Deguhilfe Süd e.V. - Forum

Hallo alle zusammen.

Ich habe vor knapp 2 1/2 - 3 Monate zwei kleine Degu bekommen und die mit meiner Großen (ca 2 1/2 Jahre) vergesellschaftet. Es sind alles Weibchen und an sich hat das alles super funktioniert.

Diesen Samstag gab es jedoch anscheinend Streit. Mein Freund, der zu der Zeit im Raum war sagte dass die Große der kleinen ins Laufrad gesprungen ist und sie sich dann gezofft haben. Die Kleine ist seitdem auf maximalem Abstand, hat sich auf der höchsten Etage ein Zuhause eingerichtet und ist quasi "ausgezogen". Bis jetzt dachte ich das kann vielleicht einfach die Flegelphase/Pubertät sein.
Die zwei Kleinen verstehen sich noch untereinander und die andere Kleine und die Große auch.
Besagte Kleine frisst auch noch und ist mal runter gegangen wenn die Große schlafen war und ist im Laufrad gelaufen. Kam die Große zu nahe gab es aber lautes Quieken und ist sie irgendwann zu nahe gewesen hat die Kleine sie geschlagen und ist weggerannt. Die Große ist in dem Falle dann nur für 1-2 Sekunden hinter ihr her.
Für uns war das noch nicht sehr Besorgnis erregend.
Später ist die Große jedoch nach oben und hat sich neben einen der Eingänge des neuen Zuhause gesetzt und einfach nur da gesessen. Die Kleine hat das mit lautem Quieken kommentiert und dann auch irgendwann zugehauen wenn die Große ihr zu Nahe war. Da die Große keine Aggressivität gezeigt hat haben wir das auch noch als ok empfunden.
Mittlerweile sitzt die Kleine jedoch oben und ist nur noch am "weinen". Sie isst noch und alles aber hört nicht mehr auf dieses Geräusch ähnlich eines weinens zu machen.

Mittlerweile sind wir uns nun nicht mehr sicher. Ist das nur pubertäres Verhalten? Haben wir doch ein Männchen bekommen und sind das Paarungslaute? Oder ist sie verletzt? Wir planen heute noch zum Tierarzt zu gehen, aber vielleicht kennt einer von euch das Verhalten ja.

Hey,

es kann gut sein, dass die Kleine jammert und "schmollt", weil sie sich gegen die Große nicht behaupten kann. Ob sie bei den Auseinandersetzungen Verletzungen davongetragen hat, vermag ich nicht zu sagen.

Paarungslaute sind eher hektische, kurze laute Pfiffe. Das machen Degus häufig, aber gerade bei Männchen ist das nach erfolgtem Deckakt / Orgasmus (meine Theorie; ich habe dies auch nach "erfolgreichem" Berammeln eines Bruders in einer Männergruppe beobachtet) normal. Als "Weinen" würde ich es auf keinen Fall bezeichnen. Manche Halter beschrieben diese Fiep-Laute als "Schluckauf". Und ähnlich nervig sind sie auch… für uns

Also wir waren nun beim Tierarzt mit der Kleinen und wie sich herausgestellt hat, hat sie mehrere Bisswunden am Popo und am Schwanz. Da ist wohl doch mehr passiert als wir tagsüber gesehen haben. Dass die Große oben an dem Häuslein stand war, wie die Tierärztin vermutet eine drohende Geste. Quasi ein "Du kommst nicht mehr in mein Gehege, bleib bloß da drin."

Wir haben die zwei Kleinen jetzt wieder von der Großen mit dem Trenngitter getrennt und werden jetzt warten bis sich die Verletzte wieder erholt hat. Danach werden wir der Vergesellschaftung auf lange Dauer wieder einen Versuch geben.

Das kann aber ja mehrere Monate dauern und die Große ist nun alleine. Ist das denn okay für die? Eine andere Alternative gibt es ja nicht wirklich.

Wahrscheinlich passt das Thema jetzt auch besser in das Vergesellschaftungs-Unterforum. Tut mir Leid!

Ich hatte selber noch nie junge Degus, deshalb kann ich jetzt zu dem Verhalten der Jungtieren nichts weiter sagen. Aber vielleicht wäre es für dein älteres Weibchen besser, wenn du sie mit einem älteren Degu Vergesellschaftest. Ob das natürlich jetzt des Rätsels Lösung ist, kann man vorab nicht sagen.
Ich hab immer nur "ältere" Tiere, also zumindest sind sie immer ausgewachsen und das Alter ist bei meinen eigentlich nie bekannt. Ich halte schon einige Jahre Degus und hab schon ne Menge VGs hinter mir. Es gab bisher nur ein einziges Mal Probleme. Mit einem Kastraten in der Mädels-Gruppe, aber auch das hat sich nach wenigen Tagen geklärt und die Gruppe war harmonisch. Meine Gruppen sind eigentlich immer sehr harmonisch.
Ich würde zu meinen ausgewachsenen Tiere vermutlich nie Jungtiere setzen, weil man da einfach sehr oft Probleme hat. Ob das jetzt zwingend immer was mit der Pubertät zu tun haben muss, glaube ich noch nicht mal.

Hast du vielleicht die Möglichkeit 2 Gruppen zu halten? Wenn ja, würde ich schauen, dass ich noch ein älteres Tiere finde.
Wenn die 2 "Kids" dann man so richtig erwachsen sind, könnte man ja noch einen VG Versuch starten.

So würde ich das nun machen.

Hey,

ganz kurz: ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor.
Ich würde grundsätzlich Jungtiere (pubertierende Flegel wie Deine ) nur zu in sich gefestigten, mindestens 2 Jahre alten Tieren vergesellschaften.

Es ist richtig, dass Jungtiere immer einen gleichaltrigen Spielkameraden haben sollten und dass wirklich ältere Degus, die bereits ihre Ruhe brauchen, nicht mit Minis überfordert werden sollten.

Aber vom Alter her sehe ich hier kein Problem und würde definitiv davon abraten, jetzt schon auf zwei Gruppen zu gehen und ein weiteres Tier aufzunehmen. Es kann nämlich gut sein, dass die Kleinen, wenn sie nicht richtig von ihrer Mutter erzogen und nicht anständig sozialisiert worden sind, auch untereinander das Kräftemessen anfangen, sodass ganz schnell dann zwei Einzeltiere statt einer harmonischen Zweiergruppe, die man jetzt vielleicht noch sieht, übrig bleiben…

Wie gesagt haben wir uns durch die Verletzungen dazu gezwungen gesehen die zwei Kleinen von der Großen zu trennen. Sie können sich durch das Trenngitter weiter beschnuppern und sehen.

Uns kam auch die Idee einen weiteren Degu dazuzuholen, da die Tierärztin sagte, dass bei ungeraden Gruppen es wohl dazu kommt, dass es einen Prügeldegu gibt, der den Frust vom Großen abbekommt, aber ich bin der Meinung, dass in eine zur Zeit nicht funktionierende Gruppe nicht noch ein Störfaktor in dem Sinne dazu kommen sollte.

Der Verletzten geht es schon sichtlich besser und sie hat auch mehr Ruhe und keine Angst mehr. Die zweite Kleine versteht sich auch noch super mit ihr, vermisst aber wohl die Große, da sie gerne richtig zu ihr möchte.

Dass ungerade also z.B. 3er (oder 5er) Gruppen nicht funktionieren ist absoluter Quatsch und wohl eher vermenschlicht .

Mandarine hat geschrieben: ↑27. Jun 2019, 06:31 Dass ungerade also z.B. 3er (oder 5er) Gruppen nicht funktionieren ist absoluter Quatsch und wohl eher vermenschlicht

Ja das wird ja leider immer wieder gerne behauptet. Auch in der Kaninchenhaltung. Beides aber quatsch.
Ich halte sowohl bei den Degus, als auch bei Kaninchen, überwiegend 3er Gruppen.