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Dauer der Integration und Fortschritt
Verfasst: 30. Nov 2018, 13:30
von paulina
Hallo,
ich habe gelesen, dass eine Integration am Trenngitter ca. 2-6 Wochen dauern soll.
Bei meinen sind jetzt 3 Wochen um, jedoch gibt es überhaupt keine Verbesserung.
Die Neue ist ganz friedfertig. Sie "redet" auch sehr wenig, habe sie erst an einem
Tag richtig mit den anderen kommunizieren kören.
Die zwei anderen fauchen und quietschen die ganze Zeit rum, wenn die Neue am
Gitter ist. Besonders Jane, die Chefin.
Da es meine erste richtige Integration ist (die erst habe ich leider falsch durchgeführt,
aber sie hat - besser - geklappt), wollte ich mal nach euren Erfahrungswerten
fragen: Sollte sich nicht langsam mal eine Änderung einstellen?
Ich habe auch schon Seitentausch gemacht, aber das ist ein bisschen schwierig, da
eine Hälfte kleiner ist und die zwei "Älteren" sich dann sogar gegenseitig angreifen.
Und die Papierwolle sowie die Sandbäder tausche ich zwischen den Abteilen aus.
Habt ihr noch Tipps oder muss ich einfach geduldig sein?
Momentan bin ich echt manchmal einfach froh, wenn die drei abends irgendwann
"ins Bett" gehen, damit mal Ruhe herrscht.
Re: Dauer der Integration und Fortschritt
Verfasst: 30. Nov 2018, 17:15
von Firelady
Hey,
wo hast du das denn gelesen?
Ich würde die Dauer einer Trenngitterphase immer und ausschließlich vom Verhalten der Tiere abhängig machen. Dass deine „Alttiere“ so unentspannt miteinander sind, macht das Ganze natürlich noch schwieriger.
Magst du vielleicht ein wenig über deine Tiere erzählen (Alter, Herkunft, Beziehung...), damit wir uns eher ein Bild machen können?
Re: Dauer der Integration und Fortschritt
Verfasst: 1. Dez 2018, 08:59
von paulina
Guten Morgen,
mit den 2-6 Wochen steht hier - und das wurde bei meinem anderen Beitrag verlinkt:
viewtopic.php?f=60&t=2968
Die zwei "Alten" sind Mutter und Tochter, die Tochter ist 2,5, das Alter der Mutter unbekannt (aber schon um einiges älter als die Tochter, schätze ich). Ich habe sie vor über zwei Jahren aus dem Tierheim geholt. Damals zu dritt zu einem Kastraten vergesellschaftet, aber dieser und ein Weibchen sind verstorben. Die beiden verstehen sich eigentlich sehr gut! Erst seit der Inti gibt es manchmal Streit zwischen ihnen.
Die Neue ist 6,5 Jahre, aber sehr fit. Sie habe ich vor einigen Wochen aus einem anderen Tierheim geholt. Sie wurde dort laut Angaben abgegeben, da ihr Partnertier verstorben ist. Sie ist mir gegenüber sehr zutraulich und sogar anhänglich. Möchte zwar nicht gestreichelt werden, aber wenn sie Auslauf hat, kommt sie meistens, wenn ich mit ihr rede und schaut auch, was ich mache, zB wenn ich meinen Rucksack auspacke, sitzt sie daneben und schaut sich alles an, was ich raushole. Sie klettert auch sofort auf meine Hand, um aus dem Käfig zu gelangen und lässt sich super gut im Zimmer wieder hochnehmen.
Die anderen beiden sind mir gegenüber auch sehr zutraulich, aber sie lassen sich nur mit Tricks hochnehmen.
Re: Dauer der Integration und Fortschritt
Verfasst: 2. Dez 2018, 14:59
von Desperacia
Huhu,
das mit den 2-6 Wochen sind ja auch nur so durchschnittliche Erfahrungswerte. Am Ende passt ja leider kaum ein Tier in ein bestimmtes Schema, so dass es immer auf den individuellen Charakter ankommt. Manchmal verstehen sie sich sehr schnell blendend und manchmal kann man sich nicht riechen. Habe leider schon oft von Vergesellschaftungen gehört/gelesen, die auch mal gut mehrere Monate gedauert haben. Am Ende können wir Menschen leider nicht mehr machen, als uns von den Tieren den Takt vorgeben zu lassen.
Da ich mich aktuell auch sehr viel mit dem Thema Vergesellschaftung beschäftigt (mir steht nun auch eine bevor) ist mir aber noch was aufgefallen, was auch im Merkblatt der DHS (
https://www.deguhilfe-sued.de/files/Mer ... 0-2013.pdf) stand:
Da ist die Rede davon, dass man mit Sandbad- bzw Seitentausch anfangen kann, wenn die Tiere bereits einige Tage friedlich am Trenngitter zusammen waren.
Wenn ich das bei dir richtig verstehe, dann hast du das ja aber schon gemacht, obwohl es am Trenngitter noch aggressiv zuging?
Ist jetzt nur eine Vermutung von mir (da der Hinweis im Merkblatt ja auch nen Grund haben muss), dass vielleicht auch der zu frühe Tausch ein wenig Unruhe reinbringt bzw sich negativ darauf auswirken könnte, dass nicht der erhoffte Friede am TG entsteht. Würde mit dem nächsten Sandbad- und/oder Seitentausch daher noch warten bis sie sich am Gitter auch besser verstehen. Das aber wie gesagt nur meine Meinung aus dem, was ich so darüber gelesen habe. Habe leider noch keine eigenen Erfahrungen machen können, sondern bereite mich auch gerade erst auf eine (Re-)VG vor.
Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass bei dir bald die erhofften Fortschritte zu sehen sind!
Kann das gerade sehr gut nachvollziehen, wie nervenaufreibend das ist, wenn die ganze Zeit nur Action und Gequietsch ist und einem gefühlt fast schon der Kopf platzt und man sich einfach nur noch Ruhe wünscht und das endlich mal Licht am Horizont zu sehen ist
LG Jacqueline
Re: Dauer der Integration und Fortschritt
Verfasst: 2. Dez 2018, 16:50
von DaLo
Hallo,
das Hauptproblem bei vielen Vergesellschaftungen oder auch Wiedervergesellschaftungen ist die Ungeduld des Halters. Ich kann es schon gut verstehen, dass man das Bedürfnis hat, aktiv tätig zu sein, um den Fortschritt voran zu treiben. Es hat sich allerdings erwiesen, dass es deutlich zielführender ist, das Tempo von den Tieren bestimmen zu lassen und selber eine passive, beobachtende Rolle einzunehmen. Das kann zermürbend sein und man fühlt sich dabei oft hilflos und möchte so gerne etwas tun.
Die 2-6 Wochen sind m.E. nicht ganz glücklich gewählt und eher für eine Vergesellschaftung gültig, die "nach Lehrbuch" verläuft. Deshalb habe ich diese Information jetzt in dem zitierten Artikel folgendermaßen geändert, da ich denke, so sieht die Realität aus:
Rechnet mit 4-8 Wochen, bis dieser Zeitpunkt erreicht ist - in Ausnahmen klappt es früher, in manchen Fällen auch erst deutlich später.
Für mich ist jede Vergesellschaftung, die innerhalb von vier Wochen erfolgreich ist, eine sehr schnelle und megaerfreuliche Vergesellschaftung. Ich rechne immer mit einer Zeit zwischen einem und drei Monaten. Darunter schnell, wenn es länger dauert, beginne ich schon sehr kritisch zu hinterfragen, ob das Ganze Sinn macht, wobei die Antwort hier - je nach Situaton - durchaus auch JA heißen kann.
Desperacia hat geschrieben: ↑2. Dez 2018, 14:59
Da ist die Rede davon, dass man mit Sandbad- bzw Seitentausch anfangen kann, wenn die Tiere bereits einige Tage friedlich am Trenngitter zusammen waren.
Das ist ein m.E. wichtiger Punkt. Keine Veränderung, wenn Unruhe und/oder sichtbare Aggressionen da sind.
Viele Grüße
Dagmar
Re: Dauer der Integration und Fortschritt
Verfasst: 16. Dez 2018, 12:23
von paulina
Hallo,
danke, das mit dem Tausch hatte ich falsch verstanden. Es hat mich wohl verwirrt, dass in dem Merkblatt zwar steht "wenn die Tiere friedlich sind", aber gleichtzeitig nach einigen Tagen. Da kam ich durcheinander, aber jetzt verstehe ich, wie es gemeint ist!
Ich frage mich aber auch, ob Prisilla (die Neue) wirklich früher mit Artgenossen zusammen war. Sie wirkt ziemlich desinteressiert an den anderen. Ich habe sie auch wirklich bis jetzt nur ein einziges Mal "reden" gehört.
Diese Woche war ich mit ihr beim TA. Sie hatte ein massives Zahnproblem und ich kann mir vorstellen, dass das der wahre Abgabegrund war, denn die Rechnung, die ich bekommen habe, hatte es echt in sich und es könnte sein, dass sie zu einem Zahnpatienten wird.
Re: Dauer der Integration und Fortschritt
Verfasst: 17. Dez 2018, 16:52
von DaLo
Hallo,
sollten die Vorbesitzer von den Zahnproblemen gewusst und diese verschwiegen haben, ist das sehr ärgerlich und Prisilla gegenüber auch äußerst unfair. Sie hätten damit auch in Kauf genommen, dass ein neuer Halter das nicht erkennt und keinen Tierarzt aufsucht und Prisilla ggf. lebensbedrohlich abmagert.
paulina hat geschrieben: ↑16. Dez 2018, 12:23
Sie wirkt ziemlich desinteressiert an den anderen.
Das ist oft gar nicht mal der schlechteste Zustand. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Vergesellschaftungen, bei denen sich die Tiere mehr oder weniger ignoriert haben, Erfolg hatten.
Wie verhalten sich denn die beiden "Alten" inzwischen am Gitter? Insbesondere Jane. Gibt es da schon eine Veränderung?
LG Dagmar
Re: Dauer der Integration und Fortschritt
Verfasst: 18. Dez 2018, 14:02
von FynnFish
Ich möchte mich hier gern mal einklinken und nochmal die Info mit dem Tauschen hinterfragen.
Bei uns ist es aktuell so, dass zwei Degus unten im Käfig sitzen und zwei oben.
Die unteren haben die Buddelkiste, 1 1/4 Volletagen und einen Laufteller (die Etagen sind zu niedrig für ein Laufrad).
Die oberen haben 1 3/4 Volletagen, 2 Sitzflächen auf die sie über dicke Äste gelangen, eine Hängematte, das Laufrad und die UVB-Lampe.
Das ist natürlich mega unfair und ich fühl mich furchtbar, dass die unteren zum Beispiel gar nichts von der UVB-Lampe abbekommen.
Ja ich überlege schon eine zweite zu installieren, bin aber grad noch ratlos wie ich das machen soll.
Wir haben sie gestern Abend getauscht, jetzt lese ich hier, dass das wohl auch schon wieder ein Fehler war. Nur wenn ich sie jetzt so sitzen lasse ist das ja echt übel für die zwei die unten sitzen.
Ich tu mir auch schwer zu beurteilen was friedliches Verhalten am Trenngitter ist, ich hab dich überhaupt keine Erfahrung. Und grad hab ich das Gefühl ich mach mit allem was ich tu mehr kaputt als ganz.
Ja das Problem ist die Ungeduld des Halters. Ich kann mir gar nicht vorstellen jetzt für mehrere Monate 2x2 Degus zu haben statt 1x4.
Re: Dauer der Integration und Fortschritt
Verfasst: 19. Dez 2018, 09:13
von Silmeria
Hey finny.
Wie lange hast du denn das trenngitter schon drin?
Generell solltet ihr euch keine zu großen Sorgen machen wenn ihr zufrüh getauscht habt. Leider gehen da evtl gewisse Fortschritte verloren aber die Tierchen bleiben unversehrt. Aus Fehlern lernt man
So zu deiner Situation finny... Ich finde es ziemlich schwierig zu vergesellschaften wenn das trenngitter waagerecht im Käfig ist.... Gehe ich recht in der Annahme das du so nur den Durchgang in die nächste Etage versperrt hast?
Besser wäre es wenn das trenngitter senkrecht den Käfig teilt. Vielleicht geht es so das du nur die mittlere Etage teilst so das beide Parteien jeweils noch eine Etage für sich haben? So habe ich es machen können
Aber vielleicht haben wir hier noch andere Leute mit mehr Erfahrung mit vg am waagerechten trenngitter. Die alles was ich jetzt gesagt habe entkräftigen können.
Zum ruhigen Verhalten. Die Tiere sind friedlich, wenn sie ohne Anzeichen von Aggressionen zusammen am gitter sitzen und fressen, schlafen oder zwitschern und das über einen längeren Zeitraum hinweg.
Dieses Verhalten kann man an einem senkrechten trenngitter viel besser beobachten da die Tiere sich dort am ehesten gegenüber stehen und man sie dahingehend etwas beeinflussen kann. Zb. Futter ans gitter stellen usw.
Re: Dauer der Integration und Fortschritt
Verfasst: 19. Dez 2018, 13:25
von FynnFish
Hallo Silmeria,
nene, das Trenngitter ist senkrecht im Käfig, tatsächlich ziemlich in der Mitte. Das Trenngitter ist seit Samstag drin.
Sie sitzen da auch am Trenngitter, sie springen das Gitter nicht an, sie quietschen auch nicht, keiner läuft panisch weg. Sie futtern da auch. Sie knabbern halt am Gitter rum, aber ich weiß nicht ob das zu aggressivem Verhalten zählt oder normal ist weil sie halt auf die andere Seite wollen.
Wenn gequietscht wird am Trenngitter dann quietschen nicht die Degus links und rechts sich an sondern die auf EINER Seite (weil der andere gerade da am Gitter knabbert wo man selbst grad hin will oder so).
Als ich heute früh aufgestanden bin und ins Wohnzimmer kam, saßen zwei ganz entspannt am Gitter nebeneinander.
So richtig total aggro kamen sie mir am Gitter von Anfang an nicht vor. Kein Fauchen, kein Schwanzwedeln. Sie sind mal am Gitter hoch geklettert, aber ist das wirklich aggressiv oder nur gucken ob man drüber klettern kann? Toni hat ne Weile gebraucht bis er sich wirklich zum Gitter getraut hat, aber jetzt ist er viel dort.
Ich hab eigentlich den Eindruck, dass sie den Tausch gut verkraftet haben. Aber ich bin mir unsicher ich bin ja Anfängerin und vielleicht sehe ich es nur nicht, dass der Tausch sie gestresst hat.
Es sind bei mir ja keine Tiere die einander vollkommen fremd sind, sondern sie waren bis vor etwa einer Woche eine Gruppe, die sich nun zerstritten hat (es gab einen Vertreibungskampf, hab gelesen, dass das so heißt). Also genau genommen kennen sie sich. Und waren auch alle vorher schon überall im Käfig.
PS.: Ich find das übrigens mega von dir, dass du Butters nun bei dir aufgenommen und ihm einen Kuschelpartner geholt hast! Ist ja eine ungewöhnliche Art an ein Haustier zu kommen aber so toll, dass du ihn behalten hast!