Wunderbar - vielen Dank für die gute Zusammenstellung Martina!!!
Diese Arbeit/Diss/Studie ohne Deckblatt ist nämlich das einzige, was ich dazu je gefunden hatte. Und hier könnte man vom reinen Gewebeanteil und dem Zusammenhang was wo wieviel gebildet wird und wie dann tatsächlich der Testosteronspiegel im Blut ist, ja durchaus noch ein paar Fragen stellen. So hatte ich gehofft, dass ich hier vieles übersehen hatte. Wenn ich Zeit habe es besser zu ordnen, schicke ich Dir dazu mal etwas (als "ich").
Insgesamt ging meine Überlegung als ehemaliger Hundehalter und je mehr ich von meinen Degus hier sehen und lernen durfte, mit der Zeit allerdings auch eher dahin, dass nur ein kleiner Teil der Probleme sexuell bedingt sind. Und Territorialverhalten, Prägung/soziales Lernen, Genetik und sehr viel Angst und Sympathie und Antipathie hier eine große Rolle spielen. (Beim Hund in jedem Fall auch über andere Hormone die Ernährung - beim Degu weiß man da mW noch wenig.)
Auch beim Mensch ist man sich trotz teilweise widersprechender Studienlage zumindest dahingehend recht einig, dass das wirklich antisoziale und aggressive Verhalten nicht hauptursächlich vom Testosteron abhängt, sondern hier noch viele soziale und genetische Faktoren ausschlaggebend sind.
Deshalb kann aber durchaus eine Zufuhr von Testosteron sehr wohl das Zünglein an der Waage bilden, dass Unruhe und Streit in der Degugruppe ausbricht. Eine Verringerung ändert aber nicht den Charakter und eingefahrene Verhaltensmuster der Interaktion. Degus haben hier wohl so starke gefühlsmäßige Antriebe, dass man immer wieder staunt.... Bei der Website, in der für alle Welt nachlesbar so glücklich über die guten Auswirkungen der Kastration auf ein Degumännchenpaar berichtet wird, kann man auch eher auf die Auswirkungen der Trennung/Re-VG/Neuanfang tippen, als dass sich hier hormonell sehr viel getan hat, was ihr Miteinander dann begünstigt.
Um die These, warum eine Kastration zu sehr hoher Wahrscheinlichkeit nichts bringt, sauber zu untermauern (zum Beispiel für einen TA), braucht es aber mMn immer AUCH noch den von Dir angeführten "Verhaltensteil", wobei Hunderüden da wirklich leicht fassbare Quellen für jeden bieten.
(Auch wenn Problemfälle von Kastraten wie Monikas Tier auch eindeutig darauf verweisen, DASS eben auch nach der Kastration noch genug Sexualhormone da sein müssen, um auch sexuell bedingtes Problemverhalten mit zu bedingen! Was Deine Schlüsse ja zu 100% stützt) .
Netterweise, hinterfragt die Datenlage so gut wie keiner und Punkt 1 (Orte der Testosteronbildung) reicht ....
Mit Deiner Antwort hast Du aber sicher nicht nur mir sehr geholfen, hier im Sinne der Tiere (und Halter) gut zu argumentieren.
