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Leistenbruch

Verfasst: 9. Okt 2019, 21:17
von Firelady
Hallo,

mein Neuzugang Peanut (4 Jahre, mk) hat neben dem Harnzapfen eine weiche, bewegliche Beule von der Größe einer Kaugummi-Kugel.
Meine TÄ hat das heute als Bruch identifiziert. Sie sagt, sie fühlt die hervorgetretenen Darm-Schlingen und die kleinen Köttel darin.

Hat jemand so etwas schon mal bei einem Tier (bewusst allgemein gefragt!) gehört? Wie wurde es behandelt?

Danke Euch!

Re: Leistenbruch

Verfasst: 10. Okt 2019, 17:46
von Game
Das habe ich noch nie gehört. Aber ich gehe dann davon aus, dass er operiert werden muss, oder? Was hat denn die TÄ gesagt?

Re: Leistenbruch

Verfasst: 10. Okt 2019, 18:22
von Firelady
Hallo Gabi,

die TÄ war auch ordentlich verdutzt, aber nach gründlichem Abtasten blieb keine andere Option. Sie meinte (auf die fassungslose Frage meines *m* , woher sowas kommen könnte), dass ein Trauma, ein schwaches Bindegewebe, ggf. ein schlecht verheilte Kastra-Narbe … alles Auslöser sein könnten. Ja, man müsse es operieren, weil sonst halt die Gefahr eines Darmverschlusses besteht.

Da wir nicht wissen, wie lange Peanut schon damit lebt, machte sie daraus keinen Notfall.

Die TÄ, die ihn am Montag operieren wird - ich bedanke mich bei Monika für die Empfehlung, Frau Dr. Schrör wird es machen -, wirkte gerade am Telefon eher entsetzt, warum ich übers Wochenende warten würde. Ich habe dann erklärt, dass ich Peanut eben seit letztem Freitag habe und er seitdem auch diesen Knubbel hat. Ich würde das demnach nicht für einen akuten Notfall halten, zumal er weder Schmerzhaftigkeit zeigte beim Abtasten gestern noch das Fressen oder dergleichen verweigern würde (im Gegenteil). Wir sind jetzt so verblieben, dass ich ihn Montag vor der Arbeit hinbringe und nach der Arbeit (hoffentlich!) wieder abholen kann… 

Re: Leistenbruch

Verfasst: 10. Okt 2019, 19:01
von DaLo
Hallo,

ich habe auch nichts Hilfreiches beizutragen.
Weder hatte ich je einen Degu mit Leistenbruch, noch habe ich je davon gehört.
Ich drücke dem Kerlchen ganz fest die Daumen und fände es toll, wenn Du uns da auf dem Laufenden hälst, wie die Sache ausgeht und was genau bei der OP zu Tage tritt.

LG Dagmar

Re: Leistenbruch

Verfasst: 11. Okt 2019, 20:08
von Firelady
Interessant: ich wurde auf Facebook jetzt darauf hingewiesen, dass das Thema „Hernie“, also Bruch, sogar den Leitsymptomen behandelt wird. Vorrangig geht es da um Nabelbrüche, aber auch ein Leistenbruch ist bei Degus wohl nicht so aussergewöhnliches! Die Seiten sind online verfügbar.

Ich hoffe nur, dass die OP und die Heilung gut verlaufen und dies eine einmalige Erfahrung bleibt. Leider besteht wohl ein relativ hohes Risiko für Rückfälle... ~_~

Peanut sollte meinen Infos zufolge wohl eher nicht mehr springen und auch eher vorsichtig laufen während der Heilungszeit. Mal überlegen, wie ich das anstelle... klingt nach Quarantänekäfig, der Arme...

Re: Leistenbruch

Verfasst: 11. Okt 2019, 21:27
von DaLo
Hallo,

wenn ich die Leitsymptome lese, dann steht da, dass bei Degus einzelne Zuchtlinien bevorzugt von Nabelbrüchen betroffen sind, bei denen ganze Würfe die Symptomatik aufweisen.
Und was Leistenbrüche betrifft (denn darum geht es ja), diese durch sehr weite Leistenspalte oder ggf. auch als Folge von (nicht korrekt ausgeführten) Kastrationen ausgelöst werden.
Nach meiner Lesart geht daraus nicht hervor, dass so etwas regelmäßig anzutreffen, sondern eher Pech ist, was ja auch unsere (nicht vorhandenen) Erfahrungen damit durchaus untermauern.

LG Dagmar

Re: Leistenbruch

Verfasst: 11. Okt 2019, 23:20
von esmeralda
Hallo Julia,

ich hatte vor vielen Jahren einmal einen weiblichen Degu mit einem sehr schlimmen Darmvorfall, der zum Glück ohne OP behandelt, also manuell zurückgeschoben werden konnte und danach niemals mehr aufgetreten ist. Damals hieß es von der behandelnden Tierärztin ebenfalls, dass es zu wiederkehrenden Darmvorfällen kommen könnte, was aber nicht heißen würde, dass dies dann tatsächlich auch eintritt.

Man kann das eine vermutlich nicht 1 zu 1 mit dem anderen vergleichen. Aber was ich damit eigentlich verdeutlichen möchte, ist, dass das Risiko von Rückfällen natürlich auch bei allen anderen gesundheitlichen Veränderungen besteht, aber es nicht zwangsläufig dazu kommen muss.

Auch würde ich, wäre ich an deiner Stelle, den Käfig jetzt nicht so umbauen, damit Peanut nicht mehr springen kann (wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass die Springdistanzen in deinem Käfig sehr groß wären.)
Dann wäre nämlich jegliche Form von „Erschütterung“ zu unterbinden, die bspw. entsteht, zumindest bei meinen Tieren, wenn sie eine Rampe runtersausen und das letzte Stück springen. Dabei entsteht hier jedes Mal ein leises, aber hörbares „Plobb“. Genauso verhält es sich, wenn meine Wusel die breiten Rampen nach oben laufen. Auch dabei scheint man zu Beginn ein wenig Anlauf nehmen und dabei springen zu müssen, obwohl die Aufgänge nicht steil sind.
Außerdem müsstest du dafür sorgen, dass Peanut bei seinem Mädel nicht mehr sexuell aktiv sein darf, sein Laufrad nicht mehr benutzt (und dabei rein- bzw. raushüpft) usw., weil dies alles sowohl Erschütterungen nach sich ziehen, als auch anstrengend sein kann. Bestimmte Anstrengungen können nachgewiesenermaßen (so jedenfalls beim Menschen) ebenso zu (wiederkehrenden) Leistenbrüchen führen.

Jetzt drücke ich dir bzw. Peanut erst einmal ganz fest die Daumen, dass am Montag alles problemlos verläuft und dann der Heilungsprozess ebenfalls ohne Komplikationen vonstattengeht.

Darüber hinaus denke ich, dass dir die operierende Ärztin auch den einen oder anderen Tipp geben kann/wird, worauf du sowohl unmittelbar nach dem operativen Eingriff, als auch zukünftig achten solltest.

Alle Tierärzte, die ich dir per PN genannt habe, können nicht nur professionell und gut Zähne korrigieren, sondern auch sehr wohl filigrane u./o. schwierige Weichteil-Operationen bei Kleinnagern (bspw. bei Degus oder Rennmäusen) durchführen. Dies wurde mir von verschiedenen Halter/inne/n so übereinstimmend bestätigt.

Alles Gute!

Re: Leistenbruch

Verfasst: 12. Okt 2019, 11:56
von DaLo
Hallo Julia,

sollte bei der OP festgestellt werden, dass die Ursache schwaches Bindegwebe ist, kannst Du für die Zukunft versuchen, mit Calcium Fluoratum (Schüssler Nr.1) und Silicea (Schüssler Nr.11) die Situation evtl. zu verbessern. Allerdings muss die Gabe praktisch dauerhaft erfolgen und nicht nur über einen kurzen Zeitraum. Ggf. ist auch homöopathisch etwas machbar, aber da fehlt mir das komplexe Wissen, um hier praktikable Tipps zugeben. Und nur im I-Net rumrecherchieren, um so Eigenbehandlungen anzustoßen, ist nicht das Mittel der Wahl ;). Da müsstest Du Dich an eine Fachfrau / Fachmann wenden, denn hier geht es ja um einen deutlich komplexeren Ansatz und nicht nur darum, ein vermeintliches Ungleichgewicht von Mineralien zu behandeln.

LG Dagmar

Re: Leistenbruch

Verfasst: 14. Okt 2019, 19:39
von Firelady
Hallo,

ich habe Peanut heute Abend abgeholt. Er hat sogar eine kleine Halskrause bekommen :lol: sieht ganz goldig aus!

Der Bauch ist komplett kahl rasiert, der Knubbel weg und vernäht. Er ist unheimlich agil, raste gerade wie blöd, als ich ihn versorgt hatte, über mich und über die Couch ~0

Morgen habe ich nach der Arbeit den Kontrolltermin, dann erst kann ich mit der Ärztin sprechen. Gerade habe ich eigentlich nur bezahlt, Antibiotikum und den Degu bekommen und durfte gehen. Wenig bis keine Infos... gemäß der Rechnung hatte er in der Tat einen Leistenbruch. Schmerzmittel gibt es keine, die wurden gespritzt und würden reichen. Na dann...

Aktuell:
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Aktuell:
Der Dateianhang C86DAB65-147C-4BF8-9445-930E7CB15837.jpeg existiert nicht mehr.

Re: Leistenbruch

Verfasst: 14. Okt 2019, 19:42
von Firelady
Okay, hier also das vorher-Foto:
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