Deguhilfe Süd e.V. - Forum

Hallo zusammen, ich hoffe jemand hat noch eine Idee für mich. Mein Degu Galileo (männlich, ca. 7 Monate) hat seit mehreren Wochen struppiges Fell. Das Fell ist nicht glatt und glänzend wie bei den anderen, sondern matt und eher drahtig. Die anderen Degus seiner Gruppe sehen normal aus. Galileo war schon immer sehr zart im Vergleich zu den anderen. Auch verbringt er recht viel Zeit mit Futter verteidigen statt mit Fressen. Er rennt mit dem Futter im Maul rum und raunzt die anderen an, wenn er jemanden trifft. Meiner Meinung nach wäre das nicht wirklich nötig, da keiner ihm das Futter wirklich abnehmen will. Wenn ich ihn zum füttern allein setze oder wenn alle ein Leckerli bekommen frisst er normal. Wenn er sich beim Schlafen etwas aufplustert, wirkt es so, als ob die Haare stellenweise etwas kurz sind. Wie wenn Büschel ausgerissen wurden und die Haare dort noch nicht ganz nachgewachsen sind. Ich muss noch dazu sagen, dass die Jungs wahrscheinlich Stress haben, weil ich die größere Gruppe wegen Kämpfen trennen musste. Die Fellveränderungen haben aber vorher schon angefangen. Galileo verhält sich genau so wie vorher, es gibt keine Anzeichen dafür, dass es ihm schlecht geht außer dem Fell. Ich habe an Fütterung oder Einstreu nichts verändert.
Mit Galileo war ich natürlich auch beim Tierarzt. Er wurde auf innere und äußere Parasiten untersucht. Da wurde nichts gefunden. Hatte ich auch nicht erwartet, weil die anderen ja alle normal aussehen. Die Zähne wurden auch kontrolliert und sind in Ordnung. Meine Tierärztin sagt auch, dass das Fell nicht gut aussieht. Aber sie findet das Problem nicht. Hat jemand eine Idee zu einer möglichen Ursache? Oder eine Empfehlung für einen Degu-Erfahrenen Tierarzt im Raum 74722?

Hallo,

Geht der kleine Struppi denn ins Sandbad?
Was fütterst du genau?
Wiegst du die Degus regelmäßig?
Wie sieht es denn mit der Gewichtsentwicklung aus?

Ich könnte mir auch einen Nährstoffmangel vorstellen, evtl. durch eine Stoffwechselstörung oder Verdauungsproblem.

Ich schließe mich der Frage nach Sandbad (welcher Sand?) und Futter an und werfe "Stress durch (Rang-)Streitigkeiten mit daraus resultierendem unharmonischen Fellwechsel" mit in den Topf der möglichen Ursachen.

Ja er geht ins Sandbad. Ich verwende Chinchilla-Sand von JR-Farm und siebe oder wechsle ihn auch regelmäßig.
Ich füttere hauptsächlich Gräser, Kräuter, Blätter und Blüten (frisch und getrocknet). Dazu Saaten und ab und zu Nüsse, Kerne und Gemüsechips als Leckerli. Frische Apfelbaumäste mit Blättern aus dem eigenen Garten gibt es auch. Müsste bei einem Nährstoffmangel nicht die ganze Gruppe betroffen sein oder gibt es da sensiblere Degus?
Manchmal ist er mehr mit Futter verteidigen als mit Fressen beschäftigt. Vielleicht bekommt er deswegen nicht von allem genug ab? Ich verteile allerdings schon das Futter im kompletten Käfig. Sollte ich ihn vielleicht eine Zeit lang getrennt füttern, damit er in Ruhe fressen kann oder wäre das zu stressig für ihn? Anfassen lässt er sich ohne Probleme.
Die Degus wiege ich regelmäßig. Galileo wiegt die letzten Wochen immer 160g +-5g. Also da gab es keine Veränderung. Die anderen (etwa gleiches Alter) haben allerdings kontinuierlich zugenommen und wiegen aktuell 169-215g. Er war schon immer der zarteste der Gruppe und ist auch ein Stück kleiner als die anderen.
Woran könnte ich denn ein Verdauungsproblem oder eine Stoffwechselstörung feststellen? Sein Kot sieht normal aus.
Zum Stress: Ich kann mir schon vorstellen, dass das eine Rolle spielt. Er ist der dominanteste der Gruppe und zeigt seit der Trennung noch stärker, dass er der Chef ist.

Genau wie bei Menschen gibt es sicherlich auch bei Tieren Individuen mit einem eingeschränkten oder von der Norm abweichenden Stoffwechsel. Ich z.B. kann bestimmte Vitamine nicht speichern und muß daher dauerhaft supplementieren.

Mit dem Sandbad von JR Farm habe ich keine guten Erfahrungen gemacht. Genau kann ich mich nicht mehr erinnern, aber ich meine, das Fell wäre da auch nicht so toll gewesen. Und der Sand war auch ziemlich staubig. Ich hab auf das JR Ding auch nur behelfsweise zurückgegriffen, normalerweise nehme ich ausschließlich Sand von Nuber.

Tips zur Ernährung:
Ggfs. etwas die Anzahl an Saaten (vor allem Ölsaaten) erhöhen, dem Degu hin und wieder eine Extranuss (evtl. auch Pinienkern oder ähnliches) zustecken.

Die Gemüsechips würde ich grundsätzlich aus der Deguernährung streichen. Wenn Gemüse, dann frisch. Getrocknet haben sie keinen nennenswerten Nährwert, vor allem in der Relation zum Zucker.

Den Sand zu tauschen ist ja kein Problem, das werde ich einfach mal probieren. Aber es hat eben nur ein Degu von 6 das struppige Fell und sie gehen ja alle in den gleichen Sand. Das erscheint mir irgendwie unwahrscheinlich.
Den Saatenanteil werde ich mal etwas erhöhen, die Extranüsse bekommt er schon.
Gemüsechips kaufe ich dann erstmal nicht mehr.
Ich hoffe, dass sich das Fellproblem damit verbessert...

Wie gesagt, ich gehe davon aus, dass der Degu, um den es sich hier handelt, auf unterschiedlichen Ebenen zu kämpfen hat und viele kleine Baustellen machen halt auch Probleme....

Ansonsten: bitte gern geschehen und viel Erfolg!

Hallo,
wenn du bei eine/r/m TA warst, lass dir doch mal einen Urinteststreifen geben. Dann musst du dich leider "auf die Lauer" legen -oder ihn so lange raussetzen - bis er Pipi macht und dann den Teststreifen reinhalten/durchziehen. Dann könntest du/TA anhand der Ergebnisse zumindest sehen, woran es liegt. Trinkt Galileo denn viel? Nicht dass es wie bei unserem Wusel erste Ansätze von Diabetes, Schilddrüsenüberfunktion etc. sind ...

Galileo trinkt soweit ich das beurteilen kann nicht mehr als die anderen. Aber ich sitze ja nicht den ganzen Tag vor dem Käfig, deswegen ist das schwer zu sagen.
Der Teststreifen ist eine gute Idee, da kümmere ich mich morgen mal drum.
Gibt es im Alter von ca. 7 Monaten schon Diabetes? Das erscheint mir irgendwie ziemlich früh. Allerdings weiß ich nicht, wie er seine ersten ca. 3-4 Monate ernährt wurde, da meine Degus vor dem Tierheim ausgesetzt wurden...

Meteora hat geschrieben: ↑10. Mär 2021, 01:56 Gibt es im Alter von ca. 7 Monaten schon Diabetes?

Diabetes Typ I, der auf eine unzureichende Insulin-Produktion des Körpers hinweist, tritt häufig in jungen Jahren auf. Ja. Und andere vererbte Stoffwechselstörungs-Erkrankungen haben solche Tiere auch von Anfang an.

Meteora hat geschrieben: ↑10. Mär 2021, 01:56 weiß ich nicht, wie er seine ersten ca. 3-4 Monate ernährt wurde

Der Trugschluss hier ist, dass Diabetes bzw. Stoffwechselstörungen nur erworben werden können.
Bei schlechter Herkunft, z. B. aus einer Verpaarung kranker oder zumindest vorgeschädigter Elterntiere, werden auch kranke, teils sogar nicht lebensfähige Tiere geboren!