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Zähne gerichtet - Sämereien werden noch immer nicht angenommen

Verfasst: 1. Mai 2021, 14:02
von Na_Bo-Ba-Am ie
Hallo,

bei unserer Amy wurde ja Anfang Februar ein Backenzahn gezogen, ein anderen geschliffen - das Problem mit den Zähnen war unter anderem aufgefallen weil sie z.B. keine Sonnenblumenkerne mehr knacken konnte und diese nur noch verbuddelt hat...von "stärker verpackten" Leckerli wie Haselnuss ganz zu schweigen...andere typische Anzeichen gabs auch...

Jedenfalls frisst sie soweit normal, hatte nach kurzer Zeit (und paar mehr extra weiche Pinienkerne Leckerli) wieder ein besseres Gewicht (205g statt 190) und hält dieses auch (ich wiege wöchentlich). Aber Sämereien frisst sie noch immer kaum. Und ob Kürbis oder Sonnenblumenkern geknackt werden, ist scheinbar tagesform (oder Hunger) abhängig...mal ja, mal nein, mehr nein.
Nun könnte man ja sagen, ist doch egal, frisst ja sonst, aber bissl mehr Gewicht (ursprünglich hatte sie mal 230) würde ihr nicht schaden. Aber alles was sie verbuddelt, wird ja eher von der Halbschwester (257g!) gefunden und gefressen. *aaahhh* Und mein Gedanke war auch, sie soll ja Zähne benutzen und nagen, wenn sie immer nur die weichen Sachen abgreift, gibt's bald vorne auch noch Probleme - oder?
Tierärztin hatte gesagt, ich soll wieder Termin machen, wenn Gewicht runter geht weil noch/wieder Probleme. Und ich will sie ja nicht "umsonst" da hin bringen, ist ja schließlich auch Stress beim Tierarzt...
Also die Frage: Kennt das jemand von einem Zahnpatienten? Also dass eine Weile keine Sämereien angerührt wurden?
Könnte ja auch sein dass sie einfach noch schlechte Erinnerung hat von Wackelzahn und deswegen an die Körner nicht ran geht?
Und es einfach noch mehr Zeit braucht?

Gruß Nadine

Re: Zähne gerichtet - Sämereien werden noch immer nicht angenommen

Verfasst: 2. Mai 2021, 09:10
von Octodon
Also erstmal: das mit dem Abnutzen durch Nagen ist ein Myth.

Der Kauapparat ist normalerweise gut aufeinander abgestimmt, so dass sich die Zähne allein durchs Kauen (auch die Schneidezähne!) abnutzen. Passiert das nicht sauber, entstehen die sogenannten Spitzen. Wenn nun Zähne fehlen oder schief stehen, ist der Biss nicht mehr so, wie er sein soll. Je nach Schweregrad können das die Tiere noch kompensieren, bspw. wenn es sich um angeborene Fehlstellungen o.ä. handelt. Mit der Zeit wird das aber aufs Kiefergelenk gehen und dann hat man u.U. schneller eine Arthrose oder ähnliches.

Es bedarf meines Erachtens einer Menge Feingefühl, ein Gebiss so herzurichten, dass weder zuviel, noch zu wenig und vor allen Dingen nicht so dran rumlaboriert wird, dass der Biss komplett verändert wird. Dann geht es den Tieren manchmal mieser als vorher.

Idealerweise ist eine Zahnkorrektur wirklich nur ein Korrektur, und zwar individuell auf den jeweiligen Kiefer abgestimmt. Spitzen entfernen, etwas beischleifen... beim Ziehen bin ich schon wieder skeptisch, denn dadurch entsteht eine Lücke (m.W. wachsen die Molaren nicht immer wieder nach - wie ist das bei Deinem Degu? Hat die TÄ da was gesagt?).

Also.... long story short: es kann schon sein, dass dein Degu durch den veränderten Biss nicht mehr in der Lage ist, solch kleine Sämereien aufzunehmen. Du kannst das Tierchen aber durch Breifütterung unterstützen - dazu einfach die Sämereien im Mixer (am besten in einem Smoothie-Mixer) klein mahlen, mit etwas Apfelmark (nicht -mus, Mus ist gezuckert, Mark nicht) oder Karotten-/Pastinaken- oder sonstigem -brei vermengen und etwas beifüttern.

Zudem würde ich mal eine Weile Schmerzmittel verabreichen, einfach um zu sehen, ob sich darunter was ändert. Zahnpatienten sind häufig auch chronische Schmerzpatienten, u.a. aufgrund von der oben bereits angesprochenen Kiefergelenksarthrose oder sonstigen Maläsen, die im Zusammenhang mit Fehlbiss stehen.

Re: Zähne gerichtet - Sämereien werden noch immer nicht angenommen

Verfasst: 2. Mai 2021, 18:58
von Na_Bo-Ba-Am ie
Octodon hat geschrieben: 2. Mai 2021, 09:10 Idealerweise ist eine Zahnkorrektur wirklich nur ein Korrektur, und zwar individuell auf den jeweiligen Kiefer abgestimmt. Spitzen entfernen, etwas beischleifen... beim Ziehen bin ich schon wieder skeptisch, denn dadurch entsteht eine Lücke (m.W. wachsen die Molaren nicht immer wieder nach - wie ist das bei Deinem Degu? Hat die TÄ da was gesagt?).
Hi, hier noch die ausstehende Antwort:
Die TÄ meinte dass vielleicht Zahn nachwächst, müsste man schauen...(ist ja nicht mal zwei Jahre alt die Kleene)
Der Zahn, den sie gezogen hat, war so wackelig dass er ihr schier entgegen gefallen ist und nicht mal was geblutet hatte - daran hätte sich sicher keine Korrektur mehr machen lassen ;-)

Das Brei-Sämereien(zerkleinert)-Giotto hat sie erst genommen, dann war da doch wieder ein Körnchen und sie hat nicht weiter gefressen *aaahhh*
Ich muss die Samen also echt pulverisieren ;-)
Zum Glück frisst sie Pinienkerne und Erdnuss, also diese weicheren Leckerli, dann gibts eben doch davon mehr für sie

Gruß Nadine