Diskussion zum Vorgehen bei Zahnbehandlungen

[Jenny101]

Abgetrennt von diesem Beitrag: https://deguhilfe-sued.de/forum/viewtop ... =61&t=5555

Die Geräte zum kürzen stauben bei meiner TA überhaupt nicht und zwar so gar nicht ... das habe ich definitiv nie gesehen und ich sitze dabei. Kann es vielleicht sein, dass sie anstatt zu kürzen alles "abschleift"? Bei meiner TA wird erst "gekürzt" mit der von ihr und ihrem Gatten entzwickelten Zahnzange und dann wird alles "schön" glatt gemacht mit dem Dremel, aber das sind Micrometer und keine Milimeter.

Selbstverständlich schleift sie alles ab, was ab muss und zwickt nicht dran rum .

Eine TÄ die knipst hätte nicht so einen Zulauf und guten Ruf in der Region und auf FB .... Das spricht sich schnell rum in Degu- oder Kaninchenkreisen.

Vielleicht wirft Dir die Suchfunktion im alten Forum etwas aus zum Thema Knipsen vs Schleifen, sonst google mal nach den entsprechenden Fachbüchern, die ja in grossen Teilen online stehen - oder sieh bei Kaninchenwiese oder Meerschweinchenwiese nach:

Knipsen kann durch den mechanischen Druck fiese Haarrisse nach unten in den Zahn verursachen. Die Folge können in jedem Fall seht unangenehme - bis lebensgefährliche - Kieferabszese sein.

Nur weil es bisher bei Euch wohl gut ging, heißt das nicht, dass es so bleibt

[Jenny101]

PS: Weitere Folgen des mechanischen Wegbrechens können wackeln Zähne sein.
Auch kommt immer wieder vor, dass dabei zuviel weggeknipst wird - und das Tier erstmal eine gute Woche oder mehr wirklich Probleme hat wieder zu fressen . Da sich die TÄ so leicht verschätzen wenn sie ganze Stücke abzwicken. Während die meisten Degus bei gut gemachten Narkose und Schleifen ja fast direkt wieder normal fressen können (wenn keine Vereiterungen .etc vorliegen)

Schau mal Lieselotte - hier im DHS-Infoblatt findest Du auch eine Info dazu http://www.deguhilfe-sued.de/files/Info ... 1-2018.pdf

(@ Dagmar : warum ist da nur die Art der Inhalationsnarkose drin, die Sabines TA macht (@Sabine: bei der kann man nicht ordentlich behandeln - das hat mir meine Freiburger TÄ auch schon gesagt. Das sei nicht schön für Tiere, da sie immer wieder unruhig werden und zappeln bis teil-erwachen - und man als Arzt nicht sauber und in Ruhe arbeiten könne. Die Klinik dort konnte aber leider auch nur Injektionsnarkosen, da sie auch nur Beatmungsbox hatten und keine Methode um mit Maske/ Schlauch zu arbeiten. Bzw ich glaube man wollte es den TÄ dort nicht zumuten, da das ausströmende Gas durchaus belastend ist)

[Jenny101]

Bevor es Verwirrung gibt: Hier heisst es eindeutig Narkosebox.
(Während man durchaus geläufig davon spricht, dass dem Tier Gas und Sauerstoff im Mix über eine Beatmungsmaske zugeführt wird - wie oben aber wohl geklärt ).

[DaLo]

Echt schöne Kommunikation

[lieselottevdp]

Ich will das hier jetzt nicht in einen Glaubenskrieg oder Besserwisserei oder so ausarten lassen und ärgere mich jetzt schon überhaupt geschrieben zu haben. Aber ich denke, man muss jede Zahnfehlstellung abhängig von den gegebenen Umständen beurteilen und entsprechend handeln, also in Abhängigkeit davon, ob es sich um Schneidezähne, Backenzähne, lockere Zähne, Zahnbrücken, Zahnentzündungen, Gesundheitszustand und Zappeligkeit des Tieres usw. Generelle, verallgemeinernde Aussagen ohne das tatsächliche Zahnbild und den Degu vor Auge zu haben, halte ich nicht für zielführend und deshalb enthalte ich mich der weiteren Diskussion.

[Firelady]

Hallo,

ich kann nicht wirklich folgen, worum es hier geht, möchte aber an dieser Stelle eine Lanze für die Injektionsnarkose brechen!
Aus mehreren Gründen.

Bei einer Injektionsnarkose schläft das Tier richtig fest. Das Risiko, dass es währenddessen zappelt oder ganz oder zum Teil das Bewusstsein wieder erlangt, ist sehr gering - und vor allem: eine Injektionsnarkose lässt sich gezielt und bewusst aufheben.

Da muss man nicht warten, bis das Tier wach wird. Da werden die richtigen Antagonisten zu den Narkosemitteln gespritzt und das Tier wacht auf. Völlig kontrolliert, da ist nichts mit zufälligem „er ist noch ein bisschen dusselig“-Gewackel!

Ich hatte meinen fast 9jährigen Senior Tappi in den letzten drei Wochen zweimal in Narkose, einmal mit Gas (wobei effektiv eigentlich nichts gemacht wurde) und gestern erst mit Injektion. Beide Varianten hat er gut verkraftet, wobei ich ihn gestern sehr viel fitter fand als nach der Gasnarkose.

Ich weiß leider nicht, ob es die Diskussion zwischen Octodon und mir rund um das Pro und Contra der Narkosevarianten im alten Forum noch gibt... müsstest Du mal suchen, Blue, wenn es Dich interessiert.

Alles Gute für den Degu und trotz der Sorgen schöne Ostern!

[China]

Zum Thema Inhalationsnarkose kann ich nichts beitragen, da mein TA seit jeher alle Operationen mit Injektionsnarkose macht und damit noch kein Tier, egal ob 18 jährige Katze mit Ataxie oder Degu - egal welchen Alters - irgendwelche Probleme hatte.
Egal ob beim Röntgen, bei Kastrationen, Zahnsanierungen, Tumoroperationen oder sonstigem.

Mann kann jede Behandlung und jeden Denkansatz zerreden und zerpflücken, da jedes Tier und jeder Halter unterschiedlich reagiert.
Wie sagte die Ärztin meines Vaters am Donnerstag so treffend: "Wer heilt hat recht".
Das heißt aber nicht, dass es nur DIE EINE Erklärung oder DIE EINE richtige Behandlung gibt. Was dem einen hilft, kann u.U. dem anderen schaden.

Von daher sollten hier Denkanstöße gegeben werden, von denen man sich die auf das eigene Tier und das eigene Verhalten vielleicht passenden Vorgehensweisen genauer anschauen kann.

[Jenny101]

Auf das Niveau des Worts "Besserwisserei" steige ich jetzt nicht ein.
Da das Thema allerdings wichtig ist und - anders als bei den Narkosearten oder vielen anderen medizinischen Themen - es in der modernen Fachwelt heute wirklich keine geteilten Meinungen über die Vorteile von rotierenden Abschleifgeräten und die Risiken des Knipsens gibt, hänge ich unten 2 beispielhafte Fachbücherlinks dran und es möge sich doch bitte jeder seinem Tier zuliebe selber ein Bild machen.

Natürlich gibt es bei einem Einzelfall auch immer mal dringende Gründe aus denen man versuchen muss, anders zu behandeln (beim Knipsen zB oft wenn keine Narkose möglich ist). Aber es ging ja oben nicht um einen speziellen Einzelfall und in anderen Gruppen ist das nicht wirklich noch ein Diskussionsthema.

Aus Gabriel, Stefan: Praxisbuch Zahnmedizin beim Heimtier :
https://www.thieme-connect.de/media/10. ... r021-2.jpg

https://www.thieme-connect.de/media/10. ... r021-3.jpg

Ewringmann, A... Leitsymptome:
https://books.google.de/books?id=VDfNPc ... nd&f=false

Und die oben erwähnte Seite aus Kaninchenwiese... unten beim Bild von Gismo (und Deguzähne sind da nicht anders was das betrifft) https://www.kaninchenwiese.de/gesundhei ... rankungen/

[Firelady]

Hey,

es ging doch gar nicht um das Thema Knipsen vs. Schleifen, oder?!

[Jenny101]

Es ging beim Beitrag "Geschwistermythos" auch nicht wirklich ursprünglich um farbige Degus und endete (leider) da. So entwickeln sich Themen.

Und Schleifen versus Knipsen gehört zum Grundthema "Zahnbehandlung". Es gehört zu den Details bei Zahnkorrekturen - und kam deshalb durch Lieselotte in den Beitrag, daran sehe ich nichts Falsches.
Und wie man oben sieht, ist hier durchaus Infobedarf da. Hätte ein externes Mitglied so reagiert, hätte es auch viele Erklärungen von anderen als von mir zu dem Thema bekommen (das ist etwas schwierig hier )

Die Beitragserstellerin kennt das Thema und wird über das Zahninfoblatt und die FB-Gruppen gut informiert sein. Aber es lesen ja immer viele neue Halter mit die dort nicht sind - oder lesen später nach!

Wenn ich mich nicht täusche, dann gibt es hierzu im neuen Forum wirklich kein oder kaum einen Hilferuf und Gespräch dazu.

Aber keine Sorge ich mache jetzt Pause - ich hatte den obigen Austausch mit Dagmar sehr gut gefunden und gerne weitergeführt und zB die Narkoseboxen verglichen weil ich unsere recht gut finde (aber nur diese kenne vom Zuschauen - andere vom Bild).
Aber mit Gschmäckle geht das nicht und gehört auch nicht zur Lungenentzündung. Klar.
Frohe Ostern dennoch