich noch natürlich?
Es ist ja nicht nur das "Sport ist gesund"-Thema. Wie viele von uns sitzen tagtäglich (so ziemlich zumindest) mehr oder weniger lange im Auto, um lange Arbeitswege zurückzulegen? Und wie viele Frauen zwängen ihre Füße in - mitunter auch noch arg enge - hohe Absatzschuhe? Oft haben wir die Wahl, entscheiden uns aber trotzdem fürs Ungesunde.

Im Moment haben nur 2 von 4 Gruppen bei uns einen Laufteller. In der einen Gruppe nutzen ihn beide Tiere, in der anderen nur einer. Es gibt immer das Laufrad als Alternative. Niemand wird gezwungen. Und wenn sie laufen, dann sind das max. 30-60 Sekunden am Stück, dann wird was anderes gemacht. Hier ist von ungezählt vielen Tieren, die über lange Jahre einen Laufteller hatten, jedenfalls noch keiner mit gekrümmten Rücken durch die Gegend gelaufen. Und das müsste ja, wenn ich die Argumente richtig interpretiere, früher oder später passieren.
snoopy0589 hat geschrieben: 29. Jun 2018, 17:25 Würden wir uns nur halb so viele Gedanken um unsere eigene Körperhaltung machen, wie über die unserer Tiere, dann hätten wir vermutlich alle keine Rückenprobleme.
Tja, das trifft in genau dem selben Maße aufs Thema Ernährung und Vitamin- und Mineralstoffzuführung zu. Mit der Tüte Chips (hypersalzig und fettig) und Cola (supersüß) stundenlang in gekrümmter Position (Körperhaltung) vorm Computer (Augenflimmern, Reizüberflutung) im abgedunkelten Zimmer (Licht- und UV-Mangel) sitzen. Aber wehe die Degus haben keine UV-Lampe und bekommen einen Sonnenblumenkern zu viel. *aaahhh*

viele Grüße
Marlén
"Wie war dein Wochenende?"
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Re: Die "leidige" Lauftellerdiskussion

Der Rückenschule in der Reha zufolge müsste ich auf jeden Fall Rückenprobleme haben, weil ich beim Tragen immer alles falsch mache. Bis ich mir in der Reha stundenlang auf ungeeigneten Stühlen sitzend Vorträge anhören musste (z.B. zur Rueckengesundheit), hatte ich jedoch praktisch keine Rückenbeschwerden. Soviel zur Theorie und der individuellen Konstitution...

Meine Mädels sind nun über 6 Jahre alt und hatten den größten Teil ihres Lebens sowohl Laufteller als auch Laufrad zur Auswahl. Abflüge (ziemlich harmlos) vom Laufteller gab es nur ganz am Anfang, nachdem wir auf ein leichtgaengigeres Modell gewechselt hatten. Beide Mädels bevorzugen die Laufteller für ihren Sport (einer mit gebogenem Rand, einer ohne). Gelaufen wird mal in die eine, mal in die andere Richtung. Eine seitliche Krümmung kann man dabei nicht erkennen.
Pünktchen hat Arthrosen an der Wirbelsäule, die ihr zwischendurch auch schon einige Probleme bereitet haben, Madita scheint hier wesentlich weniger Probleme zu haben, auch wenn sie im Gegensatz zu Pünktchen noch nicht geroengt wurde. Derzeit scheint Pünktchen recht schmerzfrei zu sein, obwohl sie die Laufteller sehr intensiv nutzt.
Der Neuzugang Mio hat wohl in seinem ganzen Leben keinen Laufteller gesehen, hat aber mit seinen 4,5 Jahren anscheinend ganz erhebliche Arthroseprobleme. Ursache ist hier vermutlich das winzige Laufrad oder auch das ständige Laufen auf Gitterboden beim Vorbesitzer.
Bei den Degus habe ich noch keine Abflüge aus dem Laufrad erlebt, aber bei den Rennmäusen, was auch ganz schön gefährlich aussah, zum Glück jedoch gut ausging.

Generell ist es wohl eine gute Idee ein unerfahrenes Tier erstmal alleine Bekanntschaft mit dem Teller oder Rad machen zu lassen, damit nicht sofort eine der gut trainierten und erfahrenen Sportskanonen bei dem Anfänger zusteigt und für gefährliche Beschleunigung sorgt.
Viele Grüße,
Wiebke *winkend*
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Re: Die "leidige" Lauftellerdiskussion

Wir bieten beides an, Laufteller und Laufrad. Allerdings richten wir uns dabei nicht an die "Mindest"maße, sondern liegen deutlich darüber.
Wenn ich mir so manche Lauftellerkonstruktion anschaue, flach und max. 30cm Durchmesser mit am besten noch glatter Oberfläche, kann ich so manchen Lauftellergegner verstehen. Da müssen sie schon wie ein Hanghuhn laufen. Aber Laufteller ist eben nicht gleich Laufteller.
Wir bieten 2 Modelle Marke Eigenbau an. Die einen sind Bambusteller mit ca.45cm Durchmesser und die Anderen sind Aluteller mit ca. 44cm Durchmesser. Beide kommen aus dem großen Möbelhaus mit dem I am Anfang. Aber, wie der Name schon sagt, sind es Teller, oder eher schon leicht gewölbte Schalen. Diese montiere ich dann leicht schräg auf einem Gestell sodass die Lauffläche (also der Außenrand) nahezu parallel zum Käfigboden verläuft. Somit laufen die Tiere eventuell immer leicht bergauf, aber vom Bewegungsablauf wirkt es immer so, als wenn sie durch die Pampa rasen würden. Eine rechts-links-Verkrümmung oder ein Hohlkreuz ist auch nicht feststellbar. Und... sie laufen nicht permanent und stereotyp tagaus, tagein. Eine Lieblingsrichtung ist feststellbar, wird aber auch nicht konsequent eingehalten.
Sie laufen darauf alleine, zu zweit oder auch zu dritt. Wenn einer nicht mehr will, wird gekonnt abgesprungen oder durch einen geschickten Richtungswechsel der Teller stark gebremst.
Die Aufstellung des Tellers sollte auch immer so erfolgen, dass sie bei einem der äußerst seltenen Abflüge nicht gleich durch den Durchgang auf die nächste Ebene plumpsen oder sich an harten Kanten stoßen können.
Außerdem ist der Teller, gerade bei der älteren Generation Degus ein beliebter Spazierweg und Chill- und Schaukelstuhl auf dem man auch, nicht nur alleine, gemütlich dösen kann.
Wir nehmen immer wieder mal ältere und übriggebliebene Tiere auf, die laut Vorbesitzer nie einen Laufteller gesehen haben und sie haben, bis auf eine Ausnahme, alle sehr schnell das Prinzip des runden Laufbandes erkannt und lieben gelernt.
Verletzungen aufgrund von Abflügen vom Laufteller gab es bei uns noch keine.
Ach so, ja, sie benutzen trotzdem auch sehr gerne die angebotenen Laufräder. Aber selbst bei über 40cm Durchmesser habe ich da den Eindruck, dass sich die Wirbelsäule nach oben durchbiegt.
Von der Laufergonomie finde ich einen großen Laufteller besser als ein großes Laufrad. Von den Mindestmaßen brauchen wir da garnicht reden. Die sind in meinen Augen eh zu knapp angesetzt.
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Re: Die "leidige" Lauftellerdiskussion

Hallo,

Ich biete Laufteller und Laufrad an. Unser Laufteller ist ein schräg gestellter Käseteller (39 cm) von einem schwedischen Möbelhaus. Die Oberfläche ist glatt und ohne Wölbung, einer von der Sorte, den Uwe gar nicht gut findet. Man sieht, wir sind uns nicht mal untereinander einig :mrgreen: .

Es gab bisher keine Verletzungen durch schlimme Abstürz. Lediglich ungeübte Degus "rutschen" anfangs mal ab. Das kann man sich vorstellen wie eine Rutschbahn runter rutschen. Da ich seit Jahren nur Senioren beherberge, ist die Laufgeschwindigkeit natürlich auch nicht so hoch wie bei Jungtieren. Vom Tellerrand zur Etage sind nur 5 cm und es sind keine harten Gegenstände o.ä. in der Nähe. Es kann also nicht viel passieren. Der Teller wird außer zum Laufen auch gerne mal zum Wippen oder Karusell fahren benutzt.
Sie laufen manchmal bergauf, manchmal oben und manchmal unten, die Richtung variiert. Ich würde deshalb nicht von einer einseitigen Belastung ausgehen.

Ich behaute jetzt mal ganz frech, dass bei einem Teller mit gekrümmtem Rand ist die Absturzhöhe größer ist und durch den nach oben gebogenen Rand auch die Flugbahn anders ;) .

Beim Laufrad hatten wir bei Skippy in jungen Jahren schon Überschläge bei denen er nach einigen Runden raus geschleudert wurde. Das sah schlimm aus. Zum Glück ist auch da nie was passiert. Inzwischen ist er über 7 und nicht mehr so schnell unterwegs.
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Re: Die "leidige" Lauftellerdiskussion

Mandarine hat geschrieben: 6. Jul 2018, 17:35Ich behaute jetzt mal ganz frech, dass bei einem Teller mit gekrümmtem Rand ist die Absturzhöhe größer ist und durch den nach oben gebogenen Rand auch die Flugbahn anders ;) .
Warum sollte das so sein? Die Fläche, auf der sie laufen, ist auch nicht viel höher vom Boden entfernt :-p
Ich finde sogar, dass durch die gekrümmte Fläche der Degu mehr Möglichkeiten hat, den Fliehkräften zu trotzen, als bei einem glatten Teller. Zumal bei den Bambustellern dank des Nagedranges bestimmter Experten ein Aluband rum mußte und sozusagen als Angstgriff fungiert.
Fragen wir mal andersrum. Welchen Tellerrandabstand zum Boden meinst du? Den unteren oder den oberen? (obwohl das ja bei einem sich drehenden Teller relativ ist. Da ist unten ganz schnell oben und umgekehrt *verrückt* ).
Aber die Käseplatte, die du meinst, kenne ich auch. Ich fand nur das Lager grottenschlecht und wollte letztendlich ein Laufrad aus der Platte bauen (steht immer noch hier rum und wird wohl nie was)
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Re: Die "leidige" Lauftellerdiskussion

Hallo Uwe,

Ich meinte tatsächlich den unteren Rand, da unsere wenn überhaupt, auch nach unten abrutschen. Du hast natürlich recht, bei jungen noch sehr viel schnelleren Degus, könnte der Abflug auch in die andere Richting erfolgen.

Das Kugellager war tatsächlich sehr laut und wurde deshalb gleich am Anfang ausgetauscht.

Ich bin grundsätzlich für Laufteller egal ob gerade oder als gekrümmte Variante, hab das nur mal provokant hier rein geschrieben, um die Diskussion ein bisschen anzukurbeln :mrgreen: . Mir ist wichtig den Teller so aufzustellen, dass keine Abstürze in die Tiefe oder auf harte Kanten passieren können.
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Re: Die "leidige" Lauftellerdiskussion

Hallo,

ich lese hier schon eine Weile mit und will mich eigentlich auch schon lange mal dazu melden.

Ich bin ein absoluter Fan von Lauftellern (bin der Meinung, am besten ist es, einen großen Laufteller UND ein großes Laufrad anzubieten) und finde die ganzen Argumente, die ich bisher gegen Laufteller gelesen habe absolut schwachsinnig.

Ich weiß gar nicht, wie viele Jahre ich den Teller schon habe, aber 5 werden es schon sein. In dieser Zeit habe ich EIN EINZIGES MAL beobachtet, dass ein Degu runtergefallen ist. Das war mein scheuer Rai, der sich vor mir erschrocken hat als ich irgendwas unmittelbar vor dem Käfig gemacht habe. Ansonsten haben es meine Degus wirklich im Griff und fallen nicht runter, werden nicht weggeschleudert oder haben sonstige Unfälle.

Meine Degus wechseln auch gerne mal die Richtung, auch innerhalb einer "Trainigseinheit", sodass sie selbst ganz gut ausgleichen, falls es zu einseitigen Belastungen kommen sollte. Ich hatte ihn mal eine Zeit lang mit dem hohen Ende zur Käfigseite, da sind sie wirklich nur in eine Richtung (mit dem Kopf richtung Käfigvorderseite) gelaufen. Daher steht der Laufteller seitdem wieder immer mit der hohen Seite zur Käfigrückwand und so wechseln sie, wie gesagt, regelmäßig die Richtung.

Mein Teller ist eine "Schale" mit gekrümmtem Rand. Bei dieser Art von Lauftellern laufen die Degus am unteren Teil des Tellers, der durch die Krümmung, wie ja schon geschrieben wurde, eine nahezu ebene Fläche zum Laufen ermöglicht. Dass der Degu eine ganz leichte Kurve läuft, ist meinem kleinen Durchmesser von nur 36 cm geschuldet. Eine große Metallschale vom Möbelhaus habe ich hier, da fehlt mir aber aktuell der Platz, die als Teller anzubieten, das ist für die Zukunft aber geplant.

Ich hatte im alten Forum mal diese Slow-Motion-Videos von Laufteller und 30er-Rad eingestellt. Die werde ich gleich mal raussuchen und verlinken, David hatte sie damals für mich auf seinem Youtube-Kanal hochgeladen.

Ich mag auch Laufräder gerne, wenn sie einen genügend großen Durchmesser haben. Ich merke hier aber, dass ich immer wieder Degus habe, die das eine oder das andere bevorzugen. Trotzdem laufen alle sowohl im Rad als auch auf dem Teller. Auch finde ich das Argument mit der Dauer wirklich gut. Sie laufen ja immer nur kürzere Strecken um dann wieder auszuruhen.


Ich bin dafür nicht so begeistert von Lauftellern, die eine gerade Oberfläche haben (also schräg gestellte Scheiben). Wobei da das Argument, dass die Degus immer seitlich am "Berg" laufen und eine Seite höher ist als die andere auch wieder hinfällig ist. Ich hatte nämlich so einen Teller mit einem Degu übernommen und dabei festgestellt, dass die Degus auf dieser Art Teller eher "den Berg hoch" laufen, also an der ansteigenden Seite und weniger an der unteren Seite des Tellers. Da geht es dann zwar dauerhaft bergauf, aber das ja wieder für alle Pfötchen gleichermaßen.

Diesen Teller habe ich eine Zeit lang übrigens unseren Tierheimdegus ausgeliehen. Die Damen haben es geschafft, zu viert auf dem Teil zu laufen :shock:


Übrigens noch ein großer Pluspunkt für geschwungene Laufteller: Er ist hier der absolute Lieblingskuschelplatz. Die Korkröhre im Anbau ist zwar auch beliebt, aber im Laufteller sehe ich sie wirklich ständig kuscheln. Der scheint sich irgendwie total perfekt um die Degupopos zu schmiegen und die Körperwärme angenehm aufzunehmen... oder so.

[ externes Bild ]

LG Nessa


Edit: Hier die Videos:

Degu auf dem Laufteller:
https://www.youtube.com/watch?v=Nd6ZdrrniTY

Degu im 30cm-Laufrad:
https://www.youtube.com/watch?v=lsafSJA3WA8

Gegenüberstellung Laufteller und Rad:
https://www.youtube.com/watch?v=KMnPTZ_Kzmw
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