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Allergie oder chronische Erkrankug
Verfasst: 16. Sep 2018, 17:40
von PetraM.
Hallo,
brauche wieder mal eure Tipps.
Ich habe sechs Jungs, Geschwister, 5 Jahre alt.
Schon recht jung haben einige von ihnen immer sehr häufig geniest. Seit einem halben Jahr ist das deutlich schlimmer geworden. Zwischenzeitlich kommt bei den drei betroffenen immer auch reichlich klares Sekret heraus, bei einem gelegentlich auch milchig. Man sieht es auch immer an den verschmierten Futternäpfen, dass da doch einiges "läuft".
Ich habe zwischenzeitlich den Badesand ausgetauscht gegen Quartzsand mit Heilerde, die Hanfstreu gegen Leinenstreu und unser eigenes Heu, dass teilweise doch recht staubig ist , gegen gekauftes (staubt fast nicht). Alles habe ich jeweils im 8 Woche - Rhythmus ausgetauscht. Bislang ohne Erfolg.
Einen habe ich knapp eine Woche mit Cortison behandelt, um herauszufinden , ob es sich um eine Allergie handeln könnte. Leider auch kein zufriedenstellendes bzw. eindeutiges Ergebnis.
Nicht allergietypisch ist allerdings, dass es keine tränenden Augen oder Hautirritationen etc. gibt. Es ist auch definitiv keine Erkältung, die Symptome sind immer da. Sie sind auch all fit.
Der Käfig ist aus unbehandeltem Kiefernholz,mit dem herkömmlichen verzinkten, rechteckigen Volierendraht.Es gibt Haselnussäste und Korkröhren zum Nagen. An getrockneten Kräutern bekommen sie zusätzlich Löwenzahn (der ist es nicht, hatte ich schon mal wochenlang weggelassen), Haselnussblätter, Spitzwegerich, Himbeerblätter, grüner Hafer. Außerdem als Zusatzfutter JR Farm Degu Spezial. Das sind alles die Dinge, die sich, seit ich sie habe, nicht verändert haben und unter denen das Symptom Niesen auch schon auftrat.
Habt ihr Tipps, ob es noch andere , häufige Allergieauslöser gibt? Oder evtl. chronische Erkrankungen? Kann Staub generell solche Problem auslösen? Trotz staubarmer Streu und Heu, kann man das ja nicht vermeiden, da sie gerne und reichlich darin buddeln.
Grüße
Petra
Re: Allergie oder chronische Erkrankug
Verfasst: 16. Sep 2018, 21:04
von DaLo
Hallo Petra,
wie sehen denn die Zähne der drei Betroffenen aus? Wurden die mal kontrolliert, ggf. auch ein Röntgenbild gemacht?
Gruß Dagmar
Re: Allergie oder chronische Erkrankug
Verfasst: 16. Sep 2018, 21:46
von PetraM.
Hallo Dagmar,
bei einem wurde in jungen Jahren mal korrigiert, weil er kurzfristig einen schief wachsenden Schneidezahn hatte. Da hat er auch schon niesen müssen. Die Backenzähne sahen gut aus. Seither wurde bei keinem der Zahnstatus überpüft. Vom Gewicht her sind sie aber alle ok, wiege sie regelmäßig. Würde Sie ungern in Narkose legen lassen um zu röntgen, zumal meine TA meinte, mit ihrem Gerät könnte sie ohnehin nicht jedes Details sehen. Die verschmierten Näpfe kommen aber nicht von Sabbern aus dem Maul, das haben alle drei nicht. Das ist wirklich die Nase, die beim Niesen richtig läuft. In Ruhe, beim Schnüffeln, beim Fressen, also unabhängig von irgendetwas.
Grüße
Petra
Re: Allergie oder chronische Erkrankug
Verfasst: 28. Jan 2020, 17:42
von PetraM.
Hallo,
hier das versprochene Update auf Nachfrage von Sabine.
Die Jungs niesten zwischenzeitlich alle mehr oder weniger. Das Nasenlaufen haben bis jetzt aber nur die bereits beschriebenen Drei. Im vergangenen September musste ich einen einschläfern lassen, da er deutlich Probleme beim Atmen hatte, geblähte Nasenlöcher und leichte Maulatmung in Ruhe. Sonst aber noch fit und ohne Einschränkungen.
Alle Behandlungsversuche mit Baytril, Metacam und Cortison blieben erfolglos. Insgesamt wirkte er dennoch normal und aktiv wie immer. Nach drei Wochen stellte er aber das Fressen mehr oder weniger ein. Als er dann täglich 4 Gramm abnahm, lies ich ihn einschläfern, bevor er richtige Maulatmung bekommen hätte. Tatsächlich hatte er aber nur gelegentliches Niesen, war eigentlich der, bei dem ich das am Wenigsten vermutet hätte.
Da kam mir dann aber der Verdacht, dass dieses Niesen von den Ratten kommen könnte, die früher mal im gleichen Raum waren. Die niesten auch ständig und bekamen dann am Schluss massive Atemnot. Ich hatte mich aber damals informiert, ob diese Rattenkrankheit auf Degus übertragbar ist und gefunden, das sie wirtsspezifisch sei und nicht auf andere Tiere übergehe. Wäre es anders gewesen , hätte ich sie räumlich getrennt.
Das glaube ich zwischenzeitlich nicht mehr, da wie gesagt alle nun niesen. Einer ist dabei, der atmet schon seit Wochen deutlich stärker , bekommt mehrfach täglich heftigste Niesattacken, die Nase läuft unentwegt, aber es geht ihm sonst gut. Scheinbar kann man auch nicht sagen, wann und in welchem Stadium es sie dann einholt.
Ich freue mich, solange es den 5 Jungs gut geht und muss es auf mich zukommen lassen, wie schnell sie ernsthaft erkranken. Sie sind jetzt 6 1/2 Jahre und ich denke, dass ist trotz und mit der vermutlichen Rattenkrankheit ein gutes Alter.
LG
Petra
Re: Allergie oder chronische Erkrankug
Verfasst: 28. Jan 2020, 18:34
von Jenny101
PetraM. hat geschrieben: ↑28. Jan 2020, 17:42
Da kam mir dann aber der Verdacht, dass dieses Niesen von den Ratten kommen könnte, die früher mal im gleichen Raum waren. Die niesten auch ständig und bekamen dann am Schluss massive Atemnot. Ich hatte mich aber damals informiert, ob diese Rattenkrankheit auf Degus übertragbar ist und gefunden, das sie wirtsspezifisch sei und nicht auf andere Tiere übergehe. Wäre es anders gewesen , hätte ich sie räumlich getrennt.
Das glaube ich zwischenzeitlich nicht mehr, da wie gesagt alle nun niesen. Einer ist dabei, der atmet schon seit Wochen deutlich stärker , bekommt mehrfach täglich heftigste Niesattacken, die Nase läuft unentwegt, aber es geht ihm sonst gut. Scheinbar kann man auch nicht sagen, wann und in welchem Stadium es sie dann einholt.
Ich freue mich, solange es den 5 Jungs gut geht und muss es auf mich zukommen lassen, wie schnell sie ernsthaft erkranken. Sie sind jetzt 6 1/2 Jahre und ich denke, dass ist trotz und mit der vermutlichen Rattenkrankheit ein gutes Alter.
Hallo Petra,
das klingt schon sehr nach einer gemeinsamen Ursache.
Gibt es einen Namen für "diese Rattenkrankheit" ? Immerhin hattest Du Dich ja konkret nach etwas erkundigt.
Und lebt außer den Degus (wohl 2 Degugruppen? ) noch jemand in dem Raum? Die Weibchen hatten bisher nichts?
Hat mal einer von Euch Menschen eine wirklich längere Weile versucht in dem Raum zu schlafen und viel Zeit zuzubringen?
Oder habt ihr alle Tiere mal für einige Wochen woanders unterbringen können?
Obduzieren.... habt ihr vermutlich bisher weder Degu noch früher die Ratten lassen?
GlG Sabine
Re: Allergie oder chronische Erkrankug
Verfasst: 28. Jan 2020, 18:38
von Maravilla
Wie lange ist es denn her, dass die Ratten in dem Raum gelebt haben? Denn auch Viren und Bakterien leben ja nicht ewig. Es wird ja auch regelmäßig gelüftet, spricht, das was eventuell im Raum ist, wird immer weiter verdünnt. Und soweit ich weiß, vermehren sich Erreger nicht ohne Wirt.
Gibt es eventuell versteckte Schimmelquellen?
Re: Allergie oder chronische Erkrankug
Verfasst: 28. Jan 2020, 19:59
von PetraM.
Hallo ,
ich versuche mal die Fragen zu beantworten.
Die Mädels sind in einem ganz anderen Raum und haben auch nichts, obwohl sie aus den gleichen beiden Würfen wie die Jungs sind. Deshalb schließe ich da auch eine genetisch bedingte Allergie aus. Bei den Jungs hatte ich es ja mit dem Entfernen aller verdächtigen Dinge erfolglos versucht.
Die Jungs sind in einem ganz normalen Zimmer in dem meine Tochter bis kurz zuvor gewohnt und geschlafen hat. Kein Schimmel oder ähnliches.
Die Ratten waren als die Jungs noch sehr jung waren,( schätze zwischen einem halben Jahr bis ein Jahr) ca 1 Jahr im gleichen Raum.
Eine Verlegung in einen anderen Raum ging leider nicht, weil keine weiteren geeigneten vorhanden sind.
Die Rattenkrankheit ist Mykoplasmose.
LG
Petra
Re: Allergie oder chronische Erkrankug
Verfasst: 28. Jan 2020, 20:09
von PetraM.
Mykoplasmose lässt sich übrigens sehr schwer nachweisen. Hatte mir das Obduzieren schon beim ersten Mal überlegt. War aber die falsche Euthanasie um das zu machen. Hätte ich vorher sagen müssen.
Da aber alle mit den gleichen Symptomen angefangen haben und auch jeder jetzt niest, denke ich schon, dass es diese Krankheit ist. Der eine, der jetzt ebenfalls schon sehr starke Symptome zeigt, wird vermutlich auch in zwei - drei Wochen gehen müssen.
Nachdem ich ja jetzt wieder etwas mehr Zeit hatte, weil mein Mädel jetzt keine Fürsorge mehr braucht , musste ich feststellen, dass besagter junge Herr langsam mit Maulatmung anfängt.
Re: Allergie oder chronische Erkrankug
Verfasst: 2. Feb 2020, 10:59
von Jenny101
Hallo Petra,
danke für Deine Antwort und Erklärungen. Das klingt ja leider tatsähclih alles sehr nach Mycoplasma pulmonis, die von den Ratten im gleichen Raum kommt (dass es die Ratten hatten. Der Beginn erst ab einem gewissen Alter und die Verschlimmerung mit zunehmendem Alter. Dass es alle haben (das hast Du bei einer Allergie nie in der Form ... darum war mein Verdacht eben auch, dass in dem Raum - wenn - dann etwas ziemlich Fieses an Ausdünstungen sein müsste. Da wussten wir ja nich nichts von den Ratten). Und dass es schwer anspricht ... und leider bleibt/wiederkommt) .
Hatte sehr gehofft, dass Dir hier noch jemand einen guten praktischen Tipp speziell für Degus geben kann. Denn generell hast Du Dich ja wohl reichlich selber eingelesen.
Ich habe bisher nach kurzem Nachschlagen früher um das Thema einen Bogen gemacht, aber mich nun auch etwas ausführlicher daran gemacht, nachdem es hier still blieb . Beginnend ganz simpel mit Suche nach "mykoplasm* " und mycoplasm* " im alten Forum, wo eine (wohl angehende? ) TÄ schon einiges genannt hat - gerade an der Problematik, dass die ABs die etwas helfen, i.a. sehr problemtisch/toxisch für Degus sein können. Dass schwer nachweisbar. Dass man den Erreger kaum wegbekommt, wenn man ihn einmal im Bestand hat... usw Alles die Sachen, die man dann bei weiteren Recherchen über Tierklinikseiten usw dann auch findet leider. Ohne weitere wirkliche Strohhalme
UNd bei den unschönen Aussichten, würde ich das ganze vermutlich genauso angehen, wie Du. Wenn es nicht zu spät ist (was vermutlich der Fall ist, denn man versorgt seine Käfige ja meist in einem Zug durch) , mir akribisch die Hände desinfiziren und eigtl auch Klamotten wechseln zwischen Jungs und Mädels. Bzw immer erst die Mädels und dann die Jungs versorgen. Und - möge der Tag sehr fern sein: aber letzte Tiere dürfte man fairerweise nur an Halter abgeben, die bereits ebenfalls die Mykoplasmen im Haus/Bestand haben.
Auch wenn in den gängigen Quellen bisher ausgeschlossen wird, dass nicht nur Nager, sondern auch der
Mensch M. pulmonis bekommt, würde ich nach allem was ich bisher gehört habe in anderen Bereichen, gar nicht ausschließen, dass ihr nicht selber längst stiller Überträger seid. Man weiß so vieles nicht, und gezielter geforscht wird ja immer erst dann, wenn Erkrankungen auftreten. Und jeder Haushalt/Lebensgemeinschaft lebt meist mit ihrem ganz eigenen, speziellen "Biotop" an Kleinstlebenwesen.... Ob ein Humanmediziner das M.a. irgendwie nachweisen kann, wo es doch insgesamt selbst bei erkrankten Tieren schwer zu sein scheint, den Erreger nachzuweisen, weiß ich schon gar nicht.
Und vermutlich hat schon das Beschäftigen mit den Ratten und dann mit den Degus gereicht.
Dennoch - da hast Du recht - haben sie ja bereits ein sehr schönes Alter bei Dir erreicht
. Mehr Jahre, als es sehr vielen Degus heute überhaupt vergönnt ist. Und so drücke ich Euch die Daumen, dass ihr noch gute Wege findet, alles immer abzumildern und zur richtigen Zeit die richtigen Entscheidungen zu treffen. So schmerzlich es dann ist. Und dasss ihr weiter dennoch viel Freude aneinander habt.
Wenn Du Erfahrungen mit Medis machst, die positiv sind, fände ich einen Bericht hier weiterhin sehr nett/hilfreich. Da ja auch Jahre später immer wieder nach Infos gesucht wird.
Liebe Grüße
Sabine
Re: Allergie oder chronische Erkrankug
Verfasst: 2. Feb 2020, 11:32
von Jenny101
PetraM. hat geschrieben: ↑28. Jan 2020, 17:42
Da kam mir dann aber der Verdacht, dass dieses Niesen von den Ratten kommen könnte, die früher mal im gleichen Raum waren. Die niesten auch ständig und bekamen dann am Schluss massive Atemnot. Ich hatte mich aber damals informiert, ob diese Rattenkrankheit auf Degus übertragbar ist und gefunden, das sie wirtsspezifisch sei und nicht auf andere Tiere übergehe. Wäre es anders gewesen , hätte ich sie räumlich getrennt.
Das glaube ich zwischenzeitlich nicht mehr, da wie gesagt alle nun niesen. Einer ist dabei, der atmet schon seit Wochen deutlich stärker , bekommt mehrfach täglich heftigste Niesattacken, die Nase läuft unentwegt, aber es geht ihm sonst gut. Scheinbar kann man auch nicht sagen, wann und in welchem Stadium es sie dann einholt.
Ich freue mich, solange es den 5 Jungs gut geht und muss es auf mich zukommen lassen, wie schnell sie ernsthaft erkranken. Sie sind jetzt 6 1/2 Jahre und ich denke, dass ist trotz und mit der vermutlichen Rattenkrankheit ein gutes Alter.
P.S.: Nur der Vollständigkeit halber habe ich untern nun doch 2 Quellen rausgegriffen,
die 1.) zeigen, dass die Quellen falsch liegen, die eben sagen, dass Mycoplasma pulmonis nur Ratten und Mäuse bekommen (wenn es denn genau der ist .... es gibt ja recht viele Mycoplamsen, aber der scheint, der typische RattenErreger zu sein, der für diese Krankheitsverläufe verantwortlich ist).
Und dass 2.) meine Überlegung (abgeleitet aus ähnlichen Fällen .... dass man bei sehr vielen Sachen lange nicht weiß, welche Arten das bekommen und noch Träger sein können) wohl auch durchaus schon heute irgendwo genauer zu finden ist.
zu 1)
HIer, dass die mit dem Degu verwandten Meerschweinchen daran erkranken können: https://www.ua-bw.de/pub/beitrag.asp?su ... No&lang=DE (wenn man nach "m.p. meerschweinchen" sucht zB. Da kommt zudem auch ein interessanter Degupediaeintrag von David).
Und hier zu
2 ) dass Menschen vermutlich Träger/Überträger sein können. http://www.farbratten-zucht.de/mycoplas ... ei-ratten/ (Entschuldigt liebe Forenbetreiber: das ist ein Zucht-Link. Ich habe nur gerade keinen anderen mit der Quelle und kann nicht solide ohne Link zitieren):
....Übertragung von Mykoplasmen bei Ratten
Die Übertragung von M. pulmonis erfolgt meist schon intrauterin, also während der Tragzeit, durch direkten Kontakt oder über Aerosole in Form einer Tröpfcheninfektion (Hill, 19724) Lindsey et al., 19825). M. pulmonis ist sehr empfindlich gegenüber den Umweltbedingungen außerhalb des Wirtes, insbesondere gegenüber Austrocknung (Vogelzang, 19756)). Auch wenn Mycoplasma pulmonis wirtsspezifisch ist, konnte ein unspezifischer Befall beim Menschen nachgewiesen werden, so dass anzunehmen ist, dass die Übertragung auch durch den Menschen erfolgen kann (Ferreira et al. 2008 7). In wie weit M. pulmonis längere Zeit im menschlichen Organismus überleben kann und in wie fern eine Infektion ausgelöst werden kann, ist allerdings noch nicht klar....
LG S