Vergesellschaftung - aufgeben oder gedulden?
Verfasst: 2. Sep 2018, 18:46
Hallo,
wir haben als Degu-Neulinge im März eine weibliche Dreiergruppe aus zweiter Hand bei uns aufgenommen. Laut Vorbesitzer waren die Tiere aus einem Wurf und zu diesem Zeitpunkt 1,5 Jahre alt. Leider ist einige Wochen darauf eine der Damen verstorben - ohne vorher erkennbare Symptome oder äußerliche Verletzungen lag sie eines Morgens einfach tot im Häuschen
Da zwei Degus laut Recherche eine nicht sehr natürliche Größe zu sein schienen, kam der Entschluss, der reduzierten Gruppe zwei weitere Mädels dazuzusetzen. Wir haben uns also eingehend über das Thema Degu-Vergesellschaftung informiert und haben schließlich von einer erfahrenen Züchterin zwei Weibchen im Alter von 8 Wochen erworben.
Da in diesem Alter eine Vergesellschaftung angeblich häufig problemlos verlaufen soll, nahmen wir uns einen Tag Zeit, um die vier Damen auf neutralem Boden zusammenzusetzen. Da unser Außengehege aus Einzelteilen in beliebiger Form zusammengesetzt werden kann, haben wir zunächst ein 1,4m x 1,4m großes Außengehege mit einer Trennwand in der Mitte gebaut, um die Erstreaktion zu testen. Die älteren Mädels kamen auf die eine Seite, die Kleinen auf die andere. Da sich die beiden Gruppen komplett ignorierten, haben wir das Gehege vergrößert (ca. 1,4 x 2,1), die Trennwand herausgenommen und so die Degus unter Aufsicht zusammengesetzt. Es wurde viel gequiekt, gejagt und jede der Kleinen war regelmäßig mit einer der Großen kurz zu einem Knäuel verbissen... zunächst einmal nicht ungewöhnlich. Als sich das Verhalten aber nach 12 Stunden nicht gebessert hatte, beschlossen wir, die Trenngittermethode anzuwenden.
Das Verhalten am Gitter war am Anfang eindeutig aggressiv. Wir haben zunächst täglich die Seiten gewechselt, da alle Tiere sehr zutraulich sind. Das Verhalten der Degus schien uns langsam aber stetig besser zu werden. Nachdem wir ein paar Tage weg waren und meine Mutter die Tiere umgesetzt hat, waren sie plötzlich sehr scheu. Da wir vermutet haben, dass sie das ständige umgesetzt werden stört, haben wir fortan nur noch das Sandbad und ab und zu die Einrichtungsgegenstände getauscht. Vor zwei Tagen habe ich dann doch einmal die Seiten gewechselt, was kurz heftige Reaktionen an der Trennwand und auch unter den bereits vertrauten Degus auslöste. Nach einiger Zeit war aber Ruhe eingekehrt.
Heute, nach fast 6 Wochen, haben wir versucht, die vier Mädels auf neutralem Grund zu vergesellschaften. Nach kurzen Rangeleien (Knäuel, aber nicht lang) schien zunächst Ruhe einzukehren. Die Kleinen wurden von Emma, der sanftmütigen Älteren beschnuppert und ließen sich dies weitestgehend friedlich gefallen. Somit unternahmen die Kleinen auch Annäherungsversuche an die wesentlich dominantere Dame, was zu heftigsten Revierkämpfen (Ja, Knäuelbildung und ja, länger als ein paar Sekunden, sodass wir mehrfach dazwischenfunken mussten) führte. Da die Kleinen schließlich tiefe Wunden an Lippen, Nacken und Pfoten hatten und die Revierkämpfe nicht aufhörten, haben wir die Paare wieder getrennt.
Unser Plan sieht nun vor, das Trenngitter so lange im Gehege zu lassen, bis das Verhalten absolut friedlich ist. Da wir nun aber schon 6 Wochen gewartet haben, wissen wir nicht, wie lange wir das wirklich noch durchziehen sollten... Außerdem würden wir gerne wissen, bei welchen Anzeichen wir uns wirklich sicher sein können, dass wir die Mädels wieder zusammensetzen können.
Ich bedanke mich jetzt schon für alle hilfreichen Tipps!
wir haben als Degu-Neulinge im März eine weibliche Dreiergruppe aus zweiter Hand bei uns aufgenommen. Laut Vorbesitzer waren die Tiere aus einem Wurf und zu diesem Zeitpunkt 1,5 Jahre alt. Leider ist einige Wochen darauf eine der Damen verstorben - ohne vorher erkennbare Symptome oder äußerliche Verletzungen lag sie eines Morgens einfach tot im Häuschen
Da zwei Degus laut Recherche eine nicht sehr natürliche Größe zu sein schienen, kam der Entschluss, der reduzierten Gruppe zwei weitere Mädels dazuzusetzen. Wir haben uns also eingehend über das Thema Degu-Vergesellschaftung informiert und haben schließlich von einer erfahrenen Züchterin zwei Weibchen im Alter von 8 Wochen erworben.
Da in diesem Alter eine Vergesellschaftung angeblich häufig problemlos verlaufen soll, nahmen wir uns einen Tag Zeit, um die vier Damen auf neutralem Boden zusammenzusetzen. Da unser Außengehege aus Einzelteilen in beliebiger Form zusammengesetzt werden kann, haben wir zunächst ein 1,4m x 1,4m großes Außengehege mit einer Trennwand in der Mitte gebaut, um die Erstreaktion zu testen. Die älteren Mädels kamen auf die eine Seite, die Kleinen auf die andere. Da sich die beiden Gruppen komplett ignorierten, haben wir das Gehege vergrößert (ca. 1,4 x 2,1), die Trennwand herausgenommen und so die Degus unter Aufsicht zusammengesetzt. Es wurde viel gequiekt, gejagt und jede der Kleinen war regelmäßig mit einer der Großen kurz zu einem Knäuel verbissen... zunächst einmal nicht ungewöhnlich. Als sich das Verhalten aber nach 12 Stunden nicht gebessert hatte, beschlossen wir, die Trenngittermethode anzuwenden.
Das Verhalten am Gitter war am Anfang eindeutig aggressiv. Wir haben zunächst täglich die Seiten gewechselt, da alle Tiere sehr zutraulich sind. Das Verhalten der Degus schien uns langsam aber stetig besser zu werden. Nachdem wir ein paar Tage weg waren und meine Mutter die Tiere umgesetzt hat, waren sie plötzlich sehr scheu. Da wir vermutet haben, dass sie das ständige umgesetzt werden stört, haben wir fortan nur noch das Sandbad und ab und zu die Einrichtungsgegenstände getauscht. Vor zwei Tagen habe ich dann doch einmal die Seiten gewechselt, was kurz heftige Reaktionen an der Trennwand und auch unter den bereits vertrauten Degus auslöste. Nach einiger Zeit war aber Ruhe eingekehrt.
Heute, nach fast 6 Wochen, haben wir versucht, die vier Mädels auf neutralem Grund zu vergesellschaften. Nach kurzen Rangeleien (Knäuel, aber nicht lang) schien zunächst Ruhe einzukehren. Die Kleinen wurden von Emma, der sanftmütigen Älteren beschnuppert und ließen sich dies weitestgehend friedlich gefallen. Somit unternahmen die Kleinen auch Annäherungsversuche an die wesentlich dominantere Dame, was zu heftigsten Revierkämpfen (Ja, Knäuelbildung und ja, länger als ein paar Sekunden, sodass wir mehrfach dazwischenfunken mussten) führte. Da die Kleinen schließlich tiefe Wunden an Lippen, Nacken und Pfoten hatten und die Revierkämpfe nicht aufhörten, haben wir die Paare wieder getrennt.
Unser Plan sieht nun vor, das Trenngitter so lange im Gehege zu lassen, bis das Verhalten absolut friedlich ist. Da wir nun aber schon 6 Wochen gewartet haben, wissen wir nicht, wie lange wir das wirklich noch durchziehen sollten... Außerdem würden wir gerne wissen, bei welchen Anzeichen wir uns wirklich sicher sein können, dass wir die Mädels wieder zusammensetzen können.
Ich bedanke mich jetzt schon für alle hilfreichen Tipps!