Ebenfalls offtopic:
@Jenny,
ich habe dir doch gar nicht abgesprochen, dass du keine eigenständigen Gedankengänge hast. Wie kommst du darauf? Ich dachte, dass das Thema durch wäre….
Meiner Erinnerung nach (und du weißt, dass sie sehr gut ist
) hast du hier allerdings sehr wohl intensiv mitgelesen, sowohl mit deinem damaligen Nick, als auch später als Gast. Spätestens seit Anfang August dann wieder mit einem neuen Forennick.
Außerdem kann man im Bereich Vergesellschaftung und Verhalten auch ohne angemeldet sein mitlesen. Also nichts für ungut!
Es freut mich übrigens, dass Dex bei dir eingezogen ist.
Sein zukünftiger Partner scheint zu meinen, dass er als „Spider-Degu“ Furore machen muss.
Es ist schon erstaunlich, was der kleine Kerl so alles hinbekommt und dies obwohl er seine 4. Pfote nur eingeschränkt nutzen kann.
Ich drücke wirklich ganz fest die Daumen, dass es mit den beiden Kerlchen endlich dauerhaft klappt!
Jetzt aber wieder zurück zu der Fragestellung von Sara und der Überlegung, ob eine Gruppenerweiterung Sinn machen und Alex davon anhalten könnte, Jacky weiterhin in den Schwanz zu beißen.
Denn dies muss nicht zwangsläufig eine Verhaltensstörung sein, sondern es kann sich dabei auch sehr wohl nur um eine „Marotte“ handeln.
Ich habe bspw. auch z.Zt. mal wieder einen Degu hier sitzen, der offensichtlich die Schwänze seiner Mitbewohner dazu nutzt, um etwas zum Ausdruck zu bringen und dabei auch gerne mal hineinzwickt. Gut, das jeweilige Gegenüber ist davon wenig begeistert und reagiert entsprechend abwehrend oder schiebt den kneifenden oder zwickenden Degu energisch mit der Pfote weg.
Dabei wird allerdings nicht die Schwanzspitze angepeilt, sondern immer nur die Schwanzwurzel. Eine der zu beobachtenden Situationen ist bspw. dann, wenn sich ein Degu im Laufrad befindet und das Tier ebenfalls mit ins Laufrad möchte. Das klappt auch noch ohne Probleme, aber wenn man sich wegen der Laufrichtung nicht einig wird, wird der andere Degu durch den Kniff in die Schwanzwurzel dazu bewegt, sich entweder der gewünschten Laufrichtung anzupassen oder gar gleich das Laufrad zu verlassen. Damit ist die Angelegenheit auch erledigt.
Ein anderer Anlass ist z.B., wenn sich das rangniedrigste Gruppenmitglied wieder einmal unmöglich benimmt (das hier nur genau zu beschreiben, würde den Rahmen sprengen, denn dieser Degu ist tatsächlich verhaltensauffällig, kann aber von den anderen Mitbewohnern im Verbund sehr gut unter Kontrolle gehalten werden) und das Tier, was mittels der Manipulation der Schwänze seiner Gruppenmitglieder seinen Vorstellungen Ausdruck verleiht, und was gleichzeitig auch den unangefochtenen Chefposten innehat, den letzten in der Rangfolge derart diszipliniert, indem es ihn an der Schanzwurzel packt und von der Stelle wegzieht, wo er gerade sitzt. Dies lässt das kräfte- und größenmäßig deutlich überlegene Tier auch ohne Murren oder Gegenwehr geschehen.
Ich beobachte dieses Verhalten auch schon eine geraume Weile, weil ich mit schon Sorgen um die Schwänze der anderen Degus mache. Aber es hat noch nie eine Verletzung gegeben und es wurde auch sofort losgelassen, wenn das offensichtlich beabsichtigte Ziel erreicht ist.
Auch vor diesem Degu hatte ich schon andere einige Fellnasen hier, die offensichtlich Schwänze total interessant fanden, insbesondere dann, wenn sie von einer höheren Position herabhingen und sich dann auch noch bewegten. Das muss dann einen Impuls ausgelöst haben, daran zu zupfen oder zu ziehen. Auch in diesen Fällen sind keine Verletzungen entstanden oder etwas Ernsthaftes passiert.
Vielleicht hast du, Sara, irgendwann einmal die Gelegenheit ganz genau zu beobachten, was dem „Angriff auf den Schwanz“ von Jacky vorhergeht bzw. vorangegangen ist. Das wäre hilfreich. Könnte es bspw. sein, dass er sich dann bewegt hat, was die sichteingeschränkte Alex zu der Reaktion veranlassen könnte?
Es ist übrigens eine sehr wichtige Detailinformation, dass Alex wohl nicht mehr viel oder u.U. auch gar nichts mehr sieht. Und auch die Nachfrage von Julia ist berechtigt, die heute Morgen zu bedenken gegeben hat, dass sollte Alex tatsächlich blind sein, sie den ruhig daliegenden Schwanz von Jacky eigentlich nicht richtig sehen oder als nichts Besonderes wahrnehmen könnte.
Nach meiner Erfahrung sind Degus aber meist nicht vollkommen blind, sondern können oftmals noch Schemen erkennen. Außerdem sind die übrigen Sinne deutlich besser ausgebildet, dass diese das mangelnde Sehen wieder wettmachen. Insbesondere die Ohren und auch die überall am Körper verteilten
Vibrissen machen oftmals ein schlechtes Sehen wieder wett.
Nach deiner bisherigen Darstellung ordne ich Alex Verhalten eher in die Kategorie „Marotte“ ein. Damit kann ich natürlich auch vollkommen falsch liegen, denn ich kenne weder deine Tiere, noch habe ich die Gelegenheit, sie genau zu beobachten.
Die Schwanzspitze ist im Gegensatz zu der Schwanzwurzel deutlich empfindlicher und für kleinere Verletzungen anfällig.
Nachdem es augenscheinlich zwischen Lafayette und Alex Unstimmigkeiten bspw. um die Rangfolge gab und es deswegen zu den Jagden kam, beschreibst du das Verhalten zwischen Alex und Jacky hingegen als harmonisch und, bis auf diese Schwanzgeschichte, zudem als gut.
Vom Gefühl her bin ich mir momentan auch nicht sicher, ob die von dir angegebene Rangfolge zu Zeiten des Quartetts so zutraf, wie du sie beschrieben hast.
Inwieweit Molly tatsächlich die Nummer 1 war, kann ich leider nicht beurteilen, denn dafür weiß ich einfach viel zu wenig von ihr.
Ich vermute aber, dass Jacky viel weiter vorne war (wenn nicht sogar den Alpharang innehatte, dies aber nie hat „raushängen“ lassen) weil du sie als extrem ausgeglichenes und in sich ruhendes Tier beschrieben hast, was sich eigentlich aus allem herausgehalten hat. Dies muss nicht zwangsläufig damit zusammengehangen haben, dass sie die Kleinste und Zierlichste in dem Quartett war, sondern ausschließlich mit ihrer Persönlichkeit. Sie schien keine Gefahr für ihre Position gesehen zu haben, so dass sie sich derart „relaxt“ gezeigt hat. Beim Futter hingegen kannte sie keinen Spaß (und auch keine Futterfreunde
) was die anderen Mädels schnell verstanden und wohl auch akzeptiert haben.
U.U. gab es dann aber doch hin und wieder Situationen, in denen sie, vermutlich schlichtend und ohne großen Körpereinsatz dazwischen gegangen ist, wenn andere Gruppenmitglieder Meinungsverschiedenheiten hatten. Konntest du so etwas feststellen bzw. kannst du dich an etwas Derartiges ggf. erinnern?
Ebenso bin ich hellhörig geworden, als du das Verhalten von Jacky während des Pendeln-Lassens beschrieben hast. Alex und Lafayette konnten nicht miteinander und wurden daher getrennt. Jacky, die zeitweise mal bei der einen und mal bei der anderen Partnerin war, hat bei dem jeweiligen Aufenthalt sicherlich den Geruch der zeitweisen Partnerin an sich getragen und somit mit zu dem jeweils anderen Weibchen „mitgenommen“. Darauf ist dann aber keine Reaktion erfolgt, noch scheint Jacky deswegen als „Feind“ wahrgenommen worden zu sein. Das hätte nämlich dazu geführt, dass auch sie angegangen worden wäre.
So etwas kenne ich bisher nur, wenn der Degu, der sich zwischen den getrennt sitzenden Partnern hin und her pendelt, einen unangefochtenen Chefposten innehatte.
Ich glaube zudem, dass wir uns noch mehr mit dem Verhältnis von Alex und Jacky beschäftigen müssen, um einschätzen zu können, ob eine Gruppenerweiterung sinnvoll ist oder doch eher nicht.
Ebenso mit den konkreten Charakterzügen sowohl von Alex, als auch von Jacky.
Wenn es dann eine Tendenz in Richtung Neuaufnahme geben sollte, muss man sich weitergehende Gedanken darüber machen, was dazu passen könnte. Außerdem muss man bei einer dann irgendwann anstehenden Phase des direkten (ohne Trenngitter dazwischen) Gegenüberstehens dem Umstand Rechnung tragen, dass Alex Probleme mit dem Sehen hat.