Wärmequellen im Degukäfig

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esmeralda
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Wärmequellen im Degukäfig

Hallo,

angestoßen von einem unlängst in einer Facebookgruppe eröffneten Statement zu dem Thema der Notwendigkeit von Wärmesteinen oder anderen Wärmequellen im Degukäfig von jemandem, dessen Meinung man viel Bedeutung beimisst, habe ich mir dazu auch meine Gedanken gemacht. Zudem möchte ich von meinen Beobachtungen berichten, denn eine geraume Weile war ich ebenfalls der Meinung, dass man durch die zeitweise (bspw. in der dunklen Jahreszeit) oder gar dauerhaften Bereitstellung eines derartigen Wärmeangebots dazu beitragen könnte, dass die Tiere weniger aktiv oder krankheitsanfälliger sein könnten.

Momentan wohnen keine alten u./o. gesundheitlich beeinträchtigte Degus bei mir, so dass ich den Heizstein (unannagbar – Marke Eigenbau – inspiriert von M+U‘s toller Kreation aus dem alten Deguforum – Bilder sind leider nicht mehr abrufbar) nicht ganzjährig anbiete, sondern tatsächlich im Frühjahr komplett ausgestellt und jetzt erst wieder in Betrieb genommen habe:
[ externes Bild ]

Um es gleich vorweg zu nehmen, gesunde Degus brauchen meiner Meinung nach ein solches Angebot nicht notwendigerweise, aber es kann ein wundervolles Zusatzangebot sein, sofern bei der Wahl der Wärmequelle darauf achtet, dass von ihr keine Gefahr ausgeht.

Von ungeschützt angebotenen Snuggle-Safe Heizkissen für Haustiere halte ich persönlich überhaupt nichts, denn niemand weiß genau, was sich in dem Gelkissen befindet. Auch selbst wenn die Degus bisher kein Interesse daran gezeigt haben sollten, den Kunststoffbezug oder gar die Plastikummantelung des Kissens näher/genauer mit den Zähnen „untersuchen“ zu wollen, würde ich mich darauf niemals verlassen, dass dies nicht doch irgendwann einmal der Fall sein könnte. Unverhofft kommt leider oft!
Und mit Sicherheit sind weder die Umhüllung, noch der Gelinhalt ungefährlich, wenn sie in den Körper eines Degus gelangen sollten.

Auch ungeschützt angebotene Gummiwärmflaschen aus dem Haushaltsbereich sollten keinesfalls im Deguheim freizugänglich sein.

Aber wenn man entweder die problematischen Wärmequellen bspw. in eine passende Keks- oder Bonbondose steckt oder man greift von vorne herein auf Dinge zurück, von denen keine Gefahr ausgeht,

- bspw. diese tolle Eigenkreation von Nessa
- eine Edelstahl-Bettflasche aus Großmutters Zeiten – hier fehlen leider auch wieder die Bilder, daher nochmals zur Veranschaulichung hier:
[ externes Bild ]
- diese Beschreibung von Marina
- oder einfach ein flache Glasflasche mit Schraubdeckel, einen „Bocksbeutel“ oder eine derartige Tonflasche mit warmem Wasser befüllt,

dann kann man m.E. diesen zusätzlichen Luxus den Tieren sehr wohl anbieten. Über die Bereitstellungsdauer muss dann jeder selber entscheiden, wobei mit Wasser befüllte Behälter sowieso nach einer Weile von selber erkalten.

Rotlichtlampen kommen als reine Wärmequellen übrigens nicht in Frage, weil sie für andere Anwendungsgebiete ausgelegt sind.
Sie sollten ausschließlich unter Aufsicht und dann auch nur für eine kurze Zeit in den Einsatz kommen, denn sie können unsere Degus zu sehr aufheizen und dadurch "austrocknen". Insbesondere bei Tieren, die gesundheitlich sehr angeschlagen sind oder nicht (mehr) mobil sind, um sich aus dem Wärmeradius zu entfernen, ist die Überhitzungsgefahr sehr groß.
Auch können von den Rotlichtlampen Schädigungen der Augen ausgehen, wenn man zu lange oder zu intensiv (weil bspw. zu nah angebracht) da hinein schaut.

In der Vergangenheit habe ich auch immer wieder Mal Gedanken darüber gemacht, dass die Tiere vllt. zu lange oder zu oft auf ihrer kleinen Wellness-Oase liegen und dadurch zu mehr Inaktivität neigen könnten. Dies kann ich aber nach einer Langzeitbeobachtung nicht bestätigen, denn meine Tiere haben offensichtlich sowohl klar festgelegte Ruhezeiten, als auch lange Phasen, in denen sie agil im Degukäfig unterwegs sind und dies unabhängig davon, ob der Heizstein an ist oder nicht.
Zudem habe ich festgestellt, dass sie, sollte ihnen keine Wärmequelle angeboten werden, sich auf andere Weise um etwas in dieser Art bemühen bzw. sie selber „anlegen“.

Sicher wird man mir darin zustimmen, dass wir in diesem Jahr extrem viele und zudem sehr heiße Tagen vom Frühsommer an hatten, in denen die Wohnungen regelrecht aufgeheizt wurden und deutlich über den normalen Durchschnittstemperaturen lagen.
Folglich dachte ich an, dass meine Degus den ausgeschalteten Heizstein, der aus einem Alu-Profilgestell mit einer oben darauf liegender, großen Keramikfliese besteht, als „Kühlstein“ nutzen würden.

Weit gefehlt! Seitdem die Herrschaften ihr Labyrinth haben, wurden dort zwei „Schlafkammern“ angelegt, die dick mit unbedrucktem Zewa- u./o. Toilettenpapier, sowie mit ganz viel „aufgeplüschter“ Hanfmatte ausgestattet sind. Die Kammern sind so voll gestopft, dass darin gerade noch Platz für 4 Degus ist. Fühlt man in diese „Höhlen“ hinein, wenn die Degus gerade daraus aufgestanden sind, dann fühlt es sich richtig wohlig warm an. Und obwohl ich es erst nicht glauben wollte, dass sie sich auch im Sommer bei Außentemperaturen von an die Mitte 30 bzw. innen von 26 bis 28 Grad in diesen vollgestopften Kammern aufhalten werden, haben sie darin sowohl tags wie nachts ihre Schlaf- und Ruhephasen verbracht.

Den Tages-Beschäftigungs-Rhythmus haben meine Tiere beibehalten, unabhängig davon, ob nun der Heizstein an ist oder nicht. Nun liegen sie tagsüber immer wieder mal für eine Weile darauf, nachts geht es aber weiterhin in das Labyrinth.

Auch kann ich nicht feststellen, dass meine Tiere anfälliger für Krankheiten wären, weil sie eben dieses zusätzliche Wärmeangebot bekommen.
Atemwegs- u./o. andere Erkrankungen sind nach wie vor die Ausnahme.
Und meine alten, Arthrose u./o. Spondylose geplagten Tieren hat diese zusätzliche Wärme definitiv deutlich mehr Lebensqualität erbracht.

Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?
Liebe Grüße

Monika

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Coati
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Re: Wärmequellen im Degukäfig

Davon mal ganz abgesehen. Degus suchen sich in der freien Wildbahn auch Stellen zum "Sonnenbaden".
Wir haben bei unseren Tieren bisher (seit 2009) auch nur durchweg gute Erfahrungen mit Heizsteinen gemacht. In der VG-Phase haben wir auch während der Trenngitterzeit beidseitig vom Trenngitter einen Heizstein postiert und haben damit das Zusammentreffen und gemeinsame Chillen gefördert. Ist zwar kein Garant für eine erfolgreiche VG, aber kann durchaus unterstützend wirken.
Da wir immer wieder insbesondere alte Tiere aufnehmen, konnten wir beobachten, dass sie das Angebot des Heizsteines sehr gerne annehmen und die Wärme den arthritischen Knochen wohl auch gut tut.
Für uns gehört der Heizstein zur Standardausrüstung, genauso wie Laufrad/Laufteller. Wir hatten nie ein Tier, das sich durchgehend dort aufhielt oder gar nachts darauf schlief. Er wurde immer von ihnen in den Tagesablauf der Tiere mit eingebaut und ersetzt das "Sonnige, warme Fleckchen", das wir ihnen leider nicht bieten können.
Bei uns wohnen viele kleine Nager in großen Käfigen, von einem großen Schreihals bewacht...
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Maravilla
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Re: Wärmequellen im Degukäfig

Die Diskussion pro und kontra Wärmequelle ist vermutlich so alt wie deren Nutzung in der Heimtierhaltung.

Wie Coati schon schrieb, bieten wir seit Jahren Heizsteine an, können also durchaus auf einen gewissen Erfahrungsschatz zurückgreifen.

Sind die Tiere gezwungen, die Wärmequelle aufzusuchen? - Nein, die paar Quadratzentimeter (ungefähr 600) verlieren sich bei den insgesamt mehrere Quadratmeter großen Käfigabteilen.
Gibt es Streit oder Stress bzw. vermehrt Kämpfe um die Ressource Wärme? - Nein, alles friedlich. Bestenfalls wird gemeckert und zur Seite geschoben. Aber das kann überall anders auch passieren.
Sind unsere Degus dick und träge? - Nein, die Tiere liegen weder ganztägig auf den Heizsteinen noch gehen sie auf wie kleine Hefeklößchen. Die Zeit, die sie jetzt auf den Heizsteinen liegen, würden sie sonst vllt. im Nest verbringen.
Sind die Tiere infektanfälliger? - Haben wir bisher nicht beobachten können.

Welche (begründeten) Argumente sollte es gegen das Angebot eines Heizsteins geben?

viele Grüße
Marlén
"Wie war dein Wochenende?"
"Es hat nach nur 2 Tagen den Geist aufgegeben. Ich will ein Neues!"
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esmeralda
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Re: Wärmequellen im Degukäfig

Diejenige, die das Thema in der Facebook-Gruppe zur Sprache gebracht hat, meint, dass Degus bei einem Dauerangebot der Wärmequellen nicht mehr so aktiv wie sonst wären und sich dadurch weniger bewegen würden. Außerdem schließt sie von sich als Menschen auf die Verhaltensweise der Degus.
Dann führt sie an, dass durch das Temperaturgefälle die Gefahr bestehen würde, dass die Degus zu sehr auskühlen bzw. sich verkühlen würden.
Und sie ist der Meinung, dass Wärmelampen und Heizsteine eine zu starke Durchblutung der Genitalien der Degumännchen verursachen und damit, bei entsprechender Veranlagung zu Bindegewebsschwäche und daraus resultierend zu Penisvorfällen führen könnten.
Zudem wird u.a. auf diese Diskussion aus dem Jahre 2014 in der Degupedia verwiesen

Nun weiß ich natürlich nicht, von welcher Wärmeleistung sie ausgeht, aber wenn ich meinen selbstgebauten Heizstein anfasse, ist dieser mal gerade leicht temperiert bzw. handwarm. Die mit Wasser gefüllten Edelstahlflaschen waren deutlich wärmer und dies nicht nur in der ersten Zeit, sondern eigentlich fast bis zum Schluss, da sie Wärme offensichtlich gut und lange halten konnten.
Liebe Grüße

Monika

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Coati
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Re: Wärmequellen im Degukäfig

Für mich liest es sich so, als wenn sie als Referenz einen gekauften Reptilienheizstein mit voller Pulle heranzieht.
Wir haben einen Reptilienstein, unser erster Heizstein bevor mir die Idee des Nachbaus kam. Der wurde im Zentrum so heiß, dass ich sofort einen Dimmer in der Zuleitung installiert habe. Damit haben wir die Temperatur auf handwarm runtergeregelt. Auch alle folgenden Eigenbau-Heizsteine wurden mit so einem Dimmer versehen.
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Urmel
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Re: Wärmequellen im Degukäfig

Ab welcher Temperatur sollte denn eine zusätzliche Wärmequelle zum Einsatz kommen? Meine Tiere wohnen im Arbeitszimmer, dort ist also eine ganz normale Wintertemperatur, so zwischen 17 und 19 Grad, wie im Wohnzimmer eben.
Die Tiere sind 14 Monate alt, haben also erst einen Winter hinter sich. Ich wollte das erstmal ausprobieren und habe gelegentlich warme Tonflaschen in die Käfige gelegt oder stundenweise mal eine Rotlichtlampe aufgehängt, in sicherer Entfernung. Die Flaschen wurden weitgehend ignoriert, unter der Lampe wurde sich gelegentlich mal aufgehalten, das kann aber Zufall gewesen sein.
Da die Tierchen sehr zahm sind und auch unaufgefordert auf mich draufklettern, sobald ich vor dem Käfig stehe und eine Klappe offen ist, konnte ich anhand von Pfotentemperatur (und natürlich der Gesamtflauschkugeltemperatur) immer gut feststellen, ob sie vorher im "Warmen" waren. Das war meistens der Fall, soll meinen, kalte Füße hatten sie selten, nicht häufiger als jetzt im Sommer. Wenn, setzen sie sich besonders gerne auf meine Hand oder Arm, das merkt man sofort. Das kann ich aber leider nicht regelmäßig stundenweise zur Verfügung stellen :)
Liegt es wohl am jugendlichen Alter meiner Tiere, dass ihnen offensichtlich warm genug ist, schätze ich das vielleicht falsch ein oder habe ich einfach durch Zufall Tiere erwischt, die es, wie ich selbst, eher frisch mögen?
Wobei ich jetzt im Sommer manchmal erstaunt war, die Käfige stehen nachmittags mit einer Seite halb in der Sonne, es gibt also genügend Ausweichmöglichkeiten, es wird aber von allen Tieren gerne ein Sonnenbad genommen, am liebsten langgestreckt platt mit dem Bauch auf Naturholz liegend.
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esmeralda
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Re: Wärmequellen im Degukäfig

Weil mir die Aussage, dass bei der dauerhaften Bereitstellung eines Heizsteins die Degus quasi daran „kleben“ und dadurch deutlich inaktiver sein sollen, nicht aus dem Kopf geht, habe ich zum einen meine eigenen Gruppen, die seit mindestens 10 Jahren eine Wärmequellen (temporär oder dauerhaft) zur Verfügung stehen haben, Revue passieren lassen und zum anderen andere, befreundete Deguhalter dazu befragt, die ebenfalls diese Möglichkeit anbieten.

Wenn ich die Ergebnisse zusammenfasse, scheint es so zu sein, dass Tiere, denen dauerhaft (bspw. in der kalten, dunklen Jahreszeit oder das ganze Jahr über) eine Wärmequelle zur Verfügung steht, diese tatsächlich nur entsprechend ihres normalen Tages-/Nachtablaufs nutzen und dadurch keinesfalls weniger aktiv sind. Bekommen sie die Wärmequelle zeitweise (ggf. sogar sehr unregelmäßig) „zugeteilt“, scheinen sie das befürchtete Verhalten des „Daraufklebens“ wirklich eher an den Tag zu legen.
In der Anfangszeit gab es bei mir in den damals vorhandenen 2 Degugruppen nur die Edelstahlbettflaschen, die ich meist am Abend frisch befüllt in die Käfige gestellt habe. Es schien so, als würden die Wusel regelrecht darauf warten und haben sich umgehend dort hin begeben. Auch gab es immer wieder mal Gemotze, wer den besten Platz für sich beanspruchen kann. Sehr beliebt war es, den Kopf erhöht auf die Einfüllöffnung zu legen und darauf passt halt nur einer davon. :mrgreen:

Stehen hingegen Wärmequellen „verlässlich“ bzw. kontinuierlich zur Verfügung, scheint der Reiz des Neuen bzw. Besonderen verflogen zu sein und man geht neben den üblichen Ruhezeiten seinen normalen Tätigkeiten nach.

Mich würde nun wirklich interessieren, ob meine eigenen Beobachtungen und die Rückmeldungen derjenigen, die ich dazu befragt habe, so bestätigt werden können oder ob es sich dabei eher um „Einzelfälle“ handelt und daher nicht repräsentativ sind.

Bezüglich der erhöhten Infekt- oder Krankheitsanfälligkeit möchte ich noch ergänzen, dass ich bisher nur 2 Tiere (in über 15 Jahren von etwa 30 Degus) hatte, die eine Lungenentzündung bekommen haben. Bei einem der Patienten stellte sich dann allerdings heraus, dass er Herzinsuffizienz hatte, die dann auch medikamentös behandelt wurde.
Laut meiner Aufzeichnungen, sowie der seit Beginn der Deguhaltung aufgehobenen Tierarztrechnungen ergab sich darüber hinaus, dass im Laufe der Jahre insgesamt 3 Atemwegsinfekte diagnostiziert wurden. Außerdem gab es einige Fälle von Niesen, was aber letztendlich mit Zahnanomalien zusammenhingen.
Bei der Durchsicht des dicken Ordners für Tierarztrechnungen ist mir nochmals richtig bewusst geworden, dass die Deguhaltung nicht gerade ein „günstiges“ Hobby sein kann, insbesondere wenn man wie ich, viele alte und (zahn-)kranke Tiere hatte… ~0 :mrgreen:
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Coati hat geschrieben: 25. Sep 2018, 18:58…In der VG-Phase haben wir auch während der Trenngitterzeit beidseitig vom Trenngitter einen Heizstein postiert und haben damit das Zusammentreffen und gemeinsame Chillen gefördert. Ist zwar kein Garant für eine erfolgreiche VG, aber kann durchaus unterstützend wirken…..
Danke, Uwe, für diese wertvolle Ergänzung! Genau diese Vorgehensweise empfehle ich ja auch immer wieder, wenn es darum geht, die Atmosphäre in der Annäherungsphase so angenehm wie möglich zu gestalten.
Urmel hat geschrieben: 26. Sep 2018, 08:17 Ab welcher Temperatur sollte denn eine zusätzliche Wärmequelle zum Einsatz kommen? Meine Tiere wohnen im Arbeitszimmer, dort ist also eine ganz normale Wintertemperatur, so zwischen 17 und 19 Grad, wie im Wohnzimmer eben….
esmeralda hat geschrieben: 25. Sep 2018, 18:30… Um es gleich vorweg zu nehmen, gesunde Degus brauchen meiner Meinung nach ein solches Angebot nicht notwendigerweise, aber es kann ein wundervolles Zusatzangebot sein, sofern bei der Wahl der Wärmequelle darauf achtet, dass von ihr keine Gefahr ausgeht…
@Claas: Wie ich bereits in meinem Eingangsposting in diesem Thread geschrieben habe, sind Wärmequellen im Degukäfig m.E. bei gesunden Degus eher ein „nice to have“, als eine Notwendigkeit.
Bei mir kommen sie zum Einsatz, wenn es draußen nachts unter 5 Grad und tagsüber deutlich unter 10 Grad geht, sofern nicht gerade ein altes Tier in der Gruppe lebt. Dies ist aber eine willkürliche Vorgabe meinerseits.
Meine Tiere leben ebenfalls in meinem Arbeitszimmer, in dem es normalerweise um 19 bis 20 Grad warm ist.
Liebe Grüße

Monika

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Firelady
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Re: Wärmequellen im Degukäfig

esmeralda hat geschrieben: 25. Sep 2018, 18:30Aber wenn man entweder die problematischen Wärmequellen bspw. in eine passende Keks- oder Bonbondose steckt oder man greift von vorne herein auf Dinge zurück, von denen keine Gefahr ausgeht, […] dann kann man m.E. diesen zusätzlichen Luxus den Tieren sehr wohl anbieten.
Ich habe im Rahmen der stetigen Entwicklung von mehr und mehr Zahnproblemen bei Degus sowie inspiriert durch die Ca:P-Diskussionen und die Theorie um die Wichtigkeit von Vitamin D meinen Degus erstmals zum Ausprobieren eine UV-B-Lampe gekauft.

Diese schoss ich (2014? Kurz vor dem großen Kölner Degunotfall - wie lange ist das her?) günstig bei eBay Kleinanzeigen und sie bekommt jedes Jahr neue Leuchtmittel. Mein Käfiganbau ist nur mit Casanet-Draht abgedeckt und darauf liegt diese Lampe.

Zu Beginn hatte ich das Gefühl, meine Degus hätten sich in Motten verwandelt :lol: weil sie ständig unter der Lampe lagen. Nichtsdestotrotz wurde auch den üblichen, degutypischen anderen Aktivitäten nachgegangen.
Die Lampe lasse ich über eine Zeitschaltuhr jeden Tag während der üblichen Sonnenstunden laufen. (Meine Degus wohnen leider in einem nach Norden gerichteten Zimmer, sodass ich ihnen auf diese Weise ihr tägliches Sonnenbad ermöglichen möchte.) Mit der Zeit hat sich die Aktivität der Tiere sehr normalisiert. Sie lieben das Licht nach wie vor, jedoch halten sie sich nicht ausschließlich unter der "Sonne" auf.

Mit zunehmendem Alter beobachte ich, dass sie alle ihr tägliches Wärmebad sehr genießen. Ich hatte versucht, ein Sandbad unter die Lampe zu stellen, jedoch wurde das nicht gut angenommen. Ein Grasnest, Häuschen, Pappkarton, eine Korkröhre oder Wurzel, die ausreichend Platz für alle Gruppenmitglieder bieten und zum Kuschelhaufen einladen, werden eindeutig bevorzugt.

Die Wärme der Lampe ist sehr angenehm, eher lau als warm und wirklich schön, wie ein wärmendes Sonnenbad. Mehr als einmal habe ich schon neidisch davor gestanden und hätte mich am liebsten mit dazu gelegt…

… und, um auf die ursprüngliche Intention hinter der Lampe zurückzukommen: tatsächlich hat nicht einer aus meiner Gruppe Probleme mit den Zähnchen!
Das nun vollständig auf das UV-B-Licht zurückführen, würde ich allerdings nicht … mir reicht eigentlich schon, dass es meinen Tieren nicht schadet und sie es offensichtlich auch angenehm finden, dass ich es immer wieder anbieten und empfehlen würde! 8-)
Liebe Grüße,
Julia


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snoopy0589
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Re: Wärmequellen im Degukäfig

Ich habe keinen Heizstein und auch keine andere Wärmequelle im Dauerbetrieb. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass gesunde Tiere keine dauerhafte Wärmequelle brauchen. Ich persönlich (und das ist wirklich nur meine ganz persönliche Meinung, ohne Kritik an Andersdenkenden) schrecke einfach auch davor zurück in irgendeiner Form Elektrizität an oder im Käfig zu verbauen. Egal, ob das ein Heizstein, eine Lampe oder etwas sonstiges ist. Selbst bei guter Sicherung der Kabel. Ich habe schon so viel erlebt, dass ich den Viehchern einfach nicht über den Weg traue. Außerdem würde ich eine elektrische Wärmequelle nie in meiner Abwesenheit betreiben, einfach weil ich Angst vor einem technischen Defekt hätte.
Meiner Meinung nach kommt ein zeitlich begrenztes Angebot an Wärme den Verhältnissen in der Natur auch deutlich näher als der Dauerbetrieb. Wobei ich das jetzt nicht als Totschlag-Argument anführen will, denn ich schicke ja auch nicht dreimal am Tag einen Greifvogel durchs Terrarium, nur weil das den natürlichen Verhältnissen entsprechen würde.

Bestätigen kann ich sowohl die Beobachtung von Coati, dass die Wärme bei Vergesellschaftungen positive Auswirkungen haben kann. Sei es bei der Zusammenführung oder bei der Trenngitterphase. Die Tiere haben sich in meinem Fall tiefenentspannt regelrecht auf die Wärmequelle gegossen.

Auch die Beobachtung von esmeralda, dass bei zeitweiser Wärmezufuhr die Tendenz besteht, diese intensiv zu nutzen, kann ich bestätigen. Mein Wohnzimmer liegt Richtung Osten, sodass morgens für wenige Stunden, manchmal nur für einige Minuten Sonne ins Terrarium fällt. In dieser Zeit klatschen sich alle Tiere direkt an die Scheibe und genießen das Sonnenbad.

[ externes Bild ]

Ähnlich sieht es beim Einsatz des nagesicheren Wärmekissens aus. Da wird sich gerne mal so richtig schön draufgestapelt, solange es warm ist.

[ externes Bild ]

Dieses Verhalten kann ich total nachvollziehen, wenn man etwas nicht immer hat, dann ist es eben was besonderes. Ich habe auch Degus, die das Wärmekissen überhaupt nicht annehmen. Da sind sie sehr unterschiedlich gestrickt.

Und, das möchte ich jetzt auch mal anmerken, ich habe auch sehr inaktive Degus, die nie einen Fuß ins Laufrad setzen und keinen Schritt zu viel gehen wollen, ohne dass da Wärme im Spiel war.

Ob da jetzt was dran ist an gesteigerter Durchblutung der Genitalien und dem Zusammenhang zu Penisvorfällen, würde ich mal sehr kritisch hinterfragen. Ich hatte bisher einen Degu mit Penisvorfall und da hat Wärme in keiner Weise eine Rolle gespielt. Wenn die Durchblutung was ausmachen würde, dann müssten Penisvorfälle ja auch häufiger im Sommer und bei sehr aktiven Degus vorkommen. Da eine aussagekräftige Statistik zu bekommen halte ich für sehr schwierig.

Und natürlich muss man bei Wärme auch differenzieren. Reden wir von 26 oder 36 Grad?

Ich würde weder die Leute verteufeln, die dauerhaft eine (sichere und moderate) Wärmequelle anbieten, noch diejenigen, die gänzliche darauf verzichten.

Und nicht außer Acht lassen sollte man auch esmeraldas Anmerkung, dass bei Arthrose geplagten Tieren eine Linderung der Symptome durch Wärme möglich ist. Jetzt hat man aber nunmal oft altersgemischte Gruppen und kann ja schlecht nur den Senioren den Heizstein zugänglich machen.
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esmeralda
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Re: Wärmequellen im Degukäfig

snoopy0589 hat geschrieben: 26. Sep 2018, 21:18….Ich persönlich … schrecke einfach auch davor zurück in irgendeiner Form Elektrizität an oder im Käfig zu verbauen. Egal, ob das ein Heizstein, eine Lampe oder etwas sonstiges ist. Selbst bei guter Sicherung der Kabel. Ich habe schon so viel erlebt, dass ich den Viehchern einfach nicht über den Weg traue. Außerdem würde ich eine elektrische Wärmequelle nie in meiner Abwesenheit betreiben, einfach weil ich Angst vor einem technischen Defekt hätte….
Das ist ein berechtigter Einwand und ich habe auch sehr lange mit mir gehadert, ob ich überhaupt irgendetwas Elektrisches im Käfig haben wollte. Aber durch die langjährigen, positiven Erfahrungen anderer Deguhalter, die sich allerdings auch extrem viele Gedanken darüber gemacht haben, wie man Stromkabel so sicher wie möglich verlegen kann (also nicht bspw. nur einfach Loch ins Gitter/in den Holzkorpus machen, Heizstein direkt daran schieben, aber das Kabel selber nicht noch zusätzlich sichern) habe ich mich entschlossen, es ebenfalls zu wagen. Somit habe ich jemanden damit beauftragt, der sich sowohl von Berufswegen mit Elektrizität auskennt, als zudem sehr innovative Ideen hat, wie man das Ganze dann auch umsetzen kann, um unseren geliebten Extremnagern keine Ansatzmöglichkeiten zu bieten.

Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht, aber ich bin der Meinung, dass wir das Risiko tatsächlich derart minimiert haben, dass man es guten Wissens und Gewissens wagen konnte, sowohl Licht, als auch eine Wärmequelle in Form eines selbstgebauten Heizsteins in den Käfig zu bringen.

Licht:
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Das Kabel ist mit Metallhülsen gesichert, die Durchgänge durch die Möbelplatten mit zusätzlichem Alu-Profil und die LED-Leiste ist so angebracht, dass die Degus nicht nur kopfüber drankommen würden, sondern zusätzlich noch mit einem „ausfahrbaren“ Giraffenhals ausgestattet sein müssten.

Heizstein:
[ externes Bild ]
Edelstahl-Duschschlauch, direkt an den Heizstein angebracht
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Schlauch bis zur Decke der mittleren Etage – Durchgangsloch zusätzlich gesichert
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Metallrohr, durch das das mit dem Edelstahl-Duschschlauch gesicherte Kabel von der oberen Etage bis zum Käfigdach geführt wird
[ externes Bild ]
Duschschlauch gesichertes Kabel auf dem Käfigdach, was dann an der Seite (Holz) nach unten zur Steckdose geführt wird.
Es könnte auch mal wieder oben auf dem Käfig abgestaubt werden.... :oops:

Ebenso kann ich sehr gut die Sorge bzgl. eines auftretenden, technischen Defekts im Käfig nachvollziehen. So etwas kann man nämlich nie ausschließen. Und bspw. ein Brand im Käfig hätte katastrophale Folgen…

Aber auch hier hoffe ich, dass die elektrischen Geräte, die die staatlich anerkannten CE, GS (für geprüfte Sicherheit), das VDE oder ein TÜV-Siegel und mögliche, andere, wichtige Prüfsiegel haben, tatsächlich so sicher sind, wie sie „versprechen“. Ein Restrisiko bleibt aber immer, denn wie du schon richtig angemerkt hast, gibt es (allgemein im Leben) keine allumfassende Sicherheit. Dies bitte jetzt nicht falsch verstehen, aber ich bin der Meinung, dass wenn man sorgfältig und umfassend abwägt und dann eine Entscheidung trifft, hinter der man auch ohne Bedenken steht, dass dies verantwortungsvoll und gewissenhaft ist.

Letztlich muss jeder für sich selber entscheiden, was man meint guten Gewissens im Käfig einzubauen und was man, aus den von dir absolut berechtigt angebrachten Einwänden, lieber draußen lässt.
Liebe Grüße

Monika

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