Deguhilfe Süd e.V. - Forum

Hallo,
ich habe zu den Themen Streitereien schon einige Beiträge hier gelesen, allerdings bin ich mir immer noch unsicher, wie ich mit meiner Gruppe umgehen soll. Das Problem ist folgendes: Wir halten seit mehreren Jahren Degus und leider liegt momentan einer unserer zwei Verbliebenen im Sterben und daher haben wir uns nach ein paar neuen Kuschelpartnern für unseren bald Einzelnen umgeschaut. Von einer Privathalterin haben wir jetzt eine Dreiergruppe aus recht schlechten Verhältnissen übernommen (falsches Futter, keine Beschäftigung, die Halterin hatte keine Zeit für die Tiere, der Käfig war auch nicht degusicher). Laut deren Aussage hätten sie die Degus vor ca. einem Jahr einzeln bekommen und einfach zusammengesetzt, das wäre dann schon gegangen. Das Alter der Drei ist nicht ganz klar. Einer ist definitiv noch sehr jung, die beiden anderen dagegen um einiges älter, vermutlich ist der Jüngste etwa ein Jahr alt und die anderen zwischen drei und vier oder älter. Der Älteste sieht ziemlich mitgenommen aus (Narben, Risse in den Ohren, ein Auge ist zu und geht nicht auf, viele verheilte Wunden, abgerissener Schwanz) was wohl von den ständigen Kabeleien und Kämpfen mit dem Jüngsten herrührt. Der dritte im Bunde ist unglaublich verschreckt und versteckt sich eigentlich hauptsächlich irgendwo. Wir vermuten, dass der Jüngste in der "Pubertät" ist und mit den anderen vielleicht einfach nicht zusammenpasst, wir sind uns aber nicht sicher und wissen auch nicht, ob die Verletzungen definitiv von dem Kleinsten stammen.

Was sollen wir tun? Lieber abwarten und beobachten oder ist es besser die Gruppe gleich zu trennen? Wir wollen eigentlich keinen einzeln halten (wenn auch nur vorerst) aber haben Angst, dass sie sich wirklich etwas antun.

Danke schon mal im Voraus für die Hilfe.

LG Samantha

Hallo,

Oh Mann, gut, dass Ihr die Jungs uebernommen habt. Wie ist denn das aktuelle Verhalten?
Wenn die drei friedlich sind, würde ich nicht trennen, sondern gut beobachten.
Das Auge sollte schnellstens einem Tierarzt vorgestellt werden.

Danke für die schnelle Antwort
Momentan sind die Kämpfe seltener, dafür versucht der Jüngere den Älteren immer "Aufzureiten" was die offensichtlich ziemlich stört. Einer der Drei ist regelrecht apathisch, lässt sich nicht anfassen und bekommt bei den kleinsten Geräuschen Panik. Wir wissen aber auch nicht, was in der Vergangenheit mit ihm passiert ist oder woher das kommen könnte. Der Dritte ist dafür umso zutraulicher und auch der Jüngste lässt sich brav anfassen. Abends wird auch fleißig gekuschelt.

Allerdings habe ich Sorgen, dass der Jüngste sich nicht mit unserem Senior verträgt, mit dem eigentlich die Vergesellschaftung geplant war. Er ist zwar absolut fit und definitiv hyperaktiv aber eben auch schon fast 6 Jahre alt.

Hm, das ist wirklich eine schwierige Situation. Fremde Tiere sind auch immer schwer einzuschätzen.
Ich würde sehr gut beobachten, ob der Jungspund die aelteren zu sehr stresst, so dass keiner mehr zur Ruhe kommt. Dann ggf. trennen. Bei aelteren Tieren wäre ich da eher vorsichtig, damit es nicht zuviel wird.

Solange in der 3er-Gruppe keine Ruhe herrscht, macht aber auch eine VG mit Eurem Senior keinen Sinn.
Vielleicht braucht Ihr da mittelfristig einen Plan B.

Und mit den beiden auffälligen Tieren zum Tierarzt, jetzt an den Feiertagen natürlich blöd, aber dafür gibt es ja Notdienst.

Guten Morgen,

ich habe im Sommer ein Tier (allerdings nur eines) zur Verjüngung meiner Gruppe von privat aufgenommen, das mir in den ersten Wochen viel Sorge gemacht hat. Inzwischen ist bei meiner Truppe alles perfekt, und obwohl der Neuzugang jünger (weit jünger!) ist als meine Senioren, gleichen gesundheitliche Einschränkungen das wieder aus. Will sagen: er verhält sich wie ein Opi...

Ich kann dir zur Vergesellschaftung keinen Rat geben, möchte aber eindrücklich darauf hinweisen, dass man mMn Neuzugänge (grundsätzlich, insbesondere aber, wenn man ältere Tiere daheim hat) vom Tierarzt abchecken und auf innere Parasiten (Kotprobe!) untersuchen lassen sollte.
Bei der Vorgeschichte deiner Neuzugänge würde ich mich auch dreimal vergewissern, dass die angegebenen Geschlechter stimmen. (Ich habe im Sommer das Tier bei der Tierärztin selber gesext und ihr erklärt, worauf sie achten muss, als sie mir sagte, dass sie noch nie eine Geschlechterbestimmung bei einem Degu gemacht hatte... )

Erst wenn in der Hinsicht alles stimmt und grünes Licht gegeben wurde, kann imho über eine Vergesellschaftung nachgedacht werden.

Hättest du theoretisch die Möglichkeit, zwei Gruppen zu halten? Weil ich zugebe, dass ich ein so freches junges Tier wohl kaum einem Opa vorstellen würde - damit wird man nämlich weder dem jungen, noch den alten Tieren gerecht...

Vielen Dank für die Antworten erst einmal

Das Gehetze hat sich jetzt anscheinend erstmal gelegt, heute gab es kaum Gequietsche oder Ähnliches. Wir werden jetzt erst einmal mit allen zum Tierarzt gehen und sie durchchecken lassen.
Wir können leider auf Dauer nur eine Gruppe halten aber da die drei sonst ins Tierheim gewandert wären und wir die Kleinen vorher nicht gesehen haben, haben wir sie ohne wirklichen Plan B aufgenommen...

Vom Charakter her ist unser Senior dem Kleinen tatsächlich sehr ähnlich.
Wir warten jetzt mal ab und beobachten, schließlich hatte die Gruppe in ihrem alten Käfig weder Spielzeug noch Beschäftigungsmöglichkeiten. Vielleicht bessert sich das Verhalten in der Gruppe wenn sie jetzt alle was zu tun haben.