Deguhilfe Süd e.V. - Forum

Hallo ihr lieben,

gestern musste ich einen meiner Degus einschläfern lassen und da es irgendwie so schnell ging und doch länger gedauert hat, komme ich mit seinem Tod nicht so richtig klar.

Vorgestern morgen ging es ihm noch gut! Er hat gefressen, war Aufmerksam und kam sofort angehoppelt als ich am Gehege Stand. Er war vielleicht etwas ruhiger aber da habe ich mir irgendwie nichts bei gedacht, erst jetzt im Nachhinein. Am Abend ging es ihm dann schon richtig schlecht. Er lag am Boden und die anderen haben ihn gekuschelt. Ich hatte das Gefühl er war etwas kühler also habe ich ihm das Wärmekissen leicht erwärmt. Vielleicht war das auch ein Fehler, schließlich waren es knapp über 25° in der Wohnung.

Als Leckerli habe ich ihm dann ein Kürbiskern gegeben, den er hauch halbherzig vor den Anderen verteidigt hat. Nach kurzer Zeit ist er dann vom Kissen runtergehüpft und wie betrunken in die Ecke gelaufen.

Die Tierärzte hatten schon zu und dann habe ich die Nacht abgewartet um gestern dann sofort zum Tierarzt zu gehen.

Der kleine Mann lag auf der Seite, vollkommen kraftlos und die anderen lagen über ihm, vielleicht um ihn zu wärmen?

Naja, sofort zum Tierarzt und voller Tränen hat sie mich sofort allen vorgezogen, wofür ich unglaublich dankbar bin aber sie konnte nichts mehr machen außer ihn erlösen.

Als ich danach wieder durch den Eingang musste, haben sie dort eine Kerze angezündet hinter der Kerze war ein Schild mit der Aufschrift "Wir trauern um einen tierischen Freund". (Zumindest so ähnlich). Ich konnte gar nicht so richtig gucken, weil ich so weinen musste.

Hätte nie gedacht, dass mir das so nahe gehen wird.

Jetzt sind nur noch zwei übrig und ich mache mir natürlich super viele Gedanken...

- Könnte sie auch etwas haben?
- Was mache ich wenn jetzt der Nächste stirbt?
- Ich will weiterhin Degus pflegen und überlege ob ich jetzt schon nach einer Gruppe suchen sollte...
- Fühlen sie sich zu zweit auch wohl??
- Würde ich noch eine VG durchstehen???

Naja, viel geschrieben... aber eigentlich brauche ich wohl einfach nur ein paar nette und aufbauende Worte und musste mich einfach mal miiteilen.

Danke fürs Lesen!!

Ich kann Dich gut verstehen und es tut mir sehr leid, dass Du Deinem Kleinen nicht mehr helfen konntest.

Degus sind von Natur aus Meister darin, etwaige Schwächen oder Krankheiten solange wie nur möglich zu verbergen, um nicht zur leichten Beute zu werden. Deshalb merken wir Halter oft erst, dass etwas nicht in Ordnung ist, wenn es leider schon zu spät ist.

Diesen schnellen Abbau innerhalb eines Tages habe ich auch schon mehrmals erlebt und auch der TA konnte in solchen Fällen meist nicht mehr helfen. Wenn kein TA oder eine Klinik mit Notdienst erreichbar ist, ist es doppelt bitter.

Zu Deinen Fragen:

Degus sind auch zu zweit glücklich, wenn eine harmonische Partnerschaft besteht, in einer größere Gruppe können die Tiere allerdings meist besser miteinander interagieren.

Bei einer Zweiergruppe bist Du stärker im Zugzwang, sollte ein Degu irgendwann alleine sein. Hier kann die Suche nach einem passenden Partner u.U. dauern und solange bleibt der einzelne Degu alleine.

Ob und wann Du eine weitere VG machen möchtest, musst Du entscheiden, abhängig vom Alter Deiner Degus und Deiner "Nervenstärke".
Im Moment stehst Du deswegen nicht unter Druck, sondern kannst in Ruhe die Augen nach einem oder mehreren Notfellch offenhalten.

Sei ruhig erstmal untröstlich. Nach allem, was du beschreibst, wurde dein Plüsch sehr geliebt. Nicht nur du, auch seine Brüder(?) haben ja bis zuletzt zu ihm gestanden. Das wird das kleine Wesen gespürt haben! Dass er so gehen konnte, wird dir später mal ein Trost sein!

So ein schnelles "Weggehen" hatte ich auch schon. Man steht völlig unter Schock, das kann ich dir gut nachfühlen. Fühl dich einfach gedrückt. Diese wunderbaren kleinen Wesen machen es uns oft nicht leicht

Oh ja, das kenne ich von unserem letzten Hamster auch nur zu gut. Einen Abend war alles gut und am anderen Abend lag er flach atmend im Streu. Bis dahin hätte ich auch nicht gedacht, dass mir das so nahe gehen würde.

Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst. Und wenn Du das Gefühl hast, Kraft für eine Vergesellschaftung zu haben, kannst Du ja einfach lose die Fühler ausstrecken, ob Dir ein oder mehrere kleine Tierchen über den Weg läuft, die passen könnten.

Vielen Dank!

Eure Worte trösten mich sehr. Ich liebe diese kleinen quirligen Wesen wirklich sehr und ich verwöhne sie auch zu gut!

Jedes Mal wenn ich an den Stall komme, kommen sie angerannt und wollen wahrscheinlich nur das beste Körnchen aus meiner Hand aber ich bilde mir immer ein, dass sie meine Nähe wollen denn sie kommen immer wieder und klettern dann auf mir rum, auch wenn ich mal nix in der Hand habe...

Wie schaffen sie es, sich nichts anmerken zu lassen, bis es schon fast vorbei ist?

Ich denke immernoch, ich hätte doch was merken müssen und vielleicht habe ich doch was falsch gemacht.

Wenigstens wurde er knapp 5 Jahre bei mir und bilde mir ein, dass es ihm in der Zeit ganz gut bei mir ging

Es tut mir leid, dass ihr auch schon diese Erfahrung machen musstet, sogar auch mehrfach. Wie schrecklich! Fühlt euch da auch ganz doll gedrückt!