Deguhilfe Süd e.V. - Forum

Hallo,
Anfang Januar wird ein bisher wirklich wohlbehütetes 5jähriges Degumännchen aus Jena bei uns einziehen. Er sitzt nach dem Tod des letzten Partners ca Anfang September nun seit 4 Monaten alleine.

Seiner Halterin sind nun insgesamt 2 - von hinten/oben betrachtet - recht symmetrisch angeordnete rundliche Stellen, verteilt auf jeweils einen Oberschenkel aufgefallen.
Nicht gerötet, nicht schuppend.
Kein vermehrtes Kratzen /keine Unruhe /Gewichtsabnahme.

Sie war heute mit ihm wie besprochen beim TA. Der meinte, es seien keine Parasiten / Pilze - er kenne von Hamstern solche beidseitigen Fellaufälligkeiten auch mit hormoneller Ursache. Und tippte auf Alter bzw auch die Einsamkeit.

Hat ihn aber gespottet.
(Leider nicht weiter auf Pilz untersucht).

Ich möchte wg Urlaub, der längeren Fahrt und weil ich eine gute TÄ habe schon am vereinbarten Einzugstermin festhalten. Und ihn gerne direkt zu seinem künftigen Partner ans TG setzen.
Aber bin natürlich dennoch nicht erpicht darauf, uns hier unnötig viele unerwünschte Mitbewohner einzuhandeln.

Deshalb wäre ich sehr dankbar über konkrete Antworten, falls jemand dieses Phänomen solcher symmetrischer kahler Stellen kennt? Auch von derartigen hormonellen Problemen bei männlichen Degus habe ich noch nichts gehört.
Danke schon jetzt und lieben Gruß
Sabine

Hallo,

wenn Parasiten ausgeschlossen sind, würde ich das Tier nehmen und neben meine anderen setzen. Pilz wandert nicht und springt nicht über. Natürlich sollte prophylaktisch erst mal eine entsprechende Hygiene eingehalten werden - die bisherigen Tiere immer zuerst versorgen und sauber machen, dann den Neuen. Und nach dem Anfassen von ihm sehr gründlich die Hände waschen. Der Käfig sollte gut reinig- und desinfizierbar sein, sonst am besten Pilz im Vorfeld doch besser ausschließen.

Allerdings vermute ich auch eher einen stressbedingten Fellausfall. Das Phänomen des kreisrunden Haarausfall (sowohl am Kopf als auch bei Männern beim Bart) ist ja auch bei Menschen bekannt.

Hallo zusammen,
der Kleine ist seit heute Mittag da .

Was auffällt ist, dass er schon ein klein wenig ungeschickt - tapsig - läuft.
Jetzt ist er 5 und damit natürlich kein Jungspund mehr.und hat sich vielleicht auch die letzten Monate nicht so viel bewegt. Dennoch nochmal anders als der ebenfalls etwas ältere/ leicht steifere Dexi (5), der hier im Dezember eingezogen ist..

Wenn er sich putzt, kommt er auch viel mühevoller nach hinten Richtung Oberschenkel /hinterer Rücken als alle hier. (Er ist allerdings auch ganz gut beinander. Aber nicht extrem rund .Aber das sind einige hier und die hinderT das an nichts).
Allerdings kommt er an die bd kahlen Stellen auch genau so eben hin.

Und wenn ich mich nicht täusche sind sie auch exakt so geschwungen wie sein Gerade-erreichbar-Radius mit dem Mäulchen verläuft. (Sie sind nämlich doch nicht rund sondern länglich. Ein gestreckte Oval.)

Das wäre jetzt an sich nicht so erstaunlich, da es ja auch ein Pilz oder eine traurige kleine Verhaltensstörung sein könnte.

Warum ich jetzt doch nochmal hier frageund nicht einfach die Wirkung von Heilerde und Gesellschaft abwarten bzw ihn nur für eine reine Hautuntersuchung beim nächsten TA-Besuch einpacke:

Mir kam eben die Idee, dass er einen in die oberen Beine ausstrahlenden Schmerz haben könnte. Ischiasschmerz zB
Und deshalb sehr heftig immer diese Stellen putzt, so wie er da rankommt. (Ich konnte seit er da ist, allerdings kein speziell gehäufte Putzen da beobachten. Aber das ist nun auch keine normale Situation heute für ihn.)

Wenn es tatsächlich so wäre, dürfte das aber eigtl keine solche Seltenheit sein.

Hat wirklich noch keiner einen steiferen Senior gehabt, der hinten im.erreichbaren Bereich zwischen unterem Rücken/Kreuzbein und Beinen unerklärlich fehlendes Fell hatte? Oder einen solchen Hasen / Meerschweinchen / Chin ?

LG
Sabine

PS: wobei ich Dagmars Erklärung und Gedankengang dass es eben eine Veränderung des Immunsystems undoder der Hormone aufgrund der Einsamkeit ist, durchaus auch einleuchtend fand. Und nochmal danke für die Antwort.
Mir kam nur spontan die Idee während ich seine Bewegungsabläufe studiert hatte, dass hier durchaus ein Zusammenhang sein könnte.

Hallo zusammen,

wir waren gerade beim TA, denn die kahlen Stellen sind etwas größer geworden nicht kleiner.

Pilz und Milben hat die TÄ direkt ausgeschlossen und war dann auch etwas ratlos. Nachdem ich von meiner Überlegung von oben und von seinem etwas hoppelnden Gang berichtet hatte (und wie dankbar er Rampen hochwärts annimmt - runter aber gerne abkürzt/springt ) hat sie ihn geröngt.
Und das war gut und wir standen eine ganze Weile davor, denn sie meinte solche Kniegelenke hätte sie noch nicht gesehen beim Degu.
Taddy hat sehr verformte und überstark abgenutzte Kniegelenke.
Und sehr wahrscheinlich tut ihm das weh und er putzt sich dann links und rechts das Fell weg.

So wie er mit seiner für seine 5 Jahre trotz seiner lebhaft-fröhlichen Art schon recht steifen "Körperlichkeit" dann dran kommt. (Nicht mehr kreisrund sind die Stellen - sondern wie 2 breite Monsicheln inzwischen )

Wir starten jetzt mit tgl 1 Tröpfchen Katzenmetacam und schauen wie es ihm damit geht.
Von Traumeel oder Zeel oder Rodicare anstatt war sie nach dem Röntgenbild dann nicht überzeugt.

Und ich schaue mir seinen Lebensraum jetzt nochmal in allen Details an (flache Auflaufform als Bad hat er schon, nachdem er die Aquas mit dem ausgesägt Rand nicht nutzte). Damit er wirklich möglichst wenig Schub von hinten für alles leisten muss.

Wenn jemand noch gute Erfahrungen mit Präparaten zusätzlich zum Schmerzmittel bei Gelenkspatienten/Senioren hat, freue ich mich natürlich über Berichte.
Auch zu den obigen 3: wie / ob jemand das dauerhaft gegeben hat.

Und vielleicht kann man diese Erfahrung im Hinterkopf behalten für solche unklaren kahlen Stellen bei älteren Tieren. Dass man dann auch mal röngt. Bestimmt ist Taddy hier nicht der einzige, der aus Schmerz /Unbehagen im Knochen- oder Gelenksbereich fellrupft.

Viele Grüße
Sabine

Die Diagnose auf der Rechnung lautet "osteolytische Prozesse in beiden Femurknochen distal" (also knochenauflösende Prozesse im körpermittefernen Teil des Oberschenkelknochens).
Und so sah das - zusammen mit Neugebilden rundum - auch aus. Dafür läuft er aber noch toll und so soll das auch noch lange bleiben soweit ich das unterstützen kann.

Ob es hier eine Abgrenzung zu einer osteolytischen Arthrose gibt oder es einfach eine starke Form davon ist, habe ich im Nachhinein betrachtet nicht wirklich verstanden und werde ich bei einem nächsten Mal nochmal fragen.

Für Halter mit ähnlichen Problemen: auf Facebook hatten wir früher schon 1-2 mal sogar mit recht vielen Haltern für Arthrose und zT wohl auch Rheuma uä jeweils verschiedene Präparate/Erfahrungen für Degus gesammelt. Ich habe jetzt gestern erstmal ganz simpel Rodicare Artrin bestellt (und R. Senior scheint mir auch ein sehr gutes Produkt - einige Sachen hätte ich gerne kombiniert. Wir werden das mit der Zeit testen ob es Unterschiede für Taddy gibt).
Wie immer sehr gut ist die Seite Kaninchenwiese. Dort bei Arthrose finden sich viele Infos und über Erfahrungen gesammelte Mittel (die eben zu einem guten Teil auch bei Degus bereits genannt wurden) https://www.kaninchenwiese.de/gesundhei ... rankungen/ . Auf die Unterschiede bei Grünlippmuschelpräparaten macht (neben vielen sehr lesenswerten Infos) diese Unterseite aufmerksam.
https://www.lehrer.uni-karlsruhe.de/~za ... hros2.html
Woher man hier ein Gutes bekommt, werde ich suchen... Grünlippmuschel als Stichwort kenne ich schon lange zu dem Thema. Aber nicht die Unterschiede.

Wir arbeiten uns da auf gewohnte Weise erstmal durch und schauen in Ruhe, wie wir das Taddylein hoffentlich am besten einstellen können. Erstmal mit dem Schmerzmittel und nur begleitend mit naturheilkundlichen Mitteln. Dann mal sehen.
(Keine Sorge liebe Textlängen-Kritiker: Ich werde Euch mit dem Weiteren verschonen. Wer künftig einen ähnlichen Patienten hat, kann ja dann gerne schreiben.)
LG Sabine

Hallo Jenny,

ich habe hier viele ältere Degus.

Die letzten hatten immer wieder Spondylosen, bei akuten Schmerzen gab es Traumeel Injekt (1 Tropfen auf ein Leckerli oder 1ml auf 100-150ml Trinkwasser) Über einen längeren Zeitraum habe ich auch schon Zeel gegeben. AUch erstmal als Ersatz statt Metacam, solange der Degu aktiv teilnimmt! Metacam kann auf längerer Dauer Niere und Leber schädigen. Meine Tierärztin bevorzugt daher auch die pflanzlichen Präparate . Außer wie schon gesagt Akutfall.
Ich will dich nicht entmutigen, aber solche Verformungen und Auflösungen des Knochens enden meist in Knochentumoren.
Meine Pünktchen hatte das im rechten Hinterbein, im Kniebereich.
Sie konnte das Beinchen dann nicht mehr benutzen, hat dann aber noch aktiv teilgenommen und wir haben ihr tgl. Metacam gegeben.
Vielleicht hilft dir das!

Hallo Sabine,

Sabinchen hat geschrieben: ↑2. Mär 2020, 10:01 Vielleicht hilft dir das!

Ja natürlich - danke. Ich habe mich sehr über Deinen Bericht und Einschätzungen gefreut!
Wie ging es mit Pünktchen denn weiter?

Sabinchen hat geschrieben: ↑2. Mär 2020, 10:01 Ich will dich nicht entmutigen, aber solche Verformungen und Auflösungen des Knochens enden meist in Knochentumoren.

Ich weiß schon, dass das nicht heilbar und noch nicht mal stoppbar ist. Und hätte auch lieber dem Pilz gewählt, hätte jemand gefragt . Aber so ist es immerhin gut, dass ich den Zusammenhang kenne,
so kann man alles im Auge behalten.
Und so hoffe ich halt einfach etwas trotzig , dass wir dennoch eine lange gute Zeit miteinander haben dürfen.
Und wenn nicht lang - dann eben gut
Und dazu muss man, finde ich zumindest, eben auch abwägen, ob es für die Lebensqualität (und zB bei retrogradem Zahnwachstum Vermeidung von Fehlnutzung/Fehlbelastung) bereits das Beste ist, ein klassisches Schmerzmittel neben anderer Unterstützung zu geben.
Oder ob Naturheilkunde und andere ganzheitliche Unterstützung vielleicht noch (oder in einer bestimmten Zeit wieder ) reicht.
Ein möglichst schmerzfreies, unbeschwertes Leben halte ich - gerade bei den Kerlchen hier die höchstwahrscheinlich nicht uralt werden - auch für wichtig. Persönlich würde ich für mich - wenn es eben nicht funktioniert mit Alternativen - auch lieber recht schmerzfrei leben/ kauen / laufen und dafür evtl ein paar Jahre geben noch bevor meine Knochen oder Zähne dem ganzen ein Ende setzen.

Dass Schmerzmittel natürlich Nebenwirkungen hat weiß ich eben und gebe das nicht leichtfertig. Und schätze Deinen Hinweis und finde das Abwägen auch oft nicht leicht..
Dennoch vertraue ich hier für den Start - um mal zu sehen was sich damit vielleicht tut - hier aus bisheriger Erfahrung absolut meiner TÄ.

Was das Injeel betrifft (ich habe hier ähnliches für mein AugenSorgenkind auch schon gegeben und vergesse immer, meine TÄ zu fragen) - vielleicht weißt Du das :
wie ist denn das mit dem Salzgehalt dadrin bei einer längeren Gabe ? Immerhin ist es eigtl nicht zur oralen Verabreichung gedacht. Manche Sachen gibt es aber nicht als Tabletten sondern nur als Injeel (oder eben mit Alk)
Ich habe das schon mehrfach versucht zu googeln,
ob es viel ist (und wieviel zu viel sein mag für einen Degu?) und werde gar nicht schlau daraus. Habe aber nicht so ganz das gute Gefühl (zumal wenn es dann mehrere Injeels sind ) ob das nicht zu salzig sein könnte?

Liebe Grüße
Sabine