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Verharren und quicken

Verfasst: 15. Sep 2020, 19:25
von pheeby
Hallo Zusammen

Vielleicht kennt einer von euch das....;
Unsere vier Mädels (4mt.) sitzen, seit min. 6Std. (um 13h hab ichs bemerkt, war Vormittags ausser Haus) auf ihren "Pösten", quicken und verharren. Sie bewegen sich, kommen aber nicht wie gewohnt wenn man den Käfig aufmacht.
Vor ein Paar Stunden haben sie nicht einmal Kürbiskerne genommen als ich es ihnen unter die Nase gehalten habe. Mittlerweile nehmen sie sie aber bleiben wo sie sind.....
Bin schon gespannt ob ihr das kennt.

Lg pheeby

Re: Verharren und quicken

Verfasst: 15. Sep 2020, 19:38
von DaLo
Hallo pheeby,

der Zeitraum, in dem Du dieses Verhalten beobachtest, ist schon außergewöhnlich lange, als besorgniserregend würde ich es dennoch nicht einstufen. Insbesondere, nachdem die Degus wohl noch nicht sehr lange bei Dir sind, die Umgebung also bestimmt noch nicht uneingeschränkt gewohnt und bekannt ist.
Oft ist es ein außergewöhnliches Geräusch, das dazu führt, dass sich mindestens ein Tier extrem erschreckt und dann alle anderen mit seiner "Panik" ansteckt. Es kann dann schon mal vorkommen, dass die gesamte Gruppe über einen Tag hinweg sehr schreckhaft ist. Morgen sollte sich das weitgehend gelegt haben.

Viele Grüße
Dagmar

Re: Verharren und quicken

Verfasst: 16. Sep 2020, 14:13
von pheeby
Hallo Dagmar

Vielen Dank für deine Antwort.
Heute sind sie etwas aktiver und kamen auch als es Leckerlies gab. Sie kamen ganz ängstlich und verschwanden dann auch wieder sofort nach oben....
Normalerweise sind sie überall im Gehäge, jetzt sind sie nur oben und kommen sehr ungern/ängstlich/scheu nach unten in die Etage wo es Essen gibt.
Ich hoffe so sehr das sie bald wieder aktiv sind wie vor ein paar Tagen. Und das sie nicht krank sind. Ich würde sie gerne nehmen und sagen das sie keine Angst zu haben brauchen 😁

Lg Marie

Re: Verharren und quicken

Verfasst: 16. Sep 2020, 19:12
von sam.lowry
Hast du das Fenster auf Kipp? Wenn meine Jungs ohne für mich erkennbaren Grund besonders nervös sind, hilft ihnen oft, wenn von draußen keine Geräusche reinkommen. Ist nur eine von tausend Möglichkeiten, ich wollt's nur mal gesagt haben.

Re: Verharren und quicken

Verfasst: 16. Sep 2020, 19:31
von DaLo
Derzeit ist es bei uns so, dass sich Staren-Schwärme für den Abflug sammeln und in der direkten Umgebung ein großes Vogel"getöse" ist. Auch das kann verschrecken.

Re: Verharren und quicken

Verfasst: 17. Sep 2020, 09:09
von Urmel
Ich habe den Eindruck, dass es u.a. auch von der "Tagesform" der Tiere abhängt, wie sie auf äußere Reize reagieren. Vielleicht täuscht das aber und der Mensch bekommt manchmal den Grund schlicht nicht mit.

An einem Tag reicht es, dass eine winzige Fliege lautlos durchs Zimmer haucht, an einem anderen kann auf der Straße ein Presslufthammer lärmen und die Tiere zeigen keine Reaktion. Manchmal können sich Tauben auf das Fenstersims setzen und mit dem Schnabel gegen die Scheibe picken und den Tieren ist das völlig wurscht, bei anderen Gelegenheiten reicht es, dass, für mich kaum noch sichtbar, in einiger Entfernung ein Spatz vorbeifliegt, um Panik zu verursachen.

Ähnlich verhält es sich mit dem Piepsen oder Quieken. Manchmal passiert das nachvollziehbar nach einem der o.g. Ereignissse, hält aber auch sehr unterschiedlich lange an und manchmal piepst ein Tier plötzlich und ohne ersichtlichen Grund, mal nur kurz, mal recht lange. Interessant finde ich auch, dass dieses Piepsen auch dann nicht aufhört, nachdem sich das betreffende Tier scheinbar entspannt hat und sich bspw. schon wieder mit mir beschäftigt, sich streicheln lässt, auf die Hand kommt oder sogar frisst.

Das alles betrifft bei mir - mehr oder weniger, zwei Tiere machen es immer mal wieder, zwei nur selten - immer nur ein Tier zur selben Zeit, von den akuten Warnsignalen, die lauter und greller sind und bei allen Tieren, auch denen in der Nachbarvoliere, sofortige Flucht zur Folge haben, abgesehen.

Über mehrere Stunden habe ich so etwas aber noch nie beobachtet, weder als die Tiere jung und neu zugezogen waren, noch nach größeren Umbauten in den Habitaten und auch nicht nach Änderungen der Gruppenzusammensetzung.

Ich vermute im hier geschilderten Fall eine Kombination aus Tagesform, Jugend und Unerfahrenheit und dem, was ich bei Degus immer wieder feststelle, einer generellen persönlichen Neigung, Stichwort "Charaktertiere".

Re: Verharren und quicken

Verfasst: 17. Sep 2020, 13:04
von sam.lowry
@Urmel: Das hast du schön beschrieben, genauso erlebe ich das auch. Um noch eine Facette hinzuzufügen (die aber sicher nichts mit Pheebys aktueller Situation zu tun hat): Einer meiner Jungs quiekt manchmal, um auf sich aufmerksam zu machen. Wenn ich mich dann zum Beispiel zu ihm umdrehe und ihm zeige, dass das Knistern, das ihn aufmerksam gemacht hat, nicht von einer Futtertüte kommt, beruhigt er sich sofort. Derselbe Degu "bepöbelt" quiekend oft Besucher wie ein vorlauter, kläffender Hund. Tja... auch Charaktertierchen haben nicht immer einen freundlichen Charakter. ;)

Re: Verharren und quicken

Verfasst: 17. Sep 2020, 14:52
von pheeby
Danke euch allen für eure Tips.

Also irgendwas muss sie sehr erschreckt haben, da sie gestern wieder den ganzen Nachmittag in der obersten Etage auf dem Holzbrett ausharrten, wirklich den GAAANZEN Nachmittag! Kleine Bewegungen waren drin aber sonst nicht....
Am Abend versuchte ich sie runter zu locken. Sie kamen, aber sie machten sich fast in die Hosen. Ganz langsam und schleichend. Es hat ausgesehen als ob sie das 1.x im Gehege. Und als sie sich wieder erschreckt haben, sind sie gesprungen und geflogen (die Armen). Als sie ganz unten ankamen wollten sie nicht das Heu berühren. Er war gat nichts Neues drin. Heute Morgen war es wieder recht normal, schauen wir wienes heute Nachmittag wird.

Liebe Grüss

Re: Verharren und quicken

Verfasst: 17. Sep 2020, 17:30
von 11e48
Noch halte ich es durchaus auch im Rahmen des Normalen, gerade bei noch recht jungen, unerfahrenen Degus. Dennoch kannst Du Dir den Käfig vielleicht mal mit "Fluchttieraugen" ansehen. Wie steht denn der Käfig und wie ist er gestaltet? Ist der Käfig zum Beispiel sehr offen gehalten und steht mitten im Raum / am Fenster/ an einer Tür mit zu viel oder zu wenig Sicht...? Gibt es ausreichend Rückzugsmöglichkeiten wie Röhren/Heuhaufen/Häuschen? Du schreibst, dass die Tiere geflogen sind: gibt es denn Absturzhöhen von mehr als 30 Zentimeter?

Das heißt nun beileibe nicht, dass Du gleich alles mögliche umbauen solltest, aber manchmal ist es einfach gut, noch mal mit etwas Abstand und Tierbeobachtung darauf zu schauen. Mögliche Absturzhöhen würde ich tatsächlich zeitnah entschärfen. Für alles andere gilt: manchmal hilft z.B. eine Korkröhre an einer sehr offenen Stelle, den Tieren Sicherheit zu geben, nachdem sie sich an genau dieser Stelle vor irgendetwas erschreckt hatten. Teilweise wird der Rückzugsort dann kaum genutzt, aber alleine die Möglichkeit, dass degu könnte, wenn er/sie es für notwendig erachten würde, hilft. Oder bei einem Glasterrarium verhilft eine teilweise abgedeckte Seite zu mehr Sicherheitsgefühl (dabei natürlich auf die Belüftung achten!). Umgekehrt kann es bei abgedeckten Seiten aber auch sein, dass Mensch für den Degu plötzlich und unerwartet "um die Ecke geschossen kommt". Da hilft es, den Käfig wenn möglich sogar mit besserer Sicht aufzustellen oder darauf zu achten, dass man nicht zu leise näher kommt... Es gibt viele Ansatzpunkte, die auch je nach Degu unterschiedlich sein können. Die Crux bei verängstigten Tieren ist natürlich, dass ständige Veränderungen oft auch nicht hilfreich sind, egal wie gut gemeint sie sind. Daher lohnt es sich, umso genauer hinzuschauen statt alles einfach auszuprobieren.

Ich möchte noch einmal betonen, dass ich jetzt nicht meine, dass alles falsch und das Deguverhalten unnormal ist. Vermutlich renkt es sich von ganz alleine wieder ein und ist von jetzt auf gleich wieder wie vorher. Ich möchte vor allem dazu ermuntern, weiter gut zu beobachten und dabei durchaus auch ganz bewusst verschiedene Perspektiven einzunehmen.

Re: Verharren und quicken

Verfasst: 17. Sep 2020, 17:56
von pheeby
Fanke, das werde ich bestimmt machen, vielleicht fällt mir was auf. Seit sie bei uns sind, haben sie sich immer wihl gefühlt und haben sich noch nie so verhalten. Vielleicht eird es ja bald wieder nomal.
Mit "geflogen" meinte ich, dass sie sich so erschrocken haben, dass sie einen riesen Satz/Sprung gemacht haben (wie von einer Tarantel gestochen).

Mal schauen ob sie wieder die Alten werden :)